2686 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. Kali-Chemie Aktiengesellschaft. Sitz in Berlin NW 7, Reichstagsufer 10. Verwaltung: Vorstand: Gen.-Dir. Konsul Dr.-Ing. e. h. Theo- dor Feise (Berlin), Carl Adolf Clemm (B.-Grunewald); Stellv.: Dr. Friedrich Rüsberg (Berlin), Kfm. Joachim Fintelmann (Berlin), Kfm. Christian Ritz (Berlin). Aufsichtsrat: Vors.: Bank-Dir. Oscar Wasser- mann (Berlin); Stellv.: Dr. Kurt Poensgen (Düssel- dorf); sonst. Mitgl.: Rechtsanw. Dr. Heinr. Schmidt I (Hannover), Dr. jur. Georg Hirschland (Essen), Dr. Theod. Goldschmidt (Essen), Dir. Dr. Ernst Poensgen (Düsseldorf), Fabrikbes. Dr. Werner Schmidt (Wupper- tal-Elberfeld), Bankdir. Dr. Kurt Weigelt (Berlin). Entwicklung: Gegründet: 1899. – Firma bis 5./10. 1921: Kali- werke Friedrichshall, bis 6./9. 1928: Kaliwerke Neu- Staßfurt-Friedrichshall, alsdann wie oben. — Sitz bis 28./6. 1928 in Sehnde. 1920 Erwerb der Bergwerksges. Glückauf-Sarstedt m. b. H. –— 1921 u. 1922 wird der Besitz an Kuxen der Gew. Neu-Staßfurt u. der Gew. Neu-Staßfurt II vergrößert. – Jan. 1926 Erwerb des Werkes Ronnen- berg I u. von 999 Kuxen der Gew. Deutschland aus dem Besitz der Alkaliwerke Ronnenberg. Lt. G.-V. v. 6./9. 1928 Uebernahme des Vermögens der Rhenania- Kunheim Verein Chemischer Fabriken zu Berlin unter Ausschluß der Liquid. mit Wirk. ab 1./1. 1928 gegen Gewährung von Aktien der Kali-Chemie A.-G. mit Div. für 1929 ff., u. zwar im Verh. 1:1 des Nennwerts. Umtauschfrist bis 5./3. 1929. – Veräußerung des Be- sitzes an St.-A. der Kaliwerke Salzdetfurth (nom. 494 400 RM). – Erwerbung der Mehrheit der Aktien der Arienheller Sprudel- u. Kohlensäure A.-G. –— Febr. 1929 Erwerb der Aktienmehrheit der Peroxydwerk- Siesel A.-G., deren A.-K. sich heute mit 100 % im Porte- feuille der Ges. befindet. — In weiterer Ausdehnung der Produktionsbasis wurden im Febr. 1930 die gesam- ten Betriebe der in Konkurs geratenen Heyl-Beringer Farbenfabriken A.-G., Berlin-Charlottenburg, erworben. Die Heyl-Beringer A.-G. befaßte sich mit der Her- stellung von Bunt- u. Mineralfarben, leimfesten Farben, Cadmiumfarben, Druckfarben u. Erdfarben u. verfügte über Betriebsstätten in Berlin-Charlottenburg, Düssel- dorf, Rodenkirchen, Andernach, Zollhaus b. Wiesbaden u. Wunsiedel in Bayern. Die Werke wurden aus der Konkursmasse übernommen. Der Kaufpreis betrug 600 000 RM bar u. nom. 3 000 000 RM junger Kali- Chemie-Aktien, zu deren Beschaffung das A.-K. um 3 Mill. RM erhöht wurde. — 1931 Erwerb des maß- gebenden Einflusses bei der A.-G. Georg Egestorffs Salzwerke u. Chemischen Fabriken in Hannover. Zweck: Erwerb u. Betrieb von Bergwerken, namentl. Ge- winnung, Aufbereitung u. Verwert. von Salzen u. sonst. Bodenschätzen jeder Art. Herstell. u. Verarbeitung von chem. Erzeugnissen aller Art u. Handel mit diesen u. ähnl. Erzeugnissen. Zum Zweckbereich der Ges. ge- hört: Konzess. für die Gewinnung bergmännischer Pro- dukte nachzusuchen, zu erwerben, zu pachten u. auszu- beuten; die erzielten chem. Erzeugnisse zu metallurgi- schen Zwecken zu verwenden. In den Betrieben der Ges. werden u. a. hergestellt: Soda, calc. u. caust., Bariumcarbonat, Schwefelbarium, Schwefel, Sulfat calc., Schwefelnatrium, Salzsäure, Chlorkalk, Schwefelsäure jeder Art, Hirschhornsalz, Borax, Borsäure, Cyanblau, wie Pariserblau, Bunt- u. Mineralfarben, Erdfarben, Rotkali, Rodansalze, Ferrowolfram, Düngemittel, wie Rhenania-Phosphat usw. An Naturprodukten wird u. a. Schwerspat u. Phonolith geliefert. Besitztum: Die Gerechtsame der Ges. umfaßt rund 31 200 000 qm = Td. 14 preußische Maximalfelder in den Gemarkun- gen Sehnde u. Rethmar (Kreis Burgdorf), Bolzum (Kreis Hildesheim), Ronnenberg, Bente u. Gut Erichs- hof (Kreis Linden). Außerdem hat die Ges. für ihr 0 Sodawerk Heilbronn ein Solegewinnungsrecht leh über rd. 12 000 000 qm erstreckt, 3 ihr I spatbergwerk Meggen a. d. Lenne eine sich über etwa 4 000 000 am erstreckende Abbaugerechtigkeit. Die Ab- bauverträge sind langfristig bzw. auf unbeschränkte Dauer geschlossen. Die durch die Verträge verein- barten Förder-Abgaben entsprechen den allgemeinen Sätzen. Nach den vorliegenden Massenberechnungen waren am 1./1. 1929 rd. 150 000 000 dz Kalisalze (fart- salz u. Sylvinit) durch Streckenbetrieb aufgeschlossen u. zum Abbau bereitgestellt. Die durch Bohrungen fest- gestellten Kalisalzmengen sind hierbei nicht berück- sichtigt. Der über ganz Deutschland verteilte Grund.- besitz der Ges. umfaßt 615 ha 65 a 94 qm. Hiervon werden für Betriebsanlagen 101 ha 89 a 48 qm u. für Arbeiterwohnhäuser 33 ha 85 a 50 qm in Anspruch genommen, während die restlichen 479 ha 90 a 96 am einstweilen in der Hauptsache landwirtschaftl. Zwecken dienen. Die Betriebsanlagen der Ges. umfassen, abge- sehen von einigen zur Zeit stilliegenden Werken, die nachstehend aufgeführten 17 Betriebswerke: 1. u. 2. Werk Sehnde. Vorhanden sind die beiden mit elektr. Förderung versehenen, querschlägig mitein- ander verbundenen, zu selbständigen Werken ausge- bauten Schächte Friedrichshall I (710 m Teufe) u. Priedrichshall II (800 m Teufe). Auf dem Werk Fried- richshall I befindet sich eine Chlorkaliumfabrik mit einer tägl. Produktionsfähigkeit von 1500 dz 80 % Chlorkalium. Die Magazine gestatten eine Lagerung bis zu 200 000 dz versandfertigem Chlorkalium. Zur Zeit beträgt die tägl. Rohsalz-Förderung in einer Schicht 8000 dz. Die Werke verfügen über eigene Werksbahnhöfe mit Anschluß an die Station Sehnde sowie über eine eigene Hafenanlage, die mit dem Mittellandkanal verbunden ist. Gesamtgröße des Grund- besitzes 46 ha 70 a 45 qm, wovon auf Betriebsanlagen 16 ha 63 a 58 qm u. auf Werkswohnungen 14 ha 14 a 90 qm entfallen, während der Rest in Größe von 15 ha 13 a 87 qm zur Zeit landwirtschaftl. Zwecken dient. Vorhanden sind 43 Wohnhäuser mit 107 Werkswob. nungen. 3. Werk Ronnenberg. Vorhanden ist ein mit elektr, Förderung versehener Schacht (700 m Teufe), der quer- schlägig mit dem Schacht der Tochterges. „Gewerk- schaft Deutschland'', der gleichzeitig als Polizeischacht dient, verbunden ist. Außerdem befindet sich auf dem Werk Ronnenberg eine Chlorkaliumfabrik mit einer tägl. Produktion von etwa 2000 dz 80 % Chlorkalium. Die tägl. Rohsalz-Förderung einer Schicht beträgt 8000 dz. – Die Magazine für Lagerung von versand- fertigem Chlorkalium u. Rohsalzen haben ein Lage- rungsvermögen von etwa 280 000 dz. Entsprechende Abwässerkonzessionen gewährleisten die Verarbeit. von Nebenprodukten. Der Gesamtgrundbesitz betrügt 33 n 23 a 57 qm, wovon auf Betriebsanlagen 11 ha 84 4 66 qm u. auf Werkswohnungen 7 ha 14 a 86 am ent- fallen, während der Rest in Größe von 14 ha 24 4 5 qm zur Zeit landwirtschaftl. Zwecken dient. Es sind 50 Werkswohnhäuser mit 158 Wohnungen vorhanden. Das Werk hat einen eigenen Werksbahnhof mit An. schluß an Station Ronnenberg. 4. werk Altona. Das Werk dient zur Herstelluns pharmazeutischer Präparate. Hauptprodukte: Pankreon u Mucidan. Gesamtgröße des Grundbesitzes 59 a 46 am. wovon auf Betriebsanlagen 33 a entfallen, während der Rest von 26 a 46 qm unbebaut ist. 5. Werk Brunsbüttelkoog. Auf dem Werk Brüns btittelkoog wird das unter dem Namen Phosphat' bekannte Düngemittel produziert. bie Jahreskapazität beträgt zur Zeit 60 000 Rhenania Phosphat. Die Produktion von Rhenania-Phosphaf 115 dem Werk Porz bei Köln ist vorübergehend eingeste falls erforderlich, soll Brunsbüttelkoog erwe den, bevor Porz wieder in Betrieb kommt. 43 Brunsbüttelkoog hat eigenen Werksbahnhof, 1 Verbindung mif der Station Brunsbüttelkoog dure