Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. 4289 die Klein- u. Straßenbahnen, gegründete Eisenbahn- bedarfs-Gemeinschaft wurde dem Stahlwerks-Verband angegliedert. Diese vermittelte den Verkauf dieses Be- darfs u. verteilte die Aufträge an die einzelnen Werke; der förmliche Abschluß dagegen, ebenso wie die Berech- nung erfolgten durch die Lieferwerke selbst, denen auch der Erlös daraus verblieb. Im Mai 1925 fanden Verhandlungen über die Neubildung des Stahlwerks- Verbandes statt; es wurde der A.-Produkte-Verband ge- gründet, der die Erzeugnisse des alten Stahlwerks-Ver- handes umfaßt (Eisenbahnmaterial, Formeisen, Halb- zeug). Die Verkaufstätigkeit für gemeinsame Rech- nung begann mit dem 1. Mai 1925. Sodann folgten die. Gründungen des Stabeisen-Verbandes, des Grobblech- Verbandes u. der Bandeisenvereinigung, die ihre Ver- kaufstätigkeit teils am 1./8. 1925, teils später aufnahmen, während der Mittelblech-Verband erst am 17./1. 1930 und der Universaleisen-Verband am 6./2. 1930 gegründet wurden. Anfang 1932 sind die Verkaufsverbände für Feinbleche und verzinkte Bleche dem Stahlwerks-Ver- band angegliedert worden. Die Geschäftsstellen dieser Verbände befinden sich ebenfalls beim Stahlwerks-Ver- band A.-G.; die Verkäufe u. Abrechnungen erfolgen jedoch für jeden Verband gesondert. Kapital: 40 000 RM in 2000 Akt. Namen lautend. Urspr. 400 000 M (Vorkriegskapital) in 2000 Nam.-Akt. zu 200 M, deren Uebertragung an die Zustimmung des A.-R. u. der G.-V. gebunden ist. — Lt. Goldmark-Bilanz vom 1./7. 1924 Umstellung von 400 000 M auf 40 000 RM durceh Herabsetzung des Nennwertes der Aktien von 200 M auf 20 RM. Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst. Hamburg 1, Geschäftshaus 1 000 000, Wertp. 273 315, Vorauszahlungen auf Waren 5745, Forderungen (Waren- lieferungen u. Leistungen) 21 925 159, sonst. Forder. zu 20 RM, auf 6 647 623, Wechsel 2 280 015, Kasse, Reichsbank- und Postscheckguthaben 34 165, Bankguthaben 8 299 391, Rechnungsabgrenz. 415 680, (Bürgschaften 2 793 500). –— Passiva: A.-K. 40 000, Rücklagen 3 237 149, Rückstell. 9 129 605, Anzahlung von Kunden 43 157, Verbindlichk. (Warenliefer. u. Leist.) 24 255 177, sonst. Verbindlich- keiten 2 523 083, Rechnungsabgrenzung 652 924, (Anteile der Werke am Grundst. Hamburg u. Geschäftshaus 1 000 001, Bürgschaft. 2 793 500). Sa. 39 881 103 RM. Die Bezüge des Gesamt-Vorstandes für das Jahr 1932 beliefen sich auf 241 180 RM. Statistik: Der Versand des Stahlwerks-Verbandes im Jahre 1932 stellte sich für die einzelnen Erzeugnisse, getrennt nach Inland und Ausland, wie folgt (Fertig- gewicht): Davon Erzeugnisse Insgesamt Inland Ausland 1000 t 1000 t 0% 1000t % Halbzeuzßz 219,9 148,9 67,71 71,0 32,29 Oberbaustoffe.. 470,9 417.0 88,55 53,9 11, 45 Formeisen... 272,8 168,1 61,62 104,7 38 38 Stabeien 1153,5 687,4 59,59 466, 1 40,41 Band en 266,8 202,3 75.82 64,5 24.18 Grobbleche... 327,1 193,4 59,185 133,7 40,87 Mittelbleche.. 109,8 52,7 47,99 57,1 52,01 Universaleisen... 100,1 58,6 58,55 41,5 41, 45 Insgesamt.... 2920,9 1928,4 66,02 9972,5 33,98 Außerdem Feinbleche. 339,4 339,4 — — Verzinkte und ver- bleite Bleche ... 38,8 38,8 = Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bergbau- und Hütten-Aktien-Gesellschaft „Friedrichshütte“. / Sitz in Herdorf. Verwaltung: Vorstand: H. Klostermann (Wehbach). Aufsichtsrat: Vors.: Dr. jur. Fritz Thyssen (Mülheim-Ruhr- Speldorf); Stellv.: Dir. Carl Rabes (Düsseldorf), sonst. Mitglieder: Gen.-Dir. Dr. Fried- rich Flick (Berlin), Gen.-Dir. Reg.-R. a. D. Dr. Walter Tahrenhorst (Düsseldorf), Gen.-Dir. Dr.-Ing. e. h. Karl Grosse [Ver. Stahlwerke van der Zypen] (Köln), Dir. Dr.-Ing. e. h. E. Poensgen (Düsseldorf). Entwicklung: Gegründet: 22./9. 1896. – Sitz früher Neun- kirchen, mit Zweigniederlass. in Wehbach unter der Firma: „Bergbau- u. Hütten-Act.-Ges. Friedrichshütte, Abt. Carl Stein, Wehbach“. Bei der Gründung übernahm die Ges. von den Erben des 1895 verstorbenen Kommerz.-R. H. D. F. Schneider die Hochofenanlage Friedrichshütte bei Herdorf, ferner Gruben u. Grubenanteile für 2 480 000 M u. gewährte dafür den gleichen Betrag in Aktien. Die darin enthalt. Bergwerke u. Kuxe, welche lt. Einstandsbilanz für 1216 000 M übernommen waren, setzen sich zus. aus 1650 Stück Kuxen. Außerdem besitzt die Ges. lt. Prosp. V. Sept. 1900 die sämtl. Anteile von 48 Gruben à 128 Kuxe u. eine große Anzahl von Anteilen von 30 Gru- ben, die zus. mit 550 M zu Buch stehen. Die G.-V. Y. 3./3. 1900 beschloß den Ankauf des Siemens-Martin- Stahlwerkes und Blechwalzwerkes Carl Stein G. m. b. H. in Wehbach bei Kirchen a. d. Sieg, zu welchem Zweck das Aktienkapital um 1 520 000 M auf 4 000 000 M er- höht wurde. 1913/14: Erwerb von 450 (bei 48 im Ganzen) Hüttentagen der „Alten Herdorfer Hütte“ (Kalterblasenes Spezialeisen). In 1916 wurde der Besitz an Kuxen der Grube Pfannenberger Einigkeit auf 259 erhönt: bar bezahlt. – 1920 Uebernahme des Restes von 213 Hüttentagen der Alten Herdorfer Hütte. – Jan. 1930 Uebergang der Aktienmajorität aus dem Besitze 3 Barons Dr. H. Thyssen-Bornemisza auf die Ver. ftahlwerke, Abschluß eines Gewinn-Gemeinschaftsver- läges mit den Ver. Stahlwerken. – G.-V. vom 28./9. 1931 beschloß Aenderung des Geschäftsjahres, wobei die Zeit vom 1./7. 1931 bis 30./9. 1931 als Zwischengeschäfts- jahr rechnet. Ende Nov. 1931 Stillegung des Gruben- betriebes u. der Hochofenanlage Friedrichshütte; letztere wurde Jan. 1933 wieder in Betrieb genommen. Zweck: Erwerb u. Veräußerung v. Bergwerksanteilen, An- kauf, Betrieb u. Verkauf v. Bergwerken, Erbauung u. Betrieb von Eisenwerken, Verarbeitung des darge- stellten od. anderweitig angeschafften Eisens. Besitztum: Die Ges. besitzt eine Reihe Eisenerzfelder und Kuxe an solchen in den Kreisen Altenkirchen und Siegen, u. a. auch 259 Kuxe der Gewerkschaft Pfannenberger Einigkeit. Die im Alleinbesitz der Friedrichshütte be- findliche Grube San Fernando bei Herdorf hat eine Tiefbauanlage mit 2 Schächten, eine moderne naß- mechanische Rohspat-Aufbereitung und eine Förder- möglichkeit von 10 000 t Rohspat monatlich. –— Das Hochofenwerk „Friedrichshütte' in Herdorf umfaßt 2 Hochöfen und 8 Cowper-Apparate mit einer Produk- tionsfähigkeit von monatlich ca. 10 000 t Roheisen. Die trocken gereinigten Hochofengase dienen zum Antrieb von Gasgebläsemaschinen und zur Erzeugung von Dampf, welcher in Turbinen in elektrischen Strom umgewandelt wird und als solcher die angeschlossenen Grubenbetriebe und das Wehbacher Werk mit Kraft versorgt. Das Siemens-Martin-Stahlwerk in Wehbach besitzt 4 Martin-Oefen mit einer monatlichen Erzeu- gungsfähigkeit von ca. 10 000 t Rohstahl; in Verbin- dung damit wird ein Platinen-Walzwerk sowie ein Grob- und Feinblech-Walzwerk mit einer Leistungs- fähigkeit von etwa 5000 t Blechen im Monat betrieben. Gesamtgrundbesitz der Ges.: etwa 86.5 ha, davon ca. 36.5 ha bebaut. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. ist Mitglied folgender Ver- bände: Siegerländer Eisensteinverein G. m. b. H., Siegen,