1588 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. besteht sowie einer älteren, darunter liegenden Lager- stätte, welche in der Hauptsache normalen Carnallit mit einem Gehalt von 10 % K20 u. Hartsalz mit einem solchen von 15 % K20 aufweist. Zur Zeit wird nur die jüngere Lagerstätte abgebaut. – Auf den Werksanlagen unmittelbar am Bahnhof Bad Salzdetfurth werden die geförderten Rohsalze, aus hochprozentigen Sylviniten u. Carnalliten bestehend, entweder in der für alle drei Schachtanlagen gemeinsamen Chlorkaliumfabrik ver- arbeitet oder in der gemeinsamen Rohsalzmühle für den Versand fertig gemacht. Umfangreiche Speicher- u. Verladeeinricht. sorgen für einen geregelten Betrieb in Zeiten starken Versandes. – Zur Versorg. der ge- samten Schacht- u. Fabrikanlagen mit elektr. Licht- u. Kraftstrom ist eine eigene elektr. Zentrale von etwa 4000 KW Leistung errichtet. Der Abdampf der Tur- binen wird in der Chlorkaliumfabrik zu Lösezwecken ausgenutzt. Die Chlorkaliumfabrik stellt hochprozentiges Chlor- kalium, Kalidüngesalz u. als Nebenprodukte Brom u. Chlormagnesium her. Sie ist mit neuzeitlichen Ein- richtungen zur Verarbeit. des Rohsalzes sowie mit Transport- u. Verladevorrichtungen versehen. Für die Lagerung der Fabrikate sind ausreichende Vorrats- speicher vorhanden. Die Ges. besitzt das Recht zur Ableit. der aus einer tägl. Verarbeit. von 9000 dz Car- nallit entfallenden Endlaugen in die Innerste. – Eine gut eingerichtete Zentralwerkstatt sorgt für die In- standhaltung der umfangreichen Apparatur. — Auf dem Gelände der Tagesanlagen am Bahnhof Bad Salz- detfurth befinden sich noch das Verwalt.-Gebäude, eine Aufbereitungsstation für Betriebswasser u. das Labora- torium, während die 33 Beamtenwohnungen und eine Arbeiterkolonie von insgesamt 80 Wohnungen in der Nähe der Werksanlagen errichtet sind. – Beschäftigt werden etwa 52 Angestellte u. 400 Arbeiter. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Deutsches Kalisyndikat G. m. b. H., Berlin (Kapital 1 596 450 RM). Das Deutsche Kalisyndikat konnte 1932 insgesamt nur 8 469 853 dz Reinkali gegenüber 9 638 851 dz im Jahre 1931 absetzen, mithin 12,13 % weniger. Von dem Absatz entfielen: 1932 1931 1930 auf das Inland 787 % 69 % 62,5 % auf das Ausland 24 3 % 3 ――― Auf die einzelnen Gruppen verteilte sich der Ab- satz wie folgt: 1932 1931 1930 Rohsalze 1772 383 1 783 916 2 225 718 E0 Düngesalze 4 555 879 4 962 713 7 515 646 dz K20 Clorkalium 1 662 795 2 101 813 2 870 8423 dz K20 Schwefelsaure Salze. 480 796 790 409 1 155 320 4d2 K70 8 469 853 9 638 851 13 567 553 dz K70 An dem Gesamtabsatz des Jahres 1932 waren 229 Kaliwerke beteiligt, von denen sich Ende 1932 nur 39 Werke in Betrieb befanden. Der Anteil der Kaliwerke Salzdetfurth am Kali- absatz erfuhr durch Uebernahme eines weiteren An- teils von den Beteiligungsziffern der Mansfeldschen Kaliwerke Aktiengesellschaft eine Erhöhung u. stellte sich einschl. der zugekauften Quoten Ende 1932 auf 50,1493 Tausendstel gegenüber 48,0222 Tausendstel Ende 1931. Hiergegen wurden von der Ges. abgesetzt: 1932 1931 1930 oHsAlze 3 431, 46 2 228,78 –, dz K20 Düngesalze 308 819,86 337 307,38 463 919,16 dz K20 Clorkalium . 114 362,45 132 034,06 187 823,22 dz K70 426 613,77 471 570,22 651 742,38 dz K20 Deutsches Chlormagnesium-Syndikat G. m. b. H., Berlin. Das Deutsche Chlormagnesium-Syndikat G. m. b. H. bezweckt den gemeinsamen Verkauf von Chlor- uagnesium u. Chlormagnesiumlauge (Kapital 50 000 RM). Deutsches Brom-Syndikat G. m. b. H., Berlin. Das Deutsche Brom-Syndikat G. m. b. H. bezweckt den ge- meinsamen Verkauf von Brom (Kapital 50 000 RM). Deutsches Steinsalz-Syndikat G. m. b. H., Berlin. Das Deutsche Steinsalz-Syndikat bezweckt den gemein- samen Verkauf von Steinsalz (Kapital 150 000 RM). Die Dauer dieser Syndikate ist unbestimmt. Mach sechsmonatiger Kündig. zum Schluß eines jeden Ge. schäftsjahres können sie aufgelöst werden. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.V, spät. ult. Juni (1933 am 2./6.); je 100 RM Nominal- wert d. St.-A. = 1 St., je 10 RM Nennbetrag der Vorz.-A = 8 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %, Dotierung besond. Fonds oder Reserven; vertragsm, Tant. an Vorst.; dann 6 % Div. auf Vorz.-A., 4 % Divy, auf St.-A.; vom verbleibenden Betrage 10 % Tant. an A.-R. einschl. einer festen Vergüt. von 1500 RM für jedes Mitgl. u. 3000 RM für den Vors. p. a.: Ueber- schuß Super-Div. Zahlstellen: Berlin: Deutsche Bank u. Disconto. Ges., Commerz- u. Privat-Bank, Dresdner Bank, Del. brück Schickler & Co., Hugo J. Herzfeld; Düsseldorf: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Com- merz- u. Privat-Bank; Essen: Deutsche Bank u. Dis- conto-Ges., Commerz- u. Privat-Bank, Dresdner Bank; Frankf. a. M.: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Dresdner Bank, Mitteld. Creditbank Fil. d. Comm.- u. Priv.-Bank, Gebr. Sulzbach; Hamburg: Commerz- u. Privat-Bank Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Han- nover: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Commerz- u. Privat-Bank; Hildesheim: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privat-Bank; Köhn: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privat- Bank, Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit- Anstalt, Dresdner Bank, Commerz- u. Privat-Bank, Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Mannheim: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Commerz- u. Privat-Bank, Dresdner Bank. Beteiligungen: Gew. Lichtenberg zu Bad Salzdetfurth. — Kuxen- zahl: 1000. – Beteiligung: maßgeblich. –— Die Gev. Lichtenberg besitzt eine rd. 17 638 000 qm große Kali- gerechtsame von 9.5 km streichender Länge, nämlich die Salzbergwerke „Frieda“, „Bismarcké'' und „Donners- marcké“' braunschweigischen Bergrechts in den Gemar- kungen Lichtenberg, Osterlinde u. Westerlinde, Kreis Wolfenbüttel im Freistaat Braunschweig, sodann auf Abbauverträgen mit den Grundeigentümern beruhende Gerechtsame in den Gemeinden Grasdorf, Luttrum und Wartjenstedt, Kreis Marienburg in der Provinz Han- nover. Aufgeschlossen ist das Feld durch 8 Tiet- bohrungen, welche Sylvinite, Hartsalze u. Carnallite in einer Teufe von etwa 595–665 m erschlossen haben. Gew. Süllberg zu Bad Salzdetfurth. – Kuxenzahl: 100. – Beteiligung: maßgeblich. – Die Gew. Süllberg verfügt über ein verliehenes, in der braunschweigischen Gemarkung Oestrum belegenes Steinsalzbergwerk, welches keilartig in die Salzdetfurther Gerechtsame hineinragt. Eine Tiefbohrung erschloß Carnallite in großer Mächtigkeit sowie Sylvinite in einer Teufe von 1282–1317 m. Gew. Braunschweig-Lüneburg zu Grasleben, Kreis Helmstedt. Gegr. 1910. – Kuxenzahl: 1500. – Beteili- gung: Mehr als die Hälfte. – Die Gew. Braunschweig- Lüneburg besitzt über etwa 52 verliehene braunschwei- gische Grubenfelder im Kreise Helmstedt, Freistaat Braunschweig, in denen Carnallite, Sylvinite u. Hart. salze in einer Teufe von 420–750 m erschlossen sind. Es sind zwei Schachtanlagen (Grasleben mit einer Teufe von 600 m u. Heidwinkel mit einer Teufe von 670 m) in Betrieb, die durch eine Drahtseil- sowie Schmalspur- bahn miteinander verbunden sind. Ausbeute 1932; 200 RM per Kux. Als Kaliwerk ist indessen die Gew. bis Ende 1953 stillgelegt. Es wird nur die Förderung u. Aufbereitung von Steinsalz betrieben, während die Quoten in Kalisalzen auf die Kaliwerke Salzdetfurth A.-G. zur Lieferung übertragen sind. kaliwerke Aschersleben, deren Gesamtkapitaf 22 000 000 RM St.-A. u. 324 000 RM Vorz.-A. betrügt Div. 1932 St.-Akt.: 6 %; Vorz.-Akt.: 6 %. – Beteilig. etwa 50 %. – Vgl. hierüber besonderen Abschnitt. Consolid. Alkaliwerke Westeregeln, deren Gesamt- kapital/ 24 000 000 RM St.-A. u. 200 000 RM Vorz.A. beträgt; Div. 1932 auf die St.-A.: 6 %; auf die Vorz.-A. 6 %. – Beteiligung: etwa 50 %. – Vgl. hierüber be- sonderen Abschnitt.