Verkehrs-, Transport- und Lagerhausgesellschaften. 4061 Entwicklung: Gegründet: 18./4. bzw. 5./5. 1913, mit Wirkung ab 1/1. 1913; eingetr. 16./5. 1913. Die Schiffahrtslinie besteht seit 1884, hat inzwischen verschiedene Gesell- schaftsformen durchgemacht u. ist seit 1913 eine A.-G. Viederlassungen bestehen in Freetown, Monrovia, lccra, Lagos, Victoria, Duala, Lobito, Wal- fischbucht u. Lüderitzbucht. –— Die Ges. ver- jor durch den Friedensvertrag ihre ganze Flotte von 2 Schiffen mit 134 373 Brutto-Register-To. u. fast alle anlagen. Der Wiederaufbau wurde nach dem Kriege chergisch, wenn auch unter großen Schwierigkeiten, vieder aufgenommen. 1920 wurde die Fahrt nach Afrika wieder eröffnet; zunächst mit Charterdampfern, später je nach Fertigstellung mit Neubauten oder käuf- lich erworbenen Dampfern. – 1924 führte die heftige Konkurrenz in der Afrikafahrt zum Abschluß der west-, süd- u. ostafrikanischen Konferenzen zwischen den beteiligten Reedereien. – 1931 Sanierung der Ges. Zweck: Betrieb des von der Kommandit-Ges. in Firma „ Woer- mann Linie Kommandit-Gesellschaft'' zu Hamburg über- nommenen Schiffahrtsunternehmens. Dieses Unternehm. erstreckt sich auf den Betrieb von Schiffahrtslinien nach u. von Afrika. Außerdem kann die Linie Ver- sicherungs- u. sonstige Geschäfte jeder Art betreiben, welche der Schiffahrt oder dem Reiseverkehr dienlich sind. Sie kann auch gleichartige Unternehm. gründen, erwerben oder sich an solchen beteiligen. Die Ges. unterhält gemeinschaftlich mit der Deut- schen Ost-Afrika-Linie, der Hamburg-Amerika Linie (Afrikadienst) und der Hamburg-Bremer Afrika-Linie Norddeutscher Lloyd) einen regelmäßigen Dampfer- dienst in verschiedenen Linien nach West-, Süd- und Ostafrika. Zwischen den genannten Ges. besteht ein Poolvertrag ab 1./1. 1927 auf vorläufig 20 Jahre, und zwar für den Betrieb u. die daraus erwachsenden Ein- nahmen. Die Ges. ist außerdem Mitglied der West- afrika-Konferenz u. der Süd- u. Ostafrika-Konferenzen. Die Ges. in Personalunion mit der Deutschen Ost- Afrika-Linie beschäftigte am 1./8. 1932 182 Angestellte, in ihren Tochterges. . Hafenbetrieb der Afrika-Linien G. m. b. H.“' und Schiffswerkstätten „Afrika“ G. m. b. H. 113 Angestellte und 377 Wochenlöhner und sonst. tändige Arbeiter. An Bord der Schiffe einschl. der- jenigen der Deutschen Ost-Afrika-Linie waren zur glei- chen Zeit 15 Kapitäne, 84 OÖffiziere, 102 Ingenieure, ein Wirtschaftspersonal von 666 Köpfen und ein Mann- schaftsbestand von 374 Köpfen. In auswärt. Filialen, Agenturen usw. wurden 61 Angestellte beschäftigt. Besitztum: Hie Flotte der Ges. besteht zur Zeit aus 5 Passa- gierschiffen (35 382 Br.-Reg.-To.), 3 Frachtschiffen (10 965 Br.-Reg.-To.) u. 73 kleinen Fahrzeugen. Etwa 30 % der Tonnage sind in den Jahren 1921 bis 1928 er- baut. Innerhalb des Arbeitsbeschaffungsprogramms u. im Verfolg internationaler Bestrebungen auf Herab- setzung der Welttonnage hat das Reich eine Abwrack- aktion eingeleitet. Von der Flotte der Ges. sind die Dampfer „Waregga“, . Waganda-' u. „Lili Woermann' mit zusammen 12 492 Br.-Reg.-To. zum Abwracken ge- kommen. Aus dieser Abwrackaktion erhielt die Ges. vom Reich eine Prämie von 30 RM pro Br.-Reg.-To. Eine Rückzahlung dieser Prämie an das Reich kommt im Fall einer späteren Gewinnerzielung in Betracht. Die Reichsregierung hat sich die Entscheidung darüber vorbehalten, in welcher Höhe u. unter welchen Bedin- gungen die Rückzahlung von der Ges. nach Vornahme normaler Abschreib. u. gegebenenfalls nach Dotierung des gesetzl. R.-F. aus zukünftigen Jahresgewinnen, be- ginnend mit dem Geschäftsjahr 1934, ratenweise zu er- folgen hat. Alle Seefahrzeuge gehören der höchsten Klasse des Germanischen Lloyds für stählerne Schiffe ihrer Gat- tung an. Sonstige Mitteilungen: hatzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. —– G.-V.: 933 am 13./7. – Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 3 St., in best. Fällen 9 St. Gewinn-Verteilung: 5 % z. R.-F., vertragsmäß. Tant. an Vorst., 5 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., 10 % an A.-R., Rest Super-Div. an St.-Akt. bzw. nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Hamburg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges., Dresdner Bank, M. M. Warburg & Co.; Bremen: Norddeutsche Kreditbank. Beteiligungen: Die Ges. ist außer an einigen kleineren Ges. an fol- genden Ges. maßgeblich beteiligt: Deposito de Carbones, Tenerife, Afrika Versicherungsgesellschaft m. b. H., Hafenbetrieb der Afrika Linien G. m. b. H., Schiffswerkstätten Afrika G. m. b. H. Die Ges. besitzt ferner als dauernde Anlage Akt. der Hamburg-Amerika-Linie u. des Norddeutschen Lloyd. Interessengemeinschaften: Mit der Deutschen Ost-Afrika-Linie besteht eine In- teressengemeinschaft u. mit der Hamburg-Amerika- Linie u. der Hamburg-Bremer Afrika-Linie unter- hält die Ges. einen Gemeinschaftsdienst nach und von Afrika. Ferner bestehen Vereinbarungen mit verschiedenen am Verkehr nach Afrika beteiligten aus- ländischen Reedereien. Statistische Angaben: Kapital: 3 600 000 RM in 21 000 St.-Akt. zu 100 RM u. 1500 Vorz.-Akt. zu 1000 RMM. Vorkriegskapital: 20 000 000 M. Urspr. A.-K. 20 000 000 M. Kap.-Umstell. lt. G.-V. Y. 22./12. 1924 von 20 000 000 M auf 4 000 000 RM durch Herabsetz. des Akt.-Nennwertes von 1000 M auf 200 RM. Die G.-V. v. 30./3. 1927 beschloß Erhöh. des Kap. um 4 500 000 RM in 3000 St.-Akt. u. 1500 Vorz.-Akt. zu 1000 RM, letztere mit 5 % kumulativer Vorz.-Div. und mehrfachem St.-Recht. 2 000 000 RM St.-Akt., div.-ber. ab 1./1. 1927, wurden den alten Aktion. im Verh. 21 zu 111 % angeboten. Die alten St.-Akt. zu je 200 RM werden derart in St.-Akt. zu je 1000 RM umgetauscht, daß auf je 5 Akt. zu 200 RM je 1 Aktie zu 1000 RM entfällt. –— Lt. G.-V. v. 29./6. 1932 Auflösung der gesetz- lichen Rückl. in Höhe von 850 000 RM u. der Ern.- Rückl. in Höhe von 1 500 000 RM u. Herabsetz. des Grundkap. in erleichterter Form von 8 500 000 RM auf 3 600 000 RM durch Herabsetz. der St.-Akt. im Verh. 10: 3 (Umtausch von je einer Aktie über nom. 1000 RM oder von je 5 Akt. über nom. 200 RM gegen 8 neue Akt. im Nennwert von 100 RM). Großhaktionäre: Die Mehrheit der Akt. der Ges. ist im Besitz der Hamburg-Amerika-Linie u. des Nord- deutschen Lloyd. $.-Anleihe: Mit Genehmig. des A.-R. hat die Ges. im Jahre 1927 gemeinschaftlich mit der Deutschen Ost- Afrika-Linie, mit der eine Personalunion besteht, zur Deckung der den beiden Linien durch den Ausbau ihrer Flotten entstandenen Kosten bei der Firma Hel- bert, Wagg & Co., Limited, London, eine mit 6½ % ver- zinsliche Anleihe von 655 000 $ aufgenommen. Diese Anleihe ist durch Verkauf des Dampfers „Ulanga“ der Deutschen Ost-Afrika-Linie u. durch entsprech. Tilg. bei der Gläubigerin auf 605 420 £ herabgesetzt worden. Im internen Rechnungsverhältnis entfallen vom Darlehn auf die Ges. 50 %. Das Darlehn ist durch ein erststelliges Pfandrecht auf die See- schiffe der Ges. u. der Deutschen Ost-Afrika-Linie gesichert. Die Rückzahl. erfolgt in festgelegten Raten in der Zeit v. 1./1. 1933 bis zum 1./1. 1948. Die Raten steigern sich von 25 000 im Jahre 1933 bis 60 000 $ im Jahre 1948 unter entsprechender Senkung der Zinsen je nach Verkleinerung des Kapitals, und zwar dergestalt, daß Zinsen u. Tilgungsbeträge einschl. Kommission in jedem Jahre zus. rd. 64 000 £ aus- machen. Das früher zur Verteilung auf mehrere Jahre aktivierte Disagio für diese langfristige Darlehnsschuld ist im Rahmen der obenerwähnten Abschreib. zur Höhe des Restes ausgeglichen worden. Kurs der Aktien ult. 192 7–1932: 125, 105. 60, 40, –*, – %. In Hamburg notiert. – Jan. 1933 wurde das gesamte herabgesetzte St.-A.-K. (nom. 2 100 000 RM) wieder zugelassen. R