Metall- und Maschinen-Industrie. 1635 unter der Firma: Seck Werke Dresden der „Miag“ Mühlenbau u. Industrie A.-G. u. in Berlin unter der Firma: Kapler Werk Berlin der „Miag'' Mühlenbau u. Industrie Aktiengesellschaft. Die Ges., zunächst ohne eigenen Grundbesitz, hatte lt. G.-V. v. 14./12. 1925 durch Fusion unter Ausschluß der Liqu. folgende Unternehm. mit sich verschmolzen: Amme, Giesecke & Konegen A.-G. in Braunschweig; Mühlenbauanstalt u. Masch.-Fabr. vorm. Gebr. Seck A.-G., Dresden; Masch.-Fabr. u. Mühlenbauanstalt G. Luther A.-G., Braunschweig: Hugo Greffenius A.-G., Frankf. a. M.; Kapler Masch.-Fabrik A.-G., Berlin. Die Fusion wurde derart vollzogen, daß für je 50 RM Aktien der genannten Firmen nom. 40 RM Aktien der Miag-Ges. gewährt wurden. Die angegliederten Ges. bleiben in getrennter Verwalt. Die Zentralleitung war zunächst in Frankf. a. M., daneben bestand eine techn. Zentrale in Braunschweig. 1926 hat die Ges. die Fabrikation der hauptsäch- lichsten Erzeugnisse auf die vier großen Werke in Braunschweig u. Dresden verlegt, während das Gref- fenius-Werk in Frankf. a. M. u. das Kapler-Werk in Berlin sich auf die Herstellung von Spezialitäten be- schränkten. Die Rationalisierungsmaßnahmen haben zu dem Beschluß geführt, das Kapler-Werk zunächst still- zulegen. – 1928 wurden die kaufmännischen u. tech- nischen Verwaltungen, soweit sie sich in Berlin und Dresden befanden, zentral in Braunschweig zus. gefaßt. Das Verwaltungsgebäude in Dresden wurde verkauft. – 1930 wurde die gesamte Verwaltung nach Braun- schweig verlegt. Das Greffeniuswerk in Frankf. a. M. wurde im Laufe des Jahres 1930 stillgelegt u. die dor- tige Fabrikation auf die Werke Braunschweig und Dresden verteilt. Abstoßung einiger betriebsfremder Beteiligungen. –— 1930 veräußerte die Ges. die in ihrem Besitz befindlichen Aktien der Habermann & Guckes-Liebold A.-G., Berlin. – 1932 Sanierung der Ges. zwecks Anpassung an die durch die Krise ver- ünderten wirtschaftl. Grundlagen. Der Sanierungs- gewinn (s. u. Kapital) betrug rd. 9.76 Mill. RM, der zu Wertminderungen verwandt wurde, nachdem bereits eine im Jahre 1930 gestellte Res. mit rd. 2.78 Mill. RM auf Effekten, Beteilig. u. Debitoren verrechnet worden war. – 1933 wurde die Beteilig. der Ges. am Eisenwerk wülfel abgestoßen. Zweck: Fabrikation von Maschinen aller Art u. der Handel mit solchen, sowie der Bau, Erwerb, Betrieb sowie die Finanzierung industrieller Unternehmungen, insbes. der Mühlenbauindusétrie, sowie die Beteiligung an und die Uebernahme, Verwaltung, Uebertragung von Kon- zessionen, Werten u. Unternehmungen aller Art, welche mit den genannten Industrien in Zusammenhang stehen. Fabrikationsgebiet der Ges.: Getreidemühlen, Neu- u. Umbauten jeglicher Art; Schälmühlen aller Art; Speicher- u. Siloanlagen jeglicher Systeme für Getreide u. sonst. körnige Materialien; Transport- u. Förderein- richt. mechanischer u. pneumatischer Art für körnige u. andere stückige Material. sowie für alle Art Güter; Schiffselevatoren, fest u. fahrbar, für körnige u. klein- stückige Material.; Sack- u. Kistenelevatoren; pneu- matische Förderanlagen, fest, fahrbar oder schwimmend, insbesond. schwimmende pneumat. Getreideheber; Mäl- zereien u. Sudhausanlagen für Brauereien; Malzschrot- mühlen; Hartzerkleinerungsanlagen, insbesond. Zement- fabrikseinricht. nach dem Dickschlamm- u. Trockenver- fahren; Salz- u. Kohlenmühlen, Graphit- u. Erzmühlen; Wasserturbinen, Holzschleifereien u. Pappenfabriken; Delfabriken; Entstaubungs- u. Staubsammelanlagen für alle Industrien; Reinigungs-, Zerkleinerungs-, Sortier- u. Filteranlagen für die verschiedensten Zweige in der Mhrungsmittel -Industrie; Mehlveredelungsanlagen; Suatreinigungsanlagen. Besitztum: 6 1. Amme-Luther Werke, Braunschyeig. sesamtgröße: 362 122 qm, davon bebaut 86 951 qm. . a) Amme-Werk. Die Betriebsanlagen des Amme- erkes an der Roßstraße sind auf einem an der Landes- eisenbahn, Haltestelle Celler Straße, gelegenen eigenen Grundstücke errichtet u. etwa je Stunde von dem Zentrum der Stadt Braunschweig u. dem Hauptbahnhof entfernt. Von dem Grundeigentum der Ges. von einer Gesamtgröße von 184 713 qm umfaßt das Fabrikgrund- stück 105 752 qm, von denen 49 577 qm bebaut sind; 13 102 qm bilden in der Nähe gelegene Hausgrundstücke mit 17 Wohnhäusern, von denen 2143 qm bebaut sind; 65 859 qm stehen der Ges. als freies Gelände zur Ver- fügung. Das Werk ist mit einer Dampfkraftanlage von 1150 PS u. einer elektr. Kraftanlage bis zu 1500 PS§ ausgestattet, alle Werkstätten werden elektrisch betrieben. Die Werkstätteneinrichtungen bestehen in der Hauptsache aus der Dreherei, aus der Maschinenhalle mit Werk- zeugschmiede u. Vernickelungsanstalt, der Mühlenbau- werkstatt, der Werkstatt für Blech- u. Eisenkonstruk- tion sowie Behälterbau, Kesselschmiede für die Her- stellung von Rohrmühlen und Drehöfen, Tischlerei und der Modelltischlerei, der Schmiede mit Dampfhämmern, Schmiedepresse u. Schmiedemaschine, 3 Glühöfen und 18 Schmiedefeuern, den Eisengießereien mit 3 Kupol- öfen für 6000 kg stündliche Leistung, Elektrogießerei für Elektrostahl- u. Elektrohartguß, Sandstrahlgebläse, sowie den zugehörig. Trockenkammern, Metallgießerei, modernen Gußputzerei usw. Es sind insgesamt 750 Ar- beitsmaschinen u. 220 Elektromotoren mit einer Kraft- leistung von 2800 PS vorhanden. Zu- u. Abfuhr der Materialien erfolgt durch zwei direkt bis zu den Haupt- arbeitsplätzen u. Lagerstätten führende Bahnanschlüsse, sowie durch eine Fabrikschmalspurbahn. b) Luther-Werk. Der Grundbesitz des Luther- Werkes, auf dem sich die Fabrikanlagen befinden, um- faßt insgesamt 65 350 qm, liegt in der Wilhelmitor- Feldmark an der Frankfurter Straße, ist durch Privat- anschlußgleise mit der Braunschweigischen Landes- eisenbahn u. der Staatsbahn verbunden u. enthält aus- gedehnte normal- u. schmalspurige Gleisanlagen. Von diesem Grundbesitz sind insgesamt 34 803 qm mit Fa- brik- u. Verwaltungsgebäuden, Magazinen usw. bebaut. Ferner gehören zu dem Werk ein Wohngrundstück in der Größe von 633 qm u. 111 044 qm freies Gelände. Die Werkanlagen sind mit Gleis-, Kran- u. Trans- portanlagen, Wasserleitung, Feuerlöscheinrichtung, so- wie elektr. Licht- u. Kraftanlage versehen. Die Ge- bäude sind massiv. Die Eisen- sowie die Kupfer- bearbeitungswerkstätten sind im allgemeinen einstöckig, die Gebäude für die Holzbearbeitungswerkstätten, die Magazine u. Lager sind mehrstöckig, mit Treppen so- wie Fahrstuhl- u. Krananlagen für den Transport ver- sehen. Nebenwerkstätten wie Klempnerei, Schmiede, Sattlerei, ebenso eine Versuchsanstalt sind vorhanden. Die Hauptkraftzentrale besteht aus vier Dieselmotoren von zus. 960 PS. Des weiteren ist das Werk durch eine Umformerstation mit 340 PSs an das städtische Dreh- stromwerk in Braunschweig angeschlossen. Insgesamt sind 450 Werkzeugmaschinen u. 147 Elektromotoren mit einer Kraftleistung von 1695 PS aufgestellt. 2. Seck Werke Dresden. Gesamtgröße: 410 240 qm, davon bebaut 83 860 qm. Die Fabriken der Seck Werke Dresden liegen in Sporbitz bei Dresden u. Schmiedeberg, Bez. Dresden. 4) Werk Sporbitz. Das Werksgrundstück liegt un- mittelbar an der Hauptstrecke Dresden–Bodenbach u. umfaßt einen Flächenraum von 272 510 qm, von dem 50 433 qm bebaut sind. Es besteht ein eigener Privat- gleisanschluß sowie ein werkseigener Haltepunkt mit zwei Bahnsteigen. Das freie Gelände bietet noch weit- ausreichende Bebauungsmöglichkeiten. Das massive Hauptwerksgebäude besteht aus einer parallel zur Eisenbahn errichteten Vorhalle, an welche 4 weitere Hallen rechtwinklig angebaut sind. Die Vor- halle enthält im Erdgeschoß eine Verladehalle mit durchgehendem Eisenbahngleis, Kranbahn u. Verlade- rampe. Die hieran anschließ. Hallen bilden große über- sichtliche Arbeitsräume, in denen sich die ausgedehnten mechanischen Werkstätten mit über 500 verschiedenen Arbeitsmaschinen befinden. Jede Halle besitzt eine der Länge nach durchgeführte Kranbahn, die bis in die Verladehalle hineinreicht. Dem Betriebe dienen 2 Heizfläche für Heizung u. Dampfkessel mit 500 qm Holztrocknung, sowie ein 103*