3054 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Tochterges. der Kokswerke Erwerb der Aktienmehrheit der Lack- u. Farbenfabrik Oscar Mosebach A.-G. in Riesa. Abschluß von Pachtverträgen mit C. F. Weber A.-G. in Leipzig-Plagwitz, Schlesische Kohlen- und Kokswerke Gottesberg, Steinkohlenbergwerk Consol. Seegen-Gottes-Grube Neu-Weißstein, Steinkohlenberg- werk Consol. Fuchsgrube, Neu-Weißstein, Consol. Glei- witzer Steinkohlengrube, Gleiwitz, C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H. Chem. Fabrik, Oscar Mosebach A.-G. in Riesa. Abstoß. des Besitzes an Akt. der A.-G. für Brennstoffvergasung in Frankf. a. M. und der Nord- deutsche Kohlen- u. Kokswerke A.-G. in Hamburg. –— G.-V. v. 14./5. 1923 genehmigte Interessengemeinschafts- vertrag mit der Chem. Fabrik Schering. — Juli 1923 Aktienaustausch zwischen Kokswerke u. Saccharinfabrik vorm. Fahlberg, List & Co. (10 Mill. M Kokswerke- Aktien = 40 Mill. M junge Fahlberg-List-Aktien). — 1924 Aufnahme eines langfristigen, 20 Jahre laufend. bis zum Jahre 1944 abgeschloss. 7.50 % Kredites von 400 000 £ bei der Firma Helbert, Wagg & Co. und eines Kredits von 4 000 000 RM, 7 %, 15 Jahre, also bis 1940 laufend, bei der Schweiz. Kreditanstalt; letzterer wurde 1925 gegen 4 000 000 RM Verwertungsaktien der Gesellschaft abgelöst. –— November 1925 Lösung der Interessengemeinschaft mit der Saccharinfabrik Fahlberg, List & Co. und Uebernahme der Aktien der Saccharinfabrik aus dem Besitz der Kokswerke durch ein Konsort. Commerz- u. Privat-Bank u. Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt. –— Abstoßung der Beteilig an den badischen Schächten des Burbach-Konzerns (je 200 Kuxe der Gew. Baden, Markgräfler u. Zähringen). – Nov. 1926 Umtauschangebot der den Kokswerken u Chem. Fabriken nahestehenden Industrie- u. Treuhand- Bank G. m. b. H. in Berlin an die Rombacher Aktionäve auf der Grundlage von nom. 1200 RM Kokswerke-Aktien gegen nom. 12 000 RM Rombacher Aktien bis 6./12. 1926 Pefristet. Jan. 1927 Vereinbarung zwischen Kokswerke u. Rütgerswerke A.-G. über Vereinheitlichung ihrer Dachpappeninteressen u. Gründung der Vedag Ver. Dachpappen-Fabriken A.-G., in die Kokswerke die C. F. Weber A.-G. in Leipzig einbringt. 1927 Abstoßung der Beteilig. an der Union Fabrik chem. Produkte in Stettin, an der Superphosphatfabrik Nordenham, an der A.-G. der Chem. Produkten-Fabrik Pommerensdorf, an der Chem. Werke Pommern G. m. b. H. Uebernahme der C. A. F. Kahlbaum G. m. b. H., Adlershof, durch Schering. – Jan. 1928 Gründung der Niederschlesische Bergbau A.-G. gemeinsam mit der Gewerkschaft Stein- kohlenbergwerk Vereinigte Glückhilf-Friedenshoffnung und mit der im Besitze der Rütgerswerke A.-G. befind- lichen Gewerkschaft Kulmiz zunächst mit 50 000 RM A.-K., das spätor auf 40 000 000 RM erhöht wurde, woran die drei Verwalt. mit 55 % bzw. 26.4 % bzw. 18.6 % beteiligt sind. – Juni 1928 Auflösung der Inter- essengemeinschaft mit Schering-Kahlbaum A.-G. — Nov. 1928 Erwerb der Akt.-Majorität der Ver. Chem. Werke, jetzt Pfeilring Werke A.-G. in Berlin-Charlottenburg. 1929 wurde mit der E. J. Du Pont de Nemours & Co., Wilmington (U. S. A.) ein Vertrag abgeschlossen, der die Nutzbarmachung der langjährigen Erfahrungen von Du Pont in der Herstellung von Nitrocelluloselacke (Ducolacke) für den deutschen Markt vorsieht. — juli 1930 Inbetriebnahme der neuerricht. Kokerei Skalley, Zaborze. – Erhöhung der Beteiligung an der Pfeilring-Werke A.-G., Berlin- Charlottenburg, durch ein den Minderheitsaktionären gemachtes Umtausch- angebot. Verpachtung des Betriebes mit Wirkung ab 1./7. 1930 an die Schering-Kahlbaum A.-G. – Ueber- gang des Kokswerke-Besitzes an Pfeilring-Aktien im Austausch gegen Vorratsaktien der Schering-Kahlbaum auf letztere. – 1930: Erwerb der Beteiligung an d. Continentale Teerstraßen- Baugesellschaft m. II Berlin. – April 1932 Uebernahme einer Beteiligung an der Borsigwerk A.-G. in Oberschlesien. Die Finan- zierung erfolgte aus bereiten Mitteln ohne Inanspruch- nahme von Bankkrediten. Durch die Höhe der Beteilig. ist die Ausnutzung des Selbstverbrauchsrechts im ober- schlesischen Steinkohlensyndikat gewährleistet. — Ab 1./7. 1932 ist der Betrieb der oberschlesischen Anlagen der Ges. auf die Borsig- und Kokswerke G. m. b. HI. als Pächterin übergegangen (s. auch „Pachtvertrag“ und „Beteiligungen“). Zweck: Errichtung, Erwerb, Pachtung u. Verpachtung, Ver- äußerung u. Betrieb von Unternehmungen der Ber werks-, Hütten- und Chemischen Industrie. Erwerb Verwertung von Patenten auf dem Gebiete dieser In.- dustrien. Beteiligung an solchen Unternehmungen. Besitztum: Cons. Gleiwitzer Steinkohlen-Grube zu Gleiwitz Die Grube ist seit 1910 erschlossen und fördert . hochwertige Gas- und Kokskohle mit hoher Backfähig- keit. Sie besitzt 2 Förderschächte. Kohlenfordenzg 1927–1932: 434 363, 439 900, 504 600, 555 200, 544 200 533 945 t. – Der Grube ist eine in den Jahren 1924/23 und 1927/28 errichtete neuzeitliche Koksanstalt (Durch- satzmöglichkeit jährlich 657 000 t trockene Kohle) mit Nebenprodukten-Gewinnungsanlage angegliedert. Koks- erzeugung 1927–1932: 168 903. 229 999, 423 617, 374 290 111 288, 8073. Infolge des schlechten Koksabsatzes wurde die Kokerei der Gleiwitzer Grube Mitte August 1931 vor- läufig außer Betrieb gesetzt. Die Oefen werden, um jederzeit wieder betriebsfähig zu sein, mit Gas der Kokerei Skalley warm gehalten. Die Kokerei ist Okt 1932 zum Teil wieder in Betrieb genommen. Zur Ver- wertung des Koksgasüberschusses ist an die Kokerei eine Ferngasleitung zur Versorgung von Industrie- betrieben und Kommunen angeschlossen. –— Auf dem Gelände der Gleiwitzer Grube ist 1930 eine Schwefel. säurefabrik mit einer jährlichen Erzeugungsmöglichkeit von etwa 30 000 t Schwefelsäure 60 Be errichtet wor- den. Die Anlage ist im Januar 1933 in Betrieb ge- nommen. – Zu der Grube gehört das 700 Morgen groble Gut Ostroppa, das verpachtet ist, sowie eine Ziegelei von einer jährl. Kapazität von 6 Millionen Steinen. Ferner ist die Gleiwitzer Grube mit 60 % an der Ziege- lei Ellguth-Zabrze (Erzeugungsmöglichkeit jährlich bis zu 7% Millionen Steine) beteiligt. Diese Ziegelei ist verpachtet. Kokereien in Hindenburg O.-S. Koksanstalt Skalley: Auf eigenem Gelände. Durchsatzmöglichkeit jährlicd 518 000 t trockene Kohle. Derzeitig ist nur die in Jahre 1930 errichtete Neuanlage von 60 Oefen (Durch- satzmöglichkeit jährlich 347 000 t trockene Kohle) in Betrieb. – Koksanstalt Glückauf: Auf eigenem Ge- lände. Durchsatzmöglichkeit jährlich 127 750 t trockene Kohle. Die Anlage ist am 15./11. 1930 stillgelegt wor. den. Kokserzeugung in Hindenburg O.-S. 1927–1932: 343 497, 401 332, 287 338, 262 308, 212 361, 231 773 t. — Kokerei Poremba. Auf fiskalischem Gelände, das die Ges. auf eine Reihe von Jahren gepachtet hat. Die Kokerei liegt still. Sonstige Anlagen: Auf ihrem an die Koksanstal Skalley angrenzenden Grundstück betreibt die Ges. eine Kleineisenzeugfabrik (Schrauben, Nieten, Eisenbahu- Oberbaumaterial), Wellendreherei und Gieberei, ferner den Bau von Eisenkonstruktionen, Apparaten un Kesseln. Grundbesitz: Die Ges. verfügt über eigenen Grunt. besitz von insgesamt 342,15 ha, und zwar in Berlin (3.94 ha), Hindenburg (40.65 ha), Gleiwitz (291.36 a) München (2.83 ha) und Riesa (3.37 ha). Davon sind bebaut im Sinne des Katasters 74.15 ha. I. Grundbesitz ist eine Anzahl von Beamten- und Arbei terwohnhäusern enthalten. Die Verwaltung befindet sich im eigenen Hause in Berlin, Hindersinstraße Handel und Gemeinschaftsbetriebe. Zum Vertrieb ihrer Erzeugnisse besitzt die Ges. im Inland und il Nachbarländern eine ausgedehnte Handelsorganisaticl Für den Koksabsatz unterhält sie eine Reihe von il- men und Beteiligungen an Handelsgeschäften. Die Ges. vertreibt die Nebenprodukte der mit ihr in der Che- mische Werke Oberschlesien G. m. b. H. zusammel- geschlossenen ost- und westoberschlesischen Kokereiel und verfügt in dieser Stellung über den größten Teil der ostdeutschen Erzeugung an Kokerei-leer, Benzo und Ammoniak. Der Vertrieb von Motorenbenzol 1 folgt zusammen mit den anderen ostdeutschen Benb erzeugern durch die Verkaufsstellen und Tankanlan 6r- der Benzol-Vereinigung des Ostens G. m. b. H lin, an der die Ges. die Hauptbeteiligung besitz. Außerdem betätigt sich die Ges. auch in anderen Hal. delszweigen durch angeschlossene Handelsfirmen. „