Metall- und Maschinen-Industrie. 3193 Besitztum: Die Ges. übernahm aus der seit dem 6./4. 1930 in Liqu. befindl. Sächsischen Maschinen- abrik vorm. Rich. Hartmann A.-G. den wichtigsten 91 lebensfähigsten Teil des Unternehmens, nämlich 13 Textilmaschinenbau, mit Wirkung vom 1./7. 1930 ab. Im einzelnen gingen auf die Ges. über das an er Altchemnitzer Straße gelegene, im Laufe der Jahre auf das neuzeitlichste ausgebaute, frühere Zweig- verk II mit 63 070 am Bodenfläche, sowie die un der Fabrikstraße gelegene Spezialfabrik für die Jlferstellung von Spindeln, Zylindern und sonstigen Zubehörteien mit 14 670 am Bodenfläche, wo auch die neuzeitlich eingerichtete Versuchsanlage un- fergebracht ist. Der Maschinenpark. etwa 1200 für die Spezialfabrikation von Textilmaschinen bestgeeig- neter Werkzeugmasch., wurde aus den umfangreichen Fabrikationsmitteln der alten Ges. auf das sorgfäl- ligste ausgewählt; es kamen nur modernste Masch. zur Aufstellung. Alle den Textilmaschinenbau be- (reffenden Patente, Zeichn., Modelle und sonst. Unter- lagen wurden Eigentum der neuen Ges. Kapital: 2 200 000 RM in 2200 Akt. zu 1000 RM. Urspr. 2 750 000 RM in 2750 Akt. zu 1000 RM, fbel- nommen von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 3./8. 1933 Herabsetzung des A.-K. in erleichterter Form auf 2 200 000 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: 1933 am 3/8. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 700 000, Fabrikgebäude und andere Baulichkeiten 890 873, Fabrikationsmaschinen 635 483, Versuchsanlage 37 372, Werkzeuge und Vorrichtungen 1, Modelle und Zeichnungen 1, Möbel und Geräte 1, Patente, Lizen- zen, Marken- und ähnliche Rechte 1, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, fertige und halbfertige Maschinenteile, fertige Maschinen 1 788 759, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 813 931, sonst. Forderungen 59 231, Wechsel 163 155, Schecks 83. Kasse einschl. Reichsbank- und Postscheckguthaben 20 451, andere Bankguthaben 688 236, Posten, die der Rechnungsabgrenzung dienen 49 384. – Passiva: A.-K. 2 200 000, gesetzlicher Reservefonds 185 000, Wertbe- richtigungsposten 92 398, Hypothek 1 424 365, Anzah- lungen von Kunden 279 951, Verbindlichkeiten auf Grund von Warenlieferungen und Leistungen 415 828, sonstige Verbindlichkeit. 15 541, Sächsische Maschinen- fabrik vorm. Rich. Hartmann Aktiengesellschaft in Liqu., Chemnitz: Konto feste Schuld 500 000, Konto laufende Schuld 496 972, Posten, die der Rechnungs- abgrenzung dienen 231 942, Gewinn (37 708, ab Ver- lustvortrag 32 743) 4965. Sa. 5 846 962 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne und Gehälter 1 429 068, soziale Abgaben 113 047, Ab- schreibung auf Anlagen 86 342, Abschreibung auf Be- stände 375 000, Einstellung in den gesetzlichen Re- servefonds 175 000, Zinsen 59 933, Besitzsteuern 58 740, alle übrigen Aufwendungen 463 166, Verlustvortrag aus 1931 32 743, Gewinn 4965. – Kredit: Ueberschuß 2 243 944, außerordentliche Erträge 4060, Gewinn aus Kapitalherabsetzung 550 000. Sa. 2 798 004 RM. Dividenden 1930–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Sächsische Webstuhlfabrik vorm. Louis Schönherr. 7 Sitz in Chemnitz, Fischweg 8. Verwaltung: Vorstand: Ing. Paul Schönherr; Stellv.: Ing. Th. Michaneck (sämtl. in Chemnitz). Aufsichtsrat: Vors.: Kommerz.-R. Gen.-Konsul Arthur Mittasch (Dresden); Stellv.: Kommerz.-R. Hans Vogel (Chemnitz); sonst. Mitgl.: Gen.-Dir. Rich. Stuhl- macher Wanderer-Werke] (Reichenbrand), Fabrik-Dir. Hermann Hamel (Dresden), Rechtsanwalt Dr. Gottfried Schönherr (Chemnitz). Gründung: Die Ges. wurde als A.-G. gegründet im Januar 1872 unter Uebernahme (mit Wirk. ab 1./7. 1871) der Fabrik von Louis Schönherr. Die Fabrik wurde bereits im Jahre 1851 errichtet. Zweck: Fortbetrieb der Webstuhlfabrik Louis Schönherr, Bau mechanischer Webstühle sowie anderer Maschinen, ferner der Erwerb, die Errichtung und der Weiter- vertrieb verwandter Unternehmungen oder die Beteili- gung an solchen. Fabrikate: Webstühle für Tuche, Buckskins, Möbelstoffe, schwere Leinen usw. Besitztum: Der Grundbesitz der Gesellschaft befindet sich in Chemnitz und umfaßt 161 030 qam, wovon etwa 40 700 qm 3 den Werkanlagen bebaut sind. Die mit Reichs- alnanschluß an die Strecke Chemnitz— Wechselburg versehenen Werke haben eine überdachte Arbeitsfläche von etwa 76 100 qm und umfassen: Eisengießerei, ein- gerichtet für eine tägliche Erzeugung von etwa 930 kg Grauguß in einfacher Schicht, mit 4 Lauf- Manen, mehreren Laufkatzen und Drehkränen, an- ahliebend Modelltischlerei, Modellschlosserei und Ipezialgießerei für schmiedbaren Guß. Holzbearbei- en mit 19 Drehbänken, 17 Holzhobel- 12 RHon 17 Kreissägen. 15 Holzbohrmaschinen, 3 0 olzfräsmaschinen, einem 10 m langen Leimofen größeren Anzahl Hobelbänke usw. Schmiede- Geh 1 sstätten mit Lufthämmern, Dampfhämmern, 10 miedemaschinen, Schweißöfen usw. Metallbearbei- ugswerkstätten mit über 520 Hobel-, Bohr- u. Fräs- TJa; 3 3 Handbuch der Deutschen Aktien-Gesellschaften 1933, III. maschinen usw. Kupferschmiede, Feilenhauerei, Schrau- benmacherei, Schleiferei, Sattlerei, Montageräume, Kraftzentrale mit einer Dieselmotorenanlage von 3000 PS Leistung (einschließlich Reservemotor), zur Dampferzeugung dienen 8 Dampfkessel von zusammen 1000 qm Heizfläche, Ausstellungshalle, in der die neuesten Typen der hergestellten Webstühle u. Weberei- maschinen aufgestellt sind und Interessenten im Betrieb vorgeführt werden können. Patente: Die Gesellschaft besitzt etwa 50 deutsche und ausländische Patente, von denen die wichtigsten aus den letzten Jahren stammen. Obaleich die meisten Patente für die Fabrikation wertvoll sind, ist keines von lebenswichtiger Bedeutung für das Unternehmen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. ist Mitglied des Verbandes der Spinnerei- und Webereimaschinen-Fabriken in Chemnitz und des Chemnitzer Bezirksverbandes Deut- scher Metallindustrieller. Satzungen: Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. – G.-V.: Im I. Sem. (1933 am 30./8.). – St.-Recht: Je nom. 20 RM St.-A.-Kap. oder Vorz.-A.-Kap. = 1 St., letztere in best. Fällen 30fach. St.-Recht. – Gewinn-Verteilung: 5 % Zz. R.-F. bis 20 % des A.-K. (ist erreicht), evtl besond. Abschreib. u. Rücklagen, 10 % Tant. an Vorst., 7 % Div. an Vorz.-A. u. Nachzahl. etwaiger Div.-Rückstände, 4 % Div. an St.-A., vom übrigen 10 % Tant. an A.-R. (außerdem eine statutar. festgelegte Vergüt.), Rest weit. Div. an St.-A. u. halbe Div. auf Vorz.-A. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin, Dresden, Leip- zig, Chemnitz: Deutsche Bank und Disconto-Ges., Dresdner Bank; Leipzig, Chemnitz: Allgem. Deutsche Credit-Anstalt; Chemnitz: Chemnitzer Girobank. Statistische Angaben: Aktienkapital: 3 000 000 RM in 5953 St.-A. zu 500 RM, 505 Nam.-Vorz.-A. zu 20 RM u. 67 Nam.- Vorz.-A. zu 200 RM. Die Vorz.-A. haben vor den St.-A. ein Anrecht auf 7 % Div. u. weiter auf % % für jedes Prozent Gewinnanteil, das die St.-A. über 10 % hinaus erhalten mit dem Anspruch auf Nachzahl. 201