3972 Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. Vertrag mit der Stadt Berlin: Zwecks Durchführung der oben genannten Aufgaben hat die Ges. von der Stadtgemeinde Berlin das Erbbaurecht und Vorkaufsrecht an den folgenden Hafenanlagen: Ost- u. Westhafen, Spandauer Südhafen, Neuköllner Hafen, Tegeler Hafen u. Urbanhafen, sämtlich nebst Zubehör erworben, Ladestraßen nebst Bauten, Anlagen u. Zu- behör von der Stadtgemeinde Berlin gepachtet. Beteiligungen: „Hafa-“ Wach- u. Reinigungs- Ges. m. b. H., Berlin (Kap. 20 000 RM), welche die Be- wachung, Reinigung u. Schuttabfuhr, soweit diese Ar- beiten mit den Häfen in Verbindung stehen, ausführt. Hafenwerkstätten (Hawerk) G. m. b. H., Berlin (Kap. 20 000 RM), welche diejenigen Ausbesserungen in den Betrieben der Ges. vornimmt, welche nicht Spezial- firmen übertragen werden müssen. „Nordhafen“ Speicherei- u. Speditions-G. m. b. H., Berlin (Kap. 6000 RM, Beteilig. 100 %). Die Geschäfte der ,Nord- hafen“ Speicherei- und Speditions-G. m. b. H. werden von der „Behala“ geführt. Statistik: Umschlagleistung 1927–1932: 2 012 845, 2 454 052, 2 614 528, 2 449 575, rd. 2 360 000, 1 930 024 t. Der gesamte Gütereingang betrug 1928–1932: 3 255 323, 3 566 787, 2 866 167, 2 225 166, 2 016 985 t. Kapital: 1 680 000 RM in 4000 St.-Akt. zu 400 RM u. 4 Vorz.-Akt. zu 20 000 RM. Urspr. 420 Mill. M in 20 000 Inh.-St.-Akt. A zu 10 000 M u. 2000 Inh.-St.-Akt. B zu 100 000 M sowie 4 Nam.-Vorz.- Akt. C zu 5 Mill. M. – Lt. G.-V. v. 21./11. 1924 wurde das A.-K. von 420 Mill. M auf 1 680 000 RM in 1 600 000 RM St.-Akt. u. 80 000 RM Vorz.-Akt. umgestellt. Großaktionäre: Das A.-K. der Ges. ist im Besitz der Stadt Berlin. Anleihe: 7 000 000 RM zu 6 % verzinsl., aufgen. für die Erweiterung des Westhafens. Die Anleihe ist bei der Preußischen Central-Bodenkredit-A.-G., Berlin, u. der Bayerischen Hyp.- u. Wechselbank, München, auf- genommen u. durch hypothekarische Eintragungen auf das Erbbaurecht an dem West-, Ost- und Spandauer Hafen gesichert. Geschäftsjahr: Kalenderj. — G.-V.: 1933 am 30./6. – Stimmrecht: 1 Aktie 1 St., 1 Vorz.-Akt. 15 St. Gewinn-Verteilung: 10 % Div. an St.-Akt., dann entsprechend den Nominalbeträgen an St.- u. Vorz.-Akt., an letztere jedoch höchstens bis 4 %, der Rest fällt an die St.-Akt. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Wert des Erbbau- und des Pachtvertrages 2 836 937, Bauten auf Erbbau- und Pachtgelände 5 072 708, Maschinen auf Erb- bau- und Pachtgelände 1 034 124, Betriebsgeräte auf Erbbau- und Pachtgelände 25 627, eigene Grundstücke (Köpenicker Str. 22 u. 24a) 1 389 000, Wohngebäude 66 073, Speicher und sonstige Gebäude 777 582, Maschinen 92 840, Büroeinrichtungen 1, Beteiligungen 79 201, Wa- renbestände 4451, Wertpapiere 25 760, Forderungen auf Grund von Leistungen 325 731, Forderungen amabhängige Ges. auf Grund von Leistungen und Lieferungen 17 265, sonstige Forderungen 24 446, Darlehen und Vorschüsse an Angestellte und Arbeiter 3748, Wechselbestand 4426, Kassenbestände und Postscheckguthaben 24 296, Bank- guthaben 4740, Abgrenzungsposten 30 274, Anleihekosten 317 550, Verlust 289 195 (Bürgschaften für abhängige Gesellschaften 4001. gegebene Sicherheiten 2 458 300). – Passiva: A.-K. 1 680 000, gesetzl. Reservefonds 55 000, Rückstellungen für Erbbau- und Pachtvertrag-Ver- pflichtungen 500 000, Rückstellungen: Steuern 5423, Ruhegelder 185 590, sonstige 579 003, Wertberichtigung des Erbbau- und Pachtvertragwertes 372 000, Delkredere 35 231, Hypotheken 7 977 517, Anzahlungen von Kunden 224 709, Verbindlichkeiten auf Grund von Leistungen 126 483, Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Ges. 16 849, sonstige Verbindlichkeiten 14 318, Verbindlich- keiten gegenüber Banken 437 429, Abgrenzungsposten: Zinsen 97 805, Steuern 101 675, sonstige 36 941 (Bürg- schaften für abhängige Gesellschaften 4001, gegebene Sicherheiten 2 458 300). Sa. 12 445 976 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Be- triebsausgaben: Löhne 861 447, sonstige 910 065, Hand- lungsunkosten: Gehälter, Tantiemen, Gratifikationen 551 723, sonstige 357 096, soziale Abgaben 104 315, Ab- schreibungen auf Anlagen 372 693, sonstige Abschrei- bungen: auf Beteiligungen 9200, auf Wert des Erbbau- und Pachtvertrages 62 000, auf Anleihekosten 50 750 Zinsen 556 815, Steuern und Abgaben: Besitzsteuern 446 391, sonstige Steuern und Abgaben 76 699, sonsti „ Aufwendungen: Erbbau- und Pachtyertragsverpfl-Kücf- stellung 129 042, Zuweisung zum Delkredere-Kont 25 000, Mindererlös bei Abgang, Maschinen 300, Wehl fahrtslasten 6523. – Kredit: Gewinnvortrag 78 1788 Bruttobetriebseinnahmen 3 999 008, Erträge aus Beteill. gungen 1250, außerordentliche Erträge 152 427, Verlust * (367 374 abz. Gewinnvortr. 78 178) 289 195 (vorgetragen) Sa. 4 520 059 RM. Dividenden 192 7–1932: 0, 0, 6, 6, 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Aus dem Geschäftsbericht 1932: Bei Uebernahme ihres Amtes hat der jetzige Vorstand die von dem früheren Vorstand aufgestellte Bilanz und den Geschäftsbericht vorgefunden. Der Vorstand erteit über das abgelaufene Geschäftsjahr nach den vorgefun- denen Unterlagen den nachstehenden Bericht: Seit Gründung der Gesellschaft sind zehn Jahre vergangen. Während dieser Zeit hat die Gesellschaft die Häfen und ihre Anlagen (insbesondere den Westhafen und den Spandauer Hafen) durch Mittel, welche durch Aufnahne von Hypotheken beschafft worden sind, und zum Tei( auch mit eigenen Geldmitteln in einem Ausmaßle aus- gebaut, das von dem früheren Vorstand und Aufsichts- rat für richtig gehalten worden ist. Die aufgenon- menen Hypotheken belasten den Betrieb zum Teil länger als 30 Jahre. Die Gesellschaft hat ferner den an dor Köpenicker Straße belegenen Vigktoriaspeicher erworben. Der Viktoriaspeicher war schon früher der Gesellschaft zum Kauf angeboten worden, der Ankauf wurde aber immer abgelehnt, weil der Viktoriaspeicher keine nennenswerte Konkurrenz infolge der Unvollb bhommenheit seiner technischen Anlagen darstellte. Aus dem Vorgang über den Ankauf ist zu berichten, dub nach einer Erklärung des ehemaligen Gen.-Dir. Schis- ning keinesfalls mehr als 2 Mill. RM betragen dürs. Die Vorgänge, die trotzdem zu einem Erwerb aum Preise von 2 356 000 RM geführt haben, sind noch nicht vollkommen aufgeklärt. Sie bilden unter anderem den Gegenstand einer bei der Staatsanwaltschaft schweben- den Untersuchung. Fest steht, daß die Gesellschafß den Viktoriaspeicher nicht nur zu hoch bezahlt hat, sondern daß sie auch noch eine Ankaufsprovision von 15 000 RM aus ihren Mitteln an den ehemaligen Stad- rat Schlichting abgeführt hat, nach dessen Aussogs dieser Betrag von 15 000 RM zwischen ihm und dem ehemaligen Gen.-Dir. der Behala, Schüning, geteilt worden ist. –— Die Gesellschaft hat ferner den vo dem Westhafen belegenen Nordhafen-Speicher für lanes Jahre in Betrieb genommen. Die vorstehend spezii- zierten Aufwendungen, welche mehr als 10 Mill. M erforderten, belasten die Gesellschaft heute mit einen jährl. Zinslast von mehr als 500 000 RM. Es eind Bestrebungen im Gange. diese Zinslast — erforder- lichenfalls durch Beschaffung anderer Geldmittel — senken, weil eine Entlastung des Etats der Ges. in dieser Hinsicht eine unbedingte Notwendigkeit ist. Der Vorstand der Gesellschaft vertritt den Standpunkt, da0 der Ausbau des 3. Hafenbeckens und der Ankauf d Viktoriaspeichers die Finanzen der Gesellschaft über Gebühr belastet hat. Die jährliche Leistung der Häfen von 735 000 t aus dem Jahre 1923 stieg bis auf 2 610 0 0 Tonnen im Jahre 1929, Die Ende 1929 einsetzende Wirtt schaftskrise hat einen scharfen Rückgang des UÜu- schlages in unseren Anlagen mit sich gebracht. Die bewegte Gütermenge ist langsam zurückgegangen, und zeigt 1932 einen Umschlag von 1 930 000 t. Es hat den Anschein, als ob die Abwärtsbewegung noch anhalten wird. Durch die mit den Besitzern der Aktienmajorifi . abgeschlossenen Betriebsverträge, ferner durch die 10 diesen Firmen abgeschlossenen Sondervertfräge und Soul- dergeschäfte sind der Gesellschaft seit ihrem Bestebe 3 125 000 RM entzogen worden. Die Ges. hat in Jahren ferner außergewöhnlich hohe Gehälter für d?2 Geschäftsleitungen bezahlen müssen. Ein vorzeitig de geschiedenes Vorstandsmitglied hat seit dem Jahre 1 in welchem sein Ausscheiden erfolgte, bis beute aus seinem alten Vertragsverhältnis insgesamt 2 e. bezogen. Neben den erheblichen Kosten für sehr * Gehälter sind Jahr für Jahr große Beträse .