3800 Papier-Industrie. 1933 Herabsetz. des A.-K. in erleich- terter Form von 1 200 000 RM auf 1 100 000 RM durch Einziehung von 100 000 RM eigenen Aktien. Der Buch- gewinn soll zur teilweisen Deckung des Verlustes aus 1932 herangezogen werden. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 am 25./8. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. (Grenze 10 % des A.-K.), dann 4 % Div., herauf evtl. Bildung oder Verstärkung solcher Rückl., Tant. an A.-R. (außer einen festen Vergütung von 1000 RM je Mitglied, der Vors. 2000 RM), Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. 54 400, Geschäfts- und Wohngebäude 107 140, Fabrik- gebäude und andere Baulichkeiten 627 615, Maschinen u. maschin. Anlagen 616 650, Werkzeuge, Betriebs- und Geschäftsinventar 9453, Beteiligungen 22 531, Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 78 935, halbfertige Erzeugnisse 57 437, Fertigfabrikate 34 825, Wertpapiere 650, Voraus- zahlungen 1636, Warenaußenstände 176 261, Schecks u. Wechsel 7024, Kasse, Postscheck und Notenbanken 7289, Lit. G V „ 28.8. andere Bankguthaben 5677, Posten, die d abgrenzung dienen 5100, Verlustvortrag an 34 794 Verlust 1932 86 538. = Passiva Verpisdliehkeiten: Hypotbeken % 7354, Verbindlichkeiten auf Grund v. Warenlies und Leistungen 227 978, Akzeptverbindlichkeiten 22 60 Verbindlichkeiten gegenüber Banken 390 213, Posten die der Rechnungsabgrenzung dienen 31 937 85 1 923 946 RM. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Lo und Gehälter 416 600, soziale Abgaben 35 330, 4 bungen auf Anlagen 62 504, sonstige Abschreibungen 40 092, Zinsen 35 858, Besitzsteuern 12 790, sonstige Auf- wendungen 46 440. – Kredit: Ertrag nach Abzug der Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 542 413 sonstige Erträgnisse 20 673, Verlust 1932 86 528. 83. 649 614 RM. Dividende 192 7–1932: 5, 0, 0, 0, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Chemnitz: Allg. Deut- sche Credit-Anstalt, Dresdner Bank, Reichsbank. Papierfabrik Großenhain Aktiengesellschaft. Sitz in Großenhain. vVorstand: Arthur Buschmann, Großenhain; Kurt Jahn, Leipzig; Stellv.: Paul Fuchs, Leipzig. Aufsichtsrat: Vors.: Komm.-Rat Dr. h. c. Erich Rabbethge, Bergen; stellv. Vors.: Erster Bürgermstr. Max Hotop, Großenhain; Dr. Oskar Rabbethge, Klein- wanzleben; Dr. Egon Fuchs, Prag; Max Benies, Schloß Klecan b. Prag; Verlags-Dir. Max wWwolff, Dresden; Gen.-Dir. A. Kraulidat, Berlin. Gegründet: 8./11. 1920; eingetr. 15./11. 1920. Sitz bis 20.76. 1927 in Freiberg i. Sa. Firma lautete bis 27./4. 1928: Muldentalwerke Akt.-Ges. Zweck: Erzeugung von Papier und Pappen aller Art sowie der Handel mit diesen Erzeugnissen; Er- richtung, Erwerb, Pachtung von Papier-, Pappen-, Holz- stofffabriken oder ähnlichen Betrieben sowie die Be- teiligung an gleichartigen Unternehmungen. Die Ver- arbeitung von Schilf ist ganz eingestellt worden. Besitztum: Das Fabrikgelände in Großenhain i. Sa., der frühere Flugplatz, von dem auch noch die Wache, Kaserne, Autohalle u. Werft nach zweckent- sprechenden Umbauten direkte Verwendung finden konnten, umfaßt 100 040 qm, die von der Stadt käuflich erworben worden sind. Davon sind 12 050 qm bebaut mit etwa 88 000 qm umbauten Raumes. Die Werk- anlagen, in Eisenbeton ausgeführt, mit den neuesten Maschinen ausgestattet, haben alle Vorzüge der fort- geschrittenen Technik aufzuweisen u. gehören zu den modernsten der Papierverarbeitung. Eine eigene Kraft- anlage mit einem neuzeitlich eingerichteten Kesselhaus mit 5 Steilrohrkesseln versorgt das Werk mit Kraft. Die Kesselbeschickung erfolgt automatisch durch Waggonkipper, Elevatoren und Förderbänder in Ver- bindung mit Hochbunkern. Auch die Entaschung er- folgt automatisch. Als Kraftquellen dienen 2 Dampf- maschinen mit zusammen etwa 280 Ps u. 1 Dampf- turbine von 1700 PS. Die fehlende Kraftmenge wird durch Bezug von Fremdstrom gedeckt. Das zur Fabri- kation erforderliche Wasser wird durch ein Wasser- werk der Röder entnommen u. in einer großen, aus mehreren Becken bestehenden Wasserkläre geklärt; das Abwasser wird zwecks Wiederverwertung in 4 Faser- fangtrichter, umfangreiche Flächenfilter- u. Klärteich- anlagen geleitet, wo es wieder völlig geklärt wird, um in reinem Zustande dann in die Röder zurückzufließen. Mit einer feuerlosen Lokomotive auf Anschlußgleis wird das Rohmaterial, Holz, Zellulose, Altpapier direkt der Fabrik zugeführt. Auf einem Stetig- u. einem Pressenschleifer wird der Holzstoff hergestellt, und zwar täglich etwa 26–28 t lufttrocken gedacht. Der Stoff wird nur eingedickt und automatisch den Stoff- mischmaschinen zugeteilt. Es sind vorhanden 3 große Kollergänge, 3 Wurster, 7 Holländer, 3 Bütten für die Papiermasch. u. 7 Bütten für die Kartonmaschine. Die Papiermaschine fertigt maschinenglatt weiß Rotations- druck im Gewicht von 50 g/qm. Die Tagesproduktion beträgt durchschnittlich 35–40 t. Auf der Kartonmasch. werden alle gängigen Kartonsorten, wie Duplex- und Triplexkarton, Chromoersatz- und Graukarton im Ge- wicht von 250 bis etwa 900 g hergestellt. Die Pro- duktion beträgt durchschnittlich 25–30 ft in 24 Stunden. Die Fabrikanlage in Freiberg wurde 1926 still- gelegt und Mitte 1928 verkauft. Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: Verband Deutscher Druckpapier-Fabriken, G. m. b. H., Berlin, Verband Deutscher Kartonfabriken, G. m. b. H., B.-Charlottenburg, Chromoersatzkarton-Verband, G. m. b. H., B.-Charlottenburg. Kapital: 1 000 000 in 1000 Akt. zu 200 RM und 3800 Akt. zu 1000 RM. Urspr. 5 000 000 M, erhöht 1921 um 15 000 000 M, 1922 um 280 000 000 M, 1923 um 700 000 000 M. – Lt. G.-V. um33 /9 1924 Erhöh. um 500 000 Bill. M. —, Lt. G.-V. v. 23./12. 1924 Umstell. von 500 000 Bill. M u. 1 Md. auf 2 000 000 RM (100 Bill. M =400 RM) in 5000 Akt. au 400 Reieh Z .... Herabsetz. des A.-K. von 2 000 000 RM auf 200 000 RM durch Zusammen- legung von je 5 Akt. zu 400 RM in 1 Aktie zu 200 RM u. wiedererhöh. um 800 000 RM auf 1.000 000 RM. Geschäftsjahr: Kalenderjahr (bis 1930: 1./10. bis 30./9. – G.-V.: 1933 am 17./8. — Stimmrecht: Je 200 RI St.-Akt. = 2 St. Rilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Anlage- Vermögen: Grundstücke 28 841, Geschäfts- u. Wohn. gebäude 41 000, Fabrikgebäude 421 000, Maschinen und masch. Anlagen 1 693 500, Werkzeuge, Betriebs- u. Ge- schäftsinventar 140 977, Beteiligungen 32 575, Umlauf- vermögen: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 372 070, Fabri- kate 78 583, Effekten 103 003, Hyp. 40 000, geleistete Anzahlungen 5834, Forderung für Warenliefer. u. Leist. 241 822, Wechsel 15 647, Kasse- u. Postscheckguthaben 6043, Bankguthaben 11 994, Entwertungskonto 64 000; Uebergangsposten 2542; Verlust 210 330, (Bürgschaften u. Kautionen 539 124). – Passiva: Grundkap. 1 000 000, Delkr. 4764, Verbindlichkeiten auf Grund von Waren. liefer. u. Teist. 222 454, Akzepte 44 896, Verbindlich- keiten gegenüber Banken u. Darlehnsgebern 2 235 70, Uebergangsposten 7903, (Bürgschaften und Kautionen 539 124). Sa. 3 515 813 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus 1931 99 490, Löhne u. Gehälter 459 400, soziale Abgaben 43 444, Abschreibungen auf Anlagen 102 830, sonstige Abschreibungen 31 013, Zinsen 150 1 Besitzsteuern 17 496, Aufwendungen gem. §261 65. 251 476. – Kredit: Roheinnahmen gemäß §261 945 562, Verlust (Vortrag aus 1931.99 490 Verlust 1932 110 339) 210 330. Sa. 1 155 892 RM. 90 Gesamtbezüge des Vorstandes u. A.-R. für 1932: 28 Reichsmark. Dividenden 1926/2 7–1931/32: 0 %. 4 Zahlstellen: Großenhain: Ges.-Kassen und Sta girokasse; Berlin: Deutsche Kredit- u. Handelsges A.-G., Friedrichstraße 100; Leipzig: Dresdner Bank: Dresden; Reichsbankhauptstelle, Dresdner Bank.