Chemische Industrie. 2133 — Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: M. M. War- burg & Co., Dresdner Bank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 5 000 000 RM in 216 Nam.-Akt. A und 4784 Inh.-Akt. B zu 1000 RM. Die Nam.-Akt. sind nur mit Zustimmung des A.-R. übertragbar. Urspr. 11, Mill. M in 480 Nam-St.-Akt. Eit, A u. 0 520 Inh.-St.-Akt. Lit. B zu 1000 M. – Lt. G.-V. vom 25./11. 1924 Umstellung auf 3 300 000 RM in 144 Nam.- u. 3156 Inh.-Akt. zu 1000 RM. – Die G.-V. v. 17./12. 1928 beschloß Erhöh. des A.-K. um 1700 000 RM auf 5 000 000 Reichsmark durch Ausgabe von 72 Namen-St.-Akt. Lit. A u. 1628 Inh.-St.-Akt. Lit. B zu 1000 RM, für das Geschäfts- jahr 1929 halb-div.-ber. Die neuen Aktien übernahm das Bankhaus M. M. Warburg & Co., Hamburg. Die St.- Akt. B wurden den Aktion. zum Bezuge angeboten. Auf je nom. 2000 RM alte St.-Akt. B entfielen nom. 1000 RM neue St.-Akt. B zum Kurse von 145 % zuzügl. Börsen- umsatzsteuer. Kurs ult. 1928–1932: St.-Akt. Lit. B: 190, 154, 160, 160*, 112 % – Zulassung von 3 156 000 RM St-Akt. B (Nr. 1–3156 zu 1000 RM) im Nov. 1928 an der Hamburger Börse. Zulassung von 1 628 000 RM St.-Akt. B (Em. vom Dez. 1928) im August 1930. Dividenden 1927–1932: 10, 10, 10 0, 7 % Angestellte u. Arbeiter: Ende 1932: In Ham- burg 245 Angestellte und 860 Arbeiter. Die in Deutsch- land bestehenden 14 Lager beschäftigten 162 Arbeiter und Angestellte. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundstücke ohne Baulichkeiten 375 421, Geschäfts- und Wohngebäude 1, Fabrikgebäude 252 195 Maschinen 1, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäfts- inventar 1, Fahrzeuge 1, Beteiligungen') 1, Umlauf- vermögen: Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 702 415, halb- fertige Erzeugnisse 177 841, fertige Erzeugnisse 693 963, Wertpapiere 9547, nom. 311 000 RM eig. Akt. 203 150, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 1 640 668, Forderungen an Beiersdorf-Ges. 1 429 892, sonstige Forderungen 22 521, Wechsel 27 875, Schecks 52 245, Kassenbestand und Postscheckguthaben 105 871, Bankguthaben 2 864 197. – Passiva: A.-K. 5 000 000, gesetzlicher Reservefonds 1 060 939, andere Reservefonds 138 649, Delcredere 200 000, Verbindlich- keiten: auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 832 234, gegenüber einer Beiersdorf-Ges. 16 244, sonstige Verbindlichkeiten 307 583, Rechnungs- abgrenzungsposten 18 304, Gewinnvortrag aus 1931 33 076, Reingewinn 1932 950 779. Sa. 8 557 808 RM. *) Die Veränderung der Position gegenüber dem Vor- jahr beruht auf Umbuchungen infolge der Bestimmungen der Aktienrechts-Novelle. Verbindlichkeiten aus der Begebung von Kunden- wechseln und Schecks betragen im Höchstfall 67 265 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 2 628 267, soziale Abgaben 182 480, Wohl- fahrtsausgaben 315 985, Abschreibungen auf Anlagen 508 683, andere Abschreibungen 1 522 033, Besitzsteuern 594 611, andere Steuern 209 465, sonstige Aufwendungen 4 426 356, Gewinn 983 855 (davon Reservefonds II 47 539, Dividende 187 560, Tantieme an Aufsichtsrat 27 098, weitere Dividende 140 670, Tantieme an Vor- stand und Prokuristen 103 211, Delceredere-Reserve 250 000, Dividenden-Ausgleichsfonds 150 000, Vortrag 77 777). – Kredit: Ertrag nach Abzug der Aufwendun- gen für Roh-, Hilfs- und Befriebsstoffe 9 692 697, Lizenzeinnahmen 149 713, Zinsen 88 370, außerordent- liche Erträge 1 407 879, Gewinnvortrag aus 1931 33 076. Sa. 11 371 735 RM. Gesamtbezüge des Vorst. u. A.-R.: 192 064 RM bzw. 31 178 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die Krisis, welche während des ganzen Jahres 1932 die deutsche Wirt- schaft erschütterte, ist auch bei uns nicht spurlos vor- übergegangen. Teils durch die Notverordnungen, teils mit Rücksicht auf die gesunkene Kaufkraft waren wir gezwungen, ganz erhebliche Preisherabsetzungen vor- zunehmen. Trotzdem ist der Gesamtumsatz des Jahres 1932 annähernd an den des Jahres 1931 herangekommen. Mengenmäßig haben wir eine weitere Steigerung zu verzeichnen. Der prozentuale Gewinn dagegen hat sich verringert, eine Erscheinung, die in den letzten Jahren durchweg zu beobachten ist. Die ausländische Kon- kurrenz erstarkt immer mehr. Aus den osteuropäischen Ländern sind Zahlungen wegen der in diesen Ländern bestehenden Devisenverordnungen entweder gar nicht oder nur mit großen Verlusten zu erhalten. Das Ab- gleiten des Pfundes und der an dieses gebundenen nordischen Währungen wirkte sich geschäftshemmend aus. Wir kämpfen im Ausland einen schweren Kampf, zumal uns auch durch die deutschen Devisenbestimmun- gen nur beschränkte Mittel hierfür zur Verfügung stehen. Dynamit Aktien-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. / Sitz in Hamburg. Verwaltung: Vorstand: Dr. Ppaul Müller, Dr. jur. Rud. Schmidt (sämtl. in Köln). Aufsichtsrat: Vors.: D. Max von Schinckel (Hamburg); Stellv.: Geh. Hofrat Dr. G. Aufschläger (Hamburg); sonst. Mitgl.: Geh. Kommerz.-R. Prof. Dr. C. Bosch (Heidelberg), Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Carl Duisberg (Leverkusen), Dr. M. Duttenhofer (Ber- lin), Gen. Dir. Dr. W. Fahrenhorst (Düsseldorf), Gen.- Dir. Erich Fickler Harpener Bergbau A.-G.] (Dort- mund), Prof. Dr. J. Flechtheim (Berlin), Gen.-Dir. Dr. Friedrich Flick (Berlin), Bergrat Dr. F. Funcke (Hagen i. W.), Bankier Otto Hauck (Frankf. a. M.), Gen.-Dir. J. Kleynmans (Recklinghausen), Geh. Kom- merz.-R. Dr. P. Klöckner (Duisburg), Gen.-Dir. Dr.- Ing. e. h. Gust. Knepper [Ver. Stahlwerke A.-G. (Essen), Rechtsanwalt Dr. A. Lutteroth (Hamburg), Gen.-Dir. E. Philipp (Wien), Geh. Kommerz.-R. R. Röch- (München), Geh. Kommerz.-R. Dr. Tl. Schmitz Kkeidelbere), Justizrat E. Schniewind (Köln), Geh. .. Dr. R. von Schnitzler (Köln), Rud. Frei- serr von Schröder (Hamburg), Gen.-Dir. Dr. E. Tengel- am (Gelsenkirchen), Bankier Dr. Max M. Warburg Glampurg). Geh. Reg.-Rat Max Wessig (Düsseldorf), Bergrat Dr. H. Zirkler (Kassel), Willy weiffel (Bln.-Charlottenburg). Verwaltung in Troisdorf (Bez. Köln). Entwicklung: Gegründet am 25./7. 1876 unter der Firma „Deutsch-Oesterreichische Dynamit-Aktien-Gesellschaft. vormals Alfred Nobel & Co., Hamburg'; am 9./11. 1877 Aenderung der Firma in die jetzige. Die Ges. schloß 1855 u. in den folgenden Jahren eine größere Anzahl Interessengemeinschaften mit Sprengstoff-Ges., deren Betriebe nach den Verträgen für Rechnung und Gefahr der Dynamit-A.-G. gehen, die ihnen dagegen die Dividende, Abschreib. u. Auf- sichtsratstantiemen garantiert. Die Ges. stand ferner in einem Kartellverhältnis zu der Rheinischen Dynamit- fabrik in Köln, der Deutschen Sprengstoff-A.-G. in Hamburg u. der Dresdner Dynamitfabrik in Dresden. die als die sog. Sprengstoffgruppe (Nobelkonzern) zusammen mit der aus der Köln-Rottweil A.-G. in Berlin und der Firma Wolff & Co., Kommanditges. auf Aktien in Walsrode bestehenden Pulvergruppe das General- Kartell bildeten. Das ges. Geschäftserträgnis beider Gruppen wurde zwischen diesen gleichmäßig geteilt. 1926 schloß die Ges. nach Aufhebung der bis 1999 laufenden Kartellverträge unter Wahrung ihrer recht- lichen Selbständigkeit mit Wirkung ab 1./1. 1926 bis 31./12. 2024 einen Interessengemeinschaftsvertrag mit der I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M., nach dem diese den Nobel-Aktionären die halbe St.-A.- Di%v Faefben Emis-