3386 Elektrizitätswerke, elektrotechnische Industrie. Schluchseewerk Aktiengesellschaft. Sitz in Freiburg i. Br. Vorstand: Regierungsbaurat Otto Karlsruhe; Friedrich Praedel, Freiburg. Aufsichtsrat: Vors.: Präs. Dr. Paul, Karlsruhe; Stellv.: Dir. Dr.-Ing. h. c. Koepchen, Essen; Dir. Becker, Laufenburg; Bank-Dir. Senator Dr. h. c. Betz, Karls- ruhe; Dir. Egger, Frankfurt a. M.; Dir. Oberbaurat Fettweis, Karlsruhe; Gen.-Dir. Prof. Dr.-Ing. Dr. phil. Haas, Rheinfelden; Dir. Henke, Dir. Kern, Dir. Karl Peters, Essen; Präs. Dr. Anton Michel, Stuttgart; Prof. Dr.-Ing. h. c. Salomon, Frankfurt a. M.; Ministerial-Dir. Sammet, Karlsruhe; Dir. Schmitz, Essen; Dir. Ziegler, Ludwigsburg; Oberbürgermeister Dr. Franz Kerber, Freiburg; Dir. Dipl.-Ing. Franz Goerg, Karlsruhe; Fabrikant Emil Tscheulin, Teningen bei Emmendingen. Staatskommissar: Ministerialdir. Dr. Dr.-Ing. Fuchs, Ministerialrat Seeger, Karlsruhe, Stellvertreter. Gegründet: 15./12. 1928; eingetragen 2./1. 1929. Zweck: Bau und Betrieb des Schluchseewerks unter Ausnutzung des Gefälles bis zum Rhein einschl. der Titiseeregulierung nach Maßgabe der jeweiligen Verleihungs- und Genehmigungsbescheide. Entwicklung: Der erste Ausbau des Schluchsee- werkes bezweckt die Ausnutzung der obersten Gefäll- stufe des Schwarzatales zwischen Schluchsee und Schwarzabruck, wobei der Schluchsee durch eine Tal- sperre von 30 m aufgestaut und damit ein Speicher- becken von 108 Mill. Kubikmeter Nutzinhalt geschaffen wird. Die 4 Maschinensätze mit einer Gesamtleistung von rund 115 000 kW werden mit Speicherpumpen ge- kuppelt. Die mittlere Jahreserzeugung des ersten Teil- ausbaues beträgt 130 Mill. kWh, wovon 73 Mill. kWh auf den natürlichen Zufluß entfallen. Die Strom- erzeugung kann durch Einsetzen des Speichervorrats und durch verstärkten Pumpenbetrieb selbst im trocken- sten Jahr bis auf 180 Mill. kWh gesteigert werden. –— Das dritte Geschäftsjahr (1931) war noch ein reines Baujahr; sämtliche Maschinen konnten dem befriedigen- den Probebetrieb übergeben werden. – 1932 wurde die Schluchseesperre fertiggestellt. Kapital: 14 000 000 RM in 14 000 Nam.-Akt. zu 1000 RM, übernommen von den Gründern zu pari. Großaktionäre: Badische Landeselektrizitäts- Versorgungs-A.-G. (Badenwerk), Karlsruhe (37½ %); Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerke A.-G., Essen (50 %); Kraftwerk Laufenburg (5 %); Kraftübertragungswerke Rheinfelden (7½ %). 6 % Anleihe von 1929: 35 000 000 Schw. Fr.; Stücke zu 1000 Fr. – Zs.: 1./2. und 1./8. – Tilg.: Vom 1./2. 1933 ab entweder durch freihändigen Ankauf zu höchstens pari plus laufender Zs. der einer Annuität entsprechenden Anzahl Teilschuldverschreibungen oder durch Auslosung zu pari im Dez. zum 1./2. des folgen- den Jahres in 27 festen Annuitäten bis spätestens 1./2. 1959. Die Rückkäufe erfolgen durch Vermittlung der Schweizer. Kreditanstalt in Zürich. Zu diesem Zwecke stellt die Ges. der Schweiz. Kreditanstalt jeweils bis spätestens 10 Tage vor Fälligkeit den Betrag der plan- mäßig zurückzuzahlenden Teilschuldverschreibungen zur Verfügung. Für den Fall, daß die nötige Anzahl Teil- schuldverschreibungen nicht oder nur teilweise zur Verfügung gestellt wurde, so werden die noch fehlen- den Stücke durch das Los bezeichnet. Unabhängig vom festgesetzten Tilgungsplan steht der Ges. das Recht zu, den noch ausstehenden Betrag der Anleihe mittels vor- ausgegangener 6monatiger Voranzeige vorzeitig ganz oder in Teilbeträgen von mindest. 1 000 000 Schweiz. Fr. jeweils zu pari auf den 1./2. oder 1./8. eines Jahres, frühestens am 1./8. 1938 auf den 1./2. 1939, zur Rück- zahlung zu kündigen. Eine vorzeitige verstärkte Rück- zahlung kann durch freihändigen Ankauf oder durch Auslosung geschehen. Die Ges. ist außerdem berech- tigt, schon vom 1./2. 1934 ab die Anleihe ganz oder teil- weise zurückzuzahlen. Der Rückzahlungskurs beträgt in diesem Falle bis zum 1./8. 1938: 102 %, danach 100 %. – Sicherheit: Kapital, Zinsen und Kosten der Anleihe werden sichergestellt durch Eintragung einer erststelli- gen auf Feingold lautenden Höchstbetragssicherungs- hypothek im Gegenwert von 33 000 000 GM auf die ge- Henninger, zug von irgendwelchen gegenwärtigen und Künftigen samten in der Folge zu errichtenden We Ges. samt Grund und Boden, Leingene lichem Zubehör. Als Feingoldbasis hat der amtli 13 Berlin festgesetzte Preis von ½790 kg Feingold i. . 1 GM azu gelten. Die Ges. verpflichtet sich, die 1 den verpfändeten Grundstücken zu errichtenden 05 bäude während der Dauer der Anleihe gegen Feu .. schäden angemessen versichert zu halten. 3 Die G Verpflichtet sich, solange Teilschuldverschreilbungen 13 Anleihe vom 1./2. 1929 ausstehen, dafür zu sorgen a0 ihre Obligationsschulden und Verpflichtungen aus Bür schaften zusammen das Doppelte des jeweils voll = bezahlten A.-K. nicht übersteigen. Bis zur Fertigstet lung der Werksanlagen und bis zur Aufnahme de Stromlieferung, jedenfalls aber Wenigstens bis Mn 31./12. 1933, haften die Badische Landeselektriziüss- versorgung A.-G. (Badenwerk) in Karlsruhe und Rhein.-Westfäl. Elektrizitätswerk A.-G. in Essen für die Anleihe vom 1./2. 1929 als solidarische Bürgen und Selbstzahler. Nach Ablauf dieser Solidarbürgschat verpflichten sich die Strombezugsberechtigten unterein. ander und gegenüber der Schluchseewerk-A.G. a8 Entgelt für den ihnen zustehenden Strom von dem eit. punkt an, in dem die Berechtigung zum Bezuge voun Bauzinsen aufhört, einen ihrer Beteiligung am A. K. der Ges. (und damit am Strombezug aus dem Schluchh seewerk) entsprechenden Teil der Jahreskosten, erws. mals pro rata temporis, zu bezahlen. –— Treuhänderik: Schweizer. Kreditanstalt in Zürich. — Zahlstellen: Zürich, Basel, Bern u. Genf: Schweigzer. Kreditanstal Schweizer. Bankverein, Union Financiere d'Escompte de Geneève, Kantonalbank von Bern, Eidgenössische Bank A.-G., Aktiengesellschaft Leu & Co., Schweizer Volksbank, A. Sarasin & Co.; Amsterdam: Mendelssohn & Co., Nederlandsche Handel-Maatschappij, De Twentsche Bank, Effecten-Maatschappij „Amsterdam'', Internati- nale Bank te Amsterdam, Pierson & Co.; Rotterdanz R, Mees & Zoonen; Karlsruhe: Badische Bank. – Zalb- lung von Kapital und Zinsen spesenfrei und ohne Ab- Steuern oder Abgaben, die im Deutschen Reich oder in einem seiner Staaten erhoben werden, bei den schwei- zerischen Zahlstellen in Schw. Fr. (die schweizer. Cou- ponsteuer in der derzeitigen Höhe von 2 % ist durch Pauschalzahlung abgelöst) und bei den holländischen Zahlstellen in holl. Gulden zum festen Umrechnung- kurs von 48 Cents für 1 Schw. Fr., wobei der Titel inhaber für die Einlösung in der Schweiz oder in Hot land freie Wahl hat. – Von der Anleihe wurden in der Schweiz bis 7./2. 1927 20 000 000 Fr. zu 97 %, in Hollul am 12./2. 1929 8 000 000 Fr. zu 93% % aufgelegt (weiters 2 000 000 Er. vorher fest placiert), während restliche 5 000 000 Fr. anderweitig im Ausland fest placiert wurden. – Kurs Ende 1929–1932: In Zürich: 91.25, 80% „. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: In Ba befindliche Anlagen 66 331 987, Inventar, Werkzeustt Fahrzeuge 35 237, Lagervorräte 24 157, Wertpapiert (eigene Obligationen für Tilgungszwecke) 715 92 Darlehen und sonstige Forderungen 2 074 705 (darunte Darlehen an Mitglieder des Vorstandes zur Beschaf fung von Wohnungen 83 599), Kasse, Guthaben bei Notenbanken, Postscheckguthaben 507 641, Bankeut haben 100 972, Disagio aus der Schweizer Frankem-Al. leihe 2 552 613, vorausbezahlte Versicherungsprämel 10 368, Posten zur Rechnungsabgrenz. 29 527, (trene Kaut. 2 805 951). – Passiva: A.-K. 14 000 000, Schweize Franken-Anleihe (erststellig hypothekarisch gesfehg 28 511 000, errechnete Anleihezinsen am 31./12. 19 709 713, noch nicht eingelöste Zinsscheine 7915. Bau darlehen von Aktionären 25 900 867, Verbindlichteiet auf Grund von Warenliefer. u. Leistungen 539 160 sonstige Gläubiger 2 628 029, Posten zur Rae abgrenzung 85 868, (fremde Kautionsgläub. 2 805 951) Sa. 72 382 559 RM. Dividenden 1929–1922: 0 % (Baujahreh. Zahlstelle: Ges.-Kasse.