Brauereien, Mälzereien, Preßhefefabriken. 4123 die Aktien-Malzfabrik Landsberg überträgt gegen Ge- tährung von nom. 100 000 RM Akt. der Aktien-Malz- fabrik Landsberg mit Gewinnberechtigung ab 16./8. 1929 an die Uebersee-Exportmalzfabrik G. m. b. H., Wismar 3, d. Ostsee. Zwecks Durchführung dieser Fusionen be- schloß die G.-V. Erhöhung um 1 000 000 RM (siehe a. Kapital). – 1930/31 Ankauf einer Malzfabrik in Leu- tersdorf i. Sa. – Gemäß Aufsichtsratsbeschluß vom juni 1933 wird vom Beginn des neuen Wirtschaftsjahres ab die Ges. nicht mehr wie bisher als Lohnmälzerei tätig sein, sondern den Einkauf ihres Gerstenbedarfs für eigene Rechnung vornehmen u. ihre Fabrikate un- mittelbar an die bisherigen Abnehmer liefern. Unter Errichtung einer Zweigniederlass. in Berlin wird die Organisation des von der Malz-, Braugetreide- u. Bank- firma Boehm & Reitzenbaum in Berlin betriebenen Warengeschäftes übernommen. Zweck: Malzfabrikation, ferner Lagerung, Trock- nung und Handel mit allen anderen landwirtschaftlichen Erzeugnissen; auch ist die Ges. berechtigt, sich käuf- lich oder pachtweise andere gleichartige Unternehm. anzugliedern oder sich an solchen Unternehmungen zu beteiligen. Die Leistungsfähigkeit des Unternehmens beträgt ca. 600 000 Ztr. pro Jahr und zwar entfallen hiervon auf die Aktien-Malzfabrik Landsberg ca. 310 000 Ztr., auf die Aktien-Malzfabrik Löbau 150 000 Ztr., auf die Freienwalder Malzfabrik 70 000 Ztr. und auf die Malz- fabrik Wismar ebenfalls 70 000 Ztr. Besitztum: Abteil. I: Malzfabrik in Landsberg bei Halle a. d. Saale; do. II: Malzfabrik in Löbau in Sachsen; do. III: Malzfabrik in Bad Freienwalde a. d. Oder; do. IV: Uebersee-Exportmalzfabrik in Wismar a. d. Ostsee; do. V: Malzfabrik in Leutersdorf in Sachs. – Gesamtgrundbesitz: 67 256 aqm, davon bebaut ca. 15 650 qm. Kapital: 2 000 000 RM in 2000 Akt. zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 1 000 000 M. Früher 900 000 M, erhöht lt. G.-V. v. 24./9. 1898 um 100 000 M in 100 Akt. zu 1000 M, begeben zu pari. Laut G.-V. v. 20./12. 1924 Einzieh. von 250 000 M Schutz-Akt. u. Umstell. der verbleibenden 750 000 M in gleicher Höhe auf Reichsmark. Lt. G.-V. v. 19./11. 1928 Herabsetz. des A.-K. um 250 000 RM auf 500 000 RM durch Einzieh. der im Besitz der Ges. befindl. 500 Akt. zu je 500 RM (Nr. 1 bis 500); sodann Wiedererhöh. des herabgesetzten A.-K. von 500 000 RM auf 1 000 000 RM durch Ausgabe von 500 Akt. zu 1000 RM mit Gewinnberecht. v. 16./8. 1928 ab. Die neuen Aktien sind von der Darmst. u. National- bank Kommanditges. auf Aktien in Berlin mit der Ver- Dflichtung übernommen worden, sie den Inhabern der alten Aktien zum Bezug anzubieten. Auf je 1000 RM alte Aktien können 1000 RM junge Aktien zum Kurse von 108 % zuzügl. Börsenumsatzsteuer bezogen werden. Die G.-V. v. 17./12. 1929 beschloß Erhöh. um 1 000 000 RM in 1000 Akt. zu 1000 RM, div.-ber. ab 16./8. 1929. Von den neuen Aktien dienen 500 000 RM zur Durchführung der Fusion mit der Aktien-Malzfabrik Löbau, der Freien- walder Malzfabrik A.-G. u. der Uebersee-Exportmalzfabrik G. m. b. H. in Wismar (s. a. oben). Die restl. 500 000 RM wurden von der Darmstädter u. Nationalbank zu 112 % übernommen u. den alten Aktion. in der Weise zum Be- zuge angeboten, daß auf nom. 2000 RM alte 1000 RM neue Aktien entfielen. Geschäftsjahr: 16./38.–15./8. – G.-V.: 1933 am 9./10. – Stimmrecht: Je 100 RM Akt.-Besitz = 1 St. Gewinn-Verteilung: R.-F. ist erfüllt, 4 % Div., vom Uebrigen 6 % Tant. an A.-R., Rest weitere Div. Bilanz am 15. Aug. 1933: Aktiva: Grundst. 64 000, Fabrikgebäude 827 000, Wohngebäude 33 000, Maschinen, Einrichtungsgegenstände und Säcke 1000, Amortisations-Konto 430 000, Kasse (einschl. Guthaben bei Notenbanken u. Postscheckguthaben) 19 420, Wert- papiere 2 425 000, Bankguthaben 125 618, Hyp.-Forder. 41 500, sonstige Forderungen 39 369, Vorräte 135 000, (Bürgschaften 76 000). – Passiva: Stammvermögen 2 000 000, gesetzl. Rücklage 200 000, freie Rücklage 500 000, Rücklage für Steuerschulden 92 936, Einlagen 10 898, sonstige Gläubiger 59 603, langfristiges Darlehn 1 137 500, (Bürgschaften 76 000), Gewinnvortrag aus 1931/32 10 045, Gewinn aus 1932/33 129 875. Sa. 4 140 908 RM. Für ausschließlich der Brauereiakzepte liefen am keiten von 581 864 RM. Gewinn-u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 225 550, soziale Abgaben u. Unterstützungen 44 779, sonstige Aufwendungen 191 059, Steuern 64 622, Abschreibungen auf Gebäude 81 482, do auf Maschinen u. Einrichtungen 10 726, do. auf Amortisations-Konto 240 000, do. auf Wertpapiere 68 474, Gewinn 139 920, (davon Div. 100 000, Gewinnbeteiligung an A.-K. 1597, Gratifikationen an Vorst. u. Beamte 23 250, Vortrag 15 073). – Kredit: Vortrag aus 1931/32 10 045, Betriebs- einnahmen 962 623, sonstige Einnahmen 14 358, Zinsen u. andere Kapitalerträge 79 586. Sa. 1 066 612 RKM. Die Bezüge des Vorstandes und des Aufsichtsrates be- laufen sich 1932/33 auf insgesamt 50 389 RM. Kurs: Notiert bis 1921 in Halle a. S. Dividenden 1926/2 7–1932/33: 10, 10, 10, 10, 5, 5, 5 % (Div.-Schein 5). Zahlstellen: Ges.-Kasse; Halle a. S.: Hallescher Bankverein; Berlin, Halle a. S., Dresden: Dresdner Bank; Dresden: Bondi & Maron; Berlin: Reichs-Kredit- Ges. A.-G., Boehm & Reitzenbaum, Delbrück Schickler & Co.; Amsterdam: Internationale Bank te Amsterdam; Zürich: Schweizerische Bankgesellschaft. Ö― 10. weitergegebene Giroverbindlich- Reichsbank 15/8. 933 Brauerei C. W. Naumann, Aktiengesellschaft. / Sitz in Leipzig-Plagwitz, Zschochersche Straße 79. (Börsenname: Naumann Brauerei.) Verwaltung: Vorstand: Dr. Carl W. Naumann, Karl Schröder, beide in Leipzig. Prokuristen: J. Forner, R. Holzhäuser, Dr. R. V. d. Osten. Aafsichtsrat: Dr. Karl Schneider, Leipzig; Paul Gulden, Brösa b. Rösa; Dir. Rudolf Gruber, Carl Nau- mann Konsul Dr. Karl Scheller, Rechtsanwalt Dr. Wer- ner Pitschel, Leipzig. Entwicklung: Gegründet wurde die Brauerei im Jahre 1828, A.--G. seit 6./6. 1899. – Im Jahre 1917 Uebernahme der wenkauer Brauerei. Seit 1./4. 1918 ist dann der Be- trieb der Dampfbrauerei Zwenkau nach der Stamm- anlage der Ges. in Leipzig übergeleitet worden. Bei ieser Gelegenheit wurde die Herstellung von alkohol- reien Getränken aufgenommen. 1921 erfolgte die An- gliederung der Vereins-Bier-Brauerei A.-G. Hierdurch sowie durch Uebernahme der Kontingente von weiteren Zzwei kleinen Brauereien hat die Ges. bis 1922 ihren Brau- rechtsfuß von rd. 100 000 hl auf über 200 000 hl erhöht. — 1932 erfolgte rückwirkend auf 30./9. 1931 Kapital- herabsetzung in erleichterter Form; der Buchgewinn wurde zu Abschreibungen u. Rückstellungen verwandt. Die Ges. sah sich im Dezember 1932 zur Sicherung ihres Betriebes und zum Schutze ihrer Gläubiger ver- anlaßt, das gerichtliche Vergleichsverfahren einzu- leiten. Die Maßnahme wurde damit begründet, daß die laufende Abwicklung infolge Ausfällen an Debitoren und Kündigungen seitens Kreditoren, insbesondere auch infolge des gesetzlichen Schutzes für Hyp.-Schuldner in Frage gestellt wurde. Das Vergleichsverfahren wurde am 25./2. 1933 eröffnet. Der vom Gläub.-Ausschuß einstimmig zur Annahme empfohlene endgültige Ver- gleichsvorschlag enthält folg. Einzelheiten: Forderungen bis 300 RM werden innerhalb von zwei Monaten nach Ver- gleichsbestätigung voll bezahlt. Alle übrigen am Ver- fahren beteiligten Gläubiger erhalten mit Ausnahme der Familienforderungen und der „Crehag' Credit- und Handels-A.-G. in Leipzig, deren Guthaben sich zusam- men auf 512 000 RM belaufen, 30 % in bar innerhalb von fünf Jahren in Vierteljahrsraten, beginnend am 15./6. 1933. Die aus Spareinlagen und Kautionen her- rührenden Forderungen erhalten die Barquote mit 4 % ab 1./1. 1933 verzinst. Das A.-K. wird bei Umwandlung aller Vorz.-Akt. in St.-Akt. 10: 1 auf 200 000 RM zu- 259*