1702 Metall- und Maschinen-Industrie. Hugo Schneider, Aktiengesellschaft. Sitz in Leipzig O 28. Verwaltung: Vorstand: Carl Höhn, Paul Budin, Artur Schal- kau, Leipzig. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Konsul Dr. Ernst von Schoen (Leipzig); Stellv.: Konsul Wilh. Meyer (Leipzig) und Rechtsanwalt Walther Bernhard (Berlin); sonst. Mitgl.: Konsul Wilh. J. Weissel Allg. Deutsche Creditanstalt] (Leipzig), Dir. Adolf Hartmann (Leip- zig), Dipl.-Ing. Dr.-Ing. Richard Koch [Koch & Kienzle] (Berlin). Entwicklung: Die Ges. wurde gegründet als A.-G. am 17./2. 1899 unter Uebernahme (mit Wirk. ab 1./1. 1899) der off. Handelsges. Hugo Schneider, Leipzig. – Die Fabrik der Ges. in Warschau wurde 1915 zerstört. –— 1925 Auflös. der Hamburger Zweigniederlassung, 1926 der Abteil. Armaturenfabrik Richard Weidner, Leipzig. — 1929: Mit den Aktionären der O. Müller A.-G., Berlin- Köpenick, wurde eine Vereinbarung getroffen, wonach die Aktien dieser Ges. in solche der H. Schneider A.-G. umgetauscht wurden. Die bisher in Berlin erzeugten Artikel werden nunmehr in Leipzig hergestellt. Zweck: Fortführung der vormaligen offenen Handelsges. Hugo Schneider in Leipzig sowie der Betrieb von Unternehmungen, die in das Fach der Metallindustrie u. der dieser verwandten Industrien einschlagen. Auch ist der Ges. die Beteilig. an solchen sowie die Erricht. von Zweigniederlass. im In- u. Auslande gestattet. Besitztum: Die Fabrikanlagen der Ges. in Paunsdorf bei Leipzig befinden sich auf einem neben dem Bahnhof Leipzig- Schönefeld gelegenen Grundstück von 161 360 qm Fläche, von dem 51 622 qm bebaut sind. In Oberweiß- bach in Thüringen wird auf einem 3260 qm großen Fabrikgrundstück, wovon 760 qm bebaut sind, die Her- stellung von elektr. Niedervoltlampen betrieben. In Leipzig-Sellerhausen besitzt die Ges. ferner Grund- stücke von 2284 qm Größe, wovon 459 qm mit Beamten- wohnhäusern bebaut sind. Gesamtgrundbesitz: 164 620 qm, davon bebaut 52 017 qm. Werke: Der Betrieb umfaßt: Messingwerk in Leipzig-Paunsdorf, 2. die Abteilung Metallwarenfabrik in Leipzig-Paunsdorf, 3. die Abtei- lung Glühlampenfabrik in Oberweißbach und 4. die Tochtergesellschaft Otto Müller Aktiengesellschaft. Im Werk Leipzig-Paunsdorf werden hergestellt: Bleche, Bänder, Draht, Stangen aus Messing sowie Bleche und Bänder aus Kupfer und Aluminium, Ar- tikel aus den verschiedensten Rohstoffen, insbesondere Beleuchtungs-, Heiz- und Kochartikel für Gas, Petro- leum, Benzin, Spiritus und Elektrizität, Metallwaren aller Art, auch Emaillewaren, Isolierflaschen und Ge- fäße, Autobeleuchtung. Der zum Betrieb benötigte Kraft- und Lichtstrom wird im wesentlichen von der Energie A.-G., Leipzig, bezogen und in eigenen Trans- formatorenanlagen auf die erforderlichen Spannungen transformiert. Daneben erfolgt eigene Krafterzeugung durch eine Kondensatordampfmaschine von 850 PS§ mit direkt gekuppeltem Generator von 600 kW Leistung. Als Reserve steht eine Auspuffdampfmaschine von 350 PS mit durch Riemenübertragung angetriebenem Gleichstromgenerator von 200 kW Leistung zur Ver- fügung. Zur Zeit werden 175 Angestellte und 910 Ar- beiter beschäftigt. Die Glühlampenfabrikation in Oberweißbach ist im Okt. 1932 mit Wirkung vom 1./7. 1932 ab auf eine be- sondere Ges. unter der Firma Hugo Schneider Ver- einigte Glühlampenwerke G. m. b. H. – mit Sitz und Verwaltung in Leipzig – übergeleitet worden. In die neue Ges., die aus der Firma Glühlampenfabrik Ger- mania Eisenach G. m. b. H., Eisenach, hervorgegangen ist, sind die Betriebsanlagen einschl. Vorräte in Ober- 1. die Abteilung weißbach (ohne Grundstücke und Gebäude) eingebracht worden. Sie besitzt ein Stammkap. von 99 000 RM; qdie Hugo Schneider A.-G. ist daran mit mehr als 75 % be- teiligt. Das Gebiet der neuen Ges. ist die Fabrikation von elektr. Glühlampen, von Neonbeleuchtung und son- stigen elektr. und lichttechnischen Artikeln. Die Be- triebsstätten befinden sich in den gemieteten Räumen der früheren Glühlampenfabrik Germania Eisenach G. m. b. H. in Eisenach (Werk I) und den ihr ebenfalls mietweise überlassenen Fabrikräumen in Oberweißbach (Werk II). Das Geschäftsjahr läuft vom 1./7.–30./6, Zur Zeit werden 31 Angest. u. 365 Arbeiter beschäftigt. Die Otto Müller Aktiengesellschaft hat im Interesse der Rationalisierung ihres Betriebes ihre Fabrikations- stätten mit denjenigen der Hugo Schneider Aktiengesell. schaft in Leipzig vereinigt in der Weise, daß die be- nötigten Maschinen, Utensilien und Werkzeuge usw. von der letzteren zwar käuflich übernommen worden sind. daß sie aber weiterhin speziell zur Herstellung der Fabrikate der Otto Müller Aktiengesellschaft, die durchweg nach eigenen Konstruktionen usw. und mit eigenen Marken bzw. Typen erfolgt, Verwendung finden. In Betracht kommen maßgeblich Petroleum- u. Spirituskocher sowie einige elektrotechnische Artikel wie Emaillependel, Reflektoren und Heizsonnen usw. Sitz u. Verwalt. befinden sich in Leipzig im Verwalt.- Gebäude der Hugo Schneider A.-G. Das Fabrikgrund- stück in Köpenick soll verkauft oder vermietet werden. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Das Unternehmen gehört der Wirt- schaftlichen Vereinigung Deutscher Messingwerke in Köln, Berlin, dem Kartell Deutscher Messingwerke, Berlin, dem Kupferblech-Syndikat, Berlin u. dem Al- minium-Walzwerks-Verband e. V., Berlin an. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V. 1933 am 26./5. – Stimmrecht: Je 10 RM A.-K. = 1 St. – Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F. (bis 10 % des A.-K.), etwaige weitere Rücklagen, bis 15 % vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.R. (außer einer festen Vergüt. von 2000 RM pro Mitgl., Vors. 4000 RM. Stellv. 3000 RM), Ueberrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Leipzig: Ges.-Kasse, Allg. Deutsche Credit-Anstalt, George Meyer; Leipzig u. Berlin: Dresdner Bank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 4 200 000 RM in 3000 Aktien zu 1000 RM, 10 500 A. zu 100 RM und 7500 A. zu 20 RM. Vorkriegskapital: 5 000 000 M. Urspr. 1 750 000 M, erhöht bis 1910 auf 5 Mill. M, dann weiter von 1918–1923 auf 127 Mill. M in Aktien zu 1000 M. — Lt. ao. G.-V. v. 22./12. 1924 Umstell. von 127 Mill. M auf 10 070 000 RM durch Herabsetz. des Nennwertes der St.-A. von 1000 M auf 80 RM u. der Vorz.-A. auf 35 RM. – Die G.-V. v. 17./12. 1925 beschloß, die 4 Mill. RM Schutz-St.-A. einzuziehen u. das Kapital von 10 070 000 RM auf 6 070 000 RM herabzusetzen. Der hierdurch erzielte Buchgewinn von 1 500 000 RM wurde zu Sonderabschreib. u. Rückstell. verwendet. –—– Lt. G.-V. v. 16./6. 1926 Einzieh. der 70 000 RM Vorz.-A. aus dem Gewinn 1925 zum Kurse von 115 %. – Lt. G.-V. v. 30./. 1929 Umtausch der Aktien zu 80 RM in solche zu 100 RM u. 1000 RM. – Lt. G.-V. v. 4./7. 1932 Auflös. des R.-F. in Höhe eines Teilbetrages v. 587 000 RM u. Herabsetz. des A.-K. auf 4 200 000 RM durch Zusammenleg. 10:7. Der sich hieraus ergebende Buchgewinn wurde, wie folgt, verwandt: 587 768 RM zur Deckung des Verlustes aus dem Jahre 1931, 460 000 RM zu Abschreib. auf Grundst. u. Geb., 111 353 RM do. auf Beteilig., 600 000 RM do. auf Waren, 517 878 RM do. auf Debit., 110 000 RM zur Dotier, des Delkr.-F. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931 1932 Höchster 148 13550 132/ 120 70 0 Niedrigster 99 104.75 93.560 65 30 15 % Letzter 119% 117 100233 32.250% Zugelassen in Berlin das gesamte St.-Akt.-Kapital. Auch in Leipzig notiert. Kurs daselbst ult. 1927 bis 1932: 115, 116, 101.50, 71.50, –*, 33 %.