4360 Noten-, Kredit- und Hypothekenbanken. Bank für Bergbau und Industrie. Sitz in Berlin-Schmargendorf, Breite Straße 15, III r. vorstand: Bergwerks-Dir. Kuno Fischer, Berlin- Schmargendorf. Aufsichtsrat: (3–11) Universitätsprofessor Dr. Quelle, Rittergutsbes. von Wolff-Bohlen, Rechtsanwalt Dr. Fagg. Gegründet: 27./3. 1897 in Düsseldorf. Ges. lt. G.-V. v. 1899 nach Berlin verlegt. Zweck: Beteiligung an industriellen Unternehm. aller Art, in der Form des Erwerbs von Anteilen be- stehender oder zu errichtender Ges. bergrechtlicher oder handelsrechtlicher Natur, Gewährung von Dar- lehen an derartige Ges. und Unternehmungen sowie von Vorschüssen an solche zum Zwecke späterer Be- teiligung, Uebernahme und Beteiligung bei Anleihen der vorgedachten Unternehmungen sowie solcher Ge- schäfte, welche mit diesem Ges.-Zwecke im Zusammen- hang stehen. Kapital: 200 000 RM in 300 Akt. 970 Akt. zu 200 RM. Vorkriegskapital: 3 000 000 M. Urspr. 7 500 000 M. Herabsetz. bis 1914 auf 3 000 000 M. Die G.-V. v. 10./6. 1924 beschloß, das A.-K. um 97 000 000 Mark auf 100 000 000 M zu erhöhen. In der G.-V. vom Sitz der zu 20 RM u. 25./9. 1925 wurde beschlossen, das A.-K. von 100 000 000 M auf 2 000 000 RM (50: 1) umzustellen. In Abänderung die- ses Beschlusses wurde das A.-K, lt. G.-V. v. 26./1. 1928 auf 200 000 RM umgestellt. Aufforderung zur Einreichung der PM-Aktien erfolgte Sept. 1932. Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanz am 31. März 1932: Aktiva: Kassa 14 966, Effekten u. Beteil. 270 000, Debitoren 1, Hinter- legungskonto 1, Mobiliar 1. Prozeßkosten 1, Verwert- Akt. 1. – Passiva: A.-K. 200 000, R.-F. 49 776, Kredit. 15 695, noch zu zahlende Anwaltskosten 12 000, noch zu zahlende Zinsen 7500. Sa. 284 971 RM. Gewinn. u. Verlust-Rechnung: Debet: Hand- lungsunkosten 11 457, Abschreib. auf Kontokorrent 14 506, Abschreib. auf Hinterleg. 13 259, zurückgest. Anwaltskosten 12 000, zurückgestellte Zinsen 7500. – Kredit: Aufwertungsvergleich 52 500, Zinsen 102, R.-$. Uebertrag 6119. Sa. 58 722 RM. Dividende 1931/32: 0 %. Die Auszahlung der Div. erfolgt nicht auf Div.-Scheine, sondern gegen Ab- stempelung der Aktien. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Bank für deutsche Industrie-Obligationen Gndustriebank). Sitz in Berlin W 8, Schinkelplatz 3/4. Landwirtschaftliche Abteilung: Berlin SW 68, Feilnerstraße 5a. Vorstand: Dr. Wilhelm Bötzkes, Berlin, Vors. des Vorstandes; Dr. Alfred Keichel, Konsul Max Schroeder, Berlin; Stellv.: Dr. Hans von Dadelsen, Klein-Machnow; Dr. Otto Heinrich, Potsdam; Martin Theuerkauf, Berlin. Direktoren: Georg Lorenz, Dr. Eugen Staehle. Prokuristen: Dr. Wilhelm Schröder, Johannes Hentschel, Dr. Heinrich Dörge, Bruno Hamann, Paul' Kroszewski, Dr. Christian Krull, Dr. Helmuth Lentze, Wilhelm Marrien, Wilhelm G. Marx, Dr. Ulrich Graf Finck von Finckenstein, Otto Domscheit, Dr. Heinz von Köppen, Karl Lyncker, Dr. Hans-Georg Peters, Hans-Ulrich Frhr. von Wangenheim, Dr. Gerhard Koch, Horst von Abercron, Dr. Lothar Elbrecht, Arthur Haß- furth, Otto Lungfiel. Aufsichtsrat: Vors.: Staatsrat Dr. h. c. Fritz Thyssen, Mülheim-Ruhr; Dr. jur. Walter Szagunn (Vor- standsmitglied der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt), Berlin; Dr. Helferich (Präsident der Deutschen Zentral- genossenschaftskasse), Berlin; Staatsrat Dr. Dr. h. c. Brandes, Zaupern bei Insterburg; Walter Granzow (Präsident der Deutschen Rentenbank), Berlin; Staats- rat, Rechtsanw. u. Notar Dr. Graf von der Goltz (Ge- nerallandschaftssyndikus bei der Pommerschen Ge- nerallandschaftsdirektion), Stettin; Bank-Direktor Karl Müller (Vorst.-Mitgl. der Bank der Deutschen Arbeit A.-G.), Berlin; Rechtsanw. u. Notar Dr. Gustav Bähren, Berlin; Geh. Kommerz.-Rat Prof. Dr. Carl Bosch (Gen.- Dir. der I. G. Farbenindustrie A.-G.), Heidelberg; Ingenieur A. Pietzsch (Handelskammerpräs.), München; Fabrikbesitzer Otto Sack, Leipzig; Wilhelm Tengel- mann (Landrat u. Bergassessor a. D. im Preußischen Staatsministerium), Berlin; Richard Funcke, Hagen i. Westf.; Bank-Dir. Kuebarth (Handelskammerpräs.), Königsberg i. Pr.; Kaufm. C. Lindner (in Firma Rich. Popp), Netzschkau i. Vogtl.; Otto Hoyer (Handels- kammerpräsident), Oldenburg; Wilhelm-Georg Schmidt (Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden), Wies- baden; Staatssekretär Dr. Posse, Berlin; Ministerialdir. Dr. Olscher, Berlin; Reichsbankdirektor Hasse (Mitgl. des Reichsbankdirektoriums), Berlin. (Die Benennung eines Vertreters des Reichsministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bleibt vorbehalten.) Kommissar der Reichsregierung: Min.-Rat Dr. Ronde; Stellv.: Min.-Dir. Dr. Koehler, Min.-Rat von Manteuffel. Gegründet: 30./9. 1924; eingetragen 2./10. 1924. Eigene Vertretungen in Bln.-Friedenau, Bres- lau, Dresden, Frankfurt a. M., Hannover, Köln, Königs- berg, Mannheim, München, Oppeln, Rostock, Stettin, Weimar. Entwicklung: Die Bank für deutsche Industrie- Obligationen wurde zum Zwecke der praktischen Durch. führung der im Dawes-Plan vorgesehenen Belastung der deutschen Industrie gegründet. Das auf Grund des Dawes-Plans erlassene Industriebelastungsgesetz vom 30./8. 1924 (RGBl. II S. 257) sah eine dinglich sicherzu- stellende Belastung der deutschen industriellen Unter- nehmungen mit der Verzinsung und Tilgung eines Nominalbetrages von 5 Milliarden GM zugunsten der Reparationsgläubiger vor. Zur erleichterten Tragung der der Industrie auferlegten Belastung wurden durch das Aufbringungsgesetz vom 30./8. 1924 (RGBl. II S. 269) die zur Verzinsung und Tilgung erforderlichen Jahresleistungen auf einen weiter gezogenen Kreis der deutschen Wirtschaft umgelegt. Als Mittler zwischen die mit dieser Reparationsschuld belasteten deutschen Wirtschaftkreise und die Organe der Reparations- gläubiger sollte auf deutsche Initiative hin ein Bank- institut eingeschaltet werden. Demgemäß wurde die Bank für deutsche Industrie-Obligationen am 30./9 1924 in Erfüllung des Industriebelastungsgesetzes vom 30./8. 1924 durch führende deutsche Unternehmungen ak Aktiengesellschaft mit einem Grundkapital von 10 Mil. lionen GM und mit dem Sitz in Berlin gegründet. Ihre Aufgabe bestand im wesentlichen in der Ausgabe der Industriebonds, der Regelung ihres Zinsen- und Til. gungsdienstes sowie der Entgegennahme, Verwahrung und Verwaltung der als Sicherheit dienenden Einzel- obligationen der Unternehmer. Am 17./5. 1930 trat an die Stelle des Dawes-Plans der Young-Plan, der die Industriebelastung als eine Sonderleistung der gewerb- lichen Wirtschaft zugunsten der Reparationsgläubiger, als eine dingliche öffentliche Last aufhob; desgleichen erloschen sämtliche Verpflichtungen der belasteten Unternehmer aus den von ihnen ausgestellten Industrie obligationen. Die Aemter des Treuhänders und der ausländischen Mitglieder des Aufsichtsrats kamen gleichzeitig in Fortfall. Die innerdeutsche Sonderbe- asfung der Industrie blieb jedoch mit Rücksicht auf die ungünstige Lage der Reichsfinanzen um die Wende der Jahre 1939/30 zunächst weiter bestehen. Das Geset vom 15./4. 1930 (RGBl. I S. 141) sah ausdrücklich die Forterhebung der Aufbringungsumlage nach den schriften des Aufbringungsgesetzes für das Ree?? jahr 1930 vor. Die laufende Weitererhebung der 10 bringungsumlage zu rein fiskalischen Zwecken stan jedoch für die Dauer in innerem Widerspruch zu dem