das Stahlwerk Gleiwitz, ―――――――‚‚‚‚‚― Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 1565 ... die Oberschles. Eisenbahnb.-Ges. u. a. die Hüttenwerke in Friedenshütte u. in u. um Zawadzki mit 1188 ha Grundbesitz ein. Sitz der Ges. bis 1921 in Friedens- hütte. Juni 1922 Ueberführung der unter polnische Staatsoberhoheit gekommenen Werksanlagen Friedens- grube, Friedenshütte sowie der Erz- und Dolomitför- derung im Kreise Tarnowitz in eine besondere Spolka Akeyina „Friedenshütte Katowice. (A.-K. 20 000 000 Zloty). — Ueber die Einzelheiten der Ent- wieklung bis zur Enfstehung einer Holding-Gesellschaft siehe die früheren Jahrgänge und den folgenden Ab- schnitt. Besitztum und Beteiligungen: Die im Jahre 1922 vorgenommene Teilung des ober- schlesischen Industriebezirks führte bei Oberbedarf zu einer grundlegenden Veränderung aller Verhältnisse. Die bei der Grenzverlegung unter polnische Staats- oberhoheit gekommenen Rohstoff- u. Halbzeugbetriebe von Oberbedarf, nämlich die Friedensgrube, die Frie- denshütte u. die Erz- u. Dolomitförderung im Kreise Tarnowitz, wurden aus betriebstechnischen Gründen auf die neu gegründete Friedenshütte A.-G. mit dem Sitz in Katowice (Polen) gegen Uebernahme sämt- licher Aktien dieser Ges. übergeführt. Die Anlagen auf dem bei Deutschland verbliebenen Gebiet, nämlich die Blechwarenfabrik Glei- witz, das Stahlröhrenwerk Gleiwitz, das Zawadzkiwerk in Zawadzki u. die Eisengießerci Colonnowska, wurden mit Genehmigung der G.-V. v. 25./9. 1925 in die neue, gemeinsam mit anderen oberschlesischen Werken ge- gründete Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke A.-G. in Gleiwitz eingebracht. Durch diese Transaktion kat Oberbedarf den Charakter einer reinen Holding- gesellschaft bekommen, deren Vermögen jetzt im wesentlichen einige Eisenerzfelder, das Erzbergwerk Kolbnitz, das Hausgrundstück in Berlin, Königin- Augusta-Straße 49, und die in der nachstehenden Zu- sammenstellung aufgeführten Beteiligungen umfaßt. Auf dem Konto Beteiligungen ist Ende 1932 der Besitz von Anteilen fkolgender Ges. verbucht: nom. 800 000 RM Akt. der Vereinigte Oberschlesische Hüttenwerke A.-G., Gleiwitz (inzwischen verkauft), nom. 21 000 000 Zloty Akt. der „Friedenshütte' Schle- sische Berg- und Hüttenwerke A.-G., Katowice, nom. 3 500 000 Zloty Akt. der S. A. Ferrum, Kato- Wice, nom. 941 500 Zloty (eingezahlt 339 000 Zloty) An- teile des Zwiazek Koksowni, Katowice. 323 Stück Kuxe der Gewerkschaft Castellengo-Ab- wehr, Gleiwitz. 150 Stück Kuxe der Rudaer schaft, Ruda. Die „Friedenshütte“' Schlesische Berg- u. Hütten- werke A.-G. in Katowice ist im Hinblick auf die Grenz- regelung in Oberschlesien zur Uebernahme der in dem abgetrennten Ost-Oberschlesien gelegenen Anlagen und Grundstücke von Oberbedarf im Jahre 1922 gegründet worden. Sitz der Verwaltung ist Katowice. Auf Grund der Beschlüsse der ao. G.-V. v. 8./10. 1928 wurden der Ges. mit Wirkung ab 1./1. 1928 im Fusionswege ange. schlossen die Baildonstal S.-A. Katowice, die Gew. Graf Franz und Wolfgang in Ruda. Im Zusammenhang mit dieser Transaktion gelangte die Ges. in den Besitz des elektr. Kraftwerkes Nikolaus in Ruda, des Bergwerks- feldes Maximiliane, eines Aktienpakets der „Wirek“ Kopalnie S.-A. sowie einer Anzahl von Kuxen der Gew. „Charlotte“, die im Geschäftsjahr 1929/30 an die Ryb- niker Steinkohlengewerkschaft veräußert wurden. Zur Purchführung der Fusion wurde das Aktienkapital der Ges. von 20 000 000 Zloty auf 47 000 000 Zloty erhöht u. in der Eröffnungs-Bilanz für 1./7. 1928 auf 70 000 0090 Zloty festgesetzt. Im Zusammenhang mit der Grün- dung der Rudaer Steinkohlengewerkschaft in Ruda im Jahre 1931 (vgl. weiter unten) wurden sämtl. Gruben der „Friedenshütte“' (Friedensgrube in Nowy-Bytom, Wolfgang u. Graf Franzgrube in Ruda u. das zu diesen es Kraftwerk Nikolaus) mit Wirkung B 1 7 931 an die Rudaer Steinkohlengewerkschaft verkauft. Steinkohlen-Gewerk- Dez. 1931 erfolgte die Zahlungseinstellung der Ges. – mre Sanierung soll mit Hilfe des polnischen Staates derart durchgeführt werden, daß das bisherige A.-K. von 70 000 000 Zloty auf 25 000 000 Zloty, und damit der Besitzanteil von Oberbedarf auf 7 500 000 Zloty zusammengelegt wird. Bei der dann wieder erfolgenden Erhöh. auf 50 000 000 Zloty sollen Oberbedarf 10 000 000 Zloty Aktien gegen Fortfall der Darlehnsforderung zu- fallen. Die Friedenshütte umfaßt gegenwärtig folgende Produktionsanlagen: a) Die frühere Friedenshütte. Der Grundbesitz liegt in den Kreisen Swietochlowice, Katowice, Tarnowskie- Gory und Pszezyna und hat einen Flächeninhalt von 479.51 ha; hiervon entfallen 115.86 ha auf Industrie- gelände, 24.87 ha auf Wohnkolonien, 143.61 ha auf Parkanlagen, Gärten u. landwirtschaftlich benutztes Ge- lände u. 195.17 ha auf Schlacken-, Aschen- u. Erzhalden. Oedland, Bruchfelder u. Pingengelände. Eisenerze u. Dolomitstein sind auf den Grundstücken von 41.19 ha Ausdehnung in den Gemarkungen Tarnowskie-Géry u. Miasteczko nachgewiesen, sie werden jedoch wegen un- regelmäßiger Form der Lagerstätten u. ungünstiger Wasserverhältnisse nicht abgebaut. Die Kokereianlagen der Friedenshütte bestehen aus 9 Gruppen mit zusam- men 280 Oefen. Die Nebenbetriebe sind für die Her- stell. von Teer u. Teerdestillaten, Ammoniak u. Benzol eingerichtet. Ferner sind vorhanden: 6 Hochöfen. 7 Martinöfen, 1 Elektrostahlofen von 6 t Fassungsver- mögen (zur Zeit stillgelegt), Walzwerkanlagen mit Block-, Träger-, Grob-, Mittel-, Universal-, Grobblech- u. Riffelblechstrecke, 1 Radscheiben- u. 1 Bandagenwalz- werk, 1 Feinblechwalzwerk mit 5 Strecken, 1 Hammer- werk-Kleinschmiede, 1 Stahlformgießerei, 1 Metall- gießerei, 1 mechanische Werkstatt, 1 Verzinkerei, Eisenkonstruktions-Werkstatt mit Autogenanlage, 1 Geifenschweißerei, 1 Schaufelfabrik, 1 mechanische Werkstatt, 1 Sägenfabrik, 1 Sauerstoffgewinnungs- anlage. Es werden rd. 2800 Arbeiter und 300 An- gestellte beschäftigt. b) Die Baildonhütte. Der Grundbesitz der Hütte liegt in Katowice u. hat eine Ausdehnung von 32.61 ha; hier- von entfallen 21.28 ha auf Industriegelände und 11.33 ha auf Wohnkolonien. Die Betriebsanlagen der Katowicer Werke umfassen: ein Stahlwerk mit 3 Elektroöfen von 8, 6 u. 1.5 t u. 1 Martinofen von 15 t Fassung, Ka- liberwalzwerk mit Grob-, Mittel- u. Feinstrecken, Fein- blechwalzwerk, Kaltwalzwerk, Stangen- u. Drahtziehe- rei, Stahlgießerei, Preß- u. Hammerwerk, Gesenk- schmiede, Zieherei, Kettenfabrik, Spiralbohrerfabrik, mechanische Werkstatt, Härterei u. Selasanlage, Tief- ofen- u. Topfofenglüherei, Versuchsanstalt u. Labora- torium. Die Belegschaft beträgt rd. 1200 Köpfe, die Zahl der Angestellten 155. Produktion: der Steinkohlengruben 1927/28 bis 1929/30 in t: 1 894 853, 2 061 805, 2 237 169; der Frie- denshütte u. Baildonhütte 1927/28–1930/31 u. 1932 in .: 175 209, 222 827, 219 200, 222 830, 89 007 Rohstahl, 232 229, 242 636, 221 061, 197 207, 76 524 Walzwerks- erzeugnisse. Die Friedenshütte S. A. ist ferner an verschied. Unternehm. beteiligt, u. zwar besitzt sie: über 90 % der Aktien der Suchedniowska Fabryka Odlewow S. A., Kielce, welche zwei Eisengießereien, ein Martinstahl- werk, ein Stanz- u. Emaillierwerk u. eine Feldküchen- fabrik umfaßt (700 Arbeiter); ca.30 % des Aktienkapi- tals der Spolka Akcyjna Ferrum in Katowice-Zawodzie (Polen). Der Grundbesitz dieser Ges. (im folgenden Ferrum genannt) liegt in Bogucice bei Katowice u. hat eine Flächenausdehnung von 9.69 ha, wovon 5.5 ha auf die Werkanlagen, 1.42 ha auf Wohnkolonien, Gär- ten u. 2.77 ha auf unbebautes Gelände für Erweite- rungs- u. Ergänzungsbauten entfallen. Die Ges. hat folgende Betriebsanlagen: Stahlgießerei mit 2 Martin- öfen von je 12 t Fassung u. einer Leistungsfähigkeit von 5000 t, Bessemeranlage mit einer Birne von 2 t Fassungsvermögen u. 2 Kupolöfen zur Herstellung von Eisenguß für den eigenen Bedarf, Achsenfabrik, Klein- eisenfabrik, Wassergasschweißerei. Zur Zeit werden 900 Arbeiter u. 100 Beamte beschäftigt; ein Drittel des Kapitals der Kokerei-Vereinigung, Katowice (Kokerei- Nebenprodukten-Verarbeitung und Imprägnierwerke);