Kautschuk-, Guttapercha- und Asbestindustrie. Linoleumfabriken, Hartgummiwaren (ausschließlich Grammophonplatten). August Riedinger Ballonfabrik Augsburg Akt.-Ges. in Liqu. Sitz in Augsburg, Austraße 35. Da keine Aussichten vorhanden waren, in absehbarer Zeit größere Aufträge zu erhalten und die Verwaltung es nicht verantworten konnte, das Vermögen der Ges. durch anfallende Unkosten zu schmälern, beschloß die G.-V. vom 30./3. 1932 Auflösung der Ges. Liquidator: Hans Scherle, Augsburg. I. Liqu.-Rate (Mai 1932) 20 %, II. Rate (Dez. 1932) 7½ % zur Ausschüttung gelangt. Aufsichtsrat: Justizrat Arnold Oehler, Bank-Dir. Max Enzensberger, Bankier Komm.-Rat Friedr. Schmid, Bankier Alfred Schwarz, Komm.-Rat Johann Scherle, Augsburg; Obering. Karl Hochherz, Godesberg. Kapital: 806 000 RM in 8000 St.-Akt. zu 100 RM und 300 Nam.-Vorz.-Akt. zu 20 RM. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. u. Gebäude 302 500, Einrichtung 8400, Material 16 570, Wechsel 4920, Bankguthaben 20 404, Kasse 87, Effekten 597, Debitoren 31 744. – Passiva: Hyp. 3000, Kreditoren 23 130, unerhobene Div. 1580; Liqu.-Posten: Verkaufs- reserve aus Immobilien 86 500, Abwicklungsreserye 91 013, Liqu.-Vermögen (nach Ausschüttung von 27½ 0%) 180 000. Sa. 385 223 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne 7388, Patentkonto 35, Steuern 10 420, Kranken- und Invalidenversicherung 2187, Handlungsunkosten 40 617, Liqu.-Reserve aus Immobilien 86 500, Liqu.-Abwick- lungsreserve 91 013. – Kredit: Vortrag pro 1931: Ver. kaufsreserve aus Immobilien 86 500, Abwicklungsreserve 131 724, Fabrikationskonto 19 936. Sa. 238 160 RM. Kurs ult. 192 7–1932: 120, 112, 90, 30, 30*, 10 %. Notiert in Augsburg. Die Notiz ultimo 1932 ver- steht sich exkl. der I. Liqu.-Rate von 20 %. Dividenden 192 7–1931: St.-Akt.: 8, 8, 0, 0, 0 %, Vofz Akt, 6, 6 0, 0 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Augsburg: Bayer. Hy- Ppoth.- u. Wechsel-Bank u. deren Niederlassungen. Deutsche Kap-Asbest-Werke Aktiengesellschaft. Sitz in Bergedorf-Hamburg, Kampchaussee 9. Vorstand: Heinrich Albert, Bergedorf; Hugo Kolkmann, Altona. Prokurist: G. v. Kahler. Aufsichtsrat: Vors.: Dr. jur. R. Johs. Meyer, Rechtsanwalt Dr. Hermann Kleinschmidt, Max Mörck, Dr. Paul Rauert, Dr. Ernst Sand, Hamburg. Gegründet: 15./8. 1923 mit Wirkung ab 1./1. 1923; eingetr. 20./9. 1923. Zweck: Erwerb und Fortführung des gesamten Geschäfts der Deutschen Kap-Asbest-Werke G. m. b. H. in Bergedorf, ferner der Ankauf von Asbest, Gummi und einschl. Fabrikaten, deren kaufmänn. Verwert. und der Abschluß von Handelsgeschäften aller Art. Kapital: 600 000 RM in 970 Aktien zu 600 RM und 300 Akt. zu 60 RM. Urspr. 205 Mill. M in 20 000 St.-Akt. u. 500 Vorz.-Akt. zu 10 000 M, übernommen von den Gründern die Vorz.- Akt. zu pari, St.-Akt. zu 300 %. Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Umstell. auf 805 000 RM in 20 000 Akt. zu 40 RM und 500 Vorz.-Akt. zu 10 RM. Lt. G.-V. v. 11./5. 1926 Herab- setzung des A.-K. auf 800 000 RM. Die Vorz.-Akt. von 5000 RM sind der Ges. zu diesem Zwecke ohne Vergütung zur Verfügung gestellt worden. – Lt. G.-V. v. 6./5. 1929 Umtausch der Akt. zu 40 RM in 770 Akt. zu 1000 RM u. 300 Aktien zu 100 RM. —– Lt. G.-V. vom 14./2. 930 Er- höhung um 200 000 RM in 200 Aktien zu 1000 RM, div.- ber. ab ./. 930, ausgegeben zu 04 %. Die G.-V. vom 31./5. 1933 beschloß Herabsetzung von 1 000 000 Reichsmark auf 600 000 RM Herabsetzung in erleichterter Form durch des Nennbetrages der Aktien auf 60 vom Hundert. Ferner wurde beschlossen die Auflösung des R.-F., des Unterst.-F. und der Agiorückstellung. Der Buchgewinn wurde zur Abdeckung der Betriebsverluste und Sonderabschreibungen verwandt. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 31./5. – Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (bis mind. 10 % des A.-K.), 6 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Superdiv. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktia: Grundst. 128 000, Wohnhaus und Kontorgebäude Kampchaussee 50 000, Wohnhaus Wentorfer Straße 18 000, Fabrik- gebäude 200 000, Maschinen 145 000, Werkzeuge und Geräte 1. Mobilar 1. elektrische Anlagen 1, Fuhrwerk 1, Beteiligungen 58 800, Vorräte 173 754, Steuergut- scheine 1218, Forderungen auf Grund von Paren- lieferungen und Leistungen 131 623, Forderungen an abhängige Gesellschaften 7602, Wechsel 12 235, Kassen- bestand einschl. Guthaben bei Notenbanken und Post- scheckguthaben 3988, andere Bankguthaben 2750. – Passiva: A.-K. 600 000, gesetzl. Reservefonds 60 000, Delkredere 6000, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 39 297, Akzept-Ver- bindlichkeiten 14 490, Bank-Trattenkredit 200 000, nicht abgehobene Dividende 587, Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 12 600. Sa. 932 974 RM. Obligo auf diskontierte Wechsel 33 790 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lust-Vortrag aus 1931 66 056, Löhne und Gehälter 230 656, soziale Abgaben 17 217, Abschreibungen auf Anlagen 29 940, Abschreibungen auf Schuldner 4645, Zinsen 15 291, Besitzsteuer 7744, Fabrikationsunkosten 45 537, Handlungsunkosten und Verwaltungsspesen 107 283, Aufwendungen für sonstige Erträge 391, Son- derabschreibungen: a)auf Grundstück Kampchaussee 10 000, b) auf Wohnhaus und Kontorgebäude Kamp- chaussee 7500, c) auf Beteiligungen 241 200, Bildung eines gesetzlichen Reservefonds 60 000. —– Kredit: Bruttowarenertrag 366 462, sonstige Erträge 22 011. Gewinn aus der Herabsetzung des Grundkapitals 400 000, Auflösung des Reservefonds 50 000, Auflösung des Unterstützungsfonds 985. Auflösung der Agio-Rück- stellung 4000. Sa. 843 458 RM. Die Bezüge des Vorst. und des A.-R. einschl. aller Nebenbezüge betrugen für das Berichtsjahr 35 46 RM. Dividenden 1927–1932: 0, 4, 4. 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Deufsche Bank u. Disconto-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Der Vorstand be- richtet, daß das Geschäftsjahr 1932 für den schlägigen Industriezweig eine Besserung nicht gebracht habe. Die Preise der Fabrikate seien unter dem Druck des Wettbewerbs weiter gesunken, 80 5 das Unternehmen teilweise verlustbringend habe arbeiten müssen. Wenn es nicht zu einer Regelung komme, die den zügellosen Wettbewerb ausschließe 33 worüber Bestrebungen im Gange seien –—, sei mit einer Gesundung der Industrie vorerst nicht zu rechnen.