1668 Metall- und Maschinen-Industrie. Passiva: A.-K. 66 000, Rückstellungen 936, Ver- pflichtungen 1 281, Gewinn (Vortrag 1931 2 252, abzügl. Verlust 1932 138) 2 114. Sa. 70 331 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ge- hälter 30 581, Provisionen 3 396, soziale Lasten 1 500, Abschreibung 250, Steuern 3 477, sonst. Aufwendungen 27 089, Gewinn einschl. Vortrag aus 1931 2 114. Kredit: Vortrag aus 1931 2 253, Einnahmen 62 232 Zinsen 3 922. Sa. 68 407 RM. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Essen: u. Disconto-Ges. — Deutsche Bank Reichelt-Metallschrauben-Aktiengesellschaft. Sitz in Finsterwalde (N.-L.), an der Bismarckstraße. Verwaltung: Vorstand: Bruno Ulbricht (Finsterwalde). Aufsichtsrat: Vors.: Bank- Dir. J. Kiehl Deutsche Bank u. Disc.-Ges.] (Berlin); sonst. Mitgl.: Bank-Dir. M. Grunow Commerz- u. Privat-Bank] (Ber- lin), Fritz Reichelt (Berlin), Paul Rohde EEisenfirma Mansfeld) (B.-Grunewald), Fabrikbesitzer Otto Schultz (B.-Charlottenburg), Fabrikbes. Albrecht Schwartzkopff (B.-Reinickendorf). Entwicklung: Gegründet: 3./4. 1900 unter Uebernahme der seit 1870 bestehenden Firma F. J. Reichelt Metallschrauben- fabrik u. Facondreherei in Berlin u. Finsterwalde. Der Betrieb in Berlin wurde 1903 eingestellt u. der Sitz der Ges. nach Finsterwalde verlegt. Im Geschäftsjahr 1931 ging der Umsatz gegen das Jahr 1930 um etwa 15 % zurück. Die ungünstige Be- schäftigung der A. Schwartzkopff G. m. b. H., Berlin- Reinickendorf, hat die Ges. veranlaßt, im Laufe des Jahres 1931 den Fabrikationsbetrieb dieser Tochter- gesellschaft und ihr Betriebsvermögen zu übernehmen. Bei der Reichelt Metallschrauben A.-G. selbst hat sich der aus dem Jahre 1930 übernommene Verlust von 162 466 RM um den Verlust aus der Beteilig. in Höhe von 105 548 RM und einen eigenen Verlust von 460 719 Reichsmark erhöht. Zur Beseitigung dieser Unterbilanz und im Hinblick auf die grundlegende Aenderung der Lage in der Schraubenindustrie wurde in der G.-V. v. 20./5. 1932 beschlossen, das St.-A.-Kap. in erleichterter Form von 3.4 auf 1.6 Mill. RM herabzusetzen (s. auch Kap.) u. zwar durch Einziehung von 0.20 Mill. RM im Eigenbesitz befindlicher Aktien sowie durch Zu- sammenlegung der restlichen 3.2 Mill. RM im Verhält- nis 2: 1. Der Buchgewinn aus der Herabsetzung des Stammaktienkapitals ohne Einziehung der Vorrats- aktien beziffert sich nach einer Entnahme aus der ge- setzlichen Rücklage auf 1 767 177 RM, der neben der Verlusttilgung zu Abschreibungen auf die Anlage- werte sowie zur Bildung eines Delkredere- und Er- neuerungskontos in Höhe von 150 000 RM verwendet wird. Zum Vortrag auf neue Rechnung verbleibt noch ein Gewinn von 44 458 RM. Ueber das Jahr 1932 s. w. u. Zweck: Herstellung von Metallfabrikaten aller Art. Fabrikate: Herst. blanker Schrauben u. Muttern u. der Nebenfabrikat. Zieherei, Glühanlage, Härterei, Schraubendreherei für Hand- und automat. Betrieb, Facondreherei, Werkzeug- und Masch.-Bau; letzterer dient für Reparaturzwecke u. Neubau der Arbeits- maschinen, Vernickelei, Verchromung, Tischlerei, Kalt. Presserei. Besitztum: Das Werk liegt in Finsterwalde, Station der Halle Sorau-Gubener Bahn, unmittelbar am Bahnhof, an der Bismarck-Straße, u. hat direkten Gleisanschluß an die Staatsbahn. Der Grund und Boden umfaßt 141 419 qm, wovon rd. 36 000 qm bebaut sind. Das Werk verfügt über eine Beizerei, Glüherei, Härterei, Zieherei, auto- matische Schraubendreherei, Revolverdreherei, Fräserei, Presserei, Vernickelei u. Tischlerei; an Kraftanlagen sind 4 Dampfkessel, 2 Dampfturbinen von je 1000 PS u. eine elektrische Licht- u. Kraftanlage vorhanden. Außerdem besitzt die Ges. noch Bauplätze u. Haus- grundstücke von 61 419 qm Größe. Gesamtgrundbesitz der Ges. am 31./12. 1930; 140 419 qm, davon bebaut 36 900 qm. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Gesellschaft gehört dem Nieder. lausitzer Bezirksverband der Metallindustriellen E. V., Cottbus, und dem Allgemeinen Arbeitgeberverband, Finsterwalde, N.-L., an. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V. spät. Ende Juni (1933 am 2./5.). – Stimmrecht: Jede St.-A. = 2 St., jede Vorz.-A. = 1 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %); 6 % Div. auf Vorz.-A., 4% Div. auf St.-A., vom Uebrigen 10 „ Tant. des A.-B. (außerdem ein Fixum von 1000 RM für jedes Mitgl. und 1500 RM für den Vors. u. dessen Stellv.); Rest Super- Div. oder zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Deutsche Bank u. Disc.-Ges., Commerz- u. Privat-Bank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 624 000 RM in 16 000 St.-A. zu 100 RM u. 6000 Vorz.-A. zu 4 RM. – Die Vorz.-A. erhalten 6 % Vorz.-Div. u. sind mit 110 % rückzahlbar. Vorkriegskapital: 2 100 000 M. Urspr. 2 100 000 M, erhöht 1920–1923 auf 40 000 000 Mark in 34 000 St.-A. u. 6000 Vorz.-A. zu 1000 M. Kap.- Umstell. lt. G.-V. vom 10./12. 1924 von 40 Mill. M auf 3 424 000 RM (St.-A. 10: 1. Vorz.-A. 250: 1) in 34 000 St.-A. zu 100 RM u. 6000 Vorz.-A. zu 4 RM. Lt. G.-V. v. 11./5. 1928 wurden den Aktion. als Ersatz für die ausgefallene Div. von den der Ges. gehörenden 650 000 Reichsmark Vorrats-A. 275 000 RM in der Weise zum Be- zuge angeboten, daß auf nom. 1000 RM alte Aktien 100 RM neue Aktien entfielen. Der für die neuen Aktien zu zahlende Betrag von 23.92 RM je 100 RM wurde von der Ges. zur Verfügung gestellt, so daß also die Aktion. die neuen Aktien franko Valuta erhielten. Die G.-V. v. 20./5. 1932 beschloß zwecks Sanierung die Herabsetz. des St.-A.-K. in erleichterter Form auf 1 600 000 RM durch Einziehung von 200 000 RM im Be- sitz der Ges. befindlicher Akt. sowie durch Zusammen- legung der restl. 3 200 000 RM Akt. im Verh. 2: 1. — Wiederkotierung der St.-Akt. im Jan. 1933. Großaktionäre: Familie Reichelt. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1037 Höchster 115 106 8175 375 9739 2525 % Niedrigster 2 30 2 1773 7.50 9 Letzter 93 82 49.75 19%0 19 21.25% Anfang Mai 1903 in Berlin von der Deutschen Bank zum ersten Kurse von 140 % eingeführt. Sämtliche St.-A. sind zugelassen. Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 103 Vorzugs-Aktien 6 6 6 0 0 0 10 Stamm-Aktien 01) 6 0 % 0 0 0 1) Als Ersatz für Dividenden wurden Gratis-Aktien ausgegeben. Umsatz: 1928–1932: 4.93, 3.95, 2.14, 1.8, 12 Mill. RM. Beamte u. Arbeiter: Im Mai 1933 64 u. 486. Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 262 909 (R.-F. 25 000, Div. auf Vorz.-A. 1440, Div. auf St.A. 187 050, Tant. 6235, Vortrag 43 184). – 1929; Gewim 72 613 RM (R.-F. 25 000, Div. auf Vorz.-A. 1440, trag 46 173). – 1930: Verlust 162 466 RM (wird 1 neue Rechnung vorgetr.). – 1931: Gewinn 44 458 (auf neue Rechnung vorgetragen). – 1932 Verlus 191 337 RM (aus dem R.-F. gedeckt).