4316 Verschiedene Gesellschaften, neueste Gründungen. Kurs: 1927 1928 1929 1930 1931* 1932 Höchster 173 173 29 13 75 97 55 26 % Niedrigster 112 12525 79 36 31 14 % Letzter 127.50 135.75 82.50 40 42 18.75 % In Berlin notiert. – Auch in Dresden notiert. — Ult. 1927–1932; 129, 136, 81.50, 40.75, 41.25*, 19.50 %. Dividenden: 1926/27 27/28 28/29 29/30 30/31 31/32 Stamm-Aktien 8 12 10 6 0 0 % Vorzugs-Aktien 6 7 7 7 0 0 % Beamte u. Arbeiter: 1d. 1500. Gewinn-Verteilung: 1928/29: Gewinn 1 010 715 RM (Div. der V.-A. 10 500, do. der St.-A. 720 000, 2 % Bonus aus d. amerik. Guth. auf die St.-A. 180 000, Vortrag 100 215). – 1929/30: Gewinn 582 556 RM (Div. der V.- A. 10 500, do. der St.-A. 540 000, Vortrag 32 056). – 1930/31: Verlust 564 439 RM (auf neue Rechn. vorge tragen). –— 1931/32: Sanierungsbilanz. – 1932/33. V. lust 131 620 RM. Aus dem Geschäftsbericht 1932/33: War der Umsat insgesamt für Spitzen bis Ende des Jahres rückläulig so konnte in Gardinen zum erstenmal seit längerer Zeit in dem letzten Vierteljahr eine Umsatzsteigerung 80% über dem Vorfahr festgestellt werden, während Tüll und Druckstoffe weiter rückläufig waren. Besonders 10 diesen beiden Artikeln mußte ein außergewöhnlich scharfer Preiskampf geführt werden. In Anpassung an die schwindende Kaufkraft haben wir die Herstellung konfektionierter Gardinen aufgenommen, die sich Sehr gut eingeführt haben. Concordia Spinnerei und Weberei in Marklissa u. Bunzlau. Sitz in Marklissa. Verwaltung: Vorstand: Ord. Mitgl.: Paul Wettley (Marklissa), Rich. Roepell (Marklissa). Stellv. Mitgl.: Anton Meindl (Marklissa), Paul Mann (Bunzlau). Prokuristen: Georg Hagen, Alexander Sehm, Walter Neddermann, Heinz Henn, Marklissa; Ehrhard Knorr, Albert Mensing, Bunzlau. Aufsichtsrat: Vors.: Gen.-Konsul Friedr. Jay (Leipzig); Stellv.: Bank-Dir. Curt Erich (Berlin-Süd- ende); sonst. Mitgl.: Fabrikbes. Dr. Günther Quandt [Gebr. Draeger Nachf.] (Neubabelsberg), Erich Davig- non [Roediger & Davignon] (Leipzig), Dr. Otto Abs- hagen (Berlin), Dr. Gerhard Sachau (Leipzig). Entwicklung: Gegründet: 23./6. 1888 unter Uebernahme der Firma Gebr. Woller in Marklissa u. Burglehn (Bunz- lau). – 1925 billiger Erwerb einer neuerbauten Webe- rei in Friedersdorf, Kr. Lauban. Modernisierung der Abteil. Marklissa. – 1926 Bau einer Merinospinnerei in Bunzlau. –— 1927 Ankauf einer Weberei v. 300 Stühlen in Markersdorf. – 1929 Erwerb der Aktienmehrheit der Hermann Herzog & Co. A.-G., Neugersdorf i. Sa., u. sämtl. Anteile der Kunstseidenweberei Schönbach, G. m. b. H., Schönbach i. Sa. – 1932: Sanierung. Zweck: Betrieb der mechanischen Kammgarnspinnerei u. der mechanischen Weberei einschl. der hiermit verbundenen Geschäftszweige, wie Färberei, Bleicherei, Appretur, sowie Herstell. u. Vertrieb von Web-, Strick- u. Stick- garnen u. wollenen, halbwollenen u. baumwollenen Ge- weben. Besitztum: Der Gesamt-Grundbesitz beträgt 520 000 qm und liegt in den Gemarkungen Bunzlau, Marklissa, Schade- walde, Steinkirch, Reichenau, Friedersdorf und Mar- kersdorf; von dem Grundbesitz sind 55 000 qm bebaut. Betriebsanlagen: I. Bunzlau. Kammgarnspinnerei, 12 Sätze Vorbereit.-Masch., 30 000 Feinspinnerei- Spindeln, 6500 Zwirnspindeln, Weiferei und große Färberei. Kraftanlage: 1000 PS-Dieselmotor mit elektr. Uebertrag. und 2 Wasserturbinen von ca. 250 Ps; außerdem ist das Werk an die Ueberland-Zentrale mit 500 kW angeschlossen. Den Färberei- u. Heizzwecken dienen 4 Dampfkessel. 11 Beamten- und Arbeiter-Wohn- häuser vorhanden. Ein Erweiterungsbau, in dem Me- rinospinnerei betrieben wird, ist 1927 fertiggestellt worden. II. Marklissa. Kammgarnspinnerei von 9000 Flügelspindeln und 4 Sätzen Vorbereitungsmaschinen, mechan. Weberei von 600 Webstühlen nebst Scher-, Zettel-, Spul-, Schlichtmasch. usw. sowie kompl. Färbe- rei-, Bleicherei- und Appretur-Betriebe für eine jähr- liche Leistung von 240 000 Stück Webstoffen, moderne Kraftanlage von 700 PS mit elektr. Uebertrag., Elek- tromotoren, 10 Dampfkesseln usw., sowie 12 Beamten- und Arbeiter- Wohnhäuser. Landwirtschaft von ca. 125 Morgen usw. III. Steinkirch, Kr. Lauban. Mech. Weberei von 132 Webstühlen, moderne Wasserkraft- anlagen, Fabrik- und Wohngebäude, Ackergrundstück usw. IV. Reichenau i. Sa. Mech. Weberei von 204 fast durchweg breiten Webstühlen mit Fabrik-, Kontor- gebäude usw. V. Friedersdorf, Kr. Lauban. Mechan. Weberei von 164 Webstühlen, Fabrik- u. Wohngeb. VI. Markersdorf bei Reichenau i. Sa. Mechan. Weberel von 270 Webstühlen, Fabrik- und Wohngebäude. Gesamtgrundbesitz: 520 000 am, 55 000 qm bebaut. Zweigniederlassung in Bunzlau. Sonstige Mitteilungen: Verbände: Die Ges. gehört folg. Verbänden an: Verband Lausitzer u. Schles. Orleans-Webereien E. V., davon Zittau; Verein deutscher Wollkämmer u. Kammgarn- spinner, Berlin. Satzungen: Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.V. sbätestens Ende April in Berlin oder an einem an- deren vom A.-R. zu bestimmenden Orte; je 50 RM St.-A. = 1 St., jede Vorz.-A. 3 St. – Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. bis zu 10% nach Bestimmung des A.-R. zur Spez.-Res.; dann 6 % den Vorz.-A. mit ev. Rückst. 4% Vor-Div. an die St.-A., event. Sonderrückl., Rest zur Verf. der G.-V. –— Die Spez.-Res. kann auch zur Ergänzung der Div. herangezogen werden. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Berlin u. Görlitz: Deut- sche Bank u. Disconto-Ges.; Leipzig: Allg. Deutsche Credit-Anstalt. Beteiligung. u. Tochtergesellschaften: Hermann Herzog & Co. Akt.-Ges., Neugersdorf. (A.-K. 1 800 000 RM, Beteilig. 1 290 900 RM). Kunstseidenweberei Schöbach G. m. b. H., Schöbach b. Löbau i. Sa. (Kap. 180 000 RM, Beteilig. 100 %.) Statistische Angaben: Aktienkapital (Herabsetz. beschlossen): 3 070 000 Reichsmark in St.-Akt. zu 100 u. 1000 RM und 3500 Vorz.-Akt. zu 20 RM. Vorkriegskapital: 3 000 000 M. Urspr. 3 000 000 M. v. 1919–1923 auf 68 500 000 M er- höht. — Lt. G.-V. v. 25./11. 1924 Kapital-Umstell. auf 3 320 000 RM durch Herabsetz. der St.-A. v. 1000 M. aut 50 RM u. der Vorz.-A. v. 1000 M auf 20 RM. – Lt. G.-V. v. 12./4. 1927 Erhöh. um 2 250 000 RM St.-A., davon 1 625 000 RM für die Aktionäre zu 137 %. Börsenzulass. im Mai 1927. – Umtausch der St.-A. zu 50 RM in St.-A. zu 1000 u. 100 RM bis 9./11. 1928. – Lt. G.-V. v. 24./6. 1932 Herabsetz. des A.-K. um 2 500 000 RM durch Ein- ziehung von 500 000 RM eigener St.-A. u. Verminder. des verbleib. St.-A.-K. im Verhältn von 5:3. Reorganisationsplan: Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat sich in seiner Sitzung vom 10./8. 1933 entschlossen, der unverzügl. nach der Versammlung der Teilschuld. verschreibungsgläubiger am 13./10. 1933 (s. auch weiter unten) einzuberufenden G.-V. eine erneute durchgrei- fende Sanierung vorzuschlagen. Die Notwendigkeit dieser Reorganisation ist auf den im Geschäftsjahr 1982 ein- getretenen starken Rückgang auf dem Markte der Kunst- seide verarbeitenden Industrie zurückzuführen, der es um- möglich machte, die Haupterzeugnisse des Werkes Mark- lissa zu auch nur einigermaßen erträglichen Preisen 2 verkaufen. Hierzu kommt, daß das früher ausgedehnte Exportgeschäft der Gesellschaft nahezu zum Erliegen 80% kommen ist. Die Sanierung soll nach den Vorschlägen des Aufsichtsrats in folgender Weise vor sich gehelz