Nahrungs- und Genußmittel-Industrie. = 4157 Sitz in Karl Kolb, vVyorstand: Dr. Ernst Seib, Stellv. Pilhelm Martin. IAufsichtsrat: Vors. Oberbürgermeister Dr. Jeller, Otto Pape, Adolf Sudheimer, Adolf Kurz, Hein- rich Bartholomäus, Karl Nicolaus. Zweck: Betrieb der Landwirtschaft, der Erwerb J. die Verwert. landwirtschaftlicher Produkte, wie der Betrieb aller mit dem landwirtschaftl. Betrieb zusam- menhängenden Nebenbetriebe. Firma bis 28./1. 1909 Ictien-Brauerei Gießen; bis 18./12. 1924: Unionbrauerei Akt.-Ges. It. Mitteil. vom 30./12. 1926 betreibt die Ges. keiner- eei landwirtschaftliche usw. Tätigkeit, sondern hat ihren gesamten Besitz an die Hessische Landesuniver- ttät verpachtet. Kapital: 686 000 RM in 980 Akt. zu 700 RKM. Urspr. 560 000, alsdann erhöht auf 840 000 M u. fer- 0 Aktiengesellschaft Stadtgut Hardthöfe. Gießen. nher lt. G.-V. v. 30./7. 1895 auf 980 000 M. Die G.-V. v. 18./12. 1924 beschloß Umstell. von 980 000 M auf 686 000 RM in 980 Akt. zu 700 RM. Großaktionäre: Besitzer der Aktien ist in der Hauptsache die Stadt Gießen. Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: Im ersten Geschäftshalbj. (Mai). Bilanz am 31. Dezember 1932: Aktiva: Landwirtschaftliche Grundst. 446 412, Hofreiten einschl. früheres Brauereigrundst. 180 000, Mobilien 2265 Effektenbestand 39 700, Kassebestand 1906, Debitoren 45 306, Verlust aus 1931 abzügl. Gewinn aus 1932 16 823. – Passiva: Aktienkapital 686 000, Kreditoren 46 412. Sa. 732 412 RM. Gewinn- u. Verlustrechnung: Debet: Ge- schäftsunkosten 22 978, Gewinn 859. Sa. 23 837 RM. – Kredit: Einnahmen 23 837 RM. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Zuckerfabrilk Glauzig. Sitz in Glauzig in Anhalt. Verwaltung: vorstand: Kommerz.-R. Dr. Eugen Keidel (Glau- iig). .. Vors.: Bankier Dr. Fritz Linde- mann (i. Fa. Mooshake & Lindemann), Halberstadt; Stellv.: Rittergutsbesitzer A. v. Dietze, Barby i. Sa.; onst. Mitgl.: Bankier Felix Friedheim (i. Fa. B. J. Friedheim & Co.), Köthen; Oberamtmann A. Strandes, Zehringen; Fabrikbes. Paul Rabe (i. Fa. J. H. Rabe C0.), Halle; Rittergutsbes. Freiherr Dr. Hans Hasso v. Veltheim, Ostrau, Kreis Bitterfeld; Landrat Emil Paschlau, Cösseln. Entwicklung: Gegründet: April 1872. – Die 1847 erbaute, von dem Vorbesitzer 1872?2 erworbene Rübenzuckerfabrik zu Glauzig wurde 1885 fast völlig durch Feuer vernichtet, dann wieder neu zu einer täglichen Rübenverarbeit. von 6000 bis 6500 Ztr. erbaut, auf 20 000 Ztr. vergrößert u. vornehmlich auf die Fabrikation weißer Konsumzucker eingerichtet. – 1924 Erwerb der Zuckerfabrik Trotha. – Im Okt. 1926 wurde dann noch die für eine Verarbeit. von 20 000 Ztr. Rohzucker eingerichtete Zuckerfabrik klepzig bei Köthen u. das 188 ha große Gut Klepzig angekauft. Zweck: Gewinnung u. Raffinerie von Zucker und die Ge- winnung der bei der Zuckerfabrikation entfallenden Vebenprodukte sowie der Handel mit Zucker und allen Vebenprodukten, ferner der Betrieb der Landwirt- schaft, insbes. der Anbau von Rüben mit allen land- wirtschaftl. Gewerben u. Industrien, z. B. der Spiritus- brennerei u. der Ankauf von Rüben u. Zuckerprodukten für Fabrikations- u. Raffineriezwecke. Besitztum: Die Ges. besitzt die von den Vorbesitzern im Jahre 1872 erworbene Rübenzuckerfabrik zu Glauzig; ferner gehören zum Betrieb der Ges. eine über 4 km lange Eisenbahnanlage, folg. Gutswirtschaften u. Gebäulich- keiten mit lebendem u. totem Inventar: Glauzig-Görzig (rd. 708 ha), Piethen (rd. 212 ha), Werdershausen mit Cattau (rd. 560 ha), Ostrau (rd. 606 ha), Löbejün (rd. 196 ha), Weissandt-Gnetsch (rd. 664 ha), Arensdorf (rd. 331 ha), Fernsdorf (rd. 259 ha), Klepzig (rd. 188 ha) u. Kütten (rd. 168 ha); insges. 3900 ha; davon sind r1d. 13 ha Eigentum der Zuckerfabrik Glauzig. Die ein- zelnen Pachtverträge, die sämtlich auf lange Sicht ge- schlossen sind, laufen noch 6–18 Jahre. Das eigent- liche Fabrikgrundstück in Glauzig hat eine Größe von rd. 5 ha, wovon rd. 3 ha bebaut sind. Die Gebäulich- keiten bestehen aus Hauptfabrikgebäude, Kesselhaus, Kalkofen, elektr. Zentrale, Knochenkohlenhaus, Trocken- schnitzelanlage, Zukerlagerräume, Trockenschnitzel- lagerraum, Beamtenwohnhaus, Stallungen, Lokomotiv- schuppen und verschiedenen Nebengebäuden. Die vor- handenen Dampfmasch. haben 1750 PS Leistungsfähig- keit. Der gesamte Betrieb ist elektrifiziert worden. Neuerdings sind noch ein Werkstattgebäude mit zahl- reich. Werkzeugmasch. u. große ca. 300 000 Ztr. Zucker fassende Speicher errichtet worden; die Schnitzel- trockenanlage wurde erweitert. –— 1926/27 erwarb die Ges. die Zuckerfabrik Klepzig nebst dazugehör. Gute von 732.5 Morgen von der Firma Allendorff, mit der bereits eine Interessengemeinschaft bestand. Außer- halb des Fabrikgrundstückes besitzt die Ges. noch neun Wohngebäude mit Nebengebäuden u. Gartenland, welche als Wohnungen für Beamte u. Arbeiter dienen. – Die Ges. betreibt ferner die Spiritus-Brennerei Groß- Weissandt. Sonstige Mitteilungen: Verbände: 1. Verband Deutscher Zuckerraffine- rien (Konditionenkartell). 2. Ausfuhrvereinigung. 3. Ver- ein der Deutschen Zuckerindustrie. Satzungen: Geschäftsjahr: Juni/Mai. – G.-V. in Glauzig oder an einem and. Orte, insbes. in Köthen oder Leipzig (1933 am 7./10.); je 100 RM A.-K. = 1 St. – Vom Reingewinn 5 % z. R.-F. (Gr. 10 %); dann evtl. Rückl. für Spez.-Res., die auch zur Aufbesserung der Gewinnanteile dienen können: bis zu 7 % Vergütungen an Vorst. u. Beamte (zu berechnen nach § 237 HGB.; 4 % Div.; vom Rest jetzt 10 % Tant. dem A.-R., der außerdem Barauslagen und ein Fixum von zusammen 36 000 RM zu beanspruchen hat; was bleibt, Super-Div. oder Uebertrag. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin: Dresdner Bank; Leipzig: Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt, Dresdner Bank; Dessau: Anh.-Dess. Landesbank; Magdeburg: Dingel & Co.; Halle a. S.: Hall. Bankverein von Ku- lisch, Kaempf & Co.; Halberstadt: Mooshake & Linde- mann; Hamburg: Dresdner Bank; Köthen: Anh.-Dess. Landesbank; München: A. Adler. Beteiligungen: Ges. für Zuckerrübenerwerb m. b. (Kap. 24 000 RM, Beteilig. 10 400 RM). Delitzsche Rübensamenzucht G. m. b. H., Delitzsch (Kap. 360 000 RM, Beteilig. 2000 RM). Dampfmolkerei Radegast e. G. m. b. H., Radegast (Beteilig. 500 RM). H., Halle a. S. Statistische Angaben: Aktienkapital: 7 000 000 RM in Aktien zu 100 und Aktien zu 1000 RM. Die Einziehung (Amort.) von Aktien mittels Ankaufs aus dem Reingewinn ist ge- Stattet. Vorkriegskapital: 4 500 000 M.