2710 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. Verträge u. Vereinbarungen: Engere Bezie- hungen bestehen zwischen der Ges. und den Anhalti- schen Kohlenwerken, sowie mit der Gew. Hohenzollern- hall. Die Ges. ist einschl. dieser Unternehmungen und der Anhaltischen Kohlenwerke, soweit deren Werke im Gebiete des Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikats liegen und die wie die Ges. diesem Syndikate ange- hören, eine Lieferungs-Gemeinschaft wegen der an das Syndikat abzuliefernden Brennstoffe eingegangen. Zwecks Verbilligung wird mit denselben Ges. ein ge- meinsamer Einkauf unterhalten. Auf Grund eines zwischen dem Syndikat und der Thüringischen Kohlen- u. Brikett-Verkaufsges. m. b. H. abgeschlossenen Nor- malvertrages ist die letztere Ges. berechtigt, bei Ueberschreib. eines wesentlichen Teiles ihrer Aufträge zu bestimmen, daß die Ausführ. durch ein Werk oder eine Werksgruppe der Liefergemeinschaft erfolgt. Hier- mit ist die Aufrechterhalt. der Verbind. der Werke mit der alten Kundschaft nach Möglichkeit gesichert. Statistische Angaben: Aktienkapital: 17 500 000 RM in 60 Aktien zu 20 RM, 7315 Aktien zu 300 RM, 10 199 Aktien zu je 1500 RM, 1 Aktie zu 1300 RM, 1 Aktie zu 2000 RM, 1 Aktie zu 2500 RM. Vorkriegskapital: 14 000 000 M. Das A.-K. betrug bei Gründ. der Ges. 1 500 000 M u. wurde im Laufe der Jahre mehrfach, zuletzt im Jahre 1909, auf 3 750 000 M erhöht. Die G.-V. v. 28./12. 1911 beschloß die Verschmelz. mit der Waldauer Braunkohlen- Industrie-A.-G. u. den Erwerb der Kuxe der Gewerkschaft Christoph-Friedrich. Zur Durchführ. dieses Zus.schlusses wurde das A.-K. der Werschen-Weißenfelser Braunkohlen- A.-G. auf 14 000 000 M erhöht. Lt. G.-V.-B. vom 20./8. 1925 wurde das Kap. durch Heraufsetz. des Nennbetrages einer jeden Aktie bis um 25 % des bisher. Papiermark- betrages auf 17 500 000 RM umgestellt. – Zulass. der neu- geschaffenen 3 500 000 RM Aktien im Jan. 1926. Anleihen: Sämtliche im Umlauf befindlichen auf- gewerteten Teilschuldverschreib. der Ges. sowie die- jenigen der früheren Waldauer Braunkohlen-Industrie A. G., Waldau, werden ab 2./1. 1932 zurückgezahlt. Kurs der Aktien: 1927 1928 1929 1930 1931* 19 Höchster 270 189 1658 137.75 118 16 Niedrigster 154 151 119 100 76.50 40 9 Letzter 176.50 152 122.50 100 82.25 71 0 In Berlin und Halle a. S. notiert. An beiden B 0 örsen ist das gesamte A.-K. zugelassen. Kurs 1 1927–1932: 170, 155, 122, 102, 84 7%% Dividenden 1926/2 7–1932/33: 10 10, 10 10, 7, 0, 4 %. Belegschaft 1928/29–1931/32; 1d. 3300, 3050, 3100 2700 Beamte u. Arbeiter. Gewinn-Verteilung: 1927/28: Gewinn 1 987 800 RM (Div. 1 750 000, Tant. 100 556, Hilfsverein Halle. Weißenfels 30 000, Vortrag 107 284); 1928/29: Gewin 1 977 452 RM (Div. 1 750 000, Tant. 100 555, Hilfsverein Halle-Weißenfels 30 000, Vortrag 96 897); 1929/30; Ge. winn 2 001 073 RM (Div. 1 750 000, Tant. 100 555, Hilfs. verein Halle-Weißenfels 30 000, Vortrag 120 518) 1930/31: Gewinn 1 379 487 RM (Div. 1 225 000, Iam 42 222, Hilfsverein Halle-Weißenfels 30 000, Vortrag 82 265). – 1931/32: Gewinn 256 997 RM (Hilfsverein Halle-Weißenfels 30 000, Vortrag 226 997. – 1932/3: Gewinn 967 571 RM (davon: Div. 700 000, an den Hilfs. verein Halle-Weißenfels e. V. 30 000, Vortrag 237 57/), Aus dem Geschäftsbericht 1932/33: Der Rückgang des Brikettabsatzes setzte sich auch im Berichtsjahre fort. Dabei verminderte sich der anteilige Industrie- absatz mehr als der Gesamtabsatz; hierin kommt die weitere Einschränkung der industriellen Tätigkeit in den Absatzgebieten der Ges. zum Ausdruck. Aus den gleichen Gründen war auch der Rohkohlen-Absatz rück- läufig. In den chemischen Betrieben zeigen die Et- löse für Koksprodukte, Paraffin und Oele einen Rück- gang. Die Brikettherstellung wurde auf die Fabriken Wählitz, Profen, Emma und Hohenzollernhall konzen- triert. Fabrik Cecilie wurde, wie im Vorjahre, zur Be- wältigung der sommerlichen Absatzsteigerung für 3½ Monate eingesetzt. Für die chemische Abteilung erwies sich die stärkere Belastung der Schwelerel Groitzschen und die Zusammenfassung der Teervern- beitung in der Fabrik Köpsen als günstig. Consolidirtes Braunkohlen-Bergwerk „Marie“ bei Atzendorf. Sitz Grube „Marie“ bei Atzendorf. (Börsenname: Marie, kons. Braunkohlen-Bergwerk) Verwaltung: Vorstand: Constans v. Voigts-Rhetz, Ewald Stehnecke. Aufsichtsrat: Dr. Fr. Moser, Albert Sack, E. Pötsch, Kaufm. Fritz Langenstadt. Entwicklung: Gegründet: 10./2. 1872. – Nach Ablehnung eines Antrages auf Liquidation in der G.-V. vom 18./2. 1929 wurden, um die Rentabilität des Betriebes zu erhöhen, umfangreiche Rationalisierungsmaßnahmen in Angriff genommen. Zu diesem Zweck wurde der Marbeschacht vorübergehend stillgelegt u. die gesamte Förderung auf den Ottoschacht übertragen unter Ersetzung der ver- alteten Pferdebeförderung durch eine elektrisch an- getriebene Seilbahn. Auf dem Marbeschacht wird das hölzerne Fördergerüst durch ein eisernes ersetzt und diese Anlage für eine Leistung von 1500 t täglich ein- gerichtet. — Uebergang der Aktienmehrheit auf die In- landbank A.-G., Berlin. – G.-V. v. 27./1. 1930 vertagte Beschlußfassung über Entlastung des früheren Vor- standes u. A.-R. – In den ersten Monaten des Jahres 1931 ging die Aktienmajorität der Ges. aus dem Besitz der Inlandbank A.-G. in Berlin in Privatbesitz über. — In der G.-V. v. 24./6. 1932 wurde eine beantragt ge- wesene Sanierung durch Herabsetzung des A.-K. 371 zunächst verschoben. Die G.-V. v. 4./3. 1933 geneh- migte die Uebertragung der Rohkohlenbeteiligung der Gesellschaft an dem Mitteldeutschen Braunkohlen- syndikat und der Lieferungsgemeinschaft Helmstedt- Magdeburg an die Braunkohlengrube Concordia bei Nachterstedt. Ferner wurde ein Antrag angenommen, wonach der Vorstand, jedoch nur mit Zustimmung des Aufsichtsrats, ermächtigt werden soll, die Kohlen- förderung teilweise oder ganz einzustellen, Grund. stücke zu erwerben und zu veräußern, zu pachten oder zu verpachten, sowie auch Landwirtschaft 2 betreiben. Besitztum: Braunkohlengrube „Marie“ mit 10 Feldern, Marbe. schachtanlage, Ottoschachtanlage; 2 Förderschächte. 3 Wetterschächte, 2 Dampfwasserhaltungen, 1 elekt. Wasserhaltung, 15 Wohnhäuser mit 59 Beamten- ud Arbeiterwohnungen sowie 387 Morgen Acker, der für landwirtschaftliche Nutzung nicht in Betracht kommt. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Mitteldeutsches Braunkohlen-Syndikat, Leipzis: Magdeburger Braunkohlen- und Brikett-sTnäle Magdeburg; Bergmannswohnstätten G. m. b. H. n ner Mulde, Westeregeln; Magdeburger Braunkohle- Bergbau-Verein, Magdeburg; Arbeitgeberverband des . Braunkohlen-Bergbau-Vereins, Magdeburg; E Braunkohlen-Industrie-Verein, Halle a. S.; Arbeitgebel verband für den Braunkohlenbergbau, Halle 4. Satzungen: Geschäftsjahr: Juli-Juni. spät. im Dez. (1933 am 4./3.) auf Grube „Marie in Magdeburg oder in Berlin; jede Aktie = 1 0 0 Vom Reingewinn zunächst 5 % zum R.-F. (Gr. 1 43 6 % Gewinnbezüge des Vorstandes u. der Beamten; Vor-Div.; vom übrigen 12 % Tant. dem A.-R., 0 die als Unk. zu verbuchende feste Vergüt. von 1000 4 für den Vors. u. 500 RM pro Mitgl. nicht mehr an rechnen ist; was bleibt, Super-Div. Zahlstellen: Magdeburg: Mitteldeutsche Landess 3 rliner bank; Berlin: S. Bleichröder, Bank des Ber Kassen-Vereins.