4050 Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. stützung und Förderung nach einheitlichen Geschäfts- punkten und unter einheitlichem Zusammenwirken aus- zuüben. Beide Gesellschaften behalten zwar ihre Selb- ständigkeit, die volle Vereinigung ihrer Interessen aber ist durch gemeinsamen Vorstand, durch einheitliche Leitung des gesamten Schiffahrtsbetriebes und durch die Verteilung des Jahresertrages in gleichem Verhältnis auf beide Gesellschaften gewährleistet. Durch den auf der Grundlage absoluter und bleibender Parität erfolg- ten Zusammenschluß ist der Wegfall jeder kostspieligen Konkurrenz zwischen beiden Großreedereien, die größt- mögliche Verbilligung der Betriebe, die Erhöhung der Widerstandsfähigkeit beider gegen Konkurrenzeinflüsse und die Stärkung ihrer Position gegenüber fremdem Wettbewerb erreicht worden. Damit waren wichtige Voraussetzungen für eine weitere günstige Entwicklung der deutschen Schiffahrt geschaffen. (Näheres über den Vertrag s. unten.) Zur Angleichung der beiderseitigen Beteiligungen wurde der beiderseitige Besitz an Aktien der Deutschen Ost-Afrika-Linie, der Woermann-Linie A.-G., der Ham- burg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft und anderer gleichgestellt, indem der Nordd. Lloyd von der Hamburg-Amerika Linie einen eutsprechenden Teil ihres Mehrbesitzes an Aktien der Deutschen Ost-Afrika- Linie und der Woermann-Linie A.-G. u. a., die Ham- burg-Amerika Linie dagegen von dem Nordd. Lloyd einen entsprechenden Teil seines Mehrbesitzes an Aktien der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Ge- sellschaft übernommen hat. Einem am 1. Jan. 1931 zwischen dem Nordd. Lloyd, der Hamburg-Amerika Linie und der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts- Gesellschaft, Hamburg, getroffenen Fahrplanabkommen für den Passagier- u. Postdampferverkehr nach der Ost- küste Südamerikas folgte als Ergebnis weiterer Ver- handlungen im Mai 1931 der Abschluß eines zehnjährigen Vertrages der drei vorgenannten Linien, der eine ge- meinsame Fahrt auf der südamerikanischen Strecke unter poolmäßiger Verteilung der Ergebnisse vorsieht. 1933 haben die Hamburg-Amerika Linie und der Norddeutsche Lloyd beschlossen, die gemeinsame Füh- rung ihrer Nordamerikadienste in einer internen Orga- nisation zusammenzufassen. Das Gebiet erstreckt sich auf den Personen- und den Frachtverkehr nach und von Kanada und nach und von den Vereinigten Staaten, Ostküste, einschließlich Golf. Es soll dadurch eine straffere Rationalisierung der Nordamerikadienste beider Reedereien hier und in den Vereinigten Staaten und Kanada erreicht werden. Am 5./6. 1930 wurde der Ges. von dem Schiedsrichter in dem amerikanischen Freigabeverfahren eine Gesamt- entschädigung von § 41 800 000 für 43 im Kriege be- schlagnahmte Ozeandampfer zugesprochen. Im Juli 1930 wurde hierauf vom amerikanischen Schatzamt eine An- zahlung von rd. 27 % = $ 11 276 401 geleistet. Im Jahre 1931 wurden der Ges. die letzten 23 % der ersten Hälfte der der Ges. am 5. Juni 1930 zugesprochenen Gesamt- entschädigung durch Ueberweisung eines Betrages von § 9 656 093 ausgezahlt. Die Ges. benutzte diesen Ein- gang nicht nur, um einer Zusage gemäß ihre sämtlichen kurzfristigen ausländischen Bankverpflichtungen abzu- decken, sondern auch zur Bildung einer Betriebsreserve. Zweck: Betrieb einer Reederei sowie der Betrieb von und die Beteiligung an allen Geschäften und Unterneh- mungen, die nach dem Ermessen des A.-R. und des Vorstandes den Interessen der Ges. dienen. Linien: Die Hapag unterhält einen regelmäß. Dampferdienst d. zwar in 22 verschied. Linien nach Nord-, Mittel- u. Südamerika (Ost- u. Westküste), Afrika, Mittelmeer, Levante u. dem Fernen Osten u. betreibt in Deutsch- land Küsten- u. Flußschiffahrt. – Es bestehen Betriebs- gemeinschaften in den Fahrten nach der Westküste Zentral- u. Südamerikas, Venezuela u. Columbien, der Levante u. Afrika mit dem Norddeutschen Lloyd, der Reederei F. Laeisz u. der Stettiner Dampfer-Kompagnie, während mit anderen Ges. verschiedene Fahrplanver- einbarungen getroffen sind. Im übrigen ist die Ges. in fast allen Fahrten Mitglied der bestehenden Fracht- u. Passage-Konferenzen. 335 Br.-R.-T,, 4 Seeleichter von 2991 Br.-R.-T., 25 Fluß. Besitztum: Bestand der Flotte am 31./12. 1932: 14 schiffe vor 912 544 Br.-R.-T., 4 Seebädea 3 5136 Br.-R.-T., 6 Seeschlepper von 1411 Br R. I* 14 Flußschlepper von 851 Br.-R.-T., 30 Barkassen 21 leichter von 6682 Br.-R.-T., 35 Kastensch 2065 Br.-R.-T., 23 offene Schuten von 422 I 34 Fahrzeuge für besondere Zwecke von 5082 Br.-R.-T. (unter den Seeschiffen befinden sich die Dampfer Ney York'' mit 21 867 t, „Hamburg“ mit 21 100 t, „Deutsch- land' u. „Albert Ballin' mit je ca. 20 600 t, „Resolute 3 . mit je ca. 19 700 t, „Cleveland“ mit t, „Milwaukee' mit 16 700 t u. „St. Louis“ mi 16 700 6). Flotte der A.-G. für Seeschiffahrt: 6 Seeschiffe mi 33 343 Br.-R.-T., 55 Binnenfahrzeuge mit 2831 B – Der Flottenbestand der Ges. einschl. der Flotte der A.-G. für Seeschiffahrt setzt sich zusammen aus: 3 Seeschiffen, 4 Seebäderdampfern, 21 See- u. Flub- schleppern, 205 sonstigen Fahrzeugen mit ins 997 693 Br.-R.-T. e . Im Bau befind. sich 2 Seeschiffe von je 12 000 Br.-R.-T. Betriebseinrichtungen an Land. In Han- burg: Hauptverwalt.-Gebäude (Alsterdamm 25) — Reises- büro im Pavillon (Jungfernstieg) u. am Hauptbahnhof – Verwalt.-Gebäude auf Kuhwärder für Kai- u. Hafen. betrieb, Schiffsinspektion, Navigations- u. Sicherheits- wesen, Schiffsausrüstungswesen, Proviant- u. Wäsche- magazin, Reparaturwerkstätten, Arztbüro usw. (siehe auch Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg) — Betriebs. anlagen der Hamburg-Rheinlinie G. m. b. H. am Jo- hannisbollwerk — Betriebsanlagen der Hapag-See- bäderdienst G. m. b. H. an den St. Pauli-Landungs- brücken – Hapag-Ueberseeheim (60 000 qm, im P- villonstil erbaut, bietet etwa 2500 Fahrgästen u. Aus. wanderern gleichzeitig Unterkunft) –— Gepäckabfertig- Stelle am Hauptbahnhof –— Arb.-Wohnhäuser in VWit helmsburg (das Grundstück umfaßt insges. 26 210 qn, bebaute Fläche 4520 qm. Die beiden Baublocks bestehen aus 32 Häusern mit 269 Wohnungen, enthaltend je 2 u 3 Zimmer, Küche usw., ferner ein gemeinsames Bade- haus) – in Cuxhaven: Verwalt.-Gebäude u. Hafev anlagen –— in Berlin: Verwalt.-Gebäude (Unter den Linden 8) – in Frankf. a. M.: Verwaltungs-Gebäude (Kaiserstr. 14). Ferner Betriebsanlagen bzw. Grund- besitz in Hamburg, Emden, Colon, Shanghai, Tongku, Hankau. Lösch- u. Ladebetrieb in Hamburg. Der Lösch. u. Ladebetrieb der Hamburg-Amerika-Linie vol- zieht sich hauptsächlich in den beiden vom Hamburger Staate für den auschließl. Gebrauch der Ges. erbauten Häfen, dem Kaiser-Wilhelm-Hafen u. dem Ellerholz- hafen mit den Schuppen 71–77 sowie am India-Hafen mit Schuppen 57, die zus. einen Flächenraum von ca. 60 ha umfassen. Die Kais: Auguste-Victoria-Kai (1.1 km), Reiher-Kai (0.2 km), Kronprinzen-Kai (0.9 km), Möncke. berg-Kai (0.9 km) u. Afrika-Kai (0.4 km), Schuppen57 zus. also 3.5 km, sind mit 145 fahrbaren elektr. Kränen von je 3000 kg Tragkraft, 20 elektr. Wandkränen von je 2500–3000 kg Tragkraft, 4 Laufkatzen zu 1500 k Tragkraft u. je einem elektr. Schwerkran von 75 000 20 000 u. 10 000 kg, also insgesamt 172 Kränen mif 597 000 kg Tragkraft besetzt. Die Gesamtlagerfläche der auf den Kais befindl. 8 Doppelschuppen betrigt 127 402 qm. Das Schienennetz, das den Verkehr mit den Hauptgüterbahnhof Hamburg-Süd vermittelt, hat eins Gleislänge von insges. 17.4 km. Außerhalb dieser Kal- anlagen werden die Linien nach Java, Australien, Su' afrika u. der Westküste Südamerikas an den der staalh Kaiverwaltung gehörenden Schuppen 51* 52 mit zus 24 500 qm Lagerfläche von der Hamburg-Amerika-Lin abgefertigt. Des weiteren wird ein Teif der Schiffe &8 Ges. auf den Schuppen 69 u. 70 der Lager- u. Spe. ditions-G. m. b. H. für den Dienst nach Kanada le. arbeitet. Es stehen dort überdachte Schuppenflächel von 22 600 am zur Verfügung. Ein besonderer 7glei Kohlenkai mit 2 Kohlenkippen u. 2 Portalkränen fir das Arbeiten mit Greifern versorgt die Schiffe det H. A. L. mit Betriebskohlen u. steht auch zum Kohler umschlag zur Verfügung. Weiter verfügt die 1 über zwei schwimmende Kohlenheber mit grobe