2046 Textil-, Kunstseide- und Bekleidungs-Industrie. Anlagen. In der Deutschen Baumwoll-A.-G. (Debag) schuf sich der Hammersen-Konzern eine eigne Verwalt.- Ges. — lIm Juni 1930 kam mit der Christian Dierig A.-G. ein enger Zusammenschluß zustande. Beide Ges. wurden die Hauptglieder eines in der Deutschen Baum- woll-A.-G. (Debag) als Dachgesellschaft vereinigten neuen Konzerns. – Die Hammersen-Ges. steht zu den Konzernfirmen teils als Garn- u. Gewebe-Lieferant, teils als Gewebe-Kunde u. Auftraggeber für Lohnaus- rüstung in engen geschäftl. Beziehungen. Zweigbetriebe in Rheine (i. W.), Bocholt (i. W.), Rheydt und Riesa (i. Sa.). Zweck: Betrieb von Baumwollspinnereien u.-Webereien mit Nebenbetrieben als Zwirnerei, Färberei, Bleicherei, Aus- rüst. etc., später Berechtigung zur Beteilig. an anderen Unternehmungen. Besitztum: Dem Betrieb dienen folgende Anlagen: 1. In Osna- brück): a) eine Baumwollspinnerei von 60 400 Spindeln, verbunden mit Spulerei, Haspelei u. einem Baumwoll- lagerhaus für 3000 Ballen Baumwolle; b) eine Bunt- weberei von 1525 Stühlen mit Spulerei, Zettlerei, Schlichterei, Färberei, Bleicherei, Rauherei u. Aus- rüstung; c) ein mit der Weberei zusammenhängendes großes Geschäftshaus mit ausgedehnten Lagerräumen für versandfert. Webwaren; d) eine Kraftanl., bestehend aus 2 Dampfturbinen mit zus. 3600 kW, eine Dampf- maschine mit 1200 PS, eine Hochdruck-Kesselanl. von zus. 1250 qm Heizfläche; außerdem Anschluß an die Ueberlandzentrale für 475 kVA; e) ein Privatanschluß- gleis mit eigener elektr. Akkumulatoren-Lokomotive. 2. In Rheine i. W.: a) eine Baumwollspinnerei von 65 000 Spindeln, verbunden mit Spulerei, Haspelei und Zettlerei sowie einem Baumwollagerhaus für 3000 Ballen Baumwolle; b) eine Rohweberei von 1975 Stühlen; c) ein Privatanschlußgleis; d) 2 Dampfmasch. mit zus. 1600 PS; Kesselanl. zus. 875 qm Heizfläche, Anschluß an die Ueberlandzentr. für 2910 kVA. 3. In Bocholt i. W.: a) eine Baumwollspinnerei von 40 400 Spindeln, ver- bunden mit Spulerei, Haspelei, einem Baumwollager- haus für 2000 Ballen Baumwolle u. einem Verwalt.- Gebäude. b) 1 Dampfmasch. von 1250 P8, Kesselanl. von 845 qm Heizfläche. 4. In Rheydt: a) eine Baum- wollspinnerei von 67 800 Spindeln, verbunden mit einer Zwirnerei (2300), Spulerei und Haspelei u. einem Baum- wollagerhaus für 2400 Ballen Baumwolle; b) 1 Dampf- turbine von 1250 kW, Anschluß an die Ueberlandzentrale für 350 kVA, Kesselanl. von zus. 750 qm. 5. In Riesa in Sa.: a) eine Bamwollspinnerei von 59 700 Spindeln, verbunden mit Spulerei u. Haspelei u. einem Baumwoll- lagerhaus für 3400 Ballen Baumwolle; b) 1 Dampf- turbine von 1000 kW, eine Kesselanlage von 440 qm Heizfläche, Anschluß an die Ueberlandzentrale für 1755 kVA, ferner 1 Privatanschlußgleis. Außerdem an allen Orten Beamten- und Arbeiterwohnhäuser. Gesamtgrundbesitz nach dem gegenwärtigen Stande: In Osnabrück ca. 173 000 qm (davon ca. 98 900 am bebaut), in Rheine 124 700 qm (94 800), in Bocholt 88 100 qm (38 500), in Rheydt 116 200 qm (57 900), in Riesa 170 300 qm (17 000), zus. 673 000 qm (rd. 360 200 einschl. Hofraum). Zweigbetriebe in Rheine Rheydt und Riesa i. Sa. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Hammersen-Ges. gehört dem Ver- band Deutscher Buntwebereien u. verwandter Betriebe e. V., Berlin, dem Verein Norddeutscher Baumwollindu- strieller in Rheine i. W., dem Verbande Münsterländi- scher Textil-Industrieller e. V. in Münster i. W., der Vereinigung Sächsischer Spinnereibesitzer j. P., Chem- nitz, sowie an verschiedenen örtlichen Arbeitgeber-Ver- bänden und Gruppen. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V. bis spätestens Ende Mai (1933 am 21./6.). – Vom Rein- gewinn 5 % zum R.-F. (Gr. 10 %); besond. Rückl., 4 % Div., 6 % dem A.-R. unter Anrechnung eines Fixums von 2000 RM pro Kopf (der Geschäftsausschuß erhält eine feste Vergütung von zus. 12 000 RM), Rest Super- Div. und Vortrag. i. W., Bocholt i. W., ―― Zahlstellen: Ges.-Kasse; Osnabrück: Deutzdl Bank u. Disc.-Ges.; Berlin: Berliner Handelsges. Be.. Iin, Bremen, Köln, Frankf. a. M., Augsburg; Deutsche Bank u. Disc.-Ges.; Augsburg: Dresdner Bank. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften Deutsche Baumwoll-A.-G. (Debag) in Osnabrüch An dem neuen A.-K. dieser Ges. von 28 000 000 R ist Hammersen mit r1d. 15 % beteiligt. Chr. Dierig A.-G. in Langenbielau. neuen A.-K. von 20 000 000 RM 26 % beteiligt. Die übrigen Beteilig. sind unbedeutend. Statistische Angaben: Aktienkapital: 16 000 000 RM in St.-A. zu 1000, 100 und 20 RM. Die Einziehung voll eingezahlter Aktien durch Ankauf ist gestattet. Ueber die Herabsetz, ; A.-K. s. W. u. Vorkriegskapital: 4 500 000 M. Urspr. 2 500 000 M; von 1918–1923 wurde das A.R. auf 200 000 000 M erhöht. – Lt. G.-V. v. 21.1. 1925 Kap, Umstellung von 200 Mill. M auf 19 332 000 RM dureh Herabsetzung von 96 000 St.-Akt., 100 000 Verwert-St. Akt. u. 4000 Vorz.-Akt. zu 1000 M auf 200, 1 u. 8 Ry – Ferner lt. G.-V. v. 21./1. 1925 Erhöhung um 5 000 000 Reichsmark St.-Akt. in Stücken zu 200 RM, Beseit. der 100 000 Einmark-Akt. durch Zus.fassung u. Umwandl. i 20 000 St.-A. zu 200 RM unter Nachzahl. nach dem Gold. wert u. Heraufsetz. des Nennbetrags der 4000 Vorz-4. von 8 RM auf 200 RM unter Nachzahl. nach dem Gold- wert. Auf die durch Heraufsetzung des Nennwerts ge- schaffenen 800 000 RM Vorz.-A. wurden 224 000 RM = 28 % eingezahlt. Die neuen, mit 25 % eingegnahlten 5 000 000 RM St.-A. wurden als Verwert.-A. vom Barmer Bankverein übernommen. –— Lt. G.-V. v. 18./5. 1927 Ein- ziehung der 100 000 RM St.-A. zu 1 RM zu pari aus den Reingewinn. Ferner wurden der Debag 1927 von den 5 000 000 RM Verwert.-A. 800 000 RM überlassen gegen Einzahlung der ausstehenden 75 % u. eines Agios von 50 %. Die Debag verwandte hiervon 740 000 RM zur An- gliederung der Gebr. Elbers A.-G. in Hagen i. W. Die übrigen 4 200 000 RM Verwert.-A. wurden von der Debag 1930 zu pari erworb. —– Im Januar 193/ erfolgte dann das 1932 wiederholte Angebot der Dehbag, je 1000 RM Hammersen-Aktien für je 1200 RI Debag-Aktien umzutauschen. — Laut General-Vers. vom 28./4. 1932 Einziehung der mit 28 % eingez. 800 000 RI Vorrechts-Akt. u. der mit 25 % eingez. St.-A. gegen Er- stattung der darauf eingez. Beträge u. Herabsetz, des Nennwerts der vollgez. St.-A. im Verhältn. 5: 4 von 200 RM auf 160 RM unter Ausgabe von Aktienurkunden über 1000, 100 u. 20 RM, gleichzeit. Auflös. von Res, (2 600 000 RM) u. Verwend. der daraus und aus der Kap. Herabsetz. (4 000 000 RM) u. d. Vortrag (297 220 RM) ge- wonnenen Beträge, wie folgt: Verminder. des Anlagever- mögens 2 200 000 RM, der Beteilig. 2 096 783 RM, des Um- laufvermögens 2 333 217 RM, Zuweis. zum Delkr.-. 267 220 RM, zus. 6 897 220 RM. Die G 1933 genehmigte einen wechselseitigen Dividendenverzich mit der Christian-Dierig A.-G., Langenbilau, und der Debag, Osnabrück, für die Geschäftsjahre 1933–1937 ml 1933/34–1937/38. Dies bedeutet im Endergebnis ein Herabsetzung des div.-ber, A.-K. auf 6 680 000 RM. Großaktionäre: Deutsche Baumwoll-A.-G. (De. bag) mit dem Besitz von rd. 48 % der St.-A. u. Christin Dierig-A.-G. mit rd. 46 % St.-A. An den ist Hammersen mit Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* I0ab. Höochster 193.60 183 18876 126 92 60 5% Niedrigster 122 135 123%6% 30 68 000 Letzter 149.50 138.50 126 80 78. 561 * Eingeführt in Berlin am 2./7. 1910 mit 135.50 Notiz in Berlin ab 12./12. 1932 eingestellt. – Auch 1 Augsburg, Bremen, Frankf. a. M. u. Köln wurde die Notiz eingestellt. Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 1032 Stamm-Aktien 10 8 7 0 0 0 90 Vorzugs-Aktien 6 6 6 6 0 0 0% Beamte und Arbeiter: 1933: 180 und 3500. 1 Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 1 906 151 Y (Disp.-F. 10 000, Div. der St.-A. 1 684 000, Div det Vorz.-A. 13 440, Vortrag 198 7144. – 1929: Gevim 1 723 041 RM (Häcker-Stift. 30 000, Unterst.-F. f. 1 gestellte u. Meister 30 000, Disp.-F. 10 000, Div. St.-A. 1 473 500, Div. der Vorz.-A. 13 440, 166 101). – 1930: Gewinn 295 264 RM (Div. der % 13 440, Vortrag 281 824). – 1931: Gewinn 297 220 1 (bei Kap.-Herabsetzung zu Wertmind. verwandt) 1932: Verlust 37 319 RM (Vortrag).