Metall- und Maschinen-Industrie. 1643 der „Zweite Hand A.-G. '*, Berlin, und an der ,Union Kauf- männischer Verlag G. m. b. H.', Hannover. Auf die Auto Union-Filialen G. m. b. H., an deren Gesellschaftskapital die Ges. nicht beteiligt ist, übt sie hinsichtlich ihrer Ge- schäftsgebarung maßgeblichen Einfluß aus, da diese Ges. ausschließlich die Fabrikate der Ges. vertreibt. Der Ge- sellschaft ist ein Wechselkredit im Umfange des reinen Warengeschäfts eingeräumt. Im Besitze dieser Gesell- schaft befinden sich 254 000 RM Aktien der Auto-Union. Der Posten „Schuldverschreibungen'' in Höhe von 7 900 000 Reichsmark stellt eine langfristige Verpflichtung dar, für die die Ges. auf Verlangen Schuldverschreibungen auszu- stellen hat. Die Verzinsung beträgt 6 %. Die Amortisation ist vereinbart für einen Betrag von 3 000 000 RM inner- halb 20 Jahren durch gleichbleibende Jahresrenten, wäh- rend der Restbetrag von 4 900 000 RM in 15 Jahresraten getilgt wird. Die langfristigen Darlehen enthalten außer einem Darlehen von 218 750 RM, tilgbar in gleichen Jah- resraten bis 1939, und einem Darlehen von 300 000 RM, fällig Mitte 1935, eine Währungsschuld, die mit Rücksicht auf die bestehenden Devisenschwierigkeiten erst in diesem Geschäftsjahr in Schuldverschreibungen umgewandelt wer- den konnte. Ein Teilbetrag von 194 434 RM dieser Wäh- rungsschuld wurde inzwischen abgedeckt. Für Schuldver- schreibungen und langfristige Darlehen bestanden am 3/. 10. 1932 Sicherungshypotheken in Höhe von 8 955 620 Reichsmark. Für Kredite, die bei der Fusion übernom- men und inzwischen abgedeckt sind, hat die Ges. am 37/./11. 1932 Fabrikate im Inventurwert von 422 560 RM übereignet und Wechsel im Betrage von 21 627 RM hinter- legt. Die Verbindlichkeiten aus der Begebung von Wechseln betrugen am 31./10. 1932 7 715 591 RM. Dieses tumsvorbehalte an den gelieferten Fabrikaten gesichert. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 9 699 443, soziale Abgaben 736 056, Ab- schreibungen auf Anlagen 1 098 452, andere Abschreib. 409 954, Zinsen und Diskont 1 596 365, Besitzsteuern 159 343, sonstige Aufwendungen 6 401 490. – Kredit: Ueberschuß nach Abzug der Aufwendungen für Roh- u. Hilfsmaterial 19 003 158, außerordentl. Erträge 529 674, Verlust im Geschäftsjahr 1931/32 568 271. Sa. 20 101 103 Reichsmark. Infolge von Währungsverlusten u. ungenügender Beschäftigung hat sich der für 1930 ausgewiesene Ver- lust von 237 000 RM im Geschäftsjahre 1931 auf 646 000 RM erhöht. – In den ersten Monaten des Geschäfts- jahres 1931 ist der Umsatz weiter zurückgegangen. Die Verwaltung sah keine Anzeichen, daß sich die Ver- hältnisse bald so ändern, daß ein verlustloses Arbeiten möglich würde. Unter diesen Umständen beschloß die vom 31./3. 1932 die Liquidation des Unternehmens. Liquidatoren: Dir. Walter Hengstenberg, Justizrat Moritz Beutler, Chemnitz. Die Liqu. ermöglichte bei der eingetretenen weiteren Verschlechterung der Wirt- schaftslage keine wesentliche Veräußerung von Anlage- werten. Da aber anderseits die Notwendigkeit vorlag, die erheblichen Anforderungen an Steuern, Zinsen und dgl. zu decken. blieb der Ges. nichts anderes übrig als in gewissem Umfang die Fabrikation fortzuführen. Es gelang während dieser Zeit durch Verminderung sämt- licher Unkosten einen Verlust in größerem Ausmaße zu vermeiden. Zur Beseitigung des in den letzten Juhren entstandenen Verlustes und zu Sonderabschreib. auf Anlagewerte, Außenstände und Waren, beschloß die G.-V. vom 19./5. 1933, das Kapital von 1 960 000 RM auf 392 000 RM herabzusetzen und den Buchgewinn für die vorerwähnten Abschreib. zu verwenden. Nach Prü- fung des Abschlusses am 31./12. 1932 ist die Ges. zu der Ueberzeugung gekommen, daß das Unternehmen bei vorsichtiger Leitung und sparsamster Betriebsführung, nach Aufnahme verwandter Erzeugnisse doch noch t ist, und daß es, wenn die langersehnte csserung der Wirtschaftslage eintritt, möglich sein . das Unternehmen wieder rentabel zu gestalten. 1939 ae Gründen ermächtigte die G.-V. vom 19./5. Bae Eaduidatoren, das Unternehmen ohne die für Betrieb entbehrlichen Grundstücke u. Wohngebäude Auffangges. einzubringen gegen Akt. dieser 3 anggesellschaft. Das Einbringen soll erfolgen 1 Grundlage der Bewertung, wie sie die Bilanz per wWechselobligo ist zum weitaus größten Teil durech Eigen- Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Vorstandes be- trugen für das Geschäftsiahr 1931/32 184 132 RM, die der Mitglieder des Aufsichtsrats, einschließlich ausgeschiedener Aufsichtsratsmitglieder anläßlich der Fusion und der Ver- gütung an ein bis zur Fusion in den Vorstand delegiertes Aufsichtsratsmitglied 41 216 RM. Dividenden 192 7–1932: 0, 10, 0, 0, 0, 0 %. Trotz ausreichenden Gewinnen wurden die erzielten Reingewinne in den Jahren 1924–1927 und 1929 vor- getragen und zum Ausbau des Unternehmens verwandt. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Dresden, Leipzig, Chem- nitz, Zwickau: Sächsische Staatsbank; Berlin, Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau: Dresdner Bank, Commerz- und Privat-Bank. Aus dem Geschäftsbericht 1931/32: Die nach dem Zusammenschluß, also praktisch erst ab Juli 1932, in Angriff genommenen und teilweise durchgeführten Reorganisations- und Rationalisierungsmaßnahmen konn- ten sich naturgemäß bis zum Ablauf des Berichtsjahres noch wenig auswirken. Unter Einschluß der im lau- fenden neuen Geschäftsjahr fortgeführten Arbeiten und deren Auswirkungen auf die Wirtschaftlichkeit des ge- samten Unternehmens sind wir der Ueberzeugung, daß der unter schwierigsten wirtschaftlichen Verhältnissen gelungene Zusammenschluß zur Auto Union A.-G. eine Notwendigkeit war im Interesse der Stärkung und Ge- sundung der deutschen Kraftfahrzeugindustrie. Soweit das Frühjahrsgeschäft bis Mitte Mai 1933 eingeschätzt werden konnte, läßt sich, namentlich verglichen mit den Verkaufsziffern im Vorjahre, eine bedeutende Steige- rung des Geschäfts feststellen, mit der verständlichen Einschränkung, daß angesichts der gegenüber früheren Jahren doch stark verminderten Kaufkraft die Absatz- entwicklung in großen Wagen beschränkt bleibt, wäh- rend die verstärkte Nachfrage sich ausschließlich auf die kleinen und mittleren Wagen konzentriert. Unseren Anteil am Export hoffen wir trotz der vielfachen Schwierigkeiten und Hemmnisse durch geeignete Maß- nahmen erhalten und weiter ausbauen zu können. Faradit-Isolierrohrwerke Max Haas Aktiengesellschaft in Lidqu./ Sitz in Chemnitz-Reichenhain. 31./12. 1932 ausweist. Die Liqu.-Ges., die diese Akt. an Stelle der Anlagen und Umlaufwerte, die in die Auffanggesellschaft übergehen, erhält, bleibt bestehen und wird versuchen, die Areale und sonstigen Gebäude gewinnbringend abzustoßen. Aufsichtsrat: Vors.: Carl Siems Tüllfabrik Flöha], (Plaue bei Flöha); Stellv.: Fritz Vogel (Chem- nitz); sonst. Mitgl.: Johannes Nitsche (Plaue b. Flöha). Gegründet: 6./7. 1912 unter Uebernahme der Firma Faradit-Isolierrohrwerke Max Haas. Zweck: Herstellung von Röhren, Installations- material., Walzprodukten u. sonst. Erzeugnissen der Metallindustrie. Neuerdings wird auch Verpackungs bandstahl hergestellt und Präzisionsrohre. Besitztum: Die Fabrikanlagen liegen in Chem- nitz-Reichenhain u. umfassen ca. 4120 qm f. die alte Fabrik u. ca. 82 000 qm für die neue Fabrik. Die be- baute Fläche beträgt 2372.25 qm bzw. 16 720 qm. Außer- dem besitzt die Ges. ein unbebautes Terrain in der Chemnitzer Vorstadt Bernsdorf von ca. 40 400 qm Fläche. Der Antrieb der maschin. Anlagen, Einricht. und Apparate erfolgt durch elektrische Kraft. Gesamtgrundbesitz: Ca. 126 520 qm, davon bebaut ca. 19 090 qm. Zalalstellen: Chemnitz: Reichsbank, Girobank Chemnitz und Abtlg. Reichenhain. Aktienkapital: 392 000 RM in Aktien zu 20 EKM. Vorkriegskapital: 1 500 000 M. Urspr. 1 500 000 M, erhöht von 1919–1922 auf 14 000 000 M. – Lt. G.-V. v. 5./9. 1924 Kap.-Umstell. von 14 000 000 M auf 1 960 000 RM. – Lt. G.-V. v. 19/5. 1933 Herabsetzung des Aktienkapitals in erleichterter Form auf 392 000 RM durch Herabsetz. des Nennwerts der St.-Akt. von je 100 RM auf je 20 RM unter Verwendung des Buch- gewinns zur Verlustdeckung und zu Sonderabschreibungen auf Anlagen, Waren und Debitoren.