Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 3061 durchfuhr man ein Erztrum, welches auf der 4. Sohle nch Osten und Westen in einer Gesamterstreckung von 130 m verfolgt wurde. Die weiteren Untersuchungs- arbeiten ergaben, daß es sich um eine Abzweigung des Erzkörpers in Form eines Ganges handelt, der auf alen oberen Sohlen abbauwürdiges Schmelz- und Auf- hereitungserz liefert und infolge seiner stärkeren Aus- bildung – besonders in der Streichrichtung –— beträcht- lche Erzreserven erwarten läßt. Die Wasserzuflüsse in der Tsumeb-Grube betragen 1.50 — max. 2 cbm in der Minute und werden mit den Wasserhaltungsmaschi- nen bewältigt. Eine Erzseparation wurde ursprüngl. in der Weise ausgeführt, daß eine Trennung der reiche- ven Exporterze mit Hand von den geringhaltigeren schmelzerzen vorgenommen wurde. Die letzteren werden in Tsumeb auf Kupferstein u. Werkblei ver- hüttet. Daneben werden auch zinkische u. bleireiche Erzsorten aus hüttentechnischen Gründen ausgehalten. Eine neue Aufbereitungs- u. Klaubeanlage wurde im Jahre 1913 in Auftrag gegeben u. im Okt. 1915 in Be- trieb genommen. Diese hat sich für die Anreicherung der ärmeren Erzklassen bewährt. Um die großen Mengen der auf Halde liegenden ärmeren Erze best- möglich zu verwerten, ist sofort nach Wiederherstellung geklärter Verhältnisse eine Vergrößer. der Aufbereit.- unage in die Wege geleitet worden, so daß nach deren Fertigstell. die doppelte Menge Erze gegen früher auf nalmechanischem Wege angereichert werden kann. Die masch. Anlagen für den Bergbau haben allmählich einen eröberen Umfang angenommen, u. es wurden besonders die elektrischen Maschinen, die Lichtanlage u. die Werkstattmasch. weiter ausgebaut. Zur weiteren Hebung der Wirtschaftlichkeit ist eine elektr. Kraft- zentrale gebaut worden, die im Juni 1913 in Betrieb genommen wurde. Zur Wasserversorgung von Tsumeb diente früher die 20 km lange Druckwasserleitung, die vom Otjikotosee aus nach Tsumeb geführt ist, nebst Pumpstation in Otjikoto u. dem Hochreservoir u. der Verteilungsleitung in Tsumeb. Seit 1913 liefert die Grube ein einwandfreies gutes Trinkwasser. Die Hüttenanlage bestand zuerst aus zwei Wassermantel- schmelzötfen mit Tiegelofenzustellung nebst den dazu- sehörigen Dampf- u. Gebläsemaschinen. Für die leich- fere Verhüttung der ärmeren Feinerze ist ein Agglo- nerierverfahren unter Anwendung eines Konverters eingeführt. Der Schmelzbetrieb wurde während der fetzten Jahre vor dem Kriege eingeschränkt, weil die Qualität der Fördererze es ermöglichte, einen größeren Prozentsatz als in den Vorjahren zu versenden. Wäh- vend des Krieges war der Hüttenbetrieb wegen Mangel n geeignetem Personal u. Brennmaterial ganz ein- gestellt. Erst im Jahre 1921 konnten diese Mängel behoben u. dieser wirtschaftl. sehr wichtige Betrieb vieder aufgenommen werden. Eine Erweiterung der Hüttenanlage durch Erbauuung eines neuen Ofens von doppeltem Durchsetzquantum ist im Berichtsjahre 925/24 fertiggestellt. Die Vorkommen im Otavital, die aus unregelmäß., nesterförm. Erzausfüll. bestehen, häben durchweg höherprozent. Erze als die Tsumeb- Me ergeben. Es liegt in der Natur solcher Ablage- ngen, daß die Förder. großen Schwankungen aus- gesetzt ist. Da die reichsten u. größten Vorkommen zuerst abgebaut wurden, haben die Erträgnisse dieser Fundstellen in den letzten Jahren abgenommen. — 102/20 Erweiterung der Kraftzentrale Tsumeb um 000 PS. — Erbauung eines Lazaretts. – Schließung der Asis-Grube. –— 1926/27 weiterer Ausbau der Hütten- aulagen. — 1927/28 Untersuchungsarbeiten in Tsumeb auf d. 13. (370 m) bis 16. (460 m) zum Abschluß ge- Hacht. — 1928/29 Beginn des Abteufens eines Ge- enkes von der 16. Sohle (460 m) aus. – 1929/30 das . hat die 20. Sohle (580 m) erreicht. Die im schluß daran vorgenommenen Aufschließungsarbeiten ind noch nicht beendigt. – 1930/31, die Untersuchungs- s befriedigendem Ergebnis zum Abschluß Anfang Febr. der Blei- 1933 mußte infolge des Tiefstandes und Kupferpreise der bisher in kleinem Um- uge aufrechterhaltene Betrieb in Tsumeb auf vor- 5 ie unbestimmte Zeit völlig stillgelegt werden. Bis beinen kleinen Stamm des mit der Aufarbeitung der Abeiten auf der 17. (490 m) bis 19. (550 m) Sohle Vorräte beschäftigten Personals wurde die gesamte Be- legschaft der Mine entlassen. Eisenbahn. Die Otavi Minen- u. Eisenbahn-Ges. hat von dem ihr urspr. zustehenden Recht, eine Eisenbahn von ihren Minen zur Küste des Schutzgebiets zu bauen, Gebrauch gemacht. Die Bahn wurde 1906 in Betrieb genommen u. am 1./4. 1910 an den Fiskus des Süd- west-Afrikanischen Schutzgebiets für 22 650 000 M ver.- kauft. Vom Tage des Verkaufs ab pachtete jedoch die Otavi-Ges. die Bahn zunächst bis zum Jahre 1920 mit dem Optionsrecht auf Verlängerung von 5 zu 5 Jahren bis zum Jahre 1940. Mit der Kapitulation von Khorab am 8./6. 1915 kam die Bahn endgültig in die Hände der Unions-Regierung. Dies bedeutet für die Ges. natürlich einen erheblichen Verlust, wegen dessen sie Schadenersatzforderungen geltend gemacht hat. Während infolge der veränderten Verhältnisse von der neuen Bahnverwaltung anfangs nahezu die doppelte Fracht gegenüber der Friedenszeit gefordert wurde u. gezahlt werden mußte, gelang es im Jahre 1921, die Bahnver- waltung zu veranlassen, daß die Fracht für Erze von 40 sh pro Tonne auf 30 sh pro Tonne herabgesetzt wurde. Die Verhandlungen mit der Südafrikan. Union über die Entschädigung des seinerzeit von der Union mitübernommenen rollenden Materials sind zum Ab- schluß gekommen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört der Internationalen Vanadiumkonvention als Mitglied an. Satzungen: Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. – G.-V. spbät. im Dez. (1933 am 9./8.) in Berlin; 1 Anteil = 1 St. — Vom Reingewinn mindest. 5 u. höchstens 15 % zum R.-F.; 4 % Div. an die Anteile; der Rest als Super-Div. an die Anteile, nachdem 10 % Tant. an den Verw.-Rat vorweggenommen sind. Der Reingewinn versteht sich nach Abschreib. – Auszahlung der Div. im Fall spät. 4 Wochen nach der G.-V. in engl. Währ. oder in Reichsmark unter Umrechnung des £$ zum un- gefähren Tageskurse. Zahlstellen: Berlin, Frankfurt a. M. u. Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Berlin: S. Bleich- röder; London: J. Henry Schröder & Co.; Amsterdam: Lippmann, Rosenthal & Co.; Rotterdamsche Bank- vereeniging; Rotterdam: Rotterdamsche Bankvereeniging Beteiligungen: Zum Zwecke schnellerer Aufschließ. des Bergwerks- gebiets der Ges. wurde mit einer von deutschen u. engl. Firmen gebildeten Studienges. dem Otavi Ex- ploring Syndicate Limited, London, ein Abkommen ge- troffen, durch welches diesem Syndikat das oben er- wähnte Konzessionsgebiet von 1000 engl. Quadratmeilen mit Ausnahme von Tsumeb, Guchab, Asis u. Groß- Otavi nebst entspr. großem Geländekomplex zur berg- männischen Ausbeute auf die Dauer von 10 Jahren mit einem Gewinnanteil der Ges. von 35 % überlassen wurde. An dem Kapital von 63 000 $ war die Ges. urspr. mit 11 % beteiligt u. hat dann noch 1930 von der South West Africa Co. deren Beteiligung über- nommen. Januar 1927 Beteiligung an der Bauxit-Trust-A.-G., Zürich. Kap. 11 000 000 Fr. – Beteilig. ca. 2 000 000 Fr. – Zwecks Zusammenfassung der Bauxit-Interessen aus dem Besitz der Anglo-Ungarischen Bank erworben. Weitere Beteiligungen lt. Bilanz: Société Anonyme Turque Cuivre d'Arghana (Buchwert 177 291 RM). – Ferrovanadinfabrik in Lautawerk i. d. Lausitz (Buch- wert 43 230 RM). Statistische Angaben: Kapital: 720 000 £ in 40 000 Stücken zu je 1 £, 39 600 zu je 5 £, 40 540 zu je 10 £, 1532 zu je 50 $. Die Anteile lauten auf Namen, können aber auch auf den Inhaber umgeschrieben werden. Vorkriegskapital: 4 000 000 M. Urspr. Kap. 1 000 000 M, erhöht 1903 um 19 000 000 Mark auf 20 000 000 M in 200 000 Anteilen auf Inhaber (Nr. 1–200 000) zu 100 M = 125 Frs. = 5 %$. Hiervon sind aus dem Erlös der Otavibahn 1910 zurückgezahlt worden 16 000 000 M. Das eingezahlte Grundkapital be-