3984 Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn-Gesellschaft. Sitz in Berlin W 62, Kurfürstenstraße 87. Verwaltung: Vorstand: Vors.: Landrat a. D. William von Guenther, Liegnitz; Reg.-Baumeister a. D. Erich Ka- bitz, Berlin; Eisenbahndir. Carl Stoephasius, Berlin- Spandau. Oberste Betriebsleitung: Reg.-Baumeister a. D. Hintze, Breslau; Reg.-Baumeister a. D. Michalski, Breslau; Stellv.: Reg.-Baumeister a. D. Noack, Berlin. Aufsichtsrat: Vors.: Landrat a. D. und Ritter- gutsbes. Dr. Curt von Engelmann, Waldheim, Kreis Steinau; stellv. Vors.: Landrat a. D. Geh. Reg.-Rat Dr. Kurt von Ravenstein, Logischen bei Guhrau, Bez. Breslau; sonst. Mitgl.: Landrat Bertuch, Steinau a. O.; Oberbürgermeister Hans Charbonnier, Liegnitz; Eisen- bahn-Dir. Dr.-Ing. Hans Drewes (A.-G. für Verkehrs- wesen), Berlin-Südende; Gen.-Konsul Julius Hellmann, Berlin; Dir. Dr. Alfons 8 (Lenz & Co.), Berlin; Eisenbahn-Dir. Paul Lenz, Berlin; Gen.-Dir. Dr. Erich Lübbert (A.-G. für Verkehrswesen), Sommerswalde; Bankier Dr. Julius Mankiewicz (Jacob S. H. Stern), Frankfurt a. M.; Dir. Dr. Dietrich Pundt (A.-G. für Verkehrswesen), Berlin; Bank-Dir. Karl Selle, Lieg- nitz; Bürgermeister Karl Wandelt, Parchwitz. Entwicklung: Gegründet am 25./5. 1897 laut Konzession vom 12./4. 1897 auf unbestimmte Zeit. Sitz bis 6./1. 1920 in Rawitsch, bis 12./7. 1932 in Liegnitz. – Privatbahn unter eigener Verwaltung. Die Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn führt als normalspurige Nebenbahn von Liegnitz über Steinau (Oder), Herrnstadt. Von der ehem. ganz auf deutschem Gebiet belegenen Strecke ist infolge der durch den Friedensvertrag von Ver- sailles erfolgten Grenzfestsetzung die Strecke Lieg- nitz-Wehrse-Grenze mit (4.46 km in Deutschland ver- blieben, während v. 17./1. 1920 ab. die Strecke Wehrse- Grenze–Kobylin mit den beiden Teilstrecken Görchen- Gostkowo u. Görchen-Pakoswalde zus. mit 54.62 km auf polnisches Gebiet zu liegen gekommen und seit 1./5. 1932 dem polnischen Staatsbahnnetz angegliedert sind. Die Betriebsführung der Liegnitz-Rawitscher Eisen- bahn wurde der Lenz & Co. G. m. b. H., Berlin, von der Betriebseröffnung an auf 20 Jahre übertragen; der Betriebsvertrag ist vorläufig bis 31./12. 1945 verlängert worden. Die polnische Strecke ist auf den polnischen Staat übergegangen, der den Betrieb selbst führt. Zweck: Bau u. Betrieb einer vollspurigen Nebeneisenbahn von Liegnitz über Rawitsch nach Kobylin mit zwei Abzweigen. Besitztum: Betriebsbeschreibung: Die Strecke Liegnitz2— Wehrse–Landesgrenzo hat eine Länge von 74.46 km. Es schließt die Liegnitz-Rawitscher Eisenbahn jetzt an: auf deutschem Gebiet: in Liegnitz, Steinau (Oder) und Herrnstadt an die deutsche Reichsbahn, ferner in Krehlau an die Lissa Guhrau-Steinauer Kleinbahn; auf polnischem Gebiet: in Rawitsch und Kobylin an die polnische Staatsbahn, ferner in Gostkowo an die Gostyner Kreisbahn. Gemeinschaftsbahnhöfe sind die Bahnhöfe Steinau (Oder) und Herrnstadt mit der deutschen Reichsbahn, der Bahnhof Krehlau mit der Lissa-Guhrau-Steinauer Kleinbahn, die Bahnhöfe Ra- witsch und Kohylin mit der polnischen Staatsbahn. Außer den Gemeinschaftsbahnhöfen sind vorhanden: a) Bahnhöfe, und zwar: Liegnitz, Pohlschildern, Parchwitz, Bielwiese, Winzig u. Wehrse; b) 8 Halte- stellen, und zwar: Panten, Bienowitz, Porschwitz, Ibsdorf. Piskorsine, Gr. Tschuder, Tscheschkowitz- Bienowitz und Woidnig; c) die Umschlagstelle Stei- nau Odorhafen mit Lagerschuppen, Ladektänen und KRutschvorrichtungen; d) 2 Privatladestellen, u. zwar Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. wertes. – Die G.-V. v. 22./9. 1931 beschloß, diejenigen Pfaffendorf u. Gurkau; e) 17 Privatanschlußgleise. 1) 1 Werkstatt für Lokomotiv- u. Wagss : in Steinau (Oder); g) 2 Lokomotivschuppen in Liegnitz Steinau (Oder) u. Wehrse. 0 Betriebsmittel: An Betriebsmitteln sind v den 10 Lokomotiven, 12 Personenwagen, 5 Gepäckwagen, 27 bedeckte Güterwagen, 72 offene Gü. terwagen, außerdem 6 Bahnmeisterwagen. Sonstige Mitteilungen: Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. (seit 1/ 1927, vorher April-März). – Gen.-Vers. (1933 am 29./6.); jede Aktie = 1 St. – Gewinn-Verteilung: 4 % 93 Aktien, der Rest gleichmäßig auf Vorz.A un t.-A. Zahlstellen: Berlin: Berl. Handels-Ges., S. Bleich- röder, Reichskreditgesellschaft A.-G., Mendelssohn & Co.; Breslau: E. Heimann; Hamburg: Herrmann & Haus- wedell; Liegnitz: Ges.-Kasse, Deutsche Bank u. Disc. Ges.; Frankfurt a. M.: Jacob. S. H. Stern. Statistische Angaben: Aktienkapital: 5 950 000 RM. davon 5 718 300 M Vorz.-A. A in 8169 Vorz.-A. zu je 700 RM u. 231 700 Rll St.-A. B in 331 St.-A. zu je 700 RM. Die Vorz.-A. Lit. A berechtigen zu einer Vorz.-Div. von 4½ % ohne Nachzahl.-Verpflichtung seitens der Ges. und bei Auf.- lösung der Ges. zu einer priorität. Auszahlung zun Nennwert. 33 Vorkriegskapital: 8 500 000 M. Urspr. 8 500 000 M in 5000 Vorz.-Akt. Lit. A u. 3500 St.-Akt. Lit. B zu 1000 M. – Lt. G.-V. v. 17./9. 1924 wur- den diejenigen St.-Akt. Lit. B, auf welche von ihren In. habern bis zum 30./11. 1924 eine Zuzahl. von 80 Renten- mark geleistet wurde, in Vorz.-Akt. Lit. A umgewandelt. Umgewandelt wurden 2 482 000 M St.-Akt. — Die G.-V. v. 29./8. 1925 beschloß, das A.-K. von 8 500 000 M auf 5 950 000 RM (10: 7) umzustellen durch Abstempel. des Nennwerts der Aktien von 1000 M auf 700 RM. —– Die G.-V. v. 3./7. 1930 beschloß die Gleichstellung der Vorz- Akt. A und der St.-Akt. B bei Zuzahlung seitens der Sts- Aktionäre auf die B-Akt. in Höhe von 7 % des Nenn. St.-Akt. B. auf welche bis 30./6. 1932 einschl. eine Zuzah. lung von 4 % für jede Aktie zu 700 RM = 28 RM goeleistet worden ist, in Vorz.-Akt. A mit Div.-Ber. v. 1./1.1992 umzuwandein. – Die G.-V. v. 29./6. 1933 beschloß eine weitere Gleichstellung der St.-Akt. B mit den Vorz.-Alt. gegen Zuzahlung von 4 % auf die St.-Akt. Als Endterm für diese Umwandlung wurde der 31. Dezember 1933 fest. gesetzt. 1932 haben von dem schon früher beschlossenen Umtauschangebot St.-Akt. Lit. B im Nominalbetrage on 23 100 RM Gebrauch gemacht. so daß Ende Dezember 1932 noch 231 700 RM St.-Akt. Lit. B in Umlauf waren. Großaktionär: Die A.-G. für Verkehrswesen Berlin besitzt 1 526 000 RM Vorz.-A. Lit. A. Anleihen: 1 4½ % Obl. v. 1903. Stücke zu 500 M aufgewertet auf 75 RM. — Tilg.: die Anleihe ist zury Rückzahl. zum 1./10. 1923 gekündigt. – Die Anleihe wurde in Breslau notiert. 2. 4½ % Obl. v. 1910. Stücke zu 1000 M, aufgewertet auf 150 RM. —– Tilg.: die Anleihe ist zur Rückzall zum 1./10. 1923 gekündigt. – Die Anleihe wurde nicht notiert. Beide Anleihen waren am 2./1. 1932 zahlung fällig. Nach der Entscheidung der Sprucc stelle für Aufwertungssachen beim Oberlandesgericll Breslau vom 9./1. 1932 ist der Gesellschaft für dle am 1./1. 1932 fälligen aufgewerteten Kapitalbelritze 3 Schuldverschreib. von 1903 und 1911 eine Zahlungelfäß in der Weise bewilligt. daß von dem Gesumtpelvs der von jeder der beiden Anleihen noch im befindliehen Schuldverschreib. (ult, 1931: 139 000 13 je am 30./6. 1932, 30./9. 1932, 31./12. 1932. 31./3. 5 30./6. 1933 und 30./9. 1933 zu zahlen ist. Die zu 19 genannten Terminen jeweils zurüekzuzahlenden Sch verschreib. sind durch Auslos festzustellen.