Metall- und Maschinen-Industrie. 1605 Aufkauf war zum großen Teil vor der G.-V. bereits durchgeführt. Es ist die Gebernahme v. Guoten einiger Fabriken beabsichtigt. – 1930/31 Erwerb eines benach- barten Grundstücks. Besitztum: Der Grundbesitz umfaßt 263 000 qm, davon sind für Fabrikationszwecke 63 200 qm bebaut. Für Wohnzwecke sind vorhanden 28 Wohnhäuser mit 138 Wohnungen. 5 Materiallager, 26 Betriebsabteilungen, verschiedene Nebenbetriebe, eine Dampf- und Krafterzeugungsanlage einschl. Transformatorenstation mit 600 am Kesselheiz- fläche und 2325 PS Gesamtleistung. Verschiedene Be- triebseinrichtungen, wie: 1 Preßluftanlage mit 2 Kom- pressoren, 3 elektr. Aufzüge, 19 elektr. Krane, 2 elektr. Schiebebühnen, 1 Dampfkran, 1 feuerlose Lokomotive, etwa 5000 m Rangier- und Abstellgleis, 5 Holztrocken- kammern, 370 Werkzeugmaschinen f. Eisenbearbeitung, 135 Maschinen zur Holzbearbeitung, 40 Maschinen für verschiedene Zwecke, 420 Elektromotore mit etwa 1800 kwW Gesamtleistung. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. ist 1923 der Gruppe der sieben ersten deutschen Waggonfabriken (Deutsche Wa- genbau-Vereinig.) beigetreten, die einen gemeinsamen Verkauf und Austausch ihrer Wagengattungen einge- richtet haben. Die Selbständigkeit der Lindner-Ges. bleibt gewahrt. Beteiligung: Die Ges. ist an der Eislieg G. m. b. H., Berlin, zusammen mit einigen anderen Waggon- fabriken mit je beteiligt. Die Eislieg war vor Gründung der Deutschen Wagenbau-Vereinigung eine Verkaufsgemeinschaft; jetzt stellt sie nur noch eine reine Grundstücksverwaltungs-G. m. b. H. dar. Satzungen: Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. – G.-V.: 1933 am 28./6. – Stimmrecht: 100 RM St.-Akt. = 1 St. Jede Vorz.-Akt. gewährt 14 St. u. in bestimmten Fällen das Sechzigfache der Stimmenzahl der Vorz.-Akt. Gewinn-Verteilung: 5–10 % zum R.-F., eventl. Sonder-Rückl., vertragsmäß. Tant. an Vorst. u. Beamte, 10 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. an St.-Aktien bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halle a. S., Leipzig: Dresdner Bank; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Statistische Angaben: Aktienkapital: 3 534 000 RM in 1300 St.-Akt. zu 1000 RM, 1300 St.-Akt. zu 500 RM, 7500 St.-Akt. zu 100 KRM und 34 10prozentigen Vorz.-Akt. zu 1000 RM; letztere können ab 1925 mit halbjährig. Kündigung aus d. Jahresgewinn mit 2500 RM je Vorz.-Akt. eingezogen werden. Aus der Liquidationsmasse erhält jede Vorz.- Aktie den Betrag von 2500 RM vor den St.-Akt. Vorkriegskapital: 1 600 000 M. „Urspr. A.-K. 600 000 M. erhöht bis 1912 auf 1,6 Mill. Mark, dann erhöht von 1919 bis 1923 auf 50 500 000 M in 40 000 St.-Akt. zu 1000 M, 2000 St.-Akt. zu 5000 M und 500 Vorz.-Akt. zu 1000 M. Lt. G.-V. v. 25./6. 1924 Umstell. des St.-A.-K. von 50 000 000 M auf 5 000 000 RM (10: 1) in 2000 Aktien zu 500 RM und 40 000 Aktien zu 100 RM. Das Vorz.-A.-K. wurde von 500 000 RM auf 34 000 RM umgestellt. Die G.-V. v. 23./2. 1932 beschloß Herabsetzung des A.-K. um 1 500 000 RM durch Einzieh. *8 gemäßz den Beschlüssen der G.-V. v. 20./6. 1930 und 390 „%.... St.-Akt. im Nennwert von Anleihen: I. 500 000 M in 444 % Obl. von 1908; II. 400 000 M in 4½ % Obl. von 1912: III. 2 000 000 M in 5 % Handdarlehnsscheinen von 1919. Die Anleihen 305 1908 und 1912 wurden zwecks Barablösung zum 30./9. 1929 gekündigt. Ablösungsbetrag 142,60 RM für le 1000 PM. Barablösung der Altbesitz-Genußrechte mit 25 RMu für je 50 RM Nennwert. Ende März 1933 noch im Umlauf: aufgewertet 2324 RM. Kurs ult. 192 7–1932: St.-Akt. in Leipzig: 53, 2, 58.50, 59.50, 50*, 22.25 %. In Halle a. S.: 53.75, 41, 59, 60.50, 49*, 22 %. Dividenden 1926/2 7–1932/33: St.-Akt.: 0, 0, 4, 6, 6, 0, 0 % Vefz Ikf 0, 0 10, 10, 10, 10 0 % Beamte und Arbeiter: ca. 1300. Bilanz am 31. März 1933: Aktiva: Grundst. 350 000, Geschäfts- und Wohngebäude 267 500, Fabrik- gebäude 1 090 000, Maschinen 270 000, Kräne 1, Trans- missionen 1, Licht- und Kraftanlage 1, Werkzeuge 1, Einrichtungen 1, Geleise 1, Fahrzeuge 1, Gesenke 1, Vorrichtungen 1, Modelle 1, Beteiligung 23 513, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 340 187, halbfertige Fabrikate 319 891, fertige Fabrikate 97 068 (mit Anzahlung Eis.- Zentr.-A. verrechnete, diesem übereignete Waren sind nicht aufgeführt: 113 180), verschiedene Wertpapiere 851 5590, Steuergutscheine 5200, eig. Vorz.-Akt. Gottfr. Lindner (nom. 18 000 RM) 18 000, Ifd. Rechnung (ver- schiedene Schuldner) 614 602, Wechsel (abzgl. Diskont) 585 793, Kasse (einschl. Guth. auf Postscheck u. Reichs- bank) 30 164, Bankguthaben 215 726, (Anzahl. E.-Z.-A. 113 180, Bürgschaft D. R. G. 200 000), Rechnungsabgren- zung (Uebergangsposten) 48 639. – Passiva: St.-Akt. 3 500 000, Vorz.-Akt. 34 000, gesetzl. Reserven 503 400, Rückstellung f. Wohlfahrt 25 000, f. Garantiearbeiten 40 000, für Grunderwerbsteuer der toten Hand 40 000, Wertberichtigungsposten 100 000, Anleihen 2324, Hypo- theken 482 653, Ifd. Rechnungen: verschied. Gläubiger (mit übereig. Waren verrechn. Anzahl. Eis.-Zentr.-A. nicht aufgeführt: 113 180 RM) 261 397, nicht eingelöste Div. 5524, (verrechn. Anz. E.-Z.-A. 113 180, Bürgschaft D. R. G. 200 000), Rechnungsabgrenzung (Uebergangs- posten) 101 063, Gewinn (Gewinnvortrag aus 1931/32 27 247, Reingew. 1932/33 5243) 32 491. Sa. 5 127 852 RM. Einige Erläuterungen zur Bilanz: Zufolge eines gün- stigen Angebotes erwarb die Ges. im verflossenen Ge- schäftsjahr 18 000 RM Lindner-Vorz.-Akt. zum Preise von 25 987 RM. Diese Aktien sind mit dem Nennwert in die Bilanz eingesetzt. –— Die Bewertung der Wertpapiere — meist Goldpfandbriefe – erfolgte zum Kurse vom 81./8. 1933, welcher zwar zum großen Teil über den Kursen des Vorjahres (31./3. 1932), jedoch allenthalben unter dem Anschaffungskurse liegt. Der hieraus entstandene Kurs- gewinn ist gesondert ausgewiesen. — Die Verbindlich- keiten aus begebenen Kundenakzepten, auf denen das kiro der Ges. steht, betragen 178 484 RM. Darunter sind 151 776 RM Russen-Akzepte, die von dem Deutschen Reich bzw. den Länderregierungen garantiert und von der „Ifago' abgewickelt sind. – Eigene Akzepte und andere als die aus der Bilanz und diesem Geschäftsbericht er- sichtlichen Verpflichtungen gemäß § 260a Nr. 5 H.G. B. bestehen nicht. – Die Steuergutscheine sind mit 1 des Nennwertes eingesetzt. Von einer Aktivierung des An- spruches per 31./3. 1933 auf weitere Steuergutscheine wurde Abstand genommen. Gewinn. u. Verlustrechnung: Debet: Löhne 351 390, Gehälter 358 079, Soziallasten 64 556, Besitz- steuern 35 695, Warenumsatzsteuern 65 217, sonstige Steuern 160 199, sonstige Aufwendungen (Betr.-Unk., Sachversich., Reisen u. Verwaltungsunkosten) 562 571, Abschreibungen 93 595, Reingewinn 32 491. – Kredit: Fabrikationserlös 1 462 266, Zinsen u. Diskonte, soweit sie den Aufwand übersteigen 121 928, Kursgewinn aus Wertpapieren 112 355, Vortrag aus 1931/32 27 248. Sa. 1.723 797 RM. Die Gesamtbezüge des Vorstandes für 1932/33 betrugen 86 190 RM, für den Aufsichtsrat 13 250 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932/33: Auch in dem ab- gelaufenen Geschäftsjahr hat sich die Wirtschaftslage nicht geändert. Nach wie vor waren unsere Anlagen bei weitem nicht ausgenutzt. Verkaufspreise und Ge- stehungskosten konnten miteinander nicht in Einklang gebracht werden. Wir haben aber trotz dieser Lage bewußt unsere Arbeiter- und Angestelltenzahl aus so- zialen Gründen so hoch wie nur irgend möglich ge- halten und Entlassungen auf das äußerste beschränkt. Zum Schlusse des abgelaufenen Geschäftsjahres machte sich in einigen Abteilungen unseres Werkes eine Wen- dung zum Besseren bemerkbar. Anfragen und Aufträge haben sich vermehrt. Jedoch steht leider bisher ein neuer Reichsbahnauftrag noch aus. Wenn die Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft nicht bald mit größeren Be- stellungen auf den Markt kommt, so werden auch im laufenden Geschäftsjahr ebensowenig befriedigende Re- sultate erzielt werden können wie in dem verflossenen; denn es ist eben unmöglich, für die fehlenden Reichs- bahnaufträge einen Ersatz auf dem Auslandsmarkte zu finden.