Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. 1785 zur Anlandung des Kabels auf deutschem Boden unter dem 9./4. 1924 erteilt. Die Herstell. des Kabels Em- den–Azoren, das in Verbindung mit den Kabeln der Commercial Cable Comp. u. der Western Union Tele- graph Comp. für den unmittelbaren Verkehr zwischen Emden u. New VYVork bestimmt ist, wurde im August 1925 den Norddeutschen Seekabelwerken Nordenham in Auftrag gegeben. Das Kabel Emden–Horta (Azoren) wurde im Aug. u. Sept. 1926 ausgelegt u. am 4./3. 1927 dem Verkehr übergeben. Die Länge beträgt 1883 See- meilen. Die Ader des neuen Kabels weicht insofern von der Konstruktion älterer Kabel ab, als sie auf der Kupferlitze noch eine spiralige Bewickl. mit einem schmalen u. sehr dünnen Band aus hochmagnetisier- barem Material (Nickel-Eisenlegier. „Permalloy“) trägt, wodurch eine bedeutend höhere Telegraphiergeschwin- digkeit ermöglicht wird. Das Kabel ist durch eine selbsttätige Lebertragung an das in der Konstruktion übereinstimmende amerikanische Kabel Horta–New York angeschlossen. Die zusammengeschalteten Kabel ermögl. einen unmittelb. Betrieb Emden–New York in mehreren voneinander unabhäng. Verbind. (Kanälen) nebeneinander, die sich gegenseitig nicht störend be- einflussen. Es sind 5 Kanäle vorhanden, deren jeder eine Telegraphiergeschwindigkeit von 300 Buchstaben zuläßt, insgesamt also 1500 Buchstaben in der Minute. zwei von den Kanälen dienen zum Verkehr mit der Commercial Cable Company in New York, zwei mit der Western Union Telegraph Company in New York u. ein Kanal zum Verkehr mit Horta. Für die Unter- bringung des Betriebs auf den Azoren wurde gemäß einer Vereinbarung mit der Eastern Telegraph Comp. und den amerikanischen Anschlußges. ein Anbau an das Stationsgebäude der Eastern Telegraph Comp. in Horta errichtet und von der Eastern Telegraph Comp. an die Deutsch-Atlantische Telegraphen-Ges. und die ameri- kanischen Ges. vermietet. Die vor dem Kriege in Horta errichteten Beamten-Wohngebäude wurden instand ge- setzt und ein anschließeades Grundstück 1925 angekauft. Die Kosten der Herstellung des Emden-Azoren-Kabels wurden teils aus der vom Reich erhaltenen Entschädigung bestritten, teils durch eine in New York ausgegebene Oblig.-Anleihe von 4 000 000 § (s. a. unten) aufgebracht. Im Zusammenhang mit dieser Anleihe haben W. A. Harriman &$ Co., Inc., nom. 625 000 RM St.-Akt. der Deutsch-Atlantischen zu pari übernommen. – Januar 1929 wurde zur Beschleunigung des Verkehrs eine unmittelbare Verbindung zwischen Berlin und New York hergestellt und am 9./2. 1932 eine solche von Hamburg nach New York. – Im Laufe des Jahres 1929 ist das Kabel Emden--Vigo, das vor dem Kriege von der Ges. bzw. der Deutschen Seetele- graphengesellschaft 18 Jahre lang betrieben worden war, wiederhergestellt worden. Ueber das neue Kabel, das in Vigo Anschluß an das Kabelnetz der Eastern Telegraph Company findet, werden außer den Tele- grammen nach Spanien, Portugal und den meisten Län- dern des Mittelmeeres die Kabeltelegramme nach Süd- amerika, Afrika, Asien und Australien geleitet. Das Emden-Vigo-Kabel ist am 1./11. 1929 dem Betrieb über- geben worden. Die Gesamtlänge der der Ges. gehörigen Kabel be- trägt 4074 Seemeilen, wovon 799 Seemeilen zur Zeit nicht benutzt sind. Gesamtgrundbesitz der Ges. in Emden, Vigo. Horta und Pernambuco: 38 740 qm. Sonstige Mitteilungen: Vertriäge: 1. mit der Commercial Cable Co., New Vork, und der Western Union Telegraph Company, New York wegen Betrieb der Strecke Emden–Azoren— New York; 2. mit der Eastern Telegraph Comp., London über den Betrieb des Kabels Emden–Dumpton Gap. u. des Kabels Emden-–Vigo. Satzungen: Das Statut der Ges. sowie jede Aenderung unterliegt der Genehm. des Reichspostmin., das berechtigt ist, zu den Sitzungen des A.-R. einen Vertreter mit beratender Stimme abzuordnen. Verträge mit and. Regierungen oder Telegraphen-Unternehm. sind vor Abschluß dem Reichspostmin. zur Genehm. Vorzulegen. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V. spät. im Juni (1933 am 20./5.). – Stimmrecht: je 100 RM St. A. = S. ede Vorz & 1... Reingewinn: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %), dann nach Vornahme sämtl. Abschreib. u. Rückl. 4 % Div.; Tant. d. Vorst.; 10 % Tant. d. A.-R.; Rest z. Verf. d. G.-V. Lahlstellen: Berlin: S. Bleichröder, Berl. Han- dels-Ges., Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank; Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, Sal. Oppenheim jr. & Cie., A. Levy; Hamburg: M. M. Warburg & Co., Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank; Frankfurt a. M.: Deutsche Bank u. Dis- conto-Ges., Dresdner Bank. Tochtergesellschaft: Pension Taormina, G. m. b. H., Berlin, deren Ge- schäftsanteile von 30 000 RM sich ganz in Händen der Ges. befinden. Die G. m. b. H. ist Eigentümerin des Hauses Viktoria-Luise-Platz 7, Schöneberg, in dem sich die Geschäftsräume der Ges. befinden. Die G. m. b. H. hat 1931 einen Gewinn von 1503 RM. 1932 einen Ge- winn von 447 RM erzielt, der zur teilweisen Abschrei- bung des Verlustvortrages verwendet wurde. Auf das Geschäftsjahr 1933 ist ein Verlust von 2549 RM vor- getragen worden. Beteiligungen: Unter den Wertpapieren befinden sich nom. 1 974 000 RM Aktien der Transradio A. G. i. L., Berlin, auf die im Januar 1933 eine Ausschüttung in Höhe von 110 % und im April 1933 von 20 % erfolgt ist. Statistische Angaben: Aktienkapital: 5 110 000 RM in 15 900 St.-Akt. zu 100 RM, 3500 St.-Akt. zu 1000 RM und 250 Vorz.-Akt. zu 8 RM. – Die Vorz.-Akt. befinden sich im Besitz eines Konsortiums unter Führung der Deutschen Bank und Disconto-Ges. und sind in diesem bis zum 1./1. 1935 gesperrt. Sie erhalten aus dem jährlichen Reingewinn vorab einen auf 6 % jährlich beschränkten Gewinn- anteil auf den Nennbetrag und im Falle der Auflösung der Ges. mit Vorzugsrecht vor den St.-Arnt. 115 % ihres Nennbetrages ohne weiteren Anteil an dem Ge- schäftsvermögen. Die Einlösung der Vorz.-Akt. hat spätestens bis zum 31./12. 1972 zu erfolgen. Vorkriegskapital: 24 000 000 M. Urspr. A.-K. 20 000 000 M; 1900 Erhöhung um 8 000 000 Mark, von denen nur 4 000 000 M ausgegeben wurden. Ferner erhöht lt. G.-V. vom 30./5. 1922 um 13 500 000 M in 13 500 Inh.-St.-A. zu 1000 M. Diese neuen Aktien dienten zum Umtausch der Aktien der aufzunehmenden beiden Ges. (Deutsch-Südamerik. Telegr.-Ges. u. Osteurob. Telegr.-Ges.). Die gleiche G.-V. beschloß die Aus- gabe von 2 500 000 M in 2500 6 % Inh.-Vorz.-A. Die Kap.-Umstell. erfolgte lt. G.-V. v. 27./4. 1925 von 40 Mill. Mark auf 5 645 000 RM derart, daß der Nennwert der St.- bzw. Vorz.-A. von bisher 1000 M auf 150 RM bzw. 8 RM denominiert wurde. Dann tt. gleicher G.-V. er- höht um 625 000 RM in 625 St.-A. zu 1000 RM mit Div.- Ber. vom Tage der Einzahl. ab, übernommen von der Firma W. A. Harriman & Co., Inc., New York. Zwecks Durchführung der Fusion mit der Deutsch-Niederländ. Telegr. A.-G. (s. a. oben) beschloß die G.-V. v. 20./12. 1926 Erhöh. um 840 000 RM in 8400 St.-A. zu 100 RM, div.- bef. ab 1./1. 1926. – Pt. G.-V. v. 3./4, 1928 wurden die St.-A. auf Nennwert von 100 RM u. 1000 RM umgestelit. Im Jahre 1930 hatte die Ges. zur Abwendung einer damals drohenden Ueberfremdungsgefahr eigene St.-A. im Nennwert von 2 000 000 RM aus amerikan. Besitz zum Kurse von 181 % erworben. In der Bilanz per 31/12 23 sind diese Aktien zum Kurse von 64.18 % mit 1 283 600 Reichsmark bewertet worden, wodurch sich eine Abschrei- bung von 506 400 RM ergab. — t. G6G. .... wurden die nom. 2 000 000 RM Aktien gemäß der Verord- nung des Reichspräsidenten über Aktienrecht vom 19./9. 1931 eingezogen u. das Kap. somit auf 5 110 000 RM herabgesetzt. Der sich hierbei ergebende buchmäßige Ge-— winn von 716 400 RM wurde im Jahresabschluß 1932 als Besondere Rücklage-“' zurückgestellt. –— Wiederzulass. des herabgesetzten A.-K. im Januar 1933. anleihen: Sämtliche Papiermark-Anleihen wurden ab 2./1. 1932 zurückgezahlt. Von sämtlichen Anleihen waren in Umlauf am 31./12. 1932: 50 100 RM. Für die Genußrechte des anerkannten Altbesitzers wurden Genußscheine im Nennwert von 100 RM ge- währt. In Umlauf Ende 1932: 1 146 800 RM. Dollar-Anleihe: 4 000 000 §$ in 7 % Oblig. v. 1925; aufgenommen zur Deckung der Herstell.-Kosten des