Metall- und Maschinen-Industrie. 1683 Vereinigte Schmirgel- u. Maschinen-Fabriken, Aktiengesellschaft./ Sitz in Hannover-Hainholz. Verwaltung: Vorstand: Dipl.-Ing. H. Kleber, Kaufm. Ernst Bolik (beide in Hannover). Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Albert Würth (Hannover); Stellv.: Bank-Dir. J. F. Ams- berg [Dresdner Bank] (Hannover); sonst. Mitgl.: Kon- sul H. Steinle (Blankenburg). Entwicklung: Gegründet: 8./9. 1898. Die Ges. ist hervor- gegangen aus der 1864 gegründeten Firma S. Oppen- ßeim & Co., Hannover, und Schlesinger & Co., Harburg. —Die Firma lautete bis Juni 1933: Vereinigte Schmir- gel u. Maschinen-Fabriken A.-G. vorm. S. Oppenheim $ Co. u. Schlesinger & Co. Im Jahre 1930 wurde durch Stillegung der seit vielen Jahren ungünstig arbeitenden Maschinenfabrik, u. anschließend daran auch der Scheibenfabrik, das Fabrikationsprogramm auf die Hauptabteilungen des Unternehmens, d. h. auf die Herstell. u. den Vertrieb von Schleifpapieren u. Schleiftuchen sowie von ge- körnten u. geschlämmten Schleifmitteln beschränkt. Ein Teil der Grundstücke und Gebäude ist nunmehr unbenutzt. (Sanierung siehe bei „Kapital'.) — 1931 zwecks weiterer Rationalisierung Stillegung der Zweig- fabrik Harburg a. E. und Uebernahme der Produktion auf den Hainholzer Betrieb. – 1932 Errichtung einer neuen Appretur-Anlage. Zweck: Herstell. u. Vertrieb von Schleifmaterial aller Art aus Schmirgel, Korund, Silizium-Karbid, Glas, Flint usw. Die Ges. ist berechtigt, Zweigniederlassungen zu errichten sowie sich an verwandten industriellen Unter- nehmungen zu beteiligen. Fabrikate: Die Ges. verarbeitet Schleifmittel in Blöcken zu Korn u. Staub sowie zu geschlämmten Schleifmitteln; sie fabriziert Schleifpapiere, Schleif- leinen. Besitztum: Werke in Hannover-Hainholz u. Harburg a. d. E. (1931 stillgelegt). Das Werk in Hainholz liegt am Eisen- bahndamm Berlin–Köln an der Siegmundstr. u. Schulen- burg. Landstr. Das Grundstück hat eine Größe von 66 902 am, davon bebaut 22 492 qm. Zu dem Werk ge- hören Werkzeug- und Anfertigungsmaschinen, Kraft- maschinen (Dampf u. Elektrizität) von 850 PS, Kessel mit 720 qm Heizfläche, Starkstromkraftanlage von 350 kW. – Das Werk Harburg a. d. E. liegt am Bahn- hof der Unterelbischen Eisenbahn an der Blohmstr. Das Grundstück hat eine Größe von 4510 qm, davon bebaut 2799 qm. An der Rückseite wird das Grundstück durch den nach dem Hafen führenden Kanal derart begrenzt, daß die Waren aus den Speichern in die Leichter ver- laden werden können. Zum Werk gehören Kraftma- schinen von 194 PS, Kessel mit 160 qm Heizfläche, Speicheranlagen, Kaianlagen. Gesamtgrundbesitz 71 412 qm, davon bebaut 25 291 qm. Verkaufsbüros: Berlin u. Leipzig. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. ist Mitgl. des Vereins deut- scher Schleifmittelwerke. Isatsungen: Geschäftsjahr; Kalenderf, (irüher Apribhlär). — G-V. 1933 am 20./6. — Stimmrecht: 0 100 RM St.-A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-A. = 1 St., in estimmten Fällen = 2 St. – Vom Reingewinn 5 % 11 K.-F. (Gr. 10 %) u. evtl. weitere Rückl., 6 % an die Vorz.-A., 4 % an die St.-A., vom Uebrigen Tant. an Vorst. u. Beamte u. 10 % an den A.-R., est nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin und Hannover: Dresdner Bk. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 160 000 RM in 500 St.-A. zu 1000 RM, 6000 St.-A. zu 100 RM u. 1000 Vorz.-A. zu 60 RM. Die V.-A. erhalten 6 % Vorzugs-Dividende. Amortis. der Aktien zulässig. Vorkriegskapital: 4 000 000 M. Urspr. 2 750 000 M, 1906 noch 1 250 000 M begeben, von 1920–1923 auf 30 000 000 M erhöht (s. Jahrg. 1927/28). – Lt. G.-V. v. 16./12. 1924 Kap.-Umstell. von 29 000 000 M St.-A. u. 1 000 000 M. Vorz.-A. auf 3 480 000 u. 60 000 RM durch Herabsetz. der St.-A. u. Vorz.-A. von 1000 M auf 120 u. 60 RM. – 1928 Umtausch der St.-A. zu 120 RM in Akt. zu 100 und 1000 RM. – Die G.-V. v. 22./7. 1931 beschloß Herabsetz. des Stammkapitals von nom. 3 480 000 RM auf nom. 1 100 000 RM: a) durch Ein- ziehung (Amortisation) von nom. 180 000 RM der Ges. zur Verfüg. stehenden eig. St.-A. (davon 173 000 RM aus Er- werb. früherer Jahre, nom. 7000 RM zu 16.96 % aus 1930 stammend); b) durch Zusammenlegung des verbleiben- den Stammkapitals im Verhältnis 3: 1, zwecks Tilg. des nach Inanspruchnahme des Gewinnvortrags aus 1929 u. des gesetzl. Reservefonds verbleibenden Verlustes des Ge- schäftsjahres 19380 sowie zwecks Vornahme besonderer Ab- schreibungen (auf Grundstücke 375 000 RM, auf Gebäude 450 000 RM, auf Betriebs- und Werkzeugmaschinen 165 000 RM, auf Lagerbestände 240 923 RM). Das Ge- samtkapital beträgt jetzt 1 160 000 RM in 1100 000 RM St.-A. u. 60 000 RM Vorz.-A. Anleihe von 1926: 1 200 000 RM in 6/% (früher 8 %) Teilschuldverschreib. Aufgenommen zur Rückzahl. der Grundschuld u. anderer schwebender Schulden. Die Anleihe ist rückzahlbar ab 1931 bis 1946 zu 100 %. Sicherheit: 1. Hyp. (567 742 g Feingold) auf die Fabrik- grundstücke in Hannover-Hainholz. Zur weit. Siche- rung wurde außerdem der Harburger Grundbesitz mit einer Hyp. von 150 000 RM belastet. Hypotheken: Außer den beiden vorgenannten, zur Anleihe-Sicherung bestimmten Hyp. wurde zur Sicherung der von der Ges. etwa benötigten Bank- Kredite zu Gunsten der Dresdner Bank, Fil. Hannover, eine Hyp. von 100 000 RM auf das Grundstück der Ges. am Kanal in Hannover-Mecklenheide eingetragen, außer- dem eine Forderung von 105 478 RM abgetreten. Kurs: 1913 1927 1928 1929 1930 1931* Höchster 146.75 116.75 104 80 57 30 % Niedrigster 119 65 66 40 15 14 % Letzter 124.75 82 80 57 30 17 % Amtliche Notiz in Berlin wurde eingestellt. Seit Wiedereröffnung der Börse 1932 wurden die Aktien im Freiverkehr an der Berliner Börse gehandelt (ult. 1932: 22 %). Dividenden: 1926/27 27/28 1928 1929 1930 1931 1932 Vorzugs-Aktien 6 6 6 6 6 6 0 % Stamm-Aktien 0 6 0 6 0 0 0 % Die Vorz.-Div. für 1930 wurde 1931 nachgezahlt. Beamte u. Arbeiter 1930–1932: 380, 240, 275. Gewinn-Verteilung: 1927/28: Gewinn 312 665 RM (Div. 212 400, Beamten- und Arb.-Unterst.-F. 19 420, Vortrag 80 845). – 1928 (9 Mon.): Gewinn 94 352 RM (Div. auf Vorz.-A. 2700, Unterst.-F. 10 017, Vor- trag 81 635). – 1929: Gewinn 105 579 RM (Div. auf Vorz.-A. 3600, Unterst.-F. 12 977, Vortrag 89 002). – 1930: Verlust 1 114 477 RM (der Gesamtverlust betrug 1 551 478 RM u. ermäßigte sich durch Verwendung des Gewinn-Vortrages aus 1929 in Höhe von 89 002 RM sowie durch Verwendung des R.-F. in Höhe von 348 000 RM auf 1 114 477 RM). – 1931: Gewinn 28 831 RM (R.-F. 5000, Unterstütz.-Kasse 4950, Div. auf Vorz.-A. für 1930 u. 1931 7200, Vortrag 11 681). – 1932: Ver- lust 103 685 RM (Vortrag). 106*