2910 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Syndikus: Ober-Reg.-Rat Dr. Oskar Frisch. Aufsichtsrat: Gen.-Dir. Geh. Kommerz.-Rat Dr.- Ing. e. h. Jakob Klein, Frankenthal; Oberbürgermeister Dr. Fritz Ecarius, Ludwigshafen a. Rh.; Staatsbank- Dir. Ludwig Moog, Ludwigshafen a. Rh.; Geh. Kom- merz.-Rat Hans Marx, Lambrecht; Bank-Dir. Dr. Karl Fuchs, Gewerberat Handwerkskammerpräs. Wilhelm Emig, Kaiserslautern; Fabrikant Kommerz.-R. August Hess, Speyer; Bürgermstr. Richard Imbt, Kusel; Kraft- fahrer Jakob Schoner, Kaiserslautern; Reichsbahnober- rat K. Th. Bauer, Ludwigshafen; Bauführer Karl Keim, Landau; Kommerz.-Rat Fabrikant Carl Semler, Pir- masens; Rechtsanw. Geh. Justizrat Dr. Albert Zapf, Heidelberg; Kommerz.-Rat Dr. Paul Schiffer, Grün- stadt; Fabrikbes. Dr. Hermann Oehlert, Lambrecht; 1. Bürgermeister Dr. Weisbrod, Kaiserslautern. Gegründet: 17./3. 1926; eingetr. 23./4. 1926. Grün- der: Kreisgemeinde Pfalz, die Stadt Frankenthal, die Stadt Kaiserslautern, die Stadt Landau, die Stadt Lud- wigshafen a. Rh., die Stadt Neustadt a. d. Hdt., die Stadt Pirmasens, die Stadt Speyer, die Stadt Zwei- brücken, die Bayerische Staatsbank in München; die Darmstädter u. Nationalbank Kommandit-Ges. a. A., Berlin; die Rheinische Creditbank in Mannheim; die Süddeutsche Diskontogesellsch. Akt.-Ges. in Mannheim; Pfälzischer Industrieller e. V. in Neustadt à, d. Hdt. Zweck: Aufnahme von Darlehen u. deren lang- fristige Weitergabe an die kleinere und mittlere In- dustrie u. das Gewerbe der Pfalz im Wege des Real- kredites sowie die Beteilig. an gleichartigen Unterneh- mungen. Die mit Kredit zu versehenden Unternehmun- gen müssen fremde Arbeitskräfte in einer der Kredit- höhe angemessenen Zahl beschäftigen u. lebensfähig sein. Unternehmungen, die für den Absatz im Aus- land arbeiten oder einfuhrersparend tätig sind, sind zu bevorzugen. – Die Bank steht mit der Pfälzischen Hypothekenbank in Personalunion. Kapital: 2 000 000 RM in 8000 Nam.-Akt. A u. 12 000 Nam.-Akt. B zu 100 RM, übernommen von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: 1933 am 136 = Stimmrecht: 1 Akt. A = 1½ Sf. 1 Akt. B = 13 Die Vorst.-Mitgl. haben von der Gesellschaft keine Be- ztige erhalten; der A.-R. übt seine Tätigkeit ehrenamt- lich aus. Gewinn-Verteilung: Die G.-V. beschließt unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen über die Ver- wendung des Reingewinnes. Sie ist befugt, ihn teil- weise von der Verteilung auszuschließen. Sie setzt ins- besondere auf Vorschlag des A.-R. und des Vorstandes die Höhe der Dividende, die Höhe und Art der Ab- Bank für Handel und Gewerbe Akt.-Ges. in Liqu. Sitz in Lübeck, Breite Straße 40. Die Ges. mußte am 21./11 1929 ihre Zahlungen ein- stellen, veranlaßt durch unlautere Manipulationen der fristlos entlassenen früh. Vorstandsmitglieder. Zwangs- vergleich mit den Gläubigern. Die G.-V. v. 5./3. 1930 beschloß Auflös. u. Liqu. der Ges. Liquidatoren: Bank- Dir. Walter Hagenström u. Carl Schröder, Lübeck. Durch G.-V. v. 5./3. 1930 u. gemäß Uebernahmevertrag Y 4./2. 1930 ist das Geschäft der Bank für Handel u. Gewerbe A.-G. mit Aktiven u. Passiven auf die Kredit- bank Lübeck eingetr. Genossenschaft m. b. H. (jetzt Bankverein Lübeck e, G. m. b. H.) in Lübeck über- gegangen. Nach dem Vertrag zahlt der Bankverein Lübeck e. G. m. b. H. den Gläubigern der Bank für Handel und Gewerbe 70 % ihrer Forderungen ein Jahr nach Abschluß des Vergleichsverfahrens aus, die bis dahin verzinst werden. Das A.-K. der Bank für Handel u. Gewerbe ist verloren. Aufsichtsrat: Rechtsanw. Dr. Karl Bründel, Rechtsanw. Heinrich Focke, Malermstr. Theod. Hoff- mann, Rechnungs-Dir. Carl Klein, Rechtsanw. Dr. Kurt Munck, Hermann Weber, Rudolf Wiswe. schreibungen und außerordentlichen Rücklagen, den Gewinnvortrag usw. fest. Die Div. darf nicht mehr alss 5 % betragen. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Kassen- bestand, Guthaben bei Notenbank und Postscheckant 1945, andere Bankguthaben 2 618 834, sonstige For- derungen 3523, eigene Aktien (Nennbetrag 70 900 Ru) 23 346, Wertpapiere 1 628 033, anteilige Zinsen hieraußßf 24 712, Hypothekendarlehen 14 283 544, anteilige Zinsen auf Hypotheken 215 324, fällige Zinsen 29 566, Grund-. stück 22 000. – Passiva: A.-K. 2 000 000, Hinterlegungs- summen 217 676, gesetzl. Reservefonds 200 000, Rück- stellung 749 871, Reichsdarlehen 15 500 000*), anteilige Zinsen aus Reichsdarlehen 164 000, sonstige Verbind lichkeiten 19 280. Sa. 18 850 827 RM. ) Auf die in der vorjährigen Bilanz mit noch 16 000 000 RM aufgeführten Reichsdarlehen werden gegen Ende des Berichtsjahres weitere 500 000 RM zurückge- zahlt. Wegen der übrigen 15 500 000 RM mußten, um die zunehmend dringlicher werdende Forderung der Reichs. postverwaltung auf Rückzahlung der von ihr gewährten Darlehen zu erfüllen, im letzten Viertel des Berichtsjahts Umschuldungsverhandlungen gepflogen werden, die unter Mitwirkung der Bayerischen Staatsregierung im ersten Viertel des laufenden Jahres zu dem Ergebnis führten, daß) ein Betrag von 5 500 000 RM von anderen Kredit- gebern übernommen worden ist. Die Reichsdarlehen be- schränken sich nunmehr auf 10 000 000 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ab- schreibungen auf Kapitalien 364 742, do. auf Zinsen u. Kosten 445 394, Gesellschaftssteuer 5437, Unkosten 90 842, Reichsdarlehenszinsen 757 694. – Kredit: Hypo- thekendarlehenszinsen 1 111 070, sonstige Zinsen 216 895, sonstige Erträge 336 141. Sa. 1 664 109 RM. Dividenden 1927–1932: 5, 5, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; die pfälz. Niederlass. der Bayer. Hyp.- u. Wechsel-Bank, Bayer. Staatsbank, Dresdner Bank, Deutsche Bank u. Disc.-Ges. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Die schwere Wirt. schaftskrise, die um die Mitte des Jahres 1931 in einer Anzahl von Ländern, vor allem auch in Deutschland, zum Ausbruch kam, hielt im Berichtsjahr in fast unver- minderter Schärfe an. Mochte die Durchführung des Wirtschaftsprogramms der Regierung von Papen ver- einzelt auf eine beginnende leichte Auflockerung hin- deuten, so war bei den von uns mit Krediten bedachten Unternehmungen hiervon im allgemeinen wenig zu ver- spüren. Der Zinseingang, an dem die jeweilige Wirt schaftslage vom Standpunkte des Kreditgebers am sichersten abgelesen werden kann, verschlechterte sich im ganzen gesehen neuerdings, so daß wir wiederum geglaubt haben, größere Abschreibungen hierauf vor- nehmen zu sollen. Gegrindet: 1885, als A.-G. 3./8. 1923 mit Wirkung ab 1./1. 1923; eingetr. 20./8. 1923. Kapital: 1 000 000 RM in 20 Nam.-Akt. zu 500 RI, 9150 Inh.-Akt. zu 100 RM u. 3750 Inh.-Akt. zu 20 HI Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- vermögen: Grundst. 19 100, Umlaufsvermögen: Hyb, Aufw.-Hyp. und pers. Aufw.-Forder. 195 487, Forder, gegen Girodebitoren 291 873, Darlehnswechsel (Verr.- Konto) 56 730, Reichsbank 744, (Avale 12 500) (Forder, aus weiterbegebenen Wechseln 48 452), Verlust 21 299. —– Passiva: Wertberichtigung d. Aktiven 340 000, Ver- pflicht. bei der Lübecker Kredit-Anstalt 234 678, Hyp. Schulden 6855, (Avale 12 500, Verpflichtungen aus weiterbegeb. Wechseln 48 452), transitorische Posten 3700. Sa. 585 233 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ge. schäftsunkosten 11 420, Ausfälle u. Abschreibungen aut dubiose Forder. 21 033. – Kredit: Zs., Provisionen u. sonst. Einnahmen 11 153, Verlust 21 299. Sa. 32 453 RM. Dividenden 1927–1929: 9, 9, 0 %.