Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 1599 Einige Erläuterungen zur Bilanz: Die gesamten An- lagen sind bis auf 246 381 RM restliche aufgewertete Schuldverschreibungen unbelastet. Für langfristige Kre- dite in Höhe von 3 811 434 RM sind entsprechend den Be- dingungen der Kreditgeber, zum weitaus größten Teil der Tredefina, Sicherungen gegeben worden. Die Verbind- lichkeiten aus Begebung von Wechseln und Schecks be- tragen 1 935 881 RM: darunter befinden sich 420 111 RM begebene Russenwechsel, die im üblichen Umfange mit der Ausfallbürgschaft von Reich und Land versehen sind. Außerdem sind für von der russischen Handelsvertretung erhaltene Anzahlungen, gemäß den Lieferungsbedingungen, in einem Gemeinsehaftsdepot zur Sicherung sachgemäßer Lieferung Russenwechsel aus früheren Geschäften in Höhe von 42 298 RM hinterlegt. Eine anteilige Eventualver- pflichtung ergibt sich aus Bürgschaften für Kredite aus Konsortialgeschäften (gemeinschaftlicher Aktienerwerb usw. anläßlich der Verlängerung der Eisenverbände 1929), aufgeteilt nach dem Verhältnis der jeweiligen Rohstahl- erzeugung der beteiligten Konsorten. Nach der vorjähri- gen Rohstahlerzeugung im Verhältnis zu den anderen Kon- sorten beläuft sich der Anteil an Bürgschaften auf 77 604 Reichsmark. Diese Eventualverpflichtung ist in der Bi- lanz unter „Bürgschaften-'' enthalten. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 1 811 000, soziale Abgaben 169 022, Ab- schreibungen auf Anlagen 117 796, andere Abschreibun- gen 151 083, Zinsen 281 222, Besitzsteuern 138 976, alle übrigen Aufwendungen mit Ausnahme der Aufwendun- gen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 1 169 839. – Kredit: Betriebsüberschüsse 3 583 425, Erträge aus Beteiligun- gen 30 000, Gewinnvortrag 1931 35 505, Verlust 190 008. Sa. 3 838 938 RM. Die Aufwendungen des Vorstandes bzw. Aufsichtsrates betragen für 1932 43 186 RM und 2500 M, zusammen 45 686 RM. Dividenden 1927–1932: Je 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht 1932. Das abgelaufene Geschäftsjahr stand im Zeichen einer Wirtschaftskrise sondergleichen. Die ersten Monate zeigten eine fast vollkommene Lähmung des Geschäftslebens in Deutsch- land, einen weiteren Verfall der schon in den vorher- gehenden Jahren ungenügenden Preise sowie große Hemmnisse im Exportgeschäft durch die allenthalben auftretenden Einfuhrhindernisse, Devisensperren und politischen Unsicherheiten. Es kann nicht unerwähnt bleiben, daß die folgenschweren, gewaltsamen Eingriffe in die Preisbestimmung, die sich in einer zwangsweisen Herabsetzung der Verkaufspreise durch die Notver- ordnung vom 8. Dezember 1931 kennzeichneten, schwere Störungen im Geschäftsleben verursacht haben. Diese Verordnung hatte die Wirkung, daß der Verbraucher mit Bestellungen noch zurückhaltender wurde als bis- her, daß insbesondere alle jene Verbraucher, die ge- wohnt waren, Läger zu unterhalten, dies unterließen, da sie das Risiko weiterer zwangsweiser Preissenkun- gen nicht übernehmen wollten und es daher auf die erzeugenden Werke übertrugen. Braunkohlenwerke Leonhard, Aktiengesellschaft. / Sitz in Zipsendorf, Kreis Zeitz. Verwaltung: Vorstand: Bergwerks-Dir. Otto Knackstedt (Zip- sendorf). Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Friedrich Rein- hart [Commerz- u. Privat-Bank] (Berlin); Stellv.: Dr. Ernst Petschek (Berlin); sonst. Mitgl.: Bank-Dir. Karl Moeschler [Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt] (Meerane i. Sa.), Gutsbes. Oswald Naundorf (Penkwitz b. Meuselwitz), Gen.-Dir. Dr. h. c. Conrad Piatscheck (Halle a. S.), Buchhalter Kurt Kranaster (Meuselwitz). Entwicklung: Gegründet: 11./2. 1907. – Eingetr.: 14./6. 1907. Sitz bis 3./10. 1912 in Wuitz. Die Ges. darf sich bei anderen Unternehm. auch durch Erwerb. von Geschäfts- anteilen sowie in Form von Interessengemeinschaften beteiligen. Bei Gründung der Ges. hat die Firma Vering & Waechter in Berlin die ihr gehör. Braunkohlenwerke Leonhard I u. II bei Wuitz u. Spora (Kr. Zeitz) ein- gebracht (s. Saling 1917/18). – 1912 Erwerb der Grube „Fürst Bismarck' in Zipsendorf und nahezu sämtl. Aktien der Braunkohlen-A.-G. „Vereinsglück' in Meusel- witz, deren Werke ab 1./4. 1913 in Pacht genommen wurden. Besitztum: Der Bergwerksbesitz der Ges. besteht aus den im Meu- selwitzer Kohlenrevier beleg. Werksanlagen Leonhard 1 bei Wuitz, Leonhard II bei Spora u. Fürst Bismarck bei Zipsendorf, die sämtl. an die Staatsbahnlinie Alten- burg–Zeitz u. die Nebenbahnlinie Gera–Wuitz an- geschlossen sind. Auf allen drei Werksanlagen sind Brikettfabriken vorhanden, die zus. eine jührl. Leistungs- fähigkeit von reichl. 750 000 t besitzen. Für Rohkohlen liegt eine Leistungsmöglichkeit von mehr als 250 000 t bpro Jahr vor. Die Ges. ist Betriebspächterin der Bergwerksanlagen der eng benachbarten Braunkohlen-A.-G. Vereinsglück in Meuselwitz, deren Betriebe wegen der derzeitigen mangelhaften Beschäftigung zur Zeit ruhen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Braunkohlenwerke Leonhard gehört für sich selbst u. als Betriebspächter auch die Braunkohlen-A.-G. Vereinsglück dem Mittel- deutschen Braunkohlen-Syndikat 1932 G. m. b. H. in epzig an. Dauer bis 31./3. 1937. Ihre Beteiligungs- ziffer ist festgesetzt auf 310 000 t Kohle, 851 530 t Briketts. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. (vorher Juli-Juni). – G.-V. im ersten Semester (1933 am 27./5.), das Stimmrecht wird nach den Nennbeträgen der Aktien ausgeübt. –— Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Grenze 10 %) sowie diejenigen Rückl., die die G.-V. beschließt. Sodann bis zu 4 % Div.; von dem Ueberschuß 10 % Tant. an A.-R. Der Rest wird als weiterer Gewinn- anteil unter die Aktionäre verteilt, soweit die G.-V. nicht eine andere Verwendung, z. B. zu Wohlfahrts- zwecken, beschließt. Die den Mitgl. des Vorst. zu ge- währenden Bezüge sind als Geschäftsunkosten zu ver- buchen. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Commerz- u. Privat-Bank u. Niederl.; Dresden: Philipp Elimeyer; Leipzig: Allgem. Deutsche Credit-Anstalt u. Fil. Beteiligung: Braunkohlen-A.-G. „Vereinsglück', Meuselbwitz. Gegr. 1871. Kap.: 1 040 000 RM. Beteilig. mit fast 100 %. Div. für 1931: 0 %. – Im Geschäftsjahr 1931 hat seitens der Pächterin weder eine Entnahme von Kohlen aus dem Felde der Ges., noch ein Betrieb der Brikettfabriken stattgefunden, so daß der Ges. lediglich eine Vergüt. von 33 882.50 RM zufloß, die für Abschreib. u. Anleihezinsen Verwendung fand. Statistische Angaben: Aktienkapital: 8 000 000 RM in 40 000 Aktien zu 200 RM, davon 800 000 RM Vorrats-Akt. – Ein- ziehung durch Ankauf zulässig. Vorkriegskapital: 8 000 000 M. Urspr. 1 500 000 M. – Ende 1913 betrug das A.-K. nach versch. Erhöh. 8 000 000 M. – In den Jahren 1921–1922 erhöht um 32 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 8./4. 1924 Kap.- Umstell. v. 40 000 000 M auf 8 000 000 RM (5: 1) durch Abstempel. der Aktien von 1000 M auf 200 RM. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 204 158 160 165 135 140 % Niedrigster 142 187 145.50 134 128 140 % Letzter 143 158 160 134 123 140 % Zugelassen in Berlin sämtl. 8 000 000 RM. — Auch in Dresden u. Frankfurt a. M. notiert. Kurs in Frank- furt a. M. ult. 1927–1932: –, 160, 157, 133, 122*, 140 %. Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 1932 7 8 8 8 % Div. 1932 auf Aktien zahlbar gegen Div.-Schein Nr. 7, auf Genußrechte gegen Gewinnanteilschein Nr. 7. =