Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. Feinmechanik, Optik, Elektromotoren, Kabel, elektrisches Installations-Material, photographische, chirurgische und orthopädische Apparate, Uhren Rheinische Elektrizitäts- und Kleinbahnen-Aktien-Ges. Sitz in Aachen, Adalbertsteinweg 59–01. vorstand: Dipl.-Ing. M. Cremer-Chapé, Ing. Jos. Siméon. Prokuristen: Ober-Ing. Gottfr. Rabbow, Jos. Pfennings. Aufsichtsrat: Vors.: Oberbürgermeister Dr. Wil- helm Rombach; Stellv.: Fabrikbes. Albert Heusch, Stadt- verordneter Fabrikbes. Franz Bündgens, Landrat Erwin Classen, Aachen; Landrat Dr. Alexander ÖCzéh, Geilen- kirchen; Bank-Dir. Rud. J. Ernst, Zürich; Handels- gerichtsrat Adolf Heucken, Stadtverordneter Syndikus Dr. Carl Hunscheidt, Aachen; Dir. Dipl.-Ing. Richard Meyer, Eschweiler; Architekt Karl Gibbels, Kohlscheid; Stadtverordn. Dr.-Ing. Peter Müller, Aachen; Landrat Dr. Franz Roehm, Heinsberg. Gegründet: 21./3. 1900; eingetragen 3./4. 1900. Sitz bis 6./6. 1920 in Kohlscheid. Zweck: Betrieb eines Elektrizitätswerkes sowie Betrieb von Kleinbahnen im Landkreise Aachen u. be- nachbarten Bezirken. – Beamte u. Arbeiter: ca. 250. Elektrizitätswerke: Die Ges. betreibt die Ueberlandwerke Kohlscheid, Geilenkirchen u. Heinsberg. Das ihr gehörige Ueberlandwerk Kohlscheid dient als Umformer- u. Umspannwerk für den Bahnbetrieb und die Stromverteilung zu Licht- u. Kraftzwecken. Das Ueberlandwerk versorgt rd. 65 000 Einwohner im Nor- den des Landkreises Aachen mit elektr. Energie, be- liefert außerdem die holländische Gemeinde Kirchrath (rd. 37 000 Einwohner) u. die Ueberlandzentralen der Kreise Geilenkirchen und Heinsberg (rd. 70 000). Das gesamte Leitungsnetz erstreckt sich über einen Flächen- raum von 540 qkm. Zur Stromversorgung dienen Kabel und Freileitungen in einer Länge von 800 km. Für das Werk Kohlscheid ist durch Verträge mit 10 Gemeinden die Konzession für 40 Jahre zur Abgabe von Strom für Kraft u. Beleuchtung ausbedungen. Die betreffen- den Gemeinden erhalten zusammen einen Gewinnanteil bis zu 5 % von dem aus dem Elektrizitätswerk zur Ver- fügung stehenden Reingewinn. Im Jahre 1912 wurde ein Vertrag mit den Gemeinden des Kreises Geilen- kirchen zum Betrieb der Ueberlandzentrale Geilenkir- chen auf 25 Jahre abgeschlossen u. im Jahre 1923 bis 1943 verlängert. – Das Ueberlandwerk Heinsberg wurde 1912 vom Kreise Heinsberg gegründet u. 1914 fertiggestellt; es wird von der Ges. für den Kreis Heinsberg betrieben u. versorgt rd. 42 000 Einwohner mit Strom. Die Kreise Geilenkirchen u. Heinsberg sind gewinnbeteiligt. — Das Ueberlandwerk Geilenkirchen wurde im Jahre 1912 in Gemeinschaft mit dem Kreise Geilenkirchen gegründet; es versorgt rd. 28 000 Ein- wohner mit elektrischer Energie. Die nutzbare Stromabgabe betrug 1927–1932: 17 375 405, 18 715 946, 22 830 370, 21 625 671, 20 308 553, 18 329 814 k Wh. Vorhanden waren am Ende des Jahres 1932: Licht- Kraft- Glüh- Heiz- an- an- Motoren P8S schlüsse lampen shlüsse körper Eohlseheiltk 13713 97272 1221 1572 9 197 9 203 Geilenkirchen .. 5 732 46 046 1 558 1 593 7 197 3 926 Heinsberg. . . . 8 757 65 447 3 032 3 264 11 788 4 874 Kleinbahnen: Die von der Rheinischen Elektrt. zitäts- und Kleinbahnen-A.-G. betriebenen Bahnlinien Aachen–KohlscheidHerzogenrath–Merkstein und Richterich-Horbach–Locht (holl. Grenze) besitzen eine Gleislänge von 22.111 km und eine Betriebslänge von 19.10 Km. Ferner war von der Ges. in Benutzung die Strecke Ponttor–Stadtgrenze der Aachener Kleinbahn- Ges. mit 1.816 km Gleislänge (Betriebslänge 1.62 km) und in Gemeinschaftsbetrieb 1.8 km Gleislänge (he- triebslänge 0.90 km). – Wagenpark Ende 1932: 23 Triebwagen für Personenverkehr, 4 Spezialtriebwagen, 13 Beiwagen für Personenverkehr, 1 Schienenbeförde- rungswagen u. 1 Bahnmeisterwagen. Die Konzession für die im Betrieb befüindlichen Kleinbahnstrecken erstreckt sich bis zum Jahre 1900 mit einer Gewinnbeteiligung des Kreises vom Jahre 1950 ab. Seit dem 1. Januar 1916 besteht ein Pacht- verhältnis mit der Aachener Kleinb.-Ges., wonach der Betrieb für deren Rechnung geht. Beförderte Personen 1927–1932: 1 975 402, 2 003 530, 2 067 969, 2 139 935, 2 127 392, 1 802 233 Kapital: 2 250 000 RM in 2250 Akt. zu 1000 R. Urspr. 2 250 000 M (Vorkriegskapital): lt. G.-V. vom 18./6. 1924 in voller Höhe auf Reichsmark umgestellt. Großaktionäre: Das A.-K. ist 1907 von der Aachener Kleinbahn-Ges. erworben worden, unter deren Leitung das Unternehmen weitergeführt wird. Anleihe: 1 500 000 M in 4½ % Teilschuldverschr. von 1912, rückzahlbar zu 103 %. Stücke zu 2000, 1000 und 500 M = 300, 150 u. 75 RM aufgewertet. Tilgung spät. bis 1949 durch jährl. Auslos. oder Rückkauf; ab 1920 verstärkte Tilg. oder Totalkünd. vorbehalten, Sicherheit: Selbstschuldnerische Bürgschaft der Aachener Kleinbahn-Ges. zu Aachen. Eine hypothek. Sicherbeit wurde nicht bestellt. Zahlstelle Aachen: Ges.-Kasse, Aachener Kleinbahn-Ges. Dresdner Bank u. bei deren Filialen; Delbrück, Schickler & Co., Hardy & 00. G. u. b. H. In Umtauf Ende 1932: aufgew. 161 775 R. Kurs notierte bis 1922 in Berlin. Darlehen: Lt. Bilanz am 31./12. 1932: 913 705 RI. Geschäftsjahr: Kalenderjahr. – G.-V.: 1933 am 26./5. – Stimmrecht: 1 Akt. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., eventl. besondere Abschreibungen u. Rücklagen, vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Bahn- anlage 1 986 394, Ueberlandwerk Kohlscheid 2 134 740, Ueberlandwerk Geilenkirchen 1 694 330, Ueberlandwelk Heinsberg (siehe Beteilig. des Kreises) 2 472 466, 50 teiligungen 5772, Wertpapiere: eig. (Anleihe von 1912 37 475, fremde 3009, Vorräte 210 643, Forderungen m Ifd. Rechn. 275 633, Posten, die der Rechnungsabgreu zung dienen 7973, Erneuerungsbestand des Ueberland. werks Geilenkirchen 214 040, do. des Ueberlandwerks Heinsberg 411 679, Bewertung der Konzessionsverlän gerung Geilenkirchen 75 000. – Passiva: A.-K. 2 250 000