2180 Papier-Industrie. Zweck: Fabrikation von Papierstoffen aus Stroh u. anderen Faserstoffen, sowie Weiterbearbeitung u. Verwertung derselben. Das Hauptprodukt ist Strohzellstoff für Feinpapierfabrikation, wofür Deutschland und alle an- deren Kulturländer Absatzgebiete sind. Besitztum: Die Fabriken der Ges. befinden sich in Koötitz, Dohna und Rheindürkheim. Die vorhandenen Dampf- kessel haben etwa 5000 qm Heizfläche, Kraftleistung rund 4000 PS. Die im Betrieb befindlichen Fabriken haben einen Grundbesitz von rund 87 ha (Coswig 33 ha, Rheindürkheim 35 ha und Dohna 19 ha), wovon ca. 7.7 ha auf bebaute Fläche entfallen. 1932 Grün- dung der Stramenta G. m. b. H. für Strohfabrikate in Coswig zum Vertrieb der Dohnaer Produkte. Beamte und Arbeiter ungefähr 400 Personen. Filialen in Kötitz b. Coswig, Bez. Dresden, Dohna i. S., Rheindürkheim, Rheinhesssen. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 23./5. – Stimmrecht: Je 100 RM = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., evtl. Sonder- rückl. u. außerordentl. Abschreib., vertragsm. Tant. an Vorst., 4 % Div., v. Rest 10 % Tant. an A.-R. (außer einer festen Vergüt. von 1500 RM je Mitgl., der Vorsitzende 3000 RM), Ueberrest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Coswig, Bez. Dresden: Eigene Kasse; Dresden: Dresdner Anstalt; Berlin, Frankfurt a. M., Mainz u. Ludwigs- hafen a. Rh.: Dresdner Bank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 2 400 000 RM in 19 000 Akt. zu 100 RM, 500 Akt. zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 4 000 000 M. Urspr. A.-K. 3 Mill. M, erhöht Weiter erhöht 1920 um 4 Mill. M u. auf 16 Mill. M. Die G.-V. v. 21./8. Umstell. des A.-K. von 16 Mill. M (10 :1) in 16 000 Aktien zu 100 RM. Die G.-V. v. 4./4. 1927 beschloß Erhöh. um 1 600 000 RM in 6000 Akt. zu 100 RM und 1000 Akt. zu 1000 RM, dividendenberechtigt ab 1./1. 1927, die den alten Aktion. im Verh. 1. 1 zu 120 % angeboten wurden, zunächst mit 25 % –, 20 Agio eingezahlt. Weitere 25 % wurden 1928 eingefordert. Die G.-V. v. 2./6. 1932 beschloß Herabsetz. des A.-K. um 800 000 RM in der Weise, daß die durch den Kapital- erhöhungsbeschluß v. 4./4. 1927 geschaffenen 1 600 000 Reichsmark bisher nur mit 50 % eingezahlten jungen Aktien im Verhältnis 2:1 zusammengelegt werden. Gegen Einreichung von zwei mit 50 % eingezahlten Interimsscheinen über junge Aktien im Nennwert von je 1000 RM bzw. je 100 RM erfolgt die Aushändigung je einer voll eingezahlten Aktie im Nennwert von je 1905 um 1. Mill. M. 1922 um 8 Mill. M 1924 beschloß die auf 1 600 000 RM 1000 RM bzw. je 00 RM. Hiermit erledigt sich der Kapitalerhöhungsbeschluß v. 4./4. 927, soweit auf die durch denselben geschaffenen Aktien bisher restliche 50 % noch nicht eingezahlt sind, daß also die Zeichner dieser Aktien bzw. Inhaber der Interimsscheine von weiteren Einzahlungen befreit sind. Kurs ult. 192 7–1932: In Dresden: 305, 257, 168.50, 120, 110* 75 % in Frankfurt à. M.: 305, 258, 170, 120, 109.50*, 72 %. Die 800 000 RM neuen Aktien Nr. 16 001–19 000) (à 100 RM) und 19 001–19 500 (à 1000 RM) wurden in Dresden im November 1932, in Frankfurt a. M. im Januar 1933 zugelassen. Dividenden 192 7–1932: 18, 18, 18, 8, 0, 0 %. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. ohne Berücksichtigung von Baulichkeiten 413 405, Ge- Zucker & Co. A.-G. Sitz in Erlangen, Verwaltung: Vorstand: Hans Weiss; Stellv.: Karl Neun, beide in Erlangen. Bank, Allgem. Deutsche Credit- schäfts- und Wohngebäude 372 849, Fabrikgebäude und andere Baulichkeiten 810 047, Strohlagergebäude 182 00 Gleisanlage 111 333, Maschinen und maschinelle An. lagen 1 170 665, begonnene Umbauten Dohna we 10 Fabrikations-Umstellung 24 647, Roh-, Hilfs- u. Behieh stoffe 1 225 967, halbfertige Erzeugnisse 8547, fertigz Erzeugnisse 16 595, Wertp. 4872, der Ges. zustehenl, Hyp. 15 000, von der Ges. geleistete Angahl. 34 459 Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 310 114, Vorschüsse an Mitglieder des Vor- standes für Tantieme 19 413, Wechsel 3859, Kassen- bestand, einschl. Guthaben bei Notenbanken und Post- scheckguthaben 9420, andere Bankguthaben 339 522 Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 8410, (Verlust im Jahre 1932 245 288, abzügl. Gewinmvortrag aus 1931 45 288 = 200 000, getilgt durch Entnahme Aus Ausgleichskonto). – Passiva: A.-K. 2 400 000, R.- (800 000, abzgl. Entnahme auf Ausgleichs-Konto 200 000) 600 000, Rückstellungen (Delkredere) 60 000, sonstige Rückstellgn. 86 671, Wertberichtigungsposten 1 570 000, Konjunkturverlust auf Strohvorräte 256 633, Verbind. lichkeiten auf Grund von Warenlieferungen u. Leistun- gen 82 427, nicht erhobene Div. 434, Posten die qer Rechnungsabgrenzung dienen 25 659. Sa. 5 081 824 Ru. Verbindlichkeiten aus der Begebung betrugen am Bilanzstichtag 109 319 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 686 530, soziale Abgaben 59 667, Ab. schreib. auf Werkanlagen 150 000, andere Abschreib. 6524, Konjunkturverlust auf Strohvorräte 256 633, Zinsen und Skonti 31 326, Besitzsteuern 121 631, alle übrigen Aufwendungen 274 037. – Kredit: Vortrag aus 1931 45 288, Verkaufserlös abzügl. der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 1 137 306, Pacht und Miete 24 444, außerordentl. Erträge 179 310, Ent- nahme aus dem R.-F. auf Ausgleichs-Konto 200 000, (Verlust in 1932: 245 288, abzügl. Gewinn-Vortrag aus 1931: 45 288 = 200 000, gedeckt durch Entnahme aus von Wechseln Ausgleichskonto). Sa. 1 586 348 RM. Die Gesamtbezüge der Mitglieder des Aufsichtsrats fiir das Geschäftsjahr 1932 betrugen 15 000 RM. Die Bezüge der 3 Vorstandsmitglieder beliefen sich aut 62 950 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932: In unserem Bericht für das Geschäftsjahr 1931 haben wir bereits die durch die Fortdauer der Weltwirtschaftskrisis bedingte un- günstige Lage der Zellstoff- und Papierindustrie ge. schildert. Diese Lage hat auch im ganzen Verlauf des Jahres 1932 angehalten und als ihre Folge die Erlüöse für unseren Strohstoff weiter stark sinken lassen. Während der ersten Monate des Berichtsjahres wurde für uns die Lage bis zur neuen Ernte noch durch eine enorme Verteuerung des Strohes als Folge von Strohknappheit in einzelnen mitteleuropäischen Nachbar- ländern und Abwanderung von großen Mengen deui- schen Strohes dorthin außerordentlich erschwert. Da- durch mußte begreiflicherweise unsere Bewegungsmög- lichkeit zur Behauptung unserer Absatzgebiete und zur Ausnützung unserer Werksanlagen stark beeinträchtigt werden. Mit der befriedigenden Strohernte im Berichts- jahre trat allerdings insofern eine kleine Erleichterung für uns ein, als es uns ermöglicht wurde, unseren Ab- satz auf Grund der niedrigeren Strohpreise besser a verteidigen. Doch ließ sich damit den allgemein 2 beklagenden Störungen des internationalen Waren. austausches durch immer mehr sich verschärfende Zoll. und Devisenmaßnahmen sowie durch Kontingentieruns der Einfuhr auf unseren Auslandsabsatzgebieten noch nicht entsprechend begegnen. Unser Umsatz ist i. folgedessen abermals, und zwar gegenüber 1931 mengelt mäßig um rund 25 % gesunken. Schreibwarenfabrik. Friedrichstraße 3 Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-R. Carl Zucker, Erlangen; Stellv.: Geh. Kommerz.-R. Emil Kränzlein Erlangen; Bank-Dir. a. D. Max Hertlein, Erlange ― 1