1552 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Bremer Torfwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Bremen, Martinistraße 44. Vorstand: Heinz Puvogel, Curt Polack. Aufsichtsrat: Vors.: Friedr. Roselius, Dir. R. E. Harcke, Bremen; Dir. Friedrich Schuppert, Hannover. Gegründet: 28./10. 1915; eingetr. 8./11. 1915. Firma lautete bis 24./3. 1922: Bremer Waffen-Werke. Filiale in Gnarrenburg. Zweck: Siedlung von Land, Betrieb eines Torf- werks sowie der Vertrieb von Torf u. anderen Boden- erzeugnissen, Handel in landwirtschaftlichen Erzeug- nissen und die Beteiligung an gleichen und ähnlichen Unternehmungen. Kapital: 130 000 RM in 1300 Aktien zu 100 RM. Urspr. 2 600 000 M in 666 St.-Akt. u. 1934 Vorz.-Akt. Mit Wirk. ab 1./1. 1916 Gleichstellung der Aktien. Kap.- Umstellung lt. G.-V. v. 12./2. 1925 von 2 600 000 M auf 260 000 RM durch Herabsetz. des Nennwertes der Aktien von bisher 1000 M auf 100 RM. Lt. G.-V. v. 19./4. 1932 Herabsetz. des A.-K. auf 130 000 RM durch Einziehung von nom. 130 000 RM Akxkt. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. G.-V.: 1933 am 20./5. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 30. Sept. 1932: Aktiva: Grundst. 15 000, Fabrikgebäude 30 000, Maschinen und mascdhi- nelle Anlagen 10 000, Werkzeuge, Betriebs- und Ge. schäftsinventar 5003, Beteiligungen 15 000, Umlaufyver- mögen: Rohstoffe 39 175, Hilfs- und Betriebsstoffe 1421 Waren 222, Wertpapiere 1, Debitoren 14 309, Forde. rungen an Tochtergesellschaften 84, Kasse und Pos. scheck 446, Verlust 172. – Passiva: Stammaktien 130 000, Rückstellungen 152, Verbindlichkeiten a. Grund von Warenlieferungen 81, Rechnungsabgrenzungsposten 600. Sa. 130 833 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver. lustvortrag aus 1930/31 133, Löhne und Gehälter 47 554 seziale Abgaben 3188, Zinsen 376, Besitzsteuern 189% Handelskosten 4345. – Kredit: Erträge 57 322, Verlust. Vortrag aus 1930/31 133, Verlust 1931/32 38. G3. 57 494 RM. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Bremen: Bremen-Ame- rika Bank. Norddeutsche Hütte Aktiengesellschaft. Sitz in Bremen-Oslebshausen. Vorstand: Phil. Tutein; Stellv.: R. Schwöbmann. Prokurist: Fr. Meier. Aufsichtsrat: Vors.: Dir. Dr. rer. pol. h. c. A. Klotzbach, Essen; stellv. Vors.: Gen.-Dir. F. Benjamin, B.-Charlottenburg; Dir. W. Buschfeld, Essen-Bredeney; Dir. Dr.-Ing. e. h. Friedr. Dorfs, Rheinhausen-Nieder- rhein; Dir. Prof. Dr.-Ing. P. Goerens, Essen; Dir. Rich. Hauttmann, Gräfelfing b. München; Bankier Dr. Georg Hirschland, Werden b. Essen; Dir. Alfred Hölling, Adalbert Korff, Bremen; Gen.-Dir. Dr.-Ing. c. h. Dr. M. Neumark, Herrenwyk; Dir. Dr. Adolf Schaeffer, Bremen; Dir. P. Schmidt-Branden, Berlin. Gegründet: 7./1. 1908 mit Wirkung ab 1./1. 1908; eingetr. 27./1. 1908. Zweck: Verarbeitung von Erzen, Gewinnung, Verarbeitung u. Verwertung von Metallen; insbes. von Eisen, Eisenlegierungen, Stahl und von allen Eisen- u. Stahlfabrikaten, anderen Metallverbindungen, Kohlen, Koks, Zement und chem. Produkten sowie die Gewinnung von Erzen u. anderen Urprodukten. Entwicklung: Mitte März 1911 wurde die Koke- rei in Betrieb genommen, dann der erste Hochofen am 1./4. 1911 und der zweite am 30./4. 1911 angeblasen. Ein dritter Hochofen und die Zementfabrik kamen Ende 1912 in Betrieb. Ein Teil der überschüssigen Koksofengase wird an benachbarte Gemeinden als Nutzgas (Leucht-, Heiz- und Kraftgas) abgegeben. Im Geschäftsjahr 1925 sah sich die Ges. gezwungen, den Betrieb ihrer Hochofenanlagen auf das äußerste einzu- schränken; ferner sah sie sich veranlaßt, einen Teil ihrer Kokerei stillzulegen, um durch Erricht. von Groß-Kammer-Oefen, welche mit allen Errungen- schaften der Neuzeit ausgestattet wurden, rationell arbeiten zu können; die Inbetriebsetz. erfolgte im Mai 1926. Auch am Zementwerk wurden in 1925 Verbesser. und Erweiter. vorgenommen. — 1932 wegen Absatz- mangels Stillegung des Hochofenwerks u. ebenso des Zementwerks, bis sich die Verhältnisse wieder günsti- ger gestalten. Die Beteiligungsquoten werden ander- weit verwendet. Die Produktion in 1932 betrug für Koks 71 165 t, Kokereigas 16 029 815 cbm, Zement 20 701 t. Verträge: Im Februar 1930 hat die Ges. mit dem Bremischen Staat ein Abkommen dahin getroffen, daß die Norddeutsche Hütte dem Staat jährlich zunächst 10 Mill. cbm Koksofengas liefert und der Staat sich verpflichtet, diese Menge abzunehmen. Bei einer Steigerung des Gasverbrauches in Bremen auf 46 Mill. Kubikmeter und darüber steigt die von der Norddeut- schen Hütte abzunehmende Gasmenge nach einem fest- gelegten Schlüssel. Der Vertrag ist auf unbestimmte Zeit abgeschlossen und kann frühestens zum 31, Mär 1945 mit einer 2jährigen Kündigungsfrist gekündigst werden. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. hat eine Größe von 126 ha 98 a 23 qm, davon Werksgrundstücke 121 ha 78 a 10 qm und Wohngrundstücke 5 ha 20 4 13 qm (bebaut mit 49 Einfamilienhäusern). Zu den Werksanlagen in Oslebshausen b. Bremen gehören drei Hochöfen, eine Kokereianlage, eine Zementfabrik und Anlagen zur Erzeugung von Teer, schwefelsaurem Am- moniak, Benzol u. Gas. Die eigenen Gleisanlagen haben eine Länge von 15 km. – Die Ges. besitzt ferner einen Kalksteinbruch in Polle a. d. Weser. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die Aktien- mehrheit (nom. 1 159 400 RM St.-Akt. u. nom. 16 500 RM Vorz.-Akt.) der Vereinigte Harzer Portlandcement- u. Kalkindustrie Wernigerode a. H. (A.-K. 2 266 500 RY) u. ist ferner mit 50 % an der Wrissenbergschen Eisen- handelsges., Bremen (Kap. 89 000 RM) beteiligt. Verbände: Die Ges. gehört dem Roheisenverband G. m. b. H., Essen, dem Norddeutschen Cement-Verband G. m. b. H., Berlin, der Deutschen Ammoniak-Ver- kaufs-Vereinigung G. m. b. H., Bochum, und dem Cumaronharz-Verband G. m. b. H., Bochum, an. Kapital: 4 500 000 RM in 15 000 Akt. zu 300 RM. Vorkriegskapital: 6 000 000 M. Urspr. 6 000 000 M. Die G.-V. v. 19./10. 1911 beschloß Herabsetz. des A.-K. auf 4 800 000 M durch Zusammen- legung der Aktien 5: 4. Die herausgegebenen 1 200 000 Mark wurden wieder an ein Konsortium zu 133½ % be- geben. A.-K. blieb somit unverändert 6 000 000 M. Die ao. G.-V. v. 24./8. 1916 beschloß die Herabsetzung des A.-K. durch Zusammenlegung der Aktien 38: 1. A.-K. da- nach 5 994 000 M. — Die ao. G.-V. v. 3./12. 1919 beschloß Kap.-Erhöh. um 4 006 000 M auf 10 000 000 M. —, Die G.-V. vom 27./4. 1922 beschloß Erhöhung um 20 000 000 Mark auf 30 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 26./11. 1924 ist das A.-K. von 30 000 000 M auf 9 000 000 RM in 30 000 Aktien zu 300 RM umgestellt worden. — Lt. G.-V. vom 27./8. 1932 Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form von 9 000 000 RM auf 4 500 000 RM durch Zusammen- legung 2: 1. Großaktionäre: Die Fried. Krupp A.-G. in Essen besitzt ca. 60 % des A.-K. der Ges.; einen Teil des A.-K. besitzt ferner die Rawack & Grünfeld A.-6. Gruppe, Berlin. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am 30./5. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. 3 F. (bis 10 % Gewinn-Verteilung: 5 % zum R. E * 44 des A.-K.), etwaige a. o. Abschr. u. Rückstell, 4% Div., vom Ueberschuß 10 % Tant. an A.-R (mind. abef eine feste Vergüt. von zus. 10 000 RM), Rest Supel Div. bzw. nach G.-V.-B.