1572 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Erwerb der Kuxenmehrheit der Gew. Jacobsgrube, Staßfurt. Ab 1./1. 1929 pachtweise Uebernahme des Be- triebes der Jacobsgrube. –— Jan. 1930 Stillegung der Brikettfabrik der Harbker Kohlenwerke A.-G. in Helm- stedt. Anfang Mai 1930 Stillegung des Betriebes der Gew. Jacobsgrube. —– 1930/1931 Ausbau der Werke: Ersatz der Kettenförderung durch eine neugzeitliche Bandförderanlage und Erstellung einer Hochdruck- kesselanlage mit entsprechender Gegendruckturbine. Erweiterungsbauten am Kraftwerk Harbke. Die Grubeneinrichtungen wurden durch Beschaffung eines Rohkohlenbunkers und eines Kippenpfluges mit den er- forderlichen Gleisanlagen, durch 30 neue Groß-Abraum- wagen, sowie durch sonstige der Verbesserung des Be- triebes dienende kleinere Neuanlagen erweitert. – Bei dem Betriebskraftwerk Treue wurde die Hochdruck- kesselanlage durch Einbau einer Verdampferanlage er- gänzt. — 1932 wurden die Anlagen der Gruben- und Abraum-Betriebe zweckmäßig erweitert, so z. B. durch Uebernahme von 5 elektrischen Lokomotiven und 33 Großraumwagen, die von Konzernwerken zur Verfü- gung gestellt wurden. – Zu angemessenen Bedingun- gen übernahm die Ges. etwa die Hälfte des Aktien- kapitals der Braunkohlen-Abbaugesellschaft Friedens- grube in Meuselwitz (A.-K. 800 000 RM) und verbesserte dadurch ihre Beteiligungsquote im Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikat. Zweck: Bergbaubetrieb, Veräußerung von Bergwerkspro- dukten, Herstellung und Vertrieb von Fabrikaten aus solchen. Besitztum: Die Ges. besitzt die früher braunschw.-fiskalischen Braunkohlengruben „Prinz Wilhelm'' bei Helmstedt, „Trendelbusch'' zwischen Helmstedt und Schöningen und „Treue' bei Offleben in Größe von 71 161 464 qm, ferner die Grube Anna, Alwine, Elsbeth in Größe von 1 580 000 qam und die Kohlenfelder „Joseph'' und „Otto-' in Größe von 2 280 000 qm, „Glück auf'“' und „Fried- rich' in Größe von 3 638 000 qm und „Paula*, „An- dreas“, „Heinrich'“' und „Braunschweig'' in Größe von 5 594 896 qm. Die Ges. hat eigenen Grundbesitz mit Häusern in Helmstedt, Süpplingen, Schöningen, Alvers- dorf, Büddenstedt, Runstedt, Wolsdorf und Offleben. In Betrieb befinden sich: Tagebau III bei Büdden- stedt (Gruben- und Abraumbetrieb) 3 Brikettfabriken mit insgesamt 49 Pressen, Ziegelei und Landwirtschaft. Außerdem hat die Ges. die Gruben und Brikettfabrik- betriebe der Harbker Kohlenwerke und der Norddeut- schen Braunkohlenwerke in Helmstedt gepachtet. Die Anlagen der Harbker Kohlenwerke sind zur Zeit außer Betrieb. Die Brikettfabrik der Norddeutschen Braun- kohlenwerke umfaßt 8 Pressen. – Auf der Grube Treue befindet sich eine elektrische Zentrale von 16 700 kW Leistungsfähigkeit. Diese Zentrale versorgt sämtliche Gruben- und Aufbereitungsbetriebe der Ges. mit Licht und Kraft. Ferner betreibt die Ges. das Kraftwerk Harbke mit einer Leistungsfähigkeit von 72 500 KkW. Beide Kraftwerke können einander not- falls aushelfen. Aus dem Kraftwerk Harbke wird elektrische Arbeit zur Zeit an das Netz des Elektrizi- tätswerks Sachsen-Anhalt und in dasjenige der Ueber- land-Zentrale Helmstedt, einer Tochtergesellschaft der Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke, abgegeben. Die Kohlenfelder der Ges. umfassen rd. 8400 ha, wo- von erst ein kleiner Teil abgebaut ist; in ihren Kohlen- feldern besitzt die Ges. zus. mit denen der Harbker Kohlenwerke u. der Gew. Victoria ein durch Tagebau- betrieb zu gewinnendes Kohlenquantum von über 150 Mill. t. Die durch Bohrungen nachgewiesenen im Tiefbaubetrieb gewinnbaren Kohlenmengen sind eben- falls recht bedeutend. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Sämtl. Werke des Konzerns sind der Magdeburger Braunkohlen- und Brikettverkaufs-Ver- einigung G. m. b. H. in Magdeburg u. dem Mitteldeut- schen Braunkohlensyndikat G. m. b. H. in Leipzig an- geschlossen. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. –—– G.-V. im 1. Sem. (1933 am 13./4.) in Berlin oder Helmstedt; je 300 RM = 1 St. – Vom Reingewinn 5% zum R.. (Gr. 10 %); 5 % Div.; vom verbleibenden Gewinn 87 Tant. an A.-R., worauf die feste Vergüt. von 2000 RM für jedes Mitglied u. 4000 RM für den Vors. angerech- net werden; Rest zur Verf. der G.-V., die auch Spez. Reserven usw. bilden kann. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Jacquier & Se. curius, E. L. Friedmann & Co., Commerz- u. Priyvat- Bank sowie deren Fil., Reichs-Kredit-Ges. u. Preuß. Staatsbank (Seehandlung). Beteiligung. u. Tochtergesellschaften Gewerkschaft des cons. Braunkohlen-Bergwerkes Victoria bei Hötensleben. – Anzahl der Kuxe 1000. — Beteiligung mit 100 %, auf 1 RM abgeschrieben. Grube seit 1922 stillgelegt. Gewerkschart Vereinigte Marie-Luise bei Oschers- leben. – Anzahl der Kuxe: 1000. – Beteiligung mit 100 %, auf 1 RM abgeschrieben. – Seit 1925 stillgelegt Gewerkschaft Jacobsgrube, Staßfurt. Anzahl der Kuxe: 5000. – Beteiligung: Mehrheit. – Anlagen seit 1929 gepachtet u. seit Mai 1930 stillgelegt. Ueberlandzentrale Helmstedt A.-G., Helmstedt. Gegr. 1905. – Aktien-Kapital: 2 000 000 RM. – Beteiligung mit 100 %. – Diese Ges. besitzt sämtliche 1000 Kuxe der Gewerkschaft Consol. Sudersche Braunkohlenbergwerke, deren Anlagen stillgelegt sind, sowie sämtliche Anteile der Braunschweigischen Elektrizitäts- Betriebsgesell- schaft m. b. H., Schöningen, die 1909 gegründet ist und ein Stammkapital von 125 000 RM aufweist. Harbker Kohlenwerke A.-G., Helmstedt. Zur vor- teilhafteren Ausbeutung der mit den Harbker Kohlen. werken markscheidenden Grubenfelder und zur nutz- bringenden Vereinigung der beiderseitigen Stromver- sorgungsanlagen erwarben die Braunschweigischen Kohlen-Bergwerke 1915 durch Aktienaustausch das ge- samte 600 000 RM betragende A.-K. der ihnen benach- barten Harbker Kohlenwerke, welche Eigentümer der Norddeutschen Braunkohlenwerke A.-G., Helmstedt (Kapital: 350 000 RM) sind u. außerdem sämtliche 1000 Kuxe der Gew. „Vereinigte Friederike“ bei Hamers- leben, deren Anlagen stillgelegt sind, besitzen. Die Harbker Kohlenwerke u. die Norddeutschen Braun.- kohlenwerke A.-G. erhielten als Pacht für 1927–1932: 41 998, 42 000, 42 936, 43 000, 43 000, 43 000 resp. 30 000, 30 000, 30 000, 30 000, 30 000, 30 000, welche Beträge zu Abschreibungen verwandt wurden. Kohle A.-G., Magdeburg. Gegr. 1921. Kapital: 2 000 000 RM. Beteiligung mit 63.73 %. Handel mit Brennstoffen. Braunkohlen-Abbaugesellschaft Friedensgrube, Meu- selwitz. Gegr. 24./4. 1831. A.-K. 800 000 RM. Beteilig. ca. 50 %. Anlagen: Tiefbauanlage Friedensgrube mit Brikettfabrik. Abbaugerechtsame: rd. 3 Mill. qm (Eigentum). Statistische Angaben: Aktienkapital: 12 750 000 RM, eingeteilt in 42 500 St.-A. zu je 300 RM. Die G.-V. v. 39./3. 1913 beschloß Gleichstell. der St.-A. u. der St.-Pr.-A. Vorkriegskapital: 6 250 000 M. Ursp. A.-K. 4 800 000 M; erhöht 1895 um 1 450 000 M. In den Jahren 1915, 1920, 1922 erhöht um 44 750 000 M. Lt. G.-V. v. 17./11. 1924 Kap.-Umstell. von 51 Mill. M auf 12 750 000 RM (4: 1) durch Herabsetz. der St.- u. St.- Prior.-A. von 1600, 1200, 600 M auf 400, 300, 150 RM. — 1929 Umtausch der über 150 RM lautenden St.-A. in solche zu 300 RM. – Lt. Bekanntm. v. Mai 1932 erklärten sich die beiden Großaktionäre bereit, von den Aktionären der Ges, die Aktien zum Kurse von 145 % zu erwerben (Frist 30./6. 1932). Großaktionäre: Preußische Elektrizitäts-A.-G. u. die Elektrowerke A.-G. in Berlin (je 48.7 %). Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 325 294 236 260 220 150 0 Niedrigster 208 200 211 215 210 145 100 Letzter 290 218 238 220 210 150 00 Die Notiz in Berlin wurde ab 1./9. 1932 eingestellt. — Auch in Braunschweig notiert. Kurs daselbst ult. 1932: 145 % 1932 10 0% 1927 1928 1929 1930 1931 Dividenden: 10 10 10 10 10 0