Metall- und Maschinen-Industrie. 1675 warenfabriken von A. Ritter & Co, in Eßlingen und Straub & Sohn in Geislingen. –— 1897 wurde die Me- tallwarenfabrik Schauffler * Safft in Göppingen dazu erworben. – Die Filialfabriken in Berlin und Köln wurden 1930 aufgegeben; dafür wurden an diesen Orten Auslieferungslager errichtet. – Die Filialfabrik in Göppingen wurde am 1./7. 1932 geschlossen. Ein Teil des dortigen Betriebes wurde nach Geislingen über- ührt. Zweck: Herstellung u. Vertrieb von Metall- u. Glaswaren sowie sonstigen Waren jeder Art. Besitztum: Die Zentrale in Geislingen befaßt sich mit der Her- stellung versilberter Gebrauchs- u. Ziergeräte aus Metall, schwerversilberter Patent-Bestecke, verchromter Bestecke u. Hotelgeräte. Sie stellt außerdem. Silitstahl- Kochgeschirre, Cromargan-Küchen- u. Tafelgeräte (aus Krupp'schem VzA Material) u. den Siko-Sicherheits- Schnellkocher her. Ferner die neuen kunstgewerblichen Erzeugnisse Myra-Kristall, Ikora-Kristall, Medusa- Kristall, Azur-Kristall, Ikora-Edelmetall und moderne Lichtträger. Die ,„Galvanoplastische Abteilung' stellt galvanoplastische Erzeugnisse (Bauornamente, Metall- buchstaben, Denkmäler, Handelsbronzen usw.) her. Für den Antrieb der Maschinen u. für Beleuchtungszwecke stehen 4k mit Dampfmaschinen gekuppelte Dynamo- maschinen mit ca. 2400 PS zur Verfügung. Außerdem ist eine Wasserkraft mit ca. 300 PS vorhanden. Behufs Erweiterung verschiedener Betriebe wurden 1912/15 größere Neubauten erstellt. Die Zweigniederlassung in Göppingen betreibt die Herstellung von Messing-, Kupfer- u. vernickelten Metallwaren (Haushaltungs- und Luxusgegenständen) sowie Groß-Kaffeemaschinen. An Grundstücken besitzt die Ges. in Geislingen für den eigentlichen Fabrikbetrieb, für sonstige Zwecke u. als Bauplätze 490 000 qm, hiervon entfallen auf Fa- brikgebäude 52 000 am; in Göppingen für den Fabrik- betrieb 28 400 qm, hiervon entfallen auf Fabrikgebäude 10 300 qm. Eigene Geschäftshäuser in Stuttgart, Berlin, Nürnberg, Köln, Altona, Mainz u. Ulm a. D. Zweigniederlassungen in Aachen, Altona, Ber- lin, Breslau, Darmstadt, Dresden, Düsseldorf, Frank- furt a. M., Fürth (Bayern), Hamburg, Hannover, Kiel, Leipzig, Magdeburg, Mainz, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart u. Ulm. Die Ges. unterhält in den größeren Städten des Deutschen Reiches insges. 23 Verkaufsniederlagen zum Teil in eigenen, zum Teil in gemieteten Lokalitäten. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im 1. Geschäftshalbj. (1933 am 10./6.); jede Aktie = 1 St. – Vom Reingewinn 10 % zum R.-F. (bis zu 33 % des A.-K., ist erfüllt); vom verbleib. Ueberschuß vertragsm. Tant. an Dir. u. Beamte; 5 % Tant. an A.-R. (außerdem ist der A.-R. berechtigt, bis 5 % als Entschädig. an seine Mitgl. für besondere ständige Leistungen in der Ver- waltung der Ges. zu vergüten); Rest zur Verf. der G.-V. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stuttgart: Deutsche Bank u. Disc.-Ges. 3 Beteiligungen: In Wien wurde die Firma A. Köhler & Co. mit Wirkung ab 1./1. 1907 in eine Ges. m. b. H. unter der Fa. Württemb. Metallwarenfabrik vorm. A. Köhler & Cie. G. m. b. H. in Wien umgewandelt. Das St.-Kap. der G. m. b. H. ist ausschl. im Besitz der Ges. Statistische Angab en: Aktienkapital: 11 250 000 RM in 37 500 Aktien zu 300 RM. Vorkriegskapital: 6 750 000 RM. 1 Urspr. A.-K. 1 000 000 M. erhöht bis 1911 auf 6 750 000 ak. dann erhöht 1920 und 1922 auf 40 500 000 M in 6 Akt. zu 1000 M. Die G.-V. v. 17./6. 1924 beschloß mstell. des A.-K. von 40 500 000 M auf 20 250 000 RM n Zusammenlegung 2: 1. – Zur Sanierung der Ges. eschloß die G.-V. v. 31./5. 1932 Auflösung des bei der Goldmarkumstellung geschaffenen R.-F. von 12 670 529 Reichsmark bis auf den Betrag von 3 670 529 RM und Verwendung des Mehrbetrags von 9 000 000 RM zu a0. Abschreibungen von 7 000 000 RM auf Hochbau-Konto u. 2 000 O000 RM auf Wohnungs-Konto, sodann Kap.-Herab- setzung um 4 050 000 RM dadurch, daß der Nennwert jed. Aktie von 500 RM auf 400 RM herabgesetzt und auf jede Aktie ein Betrag von 45 RM ausbezahlt wird, während der Rest zur Berichtigung der Anlagewerte oder Reserve- bildung verwendet wird. – Lt. ao. G.-V. v. 5./9. 1932 Herabsetz. des A.-K. von 16 200 000 RM auf 15 000 000 Reichsmark durch Einziehung von nom. 200 000 RM eigener Aktien. – Lt. G.-V. v. 10./6. 1933 Kapitalherab- setzung um 3 750 000 RM auf 11 250 000 RM dadurch, daß der Nennwert jeder Aktie von nom. 400 RM auf 300 RM herabgesetzt und auf jede Aktie ein Betrag von 50 RM ausbezahlt wird, während der Rest zur Berichti- gung der Anlagewerte verwendet wird. Kurs ult. 192 7–1932: 99, 98.50, 81, 63, 50*, – %. Notiert in Stuttgart. Dividenden 192 7–1932: 7, 8, 8, 4, 0, 0 %. Angestellte und Arbeiter: u1d. 5000. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- Vermögen: Grundst. 178 441, Geschäfts- u. Wohn- gebäude 3 167 295, Fabrikgebäude 2 642 649, Wasserbau 32 400, Maschinen 1 331 943, Werkzeuge 1, Modelle 1, Utensilien 313 465, Telefon- u. Feuerlösch-Einricht. 1, Fuhrpark 1, Heizung u. Beleuchtung 1, Umbauten 349 310; Beteiligungen 4000, Umlauf-Vermögen: Vorräte an Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffen 3 117 112, Vorräte an Halb- u. Fertigfabrikaten 2 584 189; Wertpapiere 2 306 379; Forderungen a. Grund von Warenlieferungen u. Leist. 2 133 038, an abhäng. Ges. 90 313, Darlehen u. sonst. Forder. 608 813 (hiervon sind 434 464 RM hypo- thekarisch gesichert), Wechsel 115 916, Schecks 31 479, Kassenbestände einschl. Guthaben bei Notenbanken und Postscheckguthaben 147 520, andere Bankguthaben 3 475 766, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 50 320. – Passiva: A.-K. 15 000 000, gesetzl. Reserven 3 670 529, andere Reserven 2 895 510, Rückstellungen 640 730, Verbindlichkeiten: auf Grund von Warenliefe- rungen 126 265, sonst. Verbindlichkeiten 112 033. uner- hobene Div. 545, Dr. G. v. Siegle's Stiftungsfonds 73 645, Hans Schauffler's Stiftungsfonds 36 547, Eugen Fahr Stiftungsfonds 11 345; Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 109 025, Gewinn (Vortrag 1931 10 700, ab Verlust 1932 6522) 4178. Sa. 22 680 354 RM. Die Haftung für Wechsel belief sich im Jahr 19832 auf 59 905 RM, für Schecks auf 268 551 RM. Diese Wechsel und Schecks sind inzwischen zur Einlösung gekommen. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 4 929 928, soz. Abgaben 367 814, ordent- liche Abschreib. a. Anlagen 1 347 775, andere Abschreib. 259 001, Besitzsteuern 706 124, sonst. Aufwendungen 2 502 150, Gewinn 4178. – Kredit: Gewinn-Vortrag 1931 10 700, Roheinnahme nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsmaterialien 9 452 556, ao. Erträge 319 946, Zs. 333 768. Sa. 10 116 970 RM. Die Bezüge der Mitglieder des Vorstandes beliefen sich im Jahre 1932 auf 168 110 RM, und die des Aufsichtsrats auf 13 500 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Das Inlandsgeschäft in unseren hochwertigen Erzeugnissen hat im Jahre 1932 unter dem weiteren Rückgang der Kaufkraft ge- litten. Der Konkurrenzkampf war stärker als je. Die Folge waren fortgesetzte Senkungen der Verkaufspreise teilweise unter die Selbstkosten. Die Schrumpfung des Auslandsgeschäfts hat sich auch im Jahre 1932 fort- gesetzt. Trotz eingetretener Verluste beabsichtigen wir, vorläufig unsere Auslandsvertretungen, sowie die Gesellschaften für den Vertrieb unserer Erzeugnisse in England, Frankreich, Holland und Oesterreich aufrecht- zuerhalten, um die Beziehungen zu unseren bisherigen Auslandsabnehmern nicht abreißen zu lassen. Die Zweigniederlassung Göppingen wurde im Berichtsjahr auf 1. Juli 1932 geschlossen. Der Ausverkauf einzelner Warengattungen und die Ueberführung eines Teils des Betriebes nach Geislingen brachte erhebliche Verluste. Eine Verwendung für die Gebäude und die Einrichtung des Göppinger Werkes hat sich bis jetzt nicht gefunden. In Geschäfts-, Fabrik- und Wohngebäuden sind die Grundflächen noch mitenthalten. Eine Trennung konnte aus technischen Schwierigkeiten zu diesem Bilanzter-