―― Industrie der Steine und Erden, Baumaterial. 1919 30 Wohnhäuser für Beamte und Arbeiter. — Die zum Antrieb notwendige Kraft wird n3 Dampfkesseln ewonnen. Vorhanden sind eine 300 PS- und eine 100 Ps-Dampfmaschine. In der Hauptsache wird durch Dampfkraft erzeugte Elektrizität verwendet. Durch An- schaffung neuer Maschinen und Einbau maschineller Einrichtungen zwecks Verkürzung des Arbeitsganges hat die Gesellschaft ihren Betrieb Vereinfacht und damit wesentlich verbessert. Die Ges. besitzt doppelten Gleis- anschluß mit einer Gleislänge von insgesamt etwa 00 m. sonstige Mitteilungen: verbände: Die Ges. gehört dem „Verband der Schlesischen Verblendplatten-Industrie- als Mitglied an. zungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V. in Peipaig oder Sorau bis ult. Mai 1933 am 27./5.; jede St.-A. zu 200 RM = 1 St., zu 400 RM = 2 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (Gr. ¼0 des A.-K.), event. besond. Rückl., alsdann 7½ % Tant. an Vorst., 4 % Div., 7 % Tant. an A.-R. (außer fester Jahresvergüt. von 1000 RM pro Mitgl. u. 2000 RM für den Vors.), Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Leipzig: Allg. Deutsche Credit-An- stalt und deren Fil.; Sorau: Dresdner Bank. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die gesamten Gesellschaftsanteile der Firma J. Hersel G. m. b. H., Ullersdorf am Queis, im Gesamtbetrage von 325 000 RM. Die Firma stellt die gleichen Erzeugnisse her wie die Ges. selbst. Die Beteiligung an dieser Firma ist 1931 mit 120 000 RM ausgewiesen worden. Da die J. Hersel Ö 5) .. im Geschäftsjahr 1932 einen größeren Verlust erliiten hat, und da eine erhebliche Minderung der Anlagewerte infolge der Belastung durch 190 000 RM Hypotheken eingetreten ist, wurde der Wert der Beteiligung auf 1 RM herabgesetzt. Statistische Angaben: Aktienkapital: 454 900 RM (davon 70 700 RM). Urspr. 500 000 M (Vorkriegskapital), erhöht 1920 um 600 000 M in 500 St.-Akt. und 100 Vorz.-Akt. Weiter erhöht 1922 um 1 000 000 M in 1000 Akt. zu 1000 M. Umgestellt It. G.-V. v. 3./6. 1924 von 2 100 000 M auf 606 000 RM durch Umwert. der St.-Akt. zu bisher 500 M bzw. 1000, M auf 200 RM bzw. 400 RM und der 100 Vorz.-Akt. zu bisher 1000 M in 3800 Vorz.-Akt. zu 20 RM. – Zwecks Sanierung beschloß die G.-V. v. 24./6. 1932 Auflösung des gesetzlichen R.-F. in Höhe von 50 000 RM, Herabsetz. des A.-K. in erleichterter Form a) durch Ein- ziehung der nom 6000 RM mehrstimmigen Vorz.-Akt. b) durch Herabsetz. des St.-Akt.-Kap. von nom. 800 000 Reichsmark im Verh. von 2: 1 auf nom. 400 000 RM in der Weise, daß gegen eingereichte St.-Akt. von zus. nom. 2000 RM eine neue St.-Akt. zu 1000 RM gewährt wird; sodann Wiedererhöhung des A.-K. um 100 000 RM durch Ausgabe von 1000 Vorz.-Akt. zu je 100 RM, ausgestattet mit 7 % festen, nachzahlungspflicht, Dividendenanspruch, rückzahlbar durch Auslos. zu 110 % aus dem sich er- gebenden Reingewinn. – Die G.-V. v. 27./5. 1933 beschloß zwecks teilweiser Deckung des Verlustes die Auflösung des gesetzl. R.-F. sowie die Herabsetzung des Grund- kKapitals in erleichterter Form auf 454 900 RM a) durch Einziehung von nom. 15 800 St.-Akt, b) durch Einziehung von nom. 29 300 RM Vorz.-Akt. Großaktionäre: Die Aktienmehrheit ist im Be- sitz der Siegersdorfer Werke A.-G. in Siegersdorf. Anleihe von 1926: 500 000 RM in 6 % (früher 8% Obl.; Stücke zu 1000 und 500 RM. Zs. 1./6. u. 1./12. —– Tilg.: Die Tilg. der Anleihe erfolgt durch Auslos. Die erste Auslos. erfolgt im Jahre 1931, die letzte im Jahre 1950. Frühestens zum 1./12. 1931 ist verstärkte Auslos. oder Gesamtkündig. zulässig. Die Einlös. der ausgelosten oder gekündigten Teilschuldverschr. erfolgt zum Kurse von 102 %. – Die Zahlung der Zinsen und der Tilgungsbeträge erfolgt in gesetzl. Zahlungsmitteln auf Feingoldbasis (1/790 Kg Feingold = 1 RM). Hierbei ist zugrunde zu legen der Londoner Goldpreis am 15. 810 der Fälligkeit vorangehenden Monats. — Zur icherstellung der Ansprüche aus den Teilschuldver- schreibungen in Höhe von 500 000 RM nebst Zinsen Aufgeld haftet auf den Grundstücken der Ges. eine 70 erungs-Hyp. in Höhe von 183 kg Feingold samt insenanhang als Gesamthypothek. – Die Anleihe wurde an die Allg. Deutsche OCreditanstalt in Leipzig zum Kurse von 90 % begeben und diente zur Vornahme weiterer Verbesserungen im Betriebe und zur Tilg. von Bankschulden. – Zahlstellen: Ges.-Kasse; Allgem. Deutsche Kreditanst., Leipzig, u. deren Fil. –— Kurs Ende 1927–1932: 93, 88.5, 79, –, –, – %. Die An- leihe wurde im August 1927 zum Handel und zur Notiz an der Leipziger Börse zugelassen. Nachdem die am 19./5. 1933 abgehaltene Obligatio- närsversammlung nicht die erforderlichen Zustimmun- gen für die Verwaltungsanträge brachte, sind in der zweiten Versammlung der Gläubiger vom 14./6. 1933 folgende Beschlüsse mit verbindlicher Kraft für alle Gläubiger gefaßt worden: a) Auf die Zinsen der An- leihe für die Zeit vom 1./12. 1932 bis 31./5. 1933 wird verzichtet, sofern binnen Jahresfrist die Schuldnerin nicht in Konkurs geht; b) die Zinsen der Anleihe wer- den derart ermäßigt, daß der jährliche Zinssatz für die Zeit vom 1./6. 1933 an auf 4 % festgesetzt wird; c) die Tilgung der Anleihe ist künftig auch durch Rückkauf zulässig; d) § 3 Abs. 1 der Anleihebedin- gungen erhält folgende Fassung: „Die Gläubiger können, unbeschadet der Bestimmung in § 16 dieser Anleihebedingungen, die Teilschuldverschreib. nicht zur Einlösung kündigen. Die Tilgung der Anleihe erfolgt im Wege der Auslosung oder des Rückkaufs in der Weise, daß vom 1./6. 1934 ab jeweils jährlich 5 % des herabgesetzten Anleihebetrages zurückzuzahlen sind. Auslosungen haben jeweils im April zu erfol- gen. Die ausgelosten Teilschuldverschreib. sind vom darauffolgenden 1./6. ab einzulösen. – Zum Vertreter der Obligationäre wählte die Versammlung Dr. Fritz Becker, Breslau, Museumsplatz 5, mit folgender Be- fugnis: Prüfung der Verhältnisse der Schuldnerin im Hinblick auf das Angebot der Siegersdorfer Werke vorm. Friedr. Hoffmann, A.-G. in Siegersdorf, die Oblig. der Schuldnerin unter gewissen Voraussetzun- gen in Aktien der genannten A.-G. umzutauschen und Berichterstattung, an die Obligationäre. Kurs ult. 192 7–1931: 81, 71, 59, 32, 17* %. Die Notiz in Leipzig wurde 1932 eingestellt. Dividenden 192 7–1932: 4, 6, 0, 0, 0, 0 %. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundstücke ohne Baulichkeiten 18 000, Wohngebäude 180 000, Fabrikgebäude und andere Bau- lichkeiten 147 000, Maschinen und maschinelle Anlagen 210 003, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsinventar a) Ziegelei-Utensilien und Ausrüstungen 1, b) Kontor- Utensilien und Mobilien 1, Beteiligungen 1, Umlaufs- vermögen: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 33 400, halb- fertige Erzeugnisse des eigenen Betriebes 21 454, fertige Erzeugnise des eigenen Betriebes 113 622, Wert- papiere 4001, eigene Aktien 2000, Anzahlungen 24 083, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen 56 820, Forderungen an abhängige Geselllschaften 402 459, Kasse einschl. Reichsbank und Postscheckguthaben 1385, and. Bankguthaben 67 769, versch. Forder. 15 539, Gut- haben bei Bank- u. Versicher.-Ges. aus Brandentschädi- digung 106 551, Posten, die der Rechnungsabgr. dienen 4503, Wechselobligo 2659, Verlust 217 364. – Passiva: St.-A. 384 200, Vorz.-A. 70 700, Rückstellungen: Brand- entschädigungskonto 125 284, Rückstellung für Grund- erwerbsteuer 10 000, diverse Rückstellungen 36 018, Delcredere-Reserve 15 900, Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 16 729, Verbindlichkeiten: Obliga- tionen-Anleihe 477 500, Aufgeld 9550, langfristige Darlehen 70 000, Hypotheken 175 280, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 73 702, Verbindlichkeiten gegenüber Banken 65 823, Verbind- lichkeiten, die nicht aus Warenlieferungen stammen 41 510, noch zu zahlende Steuern und Abgaben 40 112, ausgeloste, noch nicht eingelöste Obligationen 11 730, noch nicht eingelöste Zinsscheine 1905, noch nicht erhob. Div. 11, (Wechselobligo 2659). Sa. 1 625 955 RM. Erläuterungen zur Bilanz: Der in der Bilanz ausge- wiesene Bestand an eigenen Aktien in Höhe von nominal 2000 RM bezieht sich auf solche Aktien, die einer Bank als Sicherheit verpfändet worden sind und deshalb bis zum Bilanz-Stichtag nicht eingezogen werden konnten. Von den mit 113 622 RM ausgewiesenen Fertigerzeug- nissen sind 45 093 RM an die Dresdner Bank, Sorau, als Rechtsnachfolgerin der Danatbank, und 8574 RM an die