3734 Chemische Industrie. Bergische Sprengstoff- u. Zünderwerke Aktiengesellschaft. Verwaltung in Troisdorf (Bez. Köln). Sitz in Köln. vorstand: Heinrich Lore. Aufsichtsrat: Oberbergw.-Dir. Dr. F. Ebeling, Laziska-Srednie; Gen.-Dir. Dr. W. Landmann, Berlin; Gen.-Dir. Dr. M. Matthias, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Paul Müller, Köln; Dir. Dr. jur. Rud. Schmidt, Köln; Dir. Heinrich von Schroetter, Berlin. Gegründet: 12./8. 1927; eingetr. 28./11. 1927. Sitz bis 13./4. 1928 in Magdeburg. Zweck: Fabrikation von Sprengstoffen u. Zündern sowie verwandten Artikeln, Handel in diesen Gegen- ständen. Kapital: 100 000 RM in 100 Nam.-Akt. zu 1000 RM, übern. von den Gründern zu pari. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im erste Geschäftshalbj. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst 44 828, Fabrikgeb. 14 872, Maschinen 721, Betriebs- 1 Gesch.-Inv. 167, Beteilig. 1000, Ford. 79, Verlustvortrag aus 1931 167 582, Verlust in 1932 450. – Passiva: A.K 100 000, Verbindlichk. gegenüber Konzernges. 129 600. Sa. 229 699 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus 1931 167 582, Besitzsteuern 943, alle übrigen Aufwendungen 356. – Kredit: Einnahmen aus vertraglich. Vereinbarungen usw. 849, Verlust 168 032 Sa. 168 881 RM. Dividenden 1928–1932: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Carbonit Aktiengesellschaft. Sitz in Köln. — Sitz der Verwaltung in Troisdorf (Bez. Köln). (Börsenname: „Sprengstoff Carbonit'.) Verwaltung: Otto Riedel, Köln; Dr. Wilhelm Vorstand: Propach, Köln. Prokurist: J. H. Ingwersen. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Dir. Geh. Hofrat Dr. G. Aufschläger (Hamburg); Stellv.: Bankier George Behrens (Hamburg); sonst. Mitgl.: Gen. Dir. Berg- assessor a. D. W. Kesten (Gelsenkirchen-Rotthausen), Gen.-Dir. Dr. Paul Müller (Köln), Henry Lamotte (Bremen), Richard Edmund Berckemeyer (Hamburg), Dr. jur. Rudolf Schmidt (Köln), Gen.-Dir. E. Wiskott (Essen-Ruhr). Entwicklung: Gegründet: 2./8. 1890 in Hamburg unter der Firma „Sprengstoff-A.-G. Carbonit“; am 17/6. 1919 Aender. der Firma in die jetzige. – Die Ges. über- nahm bei ihrer Gründung die Fabrik von Schmidt & Bichel und deren Konzession zur Fabrikation von Sprengstoffen. 1904 Errichtung einer Anlage für nitrierte Teeröle für Sprengstoffzwecke und 1907 einer Fabrik zur Herstellung von Ammoniaksalpeter. 1920 Erricht. einer Lackfabrik in Schlebusch und eines Drahtseilwerkes bei Kiel. 1925 Erwerb des Draht- werkes der Cramer & Cie. G. m. b. H. in Altena i. W. 1926 Stillegung des Werkes Schlebusch infolge von Rationalisierungsmaßnahmen im Konzern der Dyna- mit-A.-G. vorm. Alfred Nobel. 1928 Verlegung des Sitzes der Ges. nach Köln a. Rh. 1929 Erricht. um- fangreicher Neubauten bei Altena. 1932 wurden die Abwicklungsarbeiten, die infolge der Stillegung des Drahtwerkes Altena und des Drahtseilwerkes Kiel durchzuführen waren, weiter fortgesetzt. Die Vorräte der beiden Werke wurden veräußert und die Anlagen des Werses Altena verpachtet; die Verwalt. der Ges. wurde von Köln nach Troisdorf verlegt. Zweck: Fabrikation und Vertrieb von Carbonit, Dynamit u. sonst. Sprengstoffen. Lt. G.-V.-B. v. 17./6. 1919 Her- stellung von Waren und Industrie-Erzeugnissen aller Art sowie Handel mit solchen. Besitztum: Das Drahtseilwerk in Neumühlen-Dietrichshofen bei Kiel umfaßt eine Fläche von 19 081 qm, wovon 2836 am bebaut sind, u. das Drahtwerk in Altena i. W. 8297 qm mit 2000 qm bebaut. Fläche. Der Grundbesitz in Schle- busch (Reg.-Bez. Düsseldorf) hat eine Größe von 868 311 qm und der in Langeisheim von 35 760 qm. Gesamtgrundbesitz der Ges.: 931 449 qm. Sonstige Mitteilungen: Interessengemeinschafts-Vertrag: 1915 Abänderung des zwischen der Dynamit Akt. Ges., vorm. Alfred Nobel & Co. in Hamburg und der Sprengstoff A.-G. Carbonit geschlossenen Vertrags von 1900 sowie der Zusatzverträge von 1911 und 1912, wonach an Stelle des Div.-Satzes der Nobel-Trust 00. derjenige der Dynamit-A.-G. Nobel tritt. Der Vertrag trat in Kraft mit Wirkung vom 1./1. 1914 ab und gilt, nachdem die Trennung vom Dynamit-Trust durchge- führt wurde, bis 31./12. 1925. Nach dem Vertrag bleibt die selbständige Organisation der Carbonit-Ges. erhalten, doch geht der Betrieb für Rechnung und Gefahr der Dynamit-Akt.-Ges. Durch die Nordd. Bank wurde den Aktionären der Ges. das Angebot gemacht, bis 31./5. 1922 5000 M ihrer Aktien gegen 4000 M der Dynamit-Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel & Co. einzu- tauschen, wovon in größerem Maße Gebrauch gemacht worden ist. Der Vertrag mit der Dynamit Akt.-Ges. vorm. Alfred Nobel ist lt. G.-V. v. 27./6. 1925 un 5 Jahre bis Ende 1930, und lt. G.-V. v. 1./7. 1930 um weitere 5 Jahre, also bis 31./12. 1935, verlängert worden. Sat-ungan: Geschäftsjabr: Kalenderj –— G.V. spät. Juni (1933 am 27./6.); jede Aktie = 1 St. – Von Keingewinn 5% zum R.-F. (Gr. 10%); 4 % Div.; vom übrigen 10% Tant. an A.-R.; Rest Super-Div. oder zur Verfüg. der G.-V. Zahlstellen: Hamburg: Deutsche Bank u. Dis- conto-Ges., Commerz- u. Privat-Bank; Berlin u. Köln: Deutsche Bank u. Disconto-Ges.; Troisdorf: Ges.-Kasse. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 500 000 RM in Akt. zu 500 RM. Vorkriegskapital: 3 000 000 M. Urspr. 1600 000 M, erhöht 1911 um 1 400 000 M. —– Lt. G.-V. v. 21./11. 1924 Kap.-Umstell. von 3 Mill. M aut 1500 000 RM durch Herabsetz. der Aktien von 1000 M auf 500 RM (2: 1). Großaktionöre: Dynamit-A.-G. vorm. Alfrel Nobel & Co. in Hamburg (ca. 97 % gem. mit der I. G. Farbenindustrie A.-G.). Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 125 120 55 93 86 (116 Niedrigster 91 91 54.875 55 77 (175 Letzter 117 95 1 77 62.50 41.350 in Berlin im Okt. 1905; erster Knurs Börsenzulass. Kurs daselbst 140 %. – Auch in Hamburg zugelassen. ult. 1927–1932: Stets gestrichen. Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 1037 Stamm-Aktien 5.1 5.1 5.95 5/1 2 975 2.97500 Div. für 1932 zahlbar gegen Div.-Schein Nr. 42. Reante u. arbeiter: 19271932: 140 % 111 92, 7.