Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. 2315 Westpreußische Kleinbahnen-Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin W 62, Kurfürstenstraße 87. vorstand: Baurat Carl Griebel, Reg.-Baumeister Erich Kabitz, Berlin; Eisenbahn-Dir. Carl Stoephasius, Spandau. Hufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Max Dräger, Rit- tergut „Der Kohlhofé, Post Hohennauen; Dir. Dr.-Ing. Hans Drewes, B.-Südende; Dir. Dr. Erich Stephan, B.- zehlendorf; Landrat Dr. Zimmer, Stuhm; Reg.-Rat Wal- ter Bartsch, Schneidemühl; Landrat Reg.-Rat Paul Walzer, Danzig; Landrat Rebehn, Marienburg; Landrat Cichorius, Elbing; Reg.-Assessor Dr. Goedecke, Marien- werder; Reg.-Präs. a. D. Foerster, Danzig, Reg.-Bau- meister a. D. Pischel, Berlin; Reichsbahnrat Dr. Mat- thes, Königsberg. Gegründet: 27./5. 1899. Konz. für Marienburger Kleinbahnen von 1899, für Danziger Kleinbahnen von 1903, für das Neuteich–Liessauer Kleinbahnnetz von 1898 u. ff. bis 1912, unterm 9./2. 1914 auf die West- preußb. Kleinbahnen-Akt.-Ges. übertragen sowie f. die Kleinbahn von Gemlitz nach Dirschau vom 11./6. 1914 und für die Kleinbahn Schönsee–Fürstenwerder vom 19./6. 1914 auf 90 Jahre. Zweck: Bau u. Betrieb von in den Kreisen Marien- burg, Danziger Niederung, Elbing u. Stuhm belegener u. sonst. Kleinbahnen. Die erste Teilstrecke des Ma- rienburger Netzes wurde am 15./10. 1900, die letzte Teil- strecke des urspr. Danziger u. Marienburger Netzes, nämlich die Strecke Tiegenhof–Fischerbabke– Steegen, 1906 u. die Linien des Neuteich–Liessauer Kleinbahn- netzes v. 1898–1913 dem Betriebe übergeben. Gesamt- länge der im Freistaat Danzig liegenden Strecken 278,571 km, Länge der im Deutschen Reich liegenden Strecke Marienburg–Altfelde–Lichtfelde 34, 150 km. Betriebsleit. auf allen der Ges gehörenden Linien ist der Allg. Deutschen Eisenbahn-Akt.-Ges. durch Be- triebsvertrag vom 18./6. 1901 u. 22./12 1913 übertragen. Statistik: Beförderte Personen 1928–1932: 130 558, 129 768, 135 548, 113 028, 117 238. – Beförderte Güter: 303 645, 296 673, 362 485, 237 497, 180 183 t. Kapital: 10 792 000 RM, eingeteilt in 2927 Aktier Lit. A, 1463 Aktien Lit. B, 1007 Aktien Lit. C, 4004 Aktien Lit D, 1198 Aktien Lit. E, 154 Aktien Lit F u. 39 Aktien Lit. G zu je 1000 RM. –— Vorkriegskapital: 10 792 000 M. Urspr. 2 820 000 M, erhöht 1903 um 2 940 000 M, 1907 um 907 000 M, 1908 um 825 000 M, 1913 um 3 300 000 M. – Lt. G.-V. v. 26./6. 1924 wurde das A.-K. in voller Höhe auf 10 792 000 RM in 10 792 Akt, (Lit. A–) zu je 1000 Reichsmark umgestellt. Großaktionäre: Es befinden sich 2927 Akt. im Besitz des Preuß. Staates, 1463 im Besitz der Provinz Westpreußen, 1007 im Besitz des Landkreises Marien- burg, 1198 im Besitz des Landkreises Danzig, 4004 im Besitz der A.-G. f. Verkehrswesen in Berlin, 154 im Besitz des Kreises Elbing u. 39 im Besitz des Kreises Stuhm. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 27./4. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: Dotierung der Ern.-F., des Bilanz-R.-F., des Spez.-R.-F., vertragsm. Tant. an Vorst. u. Beamte, ferner Gewinnanteil an den Strombaufiskus für Benutzung der Nogatbrücke, bis 4 % Div., 10 % Tant. an A.-R., Rest Super-Div. bzw. nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Bahn- einheit 12 600 000, Vorräte 10 912, Schatzverwaltung 118 822, laufende Rechnung 94 469. – Passiva: A.-K. 10 792 000, Schatz für gesetzl. Rücklagen 1 788 665, Schatz I für Erneuerungen 85 644, Schatz II für Er- neuerungen 41 767, Schatz für Betriebsrücklagen 84, rückständige Unterhaltungsarbeiten und Forderungen 70 456, Hypothekenaufwert. 45 587. Sa. 12 824 203 RM. Gewinn- u. Verlustrechnung: Debet: Zinsen 2312, Schatz I für Erneuerungen 8589. Sa. 10 901 RM. – Kredit: Betriebsüberschuß 10 901 RM. Dividenden 192 7–1932: 0 %. Zahlstelle: Dresdner Bank. 1933 am Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn. Sitz in Blankenburg a. H. Verwaltung: Vorstand: Eisenbahn-Dir. Kratz (Blankenburg a. H.), Reichsbahnrat a. D. Rudolf Lavezzari (Blanken- burg a. H.). Prokurist: Verkehrsinspektor Meissner. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Philipp Schrimpff Allgemeine Lokalbahn u. Kraftwerke] (Berlin); Stellv.; Ober-Bürgermstr. a. D. Bansi (Quedlinburg); sonst. Mitgl.: Gesandter Wirkl. Geh. Rat Dr.-Ing. e. h. Boden, Exz. (Berlin), Bürgermstr. Zerbst (Blanken- burg a. H.), Anhaltischer Eisenbahn-Kommissar Gen.- Dir. Oberbaurat Heck [Deutsche Continental Gas] (Lessau), Bank-Dir. Dr.-Ing. e. h. Wilhelm Hoffmann Deutsche Bank u. Disconto-Ges.] (Braunschweig), Dir. Abert Müller Allgemeine Lokalbahn u. Kraftwerke] (Berlin), Dir. Felix Tauerschmidt [Allg. Lokalbahn u. Kraftwerke) (Berlin), Kreisdir. Dedekind (Blanken- burg a. H.) Entwicklung: Gegründet: 27./3. 1870, genehmigt durch Verord- der Braunschweig. Regier. vom 16./4. 1870. Sitz Ba Ges. urspr. in Braunschweig, verlegt durch G.-V.- eschluß v. 18./10. 1886 nach Blankenburg a. H Bahnnetz: 1. Auf Grund des zwischen Preußen Braunschweig unterm 19./11. 1869 abgeschlossenen Slaatsvertrages u. auf Grund der braunschweig. Kon- zessions-Urkunde vom 16./4. 1870 u. der preuß. Kon- aesslons-Urkunde vom 8./7. 1870 die normalige ein- eleisige Nebenbahn von Halberstadt nach Blankenburg 4. H. (18.83 km; eröffnet 31./3. 1873). 312 Auf Grund der preuß. Konzessions-Urkunde vom 12. 1879 die normalspurige eingleisige Nebenbahn von Langenstein nach Derenburg (5.60 km; eröffnet 9./9. 1880). 3. Auf Grund des Staatsvertrages zwischen Preußen u. Braunschweig vom 27./30. Juni 1884 u. auf Grund der braunschweig. Konzess.-Urk. vom 20./12. 1884 sowie der preuß. Konz.-Urk. v. 20./4. 1885 die normalspurige eingleisige Nebenbahn von Blankenburg über Rübeland nach Tanne (30.55 km; eröffnet sukzessive 1./11. 1885, 1./5. 1886, 1./6. 1886 und 15./10. 1886). 4. Auf Grund der preuß. Konz.-Urk. v. 25./10. 1898 die normalspurige eingleisige Nebenbahn von Deren- burg über Silstedt nach Minsleben (6.51 km). Im Aug. 1928 erhielt die Ges. vom Handelsminister die Erlaub- nis, die Bahn stillzulegen; nur noch für den Güter- verkehr im Herbst muß die Bahn betriebsbereit gehalten werden. Die Ges. hat den Antrag gestellt, ihr den Abbruch der Linie zu gestatten. 5. Durch Staatsvertrag zwischen Preußen und Braunschweig v. 3./7. 1905 u. auf Grund der preuß. Konz.-Urk. v. 28./9. 1905 u. der braunschweig. Konz.- Urk. v. 31./10. 1905 die normalspurige eingleisige Nebenbahn von Blankenburg nach Quedlinburg mit einer Abzweigung nach Thale (21.13 km; eröffnet 1./7. 1907) sowie von Station Wechsel nach Drei Annen- Hohne (4.47 km; eröffnet 1./5. 1907). – Gesamtlänge der Bahnen: 87.25 km. Im Jahre 1927 wurde von der Bergbau A.-G. Loth- ringen das im Orte Rübeland belegene Hüttenwerk (früher Harzer Werke) erworben. Das Hüttenwerk wurde abgerissen, die Bahn aus dem Orte verlegt u. auf dem neuen Gelände ein Personenbahnhof einge- richtet. Die auf dem Hüttengelände gelegene u. mit- gekaufte Wasserkraftanlage wurde ausgebaut u. der