2884 Sächsische Staatsbank. Sitz in Dresden-A. 1, Seestraße 18. Direktorium: Präsident Kurt Nebelung, Dresden; Dir. Carl Springer, Dresden; Oberregierungsrat Dr. Ernst Vogel, Dresden; Stellv.: Dir. Johannes Hertel, Dresden; Dir. Rudolf Rieper, Dresden; Dir. Ernst Siegert, Dresden; Leiter der Revisionsabteilung: Dir. Robert Gehrke, Dresden. Kommissar des Finanzministeriums: Mi- nisterialrat Geh. Finanzrat Dr. Lehmann, Dresden; Stell- vertreter: Oberregierungsrat Dr. Hartmann, Dresden. Beirat: Der Staatskommissar und sein Stellver- treter, ferner: Präsident Carl Degenhardt, Dresden; Landtagspräsident Kreishauptmann Walter Dönicke, Leipzig; Referendar Kurt Gruber, M. d. L., Plauen i. V.; Handwerkskammer - Syndikus Dr. Kluge, Dresden; Landwirtschaftskammer- Präsident Ritterguts- pächter Hellmut Körner, Piskowitz b. Zehren; Dir. Karl Krammling, Dresden; Bankbevollmächtigter Wilhelm Langholz, Leipzig; Oberpostsekretär Erich Schneider, M. d. L., Leipzig; Fabrikant Karl Schönfeld, Chemnitz; Fabrikdirektor Dr. jur. Alfred Zimmermann, Plauen ― Entwicklung: Gegründet: 1862 als Lotteriedarlehnskasse in Leipzig, die 1919 den Namen: Sächsische Staatsbank an- nahm. Völlige Reorganisation durch das Staatsbank- gesetz vom 25./6. 1921, 4./7. 1924. – Die 1862 ge- gründete Lotteriedarlehnskasse in Leipzig lieh die Ein- lagegelder der ersten vier Klassen der Staatslotterie, dic erst in der fünften Klasse gebraucht wurden, als Dar- lehen gegen Lombardierung sicherer Wertpapiere aus. 1917 wurde die Lotteriedarlehnskasse ermächtigt, den Depositen-, Scheck-, Giro- u. Kontokorrentverkehr, das Wechsel-, Effekten-, Kommissions- u. Zinsscheingeschäft in ihren Geschäftskreis aufzunehmen, also im wesent- lichen alle Bankgeschäfte. Die kameralistische Buch- führung wurde durch die kaufmännische ersetzt. 1919 wurde der Name „Sächsische Staatsbank“ angenom- men. Am 1./10. 1920 Verlegung des Sitzes nach Dres- den. Durch das Staatsbankgesetz v. 25./6. 1921 wurde die Staatsbank vom Staatshaushalt losgelöst und eine juristische Person des öffentlichen Rechtes. 1923 Per- sonalverbindung mit der Thüring. Staatsbank insofern, als die Präsidenten der beiden Institute wechselseitig in die Direktorien eintraten. – 1925 Errichtung der Sächsi- schen Landespfandbriefanstalt, die von der Sächs. Staats- bank geleitet wird. – 1929 Einrichtungen für den verein- fachten Geldausgleich mit Berlin mit der Preuß. Staats- bank getroffen. — 1930: Eröffnung einer weiteren Depositenkasse in Dresden. – 1931: Mehrfacher Erwerb von Aktien der Sächsischen Bank zu Dresden. – Ende des Jahres 1931 Auffüllung des Kapitals auf seine im Staatsbankgesetz vorgesehene Höhe von 10 000 000 RM durch Einzahlung der letzten Million. –—– 1932 Ueber- nahme der Niederlassungen der in Liquid. getretenen Städte- und Staatsbank der Oberlausitz K.-G. a. A. durch die Sächsische Staatsbank; Erhöhung des Kapitals auf 13 000 000 RM. Zweck: Die Bank hat die Aufgabe, den Geld- u. Kredit- verkehr im Lande zu fördern, insbes. Handel, Industrie, Gewerbe u. Landwirtschaft zu unterstützen. Im be- sonderen liegt ihr als Staatsanstalt ob, verfügbare Gelder des Staates nutzbar zu machen, den Geldverkehr für Staats- u. andere öffentliche Kassen zu vermitteln, die im staatl. Interesse liegenden Geldgeschäfte auszuführen sowie überhaupt die Interessen des Staates auf dem Geldmarkte zu vertreten. Die Bank ist amtliche Hinter- legungsstelle im Bereiche der Justizverwaltung in dem vom Justizministerium auf Grund des Gesetzes v. 28./7. 1920 jeweilig zugel. Umfange. Sie ist zur Anlegung von Mündelgeld geeignet. Die Bank pflegt alle wesentl. Zweige des Bankgeschäfts. Hierbei ist besonders darauf zu achten, daß die Sicherheit der Bank nicht gefährdet wird. Außerhalb ihres eigentl. Geschäftskreises kann der Bank vom Finanzministerium die Durchfübr. be- sonderer Finanzgeschäfte, vor allem auch die Finan- zierung besonderer wirtschaftl. oder finanztechn. Staats- Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. aufgaben übertragen werden; für einen der Bank hier. bei entstehenden Verlust hat die Staatskasse der Bank gegenüber aufzukommen. Ebenso kann der Bank von Finanzministerium die Teilnahme an besonderen Kredit- maßnahmen öffentlich-rechtlicher inländischer Körper- schaften oder die Durchführung solcher Maßnahmen ge. nehmigt werden. – Die Sächsische Staatsbank ist eine unter der obersten Leitung u. Aufsicht des Finanz- ministeriums stehende Staatfsanstalt mit selbständiger Rechtsfähigkeit u. eigenem Vermögen. Der Staat leistef für die Verbindlichkeit der Bank volle Gewähr. Zur Ausübung der Aufsicht bestellt das Finanzministeriun einen Kommissar. Die Bank ist befreit von allen direkten u. indirekten Steuern u. Abgaben. Zweigniederlassungen in Aue, Bautzen, Chem- nitz, Eibau, Hirschfelde, Leipzig, Löbau, Neugersdorf Schirgiswalde, Zittau, Zwickau. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. April/März). – Reingewinn: Der Reingewinn flieht nach Abzug des dem Rücklagestock zuzuführenden Vier. teils (Gr. 24 des Grundkap.) u. der zu Abschreib. zu verwendenden Beträge in die Staatskasse. Beteiligungen: Sächsische Bank zu Dresden, Dresden. Kap.: 15 000 000 RM. Diskont-Kompagnie A.-G., Berlin. Gegr. 1931. Kap. 50 000 000 RM. 1923. Kap.: 440 000 RM. Landesbank Westsachsen, Plauen i. V. Gegr. 1922. Kap.: 1 000 000 RM. Bank für Mittelsachsen A.-G., Mittweida. Gegr. 1870, Kap.: 600 000 RM. Dresdner Handelsbank, Dresden. Gegr. 1873. Kap. 2 500 000 RM. Vereinsbank Kirchberg A.-G., Kirchberg. Gegr. 1921. Kap.: 200 000 RM. Neustädter Bank, Neustadt i. Sa. 500 000 RM. Kamenzer Bank A.-G., Kamenz. 250 000 RM. Deutsche Landesbankenzentrale A.-G., Berlin. Gegr. 1923. Kap.: 5 000 000 RM. Sächsische Landwirtschaftsbank A.-G., Dresden, Ge- gründet 1922. Kap.: 1 200 000 RM. Landesgewerbebank für Sachsen e. G. m. b. H, Dresden. Gegr. 1906. Kap.: 1 848 000 RM. Dresdner Kassenverein A.-G., Dresden. Gegr. 1925. Kap.: 600 000 RM. Gegr. 1887. Kap. Gegr. 1922. Kap, Statistische Angaben: Grundkapital: 13 000 000 RM, voll eingezahlt. — Rücklagestock: 1 418 000 RM. Urspr. 30 000 000 M; erhöht 1921 auf 50 000 000 M. Umgest. p. 1./1. 1924 auf 2 000 000 GM. – Lt. Ges. . 4./7. 1924 auf 10 000 000 RM erhöht, nach Maßgabe des außerordentl. Staatshaushalts er- folgen. – 1932 Erhöhung um 3 000 000 RM. Angestellte 1927–1932: 539, 522, 531, 542, 538 24–1932 Umsatz auf einer Seite des Hauptbuches 1924— 505 in Millionen RM: 4253, 7991, 9379, 11 451, 12 140, 120 12 987, 11 094, 9468; Zahl der kKonten; 10 958, 11 900 14 169, 15 962, 18 930, 27 579, 32 039, 31 901, 39 998. B Gewinn-Verteilung: 1928: Gewinn 1 478 33 0 (Rücklage-Stock 370 000, an die Landeshaurl 1 108 702). 1929: Gewinn 1 555 137 RM (RA 1 389 000, an die Landeshauptkasse 1 166 137). 10 ndes- winn 1 603 865 RM (Rücklage-Stock 401 000, an d. 1 1 hauptkasse 1 202 865). 1931: Gewinn 48 483 f A Vortrag. – 1932: Gewinn 951 852 RM (davon Rüc 238 000, an die Landeshauptkasse 713 852). (früher Gegr. 188 Stollberger Stadtbank A.-G., Stollberg i. E. Gegr. worauf Einzahl.