Nahrungs- und Genußmittel-Industrie. 4187 vorstand: Erich Lehmann, Frau Elsb. Lehmann. Prokurist: W. Baer. Aufsichtsrat: Vors.: Rechtsanw. u. Notar Dr. Siegfried Lehmann, Frau Marg. Lehmann, Potsdam; Rechtsanw. u. Notar Georg Salier, Berlin. Gegründet: 1868; als Akt.-Ges. 30./1. 1922; ein- getragen 11./2. 1922. Zweck: Herstell. von Lebensmitteln aller Art, sei es durch Inslebenrufen neuer industrieller Unternehm., Förderung bestehender, Beteilig. an solchen oder Er- werb derselben, insbesondere die Fortführung des bis- berigen Geschäftsbetriebs der Fa. W. Zinnert in Potsdam. Kapital: 1 470 000 RM in 1390 St.-Akt. zu 1000 RM, 100 St.-Akt. zu 100 RM und 70 Vorz.-Akt. zu 1000 RM. Von den St.-Akt. befinden sich nom. 100 000 RM in eigenem Besitz der Ges. Urspr. 5 000 000 M in 900 Aktien zu 5000 M u. 500 Ikt. zu 1000 M. übern. von den Gründern zu 100 %. Er- höht lt. G.-V. v. 31./1. 1923 um 16 000 000 M in 745 St.- Aktien zu 20 000 M. 100 St.-Akt. zu 1000 M u. 50 Vorz.- Üktien zu 20 000 M. Die G.-V. v. 22./11. 1924 beschloß Umstell. von 21 Mill. M auf 1 470 000 RM. Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: Je 1000 RM St.-Akt. = 1 St.; je 10 000 RM Vorz.-Akt. in den bestimmten füllen = 20 St. W. Zinnert Aktiengesellschaft. Sitz in Potsdam, Holzmarktstraße 2. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grund- stücke 120 000, Geschäfts- u. Wohngeb. 79 438, Fabrik- gebäude 243 137, Maschinen 180 545, Betriebs- u. Ge- schäftsinventar 1, Fuhrpark 1, Beteiligungen 24 110, Warenbestände: Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe 36 082, halbfertige Erzeugnisse 9903, fertige Waren 683 591, Effekten 41 058, eigene Aktien (Nennwert 100 000 RM) 40 000, geleistete Anzahlungen 12 578, Außenstände 252 049, Forderungen an abhäng. Gesellschaften 13 550, Wechsel 2712, Kasse, Postscheck, Reichsbank 3592, Bankguthaben 2012. – Passiva: Stamm-Akt. 1 400 000, Vorz.-Akt. 70 000, gesetzl. R.-F. 175 000, Delkredere 593, Hypotheken 51 500, Verbindlichkeiten der Waren- lieferanten u. Leistungen 32 241, Verbindlichkeiten gegenüber abhängigen Gesellschaften 8365, Gewinnvor- trag 6610, Gewinn 1932 52. Sa. 1 744 361 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Löhne u. Gehälter 348 439, soziale Abgaben 56 643, Abschreib. auf: Anlagen 85 844, Beteilig. 10 000, Besitzsteuern 4129, andere Steuern 66 113, sonst. Aufwend. 339 483, Gewinn 1932 52. – Kredit: Warengewinn 898 159, Zin- sen u. sonstige Kapitalerträge 12 543. Sa. 910 701 RM. Dividenden 192 7–1932: Je 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Potsdam: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Zuckerfabrik Rastenburg, Aktiengesellschaft. Sitz in Rastenburg, Ostpr. Verwaltung: Vorstand: Freih. von der Goltz (auf Wehlack), Dir. Erich Linnenkohl (Rastenburg); Stellv.: M. Wag- ner (Rastenburg). Aufsichtsrat: Vors.: Graf zu Eulenburg auf Prassen; Stellv.: Bank-Dir. Rechtsanw. Partikel (Ra- stenburg); sonst. Mitgl.: Dr. jur Ostermeyer (Königs- berg), Rittergutspächter Otto Deutsch (Gr. Kämlack), Rittergutsbes. Jul. Böhm (Glaubitten), Rittergutspäch- ter Ernst Raethjen (Bollendorf), Rittergutsbes. Gen.- Landschaftsrat Rhode (Tromitten), Kfm. Gustav Ludwig (Königsberg), Fabrikbes. Herm. Reschke (Rastenburg), dittergutsbesitzer Schultz-Fademrecht (Lamgarben). Entwicklung: Gegründet: 29./12. 1881. Während des Krieges keine Rübenverarbeitung, die Fabrikanlagen blieben aber beim Russeneinfall unbeschädigt. 1921 Anschaf- fung neuer Maschinen und Ausbau als Weißzucker- fabrik. Seitdem ständig weitere Verbesserungen u. Mubauten. Besitztum: Der Grundbesitz besteht aus: 1. dem Fabrikgrundst. in Rastenburg, 26 ha groß, 2. einem Beamtenwohn- grundst. in Rastenburg, 0.18 ha groß, 3. 2 Seen im Kreise Sensburg u. Lötzen mit Wiesengelände, 260.7 ha groß. Die neueingericht. Fabrik kann tägl. 20 000 Ztr. Rüben auf Weißzucker verarbeiten. Die Entlad. der Rübenwagen erfolgt mit automat. Spülanlage. Zu der Maschinenanl. gehört eine Schnitzeltrocknung, in der auch andere landwirtschaftliche Produkte verarbeitet werden können. Die Fabrik besitzt eigene Licht- u. Kraftanl. mit 300 PS Motoren-Stärke. Reparaturwerk- stätten, Schlosserei, Schmiede u. Stellmacherei, ferner 4 Beamtenwohnhäuser u. 2 Arbeiterwohnhäuser. Sie ist mit eigener Gleisanl. an Reichs- u. Kleinbahn an- geschlossen u. kann die ihr gehörigen Seen zur Was- Serversorg. mitheranziehen. Gesamtgrundbesitz: 2 871 800 qm, davon ca. 2000 am bebaut. Sonstige Mitteilungen: Verbände. Die Ges. gehört folgenden Verbänden an: 1. Verein der Deutschen Zucker-Industrie, Berlin; 2. Verband ostpreußischer Industrieller, Königsberg; 3. Arbeitgeberverband für Handel u. Industrie. Rasten- burg; 4. Wirtschaftliche Vereinigung der Deutschen Zucker-Industrie, Berlin. Satzungen: Geschäftsjahr: April/März. – G.-V. in Rastenburg (1933 am 24./7.). – Stimmrecht: Je 20 RM St.-Akt. = 1 St., 1 Vorz.-Akt. = 30 St. in besonderen Fällen. Gewinn-Verteitung: 5 % zum R.-F. (Gr. 10 % des A.-K.) eventl. Rückl., 10 % Div. an Vorz.-Akt., 4 % Div. an St.-Akt., Tant. an A.-R. nach jährl. Fest- setzung seitens der G.-V., Rest nach G.-V.-B. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Königsberg: Deutsche Bank u. Disconto-Ges. Statistische Angaben: Aktienkapital: 1 446 000 RM in St.-A. zu 100 u. zu 20 RM u. 2000 Nam.-Vorz.-A. zu 3 RM. Die Vorz.-A. erhalten 10 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-Recht, bei der Liquid. Vorrecht zu 110 % u. haben in 3 Fällen 30faches Stimmrecht. Vorkriegskapital: 720 000 M. Urspr. 600 000 M, bis Kriegsbeginn auf 720 000 M er- höht, lt. G.-V. v. 30./3. 1922 auf 10 000 000 M. Die Fa- brik, bis 1914 reine Rohzuckerfabrik, konnte infolge der durch den Krieg in Ostpreußen geschaffenen schwierigen Lage mehrere Jahre keine Rüben verarbeiten, obwohl die Fabrikanl. selbst beim Russeneinfall unbeschädigt ge- blieben waren. 1921 wurde sie mit neuen Maschinen ver- sehen u. als Weißzuckerfabrik ausgebaut. Das Kapital für die Neueinricht. wurde von der Deutschen Giro-Cen- trale Berlin unter Bürgschaftsübernahme des Deutschen Reiches als langfristiges Darlehen zur Verfügung gestellt. Zwecks Rückzahl. des Darlehens lt. G.-V. v. 27./2. 1923 weitere Erhöh. um 30 000 000 M, hiervon den Aktionären (1: 2) 20 000 000 M zu 500 %, restl. neu ausgeg. Aktien 2. T. rübenbauenden Landwirten zu 1000 % im Verh. zur angebauten Rübenfläche überlassen, z. T. frei verwertet. – Lt. G.-V. v. 29./12. 1924 Kap.-Umstell. von 50 Mill. M auf 1 446 000 RM durch Herabsetz. der St.-A. u. Vorz.-A. von 1000 M auf 30 u. 3 RM unter Zuzahl. von 3000 RM auf die Vorz.-A. 2639