Gas-, Wasser- und Eiswerke. 2247 Gesellschaft fü r Gasindustrie. / Sitz in Augsburg, Kasernstraße F. 188. Verwaltung: vorstand: Dipl.-Ing. Friedr. Schlegel, G. Meth. Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-R. Jul. Geyer, Minchen; Stellv.: Bank-Dir. Edgar Huth, Augsburg; Komm.-Rat Max Lehmann, Geh. Komm.-Rat Aug. Frommel, Augsburg; Fabrikbes. Aug. Gerstäcker, Hard; Bankier Theodor Feuchtwanger, München; Dipl. Ing. Karl Neeff, Mailand. Gründung: Die Ges. wurde gegründet am 7./1. 1864; eingetr. 10./2. 1864. Zweck: Bau u. Betrieb, Pacht u. Verpacht. von Gas- u. elektr. Werken: Beteilig. an Unternehm. der gesamten Be- leucht.- u. Beheiz.-, Gas- u. Elektrizitäts-Branchen im ausland. Verarbeit. u. Nutzbarmach. aller Vbenprodukte der Gasindustrie. Besitztum: Die Ges. besitzt u. betreibt die Gaswerke Donau- wörth, Kaufbeuren, Nördlingen, Sigmaringen u. Steyr. Vertragsverlängerungen mit Gewinnbeteiligung der betr, Stadtgemeinden konnten abgeschlossen werden in Wrdlingen u. Kaufbeuren. (Letzterer am 31./12. 1932 um weitere 8 Jahre erneuert.) Der gesamte italienische Besitz der Ges. (7 Werke) ging durch den Versailler Vertrag verloren und wurde deshalb aus der Bilanz ausgeschieden. Die Liqui- dationsentschädigungsfrage hat nach den Bestimmungen des Kriegsschädenschlußgesetzes folgenden Abschluß erhalten. Der mit 9.4 Mill. RM festgesetzte Wert der enteigneten italienischen Werke wurde mit 1 488 925 Beichsmark entschädigt. Hiervon sind 825 000 RM Reichsschuldbuchforder., die erst im Jahre 1946 fällig verden. Der Restbetrag wurde auf die vom Reiche gewährten Darlehen angerechnet. Aus der Reichsent- schädigung wurde der Betrag von 1 000 000 RM zu Gratisaktien benutzt, während der Rest als weitere Sonderrückstell., zur Anpassung des Nennwertes der Schuldbuchforder. an den Marktwert, dem Abschreib.- u Erneuerungs-F. zugewiesen wurde. Beteiligungen: Mit Wirkung vom 1./12.1927 erwarb die Ges. die Stuhlweißenburger Gaswerk A.-G. in Stuhlweißenburg (Engarn) (A.-K. 109 580 P., Beteilig. 92 %). – Am 1/7. 1928 erwarb die Ges. zusammen mit der A.-G. für Gas u. Elektrizität Köln in Berlin, die Mödlinger Gas- verk A.-G. Mödling bei Wien (A.-K. 900 000 S., Be- Leeiligung 50 %). – Die Ges. ist ferner beteiligt an der A-6. für Kraftübertragung u. Beleuchtung in Buda- best (A.-K. 33 000 P., Beteilig. 25 ). Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: 1./7.–30./6. – G.-V.: 1933 am 24./5. – Stimmrecht: Je 200 RM A.-K. = 1 St, Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis 10 % des A.-K., ist erfüllt), etwaige Sonderrücklagen, Vertragem. Tant. an Vorst., 4 % Div., dann 10 % Tant. an A.-R. (außerdem erhält jedes Mitgl. d. A.-R. ein Fivxum von 500 RM). Zahlstellen: Eigene Kasse; Augsburg: Dresd : Augsburg: Dresdner Dank, Bayer. Vereinsbank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 640 000 RM in 8200 Aktien zu 200 KM. Vorkriegskapital: 5 000 000 M. 3 28 A.-K. 2 000 000 fl erhöht 1875 auf 2 5000 000 fl 199 13 714.28 M in 5000 Akt. zu 500 fl = 857.14 M. 3 auf 5 000 000 M. Lt. G.-V. v. 22./6. 1923 500 bahung auf 10 500 000 M durch Ausgabe von 38 93 Vorz.-Akt. zu je 1000 M u. von 4985 St.-Akt. Meb 00 M. Die restlichen 105 Guldenaktien wurden Aufzahlung von je 142.80 M aus Mitteln der Ges. auf 1000 M gebracht. Kapital-Umstellung lt. G.-V. vom 831./7, 1925 von 10 500 000 unter Einzieh. der 500 000 M Vorz.-Akt. auf 500 000 RM (Verh. 20: 1). Lt. G.-V. vom 29./2. 1928 Kapital-Erhöhung um 500 000 RM zur Basis- verbreiterung der Ges. (Gaswerk Mödling b. Wien), an- geboten 1: I zu 125 %. Lt. G.-V. v. 27./11. 1929 erhöht um 1 000 000 RM in der Weise, daß der Nennwert der nach dem Umtausch auf Grund der Goldbil.-V.-O. über 100 RM laut. Aktien auf 200 RM erhöht wird. (Gratis- aktien.) Die G.-V. v. 15./3. 1932 beschloß Herabsetzung des A.-K. von 2 000 000 RM auf 1 640 000 RM durch Ein- ziehung von 360 000 RM Vorrats-Aktien. Der dadurehn freiwerdende Betrag von 210 260 RM wurde verwandt für Auffüllung des R.-F. mit 19 144 RM u. für Zuweisung an Abschreib.- u. Ern.-F. mit 191 116 RM. Anleihen: I. 3 000 000 M in 4 % Oblig. von 1910, Stücke zu 500, 1000 u. 2000 M, abgestempelt auf 75 bzw. 150 bzw. 300 RM (Aufwert.-Betrag). – Gesamt, umlaufsbetrag 232 125 RM. – Kurs in Augsburg ult. 1927–1932: 70, 75, 74, 80, –*, 80 %. II. 1 000 000 M. in 4 % Teilschuldverschreib. v. 1913. Stücke wie bei Anleihe I. – Gesamtumlaufs- betrag 62 850 RM. Der Ges. wurde seitens der Spruchstelle des Amts- gerichts Augsburg vom 2./1. 1932 für die am 1./1. 1932 fällig gewordenen aufgewerteten Kapitalsbeträge zu 294 975 KM aus den Anleihen von 1910 und 1913 eine Zahlungsfrist bewilligt. Die Rückzahl. sollte in folgenden Teilbeträgen auf Grund einer Auslos. je- weils am 31./12. des Jahres erfolgen: 1. Anleihe von 1910 im Umlaufbetrage von 232 125 RM in den Jahren 1932, 1933 u. 1934 je 77 375 RM; 2. Anleihe von 1913 im Umlaufbetrage von 62 850 RM in den Jahren 1932, 1933 u. 1934 je 20 950 RM. Die Annahme, daß die Ges. sich zur Erfüllung der Raten Kredit beschaffen könne, hat sich jedoch als unrichtig erwiesen. – In der Obligationärversammlung vom 22./3. 1933 wurde die gesicherte Rückzahlung und Verzinsung der aufgewerteten Vorkriegs-Obligationen – und zwar auf dem Wege des von der Ges. außerhalb des Verfahrens der Spruchstelle eingeleiteten Ver- fahrens –—– folgender endgültiger Regelung zugeführt. Die Ges. zahlt die endgültig teilnahmeberechtigten 292 725 (vorher 294 975) RM. Obligationen in 14 Jahres- raten zu je 10 000 RM zurück; die erste Rate am 1./10. 1933, die folgenden jeweils am 1./10., die letzte am 1./10. 1946. Der Rest von 152 725 RM ist am 31./12. 1946 zur Rückzahlung fällig. Bleibt die Ges. mit einer dieser Rückzahlungsverpflichtungen länger als drei Monate im Rückstand, so ist die gesamte Obligations- schuld zur sofortigen Zahlung fällig. Die Bayerische Vereinsbank übernimmt die hypothekarisch zu sichernde Bürgschaft für die Zahlung der ersten fünf Jahresraten mit zusammen 50 000 RM. Für das Ge- schäftsjahr 1933/34 darf eine Akt.-Div. nicht verteilt werden. Die Obligationenschuld wird für 1933 mit 6 % und ab 1934 mit jährlich 5 % verzinst. Die Rück- zahlung der Obligationen erfolgt mit 104 % für 1933, mit 105 % für 1934 und mit 106 % ab 1935. Der Ges. steht es frei, die ganze Obligationenschuld zu dem be- treffenden Kurs mit dreimonatiger Kündigungsfrist auf ein Kalendervierteljahr zurückzuzahlen. Schließ- lich bestellt die Ges. zur Sicherung der Rechte der Obligationäre auf die Grundstücke der Gaswerke Nörd- lingen und Donauwörth Gesamtsicherungshypotheken an erster Stelle in Höhe von 250 000 RM. Als Treu- händer bezüglich dieser Hypotheken wird die Baye- rische Vereinsbank bestellt. – Sämtliche Anträge der Verwaltung werden genehmigt und Bankier S. Schur in Augsburg endgültig als Obligationär-Vertreter bestellt. Kurs: Amtliche Notiz der Aktien in Augsburg 1930 eingestellt. Im Freiverkehr ult. 1932: 20 %. Dividenden 1926/27–1931/32: 0 %. Bilanz am 30. Juni 1932: Aktiva: Grundst. 77 737, Fabrik- u. Geschäftsgebäude 568 734, Maschinen, Rohrleitungen und sonstige Einrichtungen 1 414 703, Gaseinrichtungen in Miete 113 644, Beteiligungen