Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. 3987 ― 30./8. 1929 die Erhöhung des A.-K. um 1640 000 RM auf 7 000 000 RM. Obwohl der End- fermin für die Zeichnung der Aktien auf den 30./9. 1931 kinaus verlegt war, konnte auch bis zu diesem Tage das neue A.-K. nicht beschafft werden, da die wirt- chaftliche Notlage die Bereitstellung neuer Kapitalien, insbes. seitens der der Ges. angeschlossenen Kommunal- verbände, unmöglich machte. Damit ist die am 30./8. 119ꝰ29 beschlossene Kapitalerhöhung um 1 640 000 RM hinfällig geworden; desgleichen ist das Bahnbauprojekt uuf absehbare Zeit zurückgestellt. — 1932 Sanierung der Ges. (s. auch „Kapital'). Zweck: Der Bau u. Betrieb von Neben- u. Kleinbahnen im Kreise Niederbarnim u. Umgegend u. die Beteilig. an Geschäften aller Art, die den Zwecken der Ges. mittel- bar oder unmittelbar förderlich sind, vorbehaltlich der in jedem einzelnen Falle einzuholenden Genehmigung der Reichsaufsichtsbehörde. Besitztum: Linien: Vollspurige eingleisige Nebeneisenbahn von Reinickendorf-Rosenthal über Basdorf nach Lieben- bpalde u. von Basdorf nach Groß-Schönebeck mit einem Güteranschlußgleis von Reinickendorf nach Schönholz (157 km). Länge 62 km. Industriebahn Tegel–Fried- richsfelde. Diese normalspurige Kleinbahn hat eine Gesamtbetriebslänge von 26 km u. 64 Anschlußgleise. Sie beginnt an dem zu ihr gehörenden Tegeler Hafen, der mit zwei Portalkränen zu je 5 To. und einem portalkran zu 2 To. Tragkraft ausgerüstet ist und an den Tegeler See anschließt. Von hier geht die Bahn über Wittenau, Lübars, Rosenthal, Nordend, Buchholz, Heinersdorf, Weißensee, Hohenschönhausen bis Fried- richsfelde, wo sie in die Wriezener Strecke der Reichs- bahn einmündet. Sie besitzt Stationen in diesen Orten, eine Werkstatt mit Lokomotivschuppen in Tegel und einen Lokomotivschuppen in Hohenschönhausen. Betriebsmittel auf beiden Bahnbetrieben: 16 Lokomotiven, 48 Personenwagen, 13 Gepäckwagen, 1 Gaswagen, 1 Bahnhofswagen, 27 Güterwagen für den Binnenverkehr, 14 Bahnmeisterwagen, 1 Motor-Draisine, 1 Schienenfahrrad, 3 elektrische Portalkräne, 1 Wagen- drehkran, 1 Hilfsgerätewagen, 1 Kesselwagen. In den Reichsbahnwagenpark sind eingestellt: 236 Güterwagen. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folgenden Verbänden M: Verein Deutscher Eisenbahnverwaltungen, Deutscher Eisenbahn-Verkehrsverband, Reichsverband Deutscher Verkehrsverwaltungen E. V., Internationaler Verein der Straßenbahnen, Kleinbahnen u. öffentl. Kraftfahrunter- nehmungen, Arbeitgeberverband der Deutschen Straßen- bahnen, Kleinbahnen u. Privateisenbahnen E. V., Ver- sicherungsverband Deutscher Eisenbahnen u. Klein- bahnen, Anhaltische Landes-Eisenbahngemeinschaft Abt. „ Verband Märkischer Kur- u. Erholungs- rte. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. (seit 1./4. 1924, vorher April-März). – G.-V.: 1933 am 26./6.; jede Aktie = 1 St. – Vom Reingewinn 5% z. Bilanz-R.-F.; Ueberschuß zur Verfüg. der G.-V. Zahlstellen: Berlin: Hauptkasse Alexanderufer 1, zommerz- u. Privat-Bank, Kreisgirokasse des Kreises Mederbarnim. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 000 000 RM in 26 800 Aktien zu 4e 20 RM und 4640 Aktien zu je 100 RM. Vorkriegskapital: 3 730 000 M. Jibe G.-V. v. 31./1. 1925 beschloß, bei der Umstell. in 6 40 ark das A.-K. von 3 730 000 M auf 2 984 000 RM 3 festzusetzen durch Herabsetz. des Nennwerts der 38 von 1000 M auf 800 RM. –— In der G.-V. v. 1.7. 5 360 0 beschlossen, das A.-K. um 2 376 000 RM auf 7 95 RM durch Ausgabe von 2970 St.-Akt. Lit. A zu h RM zu erhöhen u. gleichzeitig 2 774 000 RM 6 % beerschreib. auszugeben. Die Stadt Berlin erhielt 3 090 RM Aktien Lit. A u. 1 336 000 RM 6 % Schuld- 938 . für die Bahnanlagen der Industriebahn, 286 reis Niederbarnim 920 000 RM Aktien Lit. A u. 000 RM 6 % Schuldverschreib. für einen Barbetrag von 2 350 000 RM. Der Stadt Berlin wurden die gleichen Sonderrechte wie der Provinz Brandenburg u. dem Kreise Niederbarnim eingeräumt. – Durch Beschluß der ao. G.-V. v. 14./11. 1925 ist der Unterschied zwischen den St.-Akt. Lit. A u. Lit. B aufgehoben und beide Aktienkategorien gleichgestellt worden. – Die G.-V. v. 30./8. 1929 beschloß. das A.-K. um 1 640 000 RM auf 7 000 000 RM zu erhöhen durch Ausgabe von 2050 Aktien von ie 800 RM. Die neuen Aktien, div.-ber. v. 1./1. 1930, wurden bis spät. 31./12. 1929 den alten Aktionären zu 100 % zum Bezuge angeboten (auf nom. 2614 RM altes A.-K. konnten 800 RM junge Aktien bezogen werden). Von den Inhabern der neuen Aktien waren von der Einforderung durch den Vorstand (20./9. 1929) bis zum Zahlungstage Stückzinsen in Höhe von 2 % über den jeweiligen Reichsbankdiskont zu ent- richten. Da bis 30./6. 1930 nur 52 % der Kapitalserhöhung gezeichnet war, beschloß die G.-V. v. 30./6. 1930 die Zeichnungsfrist für die neuen Aktien bis 30./9. 1931 zu verlängern. Auch bis zum 27./6. 1931 waren weitere Zeichnungen auf das erhöhte A.-K. für die Verlängerung der Bahn von Liebenwalde nach Zehdenick nicht erfolgt u. die G.-V. v. 27./6. 1931 lehnte es im Hinblick auf die Aussichtslosigkeit, die Finanzierung durchzuführen, ab, die Zeichnungsfrist nochmals auf 1 Jahr zu verlängern. Damit muß das Bahnbauprojekt als auf abschbare Zeit zurückgestellt angesehen werden. – Die 6― 9?9.6. 1932 beschloß. zwecks Deekung von Verlusten u. Vor- nahme von außerordentl. Abschreib. das Grundkapital von 5 360 000 RM auf 536 000 RM durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis 10: 1 herabzusetzen u. gleichzeitig um 464 000 RM auf 1 000 000 RM zu erhöhen durch Aus- gabe neuer Aktien zu je 100 RM. Die neuen Aktien wur- den von den Großaktionären, Berliner Verkehrs-Gesell- schaft u. Kreis Niederbarnim, zu pari übernommen; ferner wurde einer Herabsetzung der Verzinsung der Obli- gationen auf 2 % u. der vorläufigen Aussetzung der Ver- losung von Obligationen zugestimmt. Hauptaktionäre: Berliner Verkehrs A. -G. 601 160 RM = 60.11 %; Landkreis Niederbarnim 268 180 RM = 26.82 %; Provinzialverband Brandenburg 57 060 RM = 5,71 %; Gemeinden und Private 73 600 RM = 7.36 %. 4 % Anleihe von 1908: 1 200 000 M. Stücke zu 1000 M, aufgewertet auf 150 RM. —– Zs. 1./7. – Tilg. ab 1./4. 1909 bis spät. 1947 mit 1 % des urspr. Anleihe- betrages u. ersp. Zs. durch Auslos. oder durch Rück- kauf; ab 1./1. 1918 stärkere Tilg. oder Totalkündig. mit 6monatig. Frist vorbehalten. Sicherheit: Eintragung dieser Bahnschuld in das Bahngrundbuch. Zahlstellen wie bei Div. u. Berlin: Commerz- u. Privatbank, Martin Schifft. Kurs in Berlin 1927 eingestellt. Im Umlauf am 31./12. 1932: 66 450 RM. 6 % Anleihe von 1925: 2 774 000 RM. Die Obligationen wurden an die Stadt Berlin u. den Kreis Niederbarnim zu 100 % begeben. Die Stadt Berlin besitzt davon 1 366 000 RM. Tilg. ab 1926. Ende 1932 noch im Um- lauf: 2 581 000 RM. – In der G.-V. v. 29./6. 1932 wurde im Verlauf der Sanierungsmaßnahmen einer Herab- setzung der Verzinsung der Obligationen auf 2 % u. der vorläufigen Aussetzung der Verlosung von Obligationen zugestimmt. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Stamm-Akt. Lit. A: Höchster 92.75 05 92 25 — % Niedrigster 68 1 ? 22.50 — % Letzter 79.80 71 52 == 25.75 „ Einführ.-Kurs in Berlin 26./11. 1903: 90.50 %. Usance: Lieferbar nur Nr. 1–2830. – Die Notiz wurde am 28./4. 1933 eingestellt. Dividenden: 1927 1928 1929 1930 1931 1932 2 0 0 0 0 0 % Beamte, Angestellte u. Arbeiter: zusammen 1929–1932: 417, 366, 342, 328. Verkehrsentwicklung: I. Reinickendorf-Liebenwalde-Groß-Schönebeck: 1928 1929 1930 1931 1932 Personen 1 843 373 1 778 862 1 492 609 1 105 2890 835 530 Güter in t 476 915 472 955 329 245 275 045 268 869 II. Industriebahn Tegel–Friedrichsfelde: 1928 1929 1930 1931 1932 Güter in t 379 293 418 085 247 441 196 785 170 540 Gewinn-Verteilung: 1928: Reingewinn 9445 RM (davon an Sonder-Stock der Vermögensabrechnung 472. Vortrag 8972). – 1929: Reingewinn 0. – 1930: Verlust 345 744 RM, als Vortrag. – 1931: Verlust 198 488 RM, hierzu Verlustvortrag a. 1930 345 744, gibt Verlustvor- trag 544 232 RM; dieser wurde durch Sanierung be- seitigt. – 1932: Verlust 107 327 RM.