1584 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Adler-Kaliwerke Aktiengesellschaft. Sitz in Oberröblingen am See. Vorstand: Adolf Soa, Oberröblingen a. S.; Richard Popendiker, Aschersleben. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Bergrat Dr.-Ing. h. c. Heinrich Zirkler, Kassel; Stellv.: Bank-Dir. Dr. Ernst A. Mandel, Berlin; Dr. Wilhelm Feit, B.-Zehlen- dorf-West; Rechtsanwalt Dr. jur. Herm. Fischer, Berlin; Dr. Karl Kimmich, Köln-Bayenthal; Berghauptmann Heinrich Vogel, Bonn. Gegründet: 14./6. 1905; Sitz bis 1908 in Köln. Zweck: Gewinnung und Verwertung von Berg- bauprodukten in roher und bearbeiteter Form insbes. die Gewinnung und Verwertung von Kalisalzen. EBesitztum: Die Ges. hat von der Firma Wulkow & Cornelsen in Hamburg ein umfangreiches, durch § Salzmutungen gesichertes Gebiet von mind. 14 preuß. Normalfeldern über 30 000 000 am groß im Oberberg- amtsbezirk Halle a. S. erworben, welches bei Ober- röblingen am See gelegen ist. Durch die Bohrungen wurde die Mächtigkeit des Kalilagers von 8–45 m kon- statiert. Mit der Abteufung des Schachtes wurde am 11./6. 1906 begonnen. Mitte August 1908 wurde das Salzgebirge bei 422 m Teufe erreicht, und das Kali- lager am 2./12. 1908 bei 575 bis 583 in Teufe angefah- ren. Gesamtteufe des Schachtes ca. 600 m. In der westl. Hauptförderstrecke wurde ein dqualitativ recht gutes Hartsalz- bzw. Sylvinitlager aufgefahren. Im Mai 1909 begann der Versand von Rohsalzen. Sämtl. Strecken wurden im Kalilager aufgefahren. Die hierbei ge- wonnenen Carnallite haben durch den gleichbleibenden Prozentgehalt an Chlorkalium die Bestätigung über die günstige Beschaffenheit des Lagers zum Ausdruck er- bracht. Die Aufnahme in das Kali-Syndikat fand dann Ende 1909 statt. An Tagesanlagen wurden errichtet: Zechenhaus mit Werkstättengebäude, Bahnanschluß, definitives Kesselhaus mit Schornstein, elektr. Zentrale, Betriebsgebäude, 2 Maschinen-Gebäude, Schachtturm, Arbeiterraum usw. Die Konzession zum Bau einer Chlorkalium- und Bromfabrik wurde 1911 erteilt. Nach Abstoß. der östlichen Feldeshälfte besitzt die Ges. noch 10 preußische Normalfelder von zusammen 21 890 000 qam Flächeninhalt mit einem für Jahrhunderte ausreichen- den Kalivorrat. Die Zweischachtfrage ist mit der Gew. Oberröblingen gelöst worden. Die Durchschlägigkeit beider Schächte ist vom Oberbergamt Halle genehmigt. Die Ges. hat im Mai 1910 mit der Förderung ihrer vollen Quote begonnen, bis dahin erfolgte die Verarbei- tung der Salze in einer fremden Fabrik. Ende 1922 wurde die Kieseritwäsche und die Sulfatstation wieder in Betrieb genommen. Die G.-V. vom 18./12. 1925 beschloß Stillegung des Werkes bis zum 31./12. 1953. Die bis zum 31./12. 1925 einzureichende Stillegungserklärung wurde rechtzeitig abgegeben. Die Quote der Ges. wird an die Kaliwerke Aschersleben übertragen. Verbände: Die Beteiligung beim Kalisyndikat betrug Ende 1932: 3.7288 0%%. Absatz 1927–1932: 43 348, 46 867, 33 076, 28 623 dz reines Kali. Beteiligungen: Die Ges. ist im Besitz von 773 Kuxen der Bergwerksges. Hope (1000 Kuxe); diese wiederum besitzt 4 480 000 RM Akt. der Kaliwerke Adolfs-Glück, A.-G. in Lindwedel (A.-K. 4 500 000 RM). Dagegen befinden sich 1 450 000 RM Aktien der Ges. in Händen der Kaliwerke Adolfsglück A.-G. Die Ges. ist weiter beteiligt an der Gewerkschaft Oberröblingen durch Besitz von 991 Kuxen. Diese vier Ges. bilden den Adler-Kali-Konzern und stehen sämtlich unter einer Verwaltung. Weitere Beteilig. am Deutschen Kali- Syndikat mit 5950 RM. Gewerkschaft Hope: Zwischen dem Adler-Kali- werke und Hope wurden eine Interessengemeinschaft hergestellt. Die tausendteilige Gew. Hope mit Verwal- tungssitz zu Lindwedel ist Eigentümerin sämtl. Ge- schäftsanteile (300 000 RM) der am 7./8. 1906 errichteten Bergwerks-Ges. Hope m. b. H. mit dem Sitze in Lind- 49 588, 50 985, eingetragen 20./9. 1905. 23 272, wedel. Die Kaligewinnungsarbeiten wurden 1925 ein- gestellt und der Betrieb bis 31./12. 1953 Sstillgelegt. 1925 wurde die Grube von den verwertbaren Materialien ge- räumt und die nicht für die aufzunehmenden Oel- gewinnungsarbeiten notwendigen Anlagen über Tage verkauft. Mit der Aufschließung der Oelgerechtsame wurde die Deutsche Petroleum-Aktiengesellschaft be- traut; an der Rohölausbeute ist die Gew. Hope prozen- tual beteiligt. Bie Beteiligung der Bergwerks-Ges. Hope G. m. b. H. beim Kalisyndikat betrug Ende 1932; 3.8186 %0. Absatz 1927–1932: 48 896, 55 739, 54 246, 52 467, 37 485, 33 054 dz reines Kali. Gewerkschaft Oberröblingen: Der Schacht der Gew. wurde 1925 Stillgelegt. Kapital: 4 796 000 RM in 2000 St.-Akt. zu 1000 RM. 5000 St.-Akt. zu 500 RM, 2000 Vorz.-Akt. zu 56 RM und 2000 Vorz.-Akt. zu 92 RM. Vorkriegskapital: 4 217 000 M. Urspr. A.-K. 3 250 000 M. Nach Sanierung im Jahre 1910 betrug das A.-K. 4 217 000 M u. nach Sanierung im Jahre 1916 6 000 000 M; dann erhöht von 1920–1922 auf 22 000 000 M in 18 000 St.-Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu %%―%― ― von 22 000 000 Mark auf 4 796 000 RM (St.-Akt. 4: 1, Vorz.-Akt. 125 2 bzw. 125: 7) in 18 000 St.-Akt. zu 250 RM, 2000 Vorz.-Akt. zu 92 RM u. 2000 Vorz.-Akt. zu 56 RM. Lt. G.-V. vom 8./5. 1928 Umtausch der 18 000 St.-Akt. zu 280 RM in 2000 St.-Akt. zu 1000 RM und 3000 St.-Akt. zu 500 RV. Großaktionäre: Kaliwerk Aschersleben; Kali- werke „Adolfs-Glück'' A.-G. in Lindwedel. Anleihe I: 5 % Oblig. von 1910. In Umlauf am 31./12. 1932 7350 RM. Anleihe II: 5 % Obl. von 1921. Ende Dez. 1932 21 483 RM. Anleihe-Genufsscheine: 74 000 RM. Davon er- worben 1932 10 700 RM, dafür aufgewandter Betrag 6547 RM. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am 2./6. – Stimmrecht: Je 500 RM St.-Akt. = 2 St., 1 Vorz.- Aktie zu nom. 92 RM oder 56 RM = 3 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., dann 6 % an Vorz.-Akt. (außerdem für je 6 % an Mehrdiv. an St.-Akt. 1 % weitere Vorz.-Div.), 4 % Div., 10 % Tant. Noch in Umlauf an A.-R., Rest an St.-Akt. und wie vorstehend an Vorz.-Akt. Bilanz der Adler-Kaliwerke Aktien- gesellschaft am 31. Dez. 1932: Aktiva: Betei- ligungen 2 343 401. stillgelegte Berechtsame und ver- äußerste Werksanlagen, deren Buchwerte aus zu erwar- tenden Quotenerlösen abgeschrieben werden sollen 2 498 008, zur dauernden Anlage bestimmte Wertpapiere einschließlich einer Beteiligung an einer Grundschuld 424 025, Syndikatsstammeinlage 5950, Kasse und Post- scheckguthaben 557, Bankguthaben 95 099, Forderungen an abhängige Ges. und Konzerngesellschaften 185 404,. Hypotheken 57 500, sonstige Forderungen 30 474, (Ge- nußschein-Gegenkonto 63 300). – Passiva: St.-Akt. 4 500 000, Vorz.-Akt. 296 000, gesetzl. R.-F. 139 597, Konto für Abschreib. 243 226, sonstige Rückstellungen 32 702. Anleihe I 7350, Anleihe II 21 483, Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Ges. und Konzerngesellschaften 225 008, nicht erhobene Anleihezinsen 410, nicht er- hobene Div. 1550, sonstige Verbindlichkeiten 8251, (An- leihe-Genußscheine 63 300), Gewinn-Vortrag aus 1931 13 756, Gewinn in 1932 151 085. Sa. 5 640 418 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Löhne u. Gehälter 10 080, soz. Lasten 305, Abschreibung. für stillgelegte Berechtsame und veräußerte Werksanlagen andere Abschreibungen 10 000, Besitzsteuern 23 035, alle übrigen Aufwendungen 18 947, Genußrechts rückkäufe 6547, Gewinn 164 841 (davon zum R.-F. 8242. Div. 152 760, Vortrag 3839). – Kredit: Gewinn-Vortrag 13 756, Einnahmen aus Quotenverkäufen 110 361, Ein- nahmen aus Beteiligungen 112 085, Einnahmen aus 28, 20 825. Sa. 257 027 RM. Die Gesamtbezüge des Vorst. u. 1932 betragen 17 160 RM. A.-R. für das Jahr