Chemische Industrie. 2129 — — Verbindlichkeiten gegenüber Banken 327 301, Darlehn 96 774, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 2689, Gewinn 1932 4034. Sa. 2 041 200 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 457 098, soziale Abgaben 32 484, Abschreib. auf Anlagen 28 188, andere Abschreib. (Debitoren) 7573, Zs, 68 822, Besitzsteuern 8855, alle übrigen Aufwendun- gen (mit Ausnahme der Aufwendung, für Roh-, Hilfs- u, Betriebsstoffe) 449 160, Gewinn 1932 4034. – Kredit: Ertrag nach § 2610 933 534, Erträge aus Beteiligungen 14 583, außerordentl. Erträge 108 097. Sa. 1 056 214 RM. Die ges. Bezüge des Vorst. u. A.-R. betrugen für 1932 35 204 RM. Dividenden 192 7–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die zu Anfang des Jahres 1932 eingetretene geringfügige Belebung des Geschäfts ließ für den Verlauf des Jahres eine einiger- maßen günstige Entwickung erwarten. Diese Entwick- lung und die Befestigung des Vertrauens in die wirt- schaftliche und finanzielle Lage wurde durch den Kreuger-Zusammenbruch jäh unterbrochen, und die Vor- gänge des Jahres 1931 fanden zeitweilig in noch ver- stärktem Maße eine Wiederholung. Die verschiedenen Anläufe, welche zur Hebung der Rohstoffpreise ge- macht wurden, brachen infolge einer weiteren Abnahme der Kaufkraft in allen Ländern zusammen, und wir haben zu Ende des Geschäftsjahres fast in allen wich- tigen Rohstoffen einen früher nicht gekannten Tief- stand zu verzeichnen. Dr. Eugen Schaal Akt.-Ges. Sitz in Feuerbach bei Stuttgart. Vorstand: Herbert Mayer, Erwin Mayer, Eßlingen. Prokurist: Fritz Zimmer. Aufsichtsrat: Vors.: Alfred Kurz, Reutlingen; Heinrich Wolbert, Frau Hilda Werner, Eßlingen a. N. Gegründet: 1884; in eine A.-G. umgewandelt 17./8. 1923; eingetr. 18./9. 1923. IZweclk: Erwerb und Fortbetrieb des bisher von Dr. Eugen Schaal, G. m. b. H., betrieb. Geschäfts, Fabrikation chem. Artikel, insbes. von Farben und Lacken, und der Handel mit chem. Produkten. Erzeugnisse: Oellacke, Spritlacke, Farben aller Art, Rostschutzfarben, Zelluloselacke. Kapital: 85 000 RM in 850 Aktien zu 100 RM. Urspr. 105 000 000 M in 500 Vorz.-Akt. zu 10 000 M, 5000 St.-Akt. zu 10 000 M, 8000 zu 5000 M. 10 000 zu 1000 M; übern. von den Gründern Vorz.-Akt. zu pari. St.-Akt. zu 1100 %. Die G.-V. v. 1./10. 1925 beschloß Umstell. von 105 000 000 M auf 200 000 RM in 2000 Akt. zu 100 RM u. die G.-V. v. 15./3. 1926 Herabsetz. um 149 000 RM auf 51 000 RM in 510 Akt. zu 100 RM. Die G.-V. v. 10./8. 1932 (Anzeige nach § 240 HGßB.) beschloß Herabsetz. des Grundkapitals in erleichterter Form auf 15 000 RM sowie Erhöh. um 70 000 RM auf 85 C00 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 12./4. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. und Gebäude 130 925, Anlagen 17 147, Waren 60 174, Debitoren 47 929, Kasse, Postscheck, Wechsel, Banken 1613, Verlust 2941. – Passiva: A.-K. 85 000, Delkredere 5000, Hypotheken 50 000, Darlehen 15 000, Kreditoren 105 729. Sa. 260 729 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Un- kosten, Steuern, Sozialbeiträge 91 009, Abschreibungen 17 691. – Kredit: Rohgewinn 105 759, Verlust 2941. Sa. 108 700 RM. Dividenden 1927–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aktien-Gesellschaft für chemische Industrie. / Sitz in Gelsenkirchen-Schalke i. W. Verwaltung: Vorstand: Emil Blum (Gelsenkirchen-Schalke). Prokuristen: E. Dannenberg, Dr. O. Wissel, P. Hermann, Fr. Fleig. Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-Rat Dr. Albert Ahn (Köln); Stellv.: Dir. Dr. Julius Schütz , Sacht- leben A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie] (Köln); sonst. Mitgl.: Justizrat Dr. Otto Strack (Köln), Geh. Finanzrat Robert Bürgers (Köln), Dir. Dr. Fritz Eulenstein , Sachtleben'' A.-G. für Bergbau u. chem. Industrie] (Köln), Dir. Dr. Hans Kühne I. G. Farben- industrie A.-G.] (Leverkusen). Dir. Wilhelm Holm I. G. Farbenindustrie A.-G.] (Frankf. a. M.), Dir. Dr. Georg v. Wirkner (München-Solln). Entwicklung: Gegründet am 25./1. 1872 mit dem Sitz in Köln, der 1876 nach Gelsenkirchen-Schalke verlegt wurde. 1927 Abschluß eines Interessengemeinschaftsvertrages mit der „Sachtlebené“ A.-G. für Bergbau u. chemische Industrie in Köln (s. auch unten). Zweck: Fabrikation chemischer Produkte (Produkte der chemischen Großindustrie, Lithoponefabrikate). Besitztum: Der Grundbesitz der Ges. umfaßt in Gelsenkirchen- kämeteke 22 ha 92 a 72 qm und in Gelsenkirchen- 30 a 39 qm. Auf den Fabrikgrundstücken be- sich Betriebsanlagen zur Herstell. von Produk- der chem. Großindustrie, und zwar eine Schwefel- alege mit Bleikammerbetrieb, eine Sulfat- und alzsäurefabrik, sowie Anlagen für Lithopone- und laubersalz-Fabrikation. Dem Verkehr dient ein eigen. ahnanschluß nach Gelsenkirchen-Schalke u. eine nach allen Betriebsstätten verzweigte Gleisanlage innerhalb der Fabrik. In den Betrieben sind vorhanden 6 Dampf- Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1983, II. (Börsenname: Chemische Industrie, Gelsenkirchen.) masch. mit ca. 180 PS, 8 Dampfkessel mit ca. 900 qm Heizfläche, 75 Elektromotoren mit ca. 1500 PS u. eine elektr. Zentrale. In Bismarck u. Schalke besitzt die Ges. Direktions-, Beamten- u. Arbeiterwohnhäuser, in Bismarck eine Arb.-Kolonie mit 90 Familienwohnungen. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 23 ha 23 a 11 qm. Sonstige Mitteilungen: Verträge: Im Jahre 1927 schloß die Ges. einen v. 1./1. 1926 bis 31./12. 1966 lauf. Interessengemeinschafts- vertrag mit der „Sachtleben“ A.-G. für Bergbau u. che- mische Industrie in Köln, wonach dieser das Recht eingeräumt wird, jederzeit Gelsenkirchen-Schalke im Wege der Fusion aufzunehmen, u. zwar während der ersten 20 Vertragsjahre gegen Gewährung von 400 RM u. während der letzten 20 Vertragsjahre gegen Gewäh- rung von 300 RM Sachtleben-Akt. für je 1000 RM Gel- senkirchen-Schalke-Aktien. Während der letzten zehn Vertragsjahre oder für den Fall der Lösung oder Aenderung des Gemeinschaftsvertrages hat jeder Aktio- när von Gelsenkirchen-Schalke das Recht, von Sacht- leben nach deren Wahl für je 1000 RM Gelsenkirchen- Schalke-Aktien eine Barvergüt. in Höhe des jeweiligen Kurswertes von 300 RM Sachtleben-Aktien oder 1000 RM bar zu verlangen. Der Schwerpunkt in der Leitung der Gemeinschaft liegt bei der Sachtleben A.-G., auf die der jährliche Bilanzgewinn wie auch der Verlust der Gelsenkirchen-Schalke A.-G. übertragen wird, wo- gegen sich Sachtleben verpflichtet, aus dem sich dann bei ihr ergebenden Gesamtbilanzgewinn Gelsenkirchen die Beträge zur Verfügung zu stellen, die es ermög- lichen, eine Div. zu verteilen, die bei einer Sachtleben- Div. bis zu 10 % bei Gelsenkirchen 50 % u. bei einer Sachtleben-Div. über 10% 40 % dieser Dividendenziffer, jedoch nicht unter 5 % für Gelsenkirchen-Schalke be- trägt. Ein sich etwa ergebender Verlust wird nach einem bestimmten Schlüssel unter die Gesellschaften aufgeteilt. 184