Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 4659 Verwaltung: Vorstand: Gen.-Dir. Bergassessor a. D. P. Becker, Kohlscheid; Bergwerks-Dir. Bergassessor a. D. W. Al- brecht, Kohlscheid; Hütten-Dir. Franz Brack, Esch- weileraue; Stellv.: Bergassessor Dr. Werner Trümpel- mann, Kohlscheid. Aufsichtsrat: Vors.: General-Dir. Dr.-Ing. e. h. Georg Zapf, Köln-Mülheim; Stellv.: General-Dir. Dr.- Ing. e. h. Aloys Meyer, Luxemburg; sonst. Mitglieder: Rechtsanwalt Dr. Robert Brasseur, Luxemburg; Gen.- Dir. Dr.-Ing. e. h. Robert Frank, Berlin; Justizrat Bruno von Görschen, Aachen; Oberbürgermeister Quirin Jan- sen, Aachen; Ehrenstaatsminister Dr. Leo Kauffman, Luremburg; Arthur Kipgen, beigeordneter Gen.- Dir., Luxemburg; Hermann Leubsdorf, i. Fa. A. Levy, Köln; Industrieller René Müller, Schloß6 Betzdorf (Luxem- hurg); Waldemar Ereiherr von Oppenheim, i. Fa. Sal. oppenheim jr, & Cie., Köln; Reg.-Präs. a. D. Dr. Wil- heim Rombach, Aachen; Justizrat Emil Schniewind, Köln; Bergwerks-Dir. Paul Treutler, Aachen. Entwicklung: Gegründet: 2./8. 1834. Sitz bis 31./10. 1924 in Eschweiler-Pumpe. 1907 Fusion mit der Vereinigungs-Ges. für Stein- kohlenbau im Wurmrevier. 1910 Anglieder. der Esch- veiler-Köln Eisenwerke, 1913 Interessengemeinschaft nit Burbach. 1919/20 haben sich die Beteiligungen durch die unter Führung der Vereinigten Hütten- werke Burbach im Verein mit der Hüttenges. der Roten Erden erworbene Berechtig. der Ausbeut. der Gruben der Ribbertschen Braunkohlen-, Brikett- u. Tonwerke Ribbert & Co. in Hermülheim erweitert. Die Werke sind im März 1928 unter Hereinnahme eines Postens Aktien der Braunkohlen-Industrie A.-G. .Zukunft' ver- kauft worden. – Ab 1./7. 1925 Inbetriebnahme des von der Eschweiler-Ratinger Metallwerke A.-G. käuflich er- worb. Röhrenwalzwerkes. – Jan. 1927 Ankauf des im Jandtal geleg. Rittergutes Bovenberg in Größe von 905 Morgen. – März 1927: Errichtung eines mod. eingerich- teten Lagers im Mannheimer Industriehafen. –— An- kauf von Grundstücken zwischen Nothberg u. Heistern u. des gesamten Arenbergschen Besitzes in Kinzweiler. –August 1928 Stillegung des Walzwerkes Pümpchen. – Sept. 1930 wurde auf Grund eines Vertrages mit der Thyssenschen Gas- u. Wasserwerke G. m. b. H. in Hamborn nach Fertigstellung der von der genannten Firma verlegten Fernleitung mit der Ferngasbeliefe- rung der Stadt Köln begonnen u. im Laufe des Ge- schäftsjahres die Belieferung auf die Städte Aachen, jülich, Düren u. Eschweiler ausgedehnt. – Okt. 1930 schwere Grubenexplosion auf Schachtanlage Anna II. Der gesamte infolge der Katastrophe entstandene Scha- den belief sich auf rd. 3 Mill. RM. —– An Stelle der zerstörten Tageseinrichtungen mußten auf dem Eduard- schacht ein Fördergerüst mit Schachthalle u. Wagen- umlauf, eine Landverladung mit Verbindungsbrücke u. ein Verwaltungsgebäude gleichfalls mit Verbindungs- brücke errichtet werden. Die Förderung auf diesem Schacht konnte am 1./5. 1931 wieder aufgenommen wer- den. — Febr. 1931 weiteres Grubenunglück auf Esch- veiler Reserve. Zweck: Betrieb von Steinkohlen- und anderen Bergwerken, sowohl der ihr jetzt zugehörigen, als ferner zu er- verbenden Gruben, Grubenanteile, Konzessionen, Ver- leihungen, sei es für alleinige Rechnung oder durch Beteiligung an den zu den vorgenannten Zwecken be- stehenden oder neu zu errichtenden Ges. sowie Handels- geschäfte aller Art. In gleicher Weise: Verwertung kez oder anzukaufender Produkte in robem ustande sowie deren Verarbeitung für den Handel und den Verbrauch, Bewirtschaftung des der Ges. be- reits zugehörenden oder zu erwerbenden Grundeigen- tums, Errichtung und Erwerb aller zur Erreichung nen Vorgenannten Zwecke erforderlichen oder förder- ch erscheinenden Anlagen. Die Ges. ist berechtigt, Eschweiler Bergwerks-Verein. / Sitz in Kohlscheid, Reg.-Bez. Aachen. Zweigniederlassungen zu errichten. Die Ges. hat mit den Vereinigten Hüttenwerken Burbach-Eich-Düde- lingen in Düdelingen mit Zweigniederlassung unter der Firma Vereinigte Hüttenwerke Burbach-Eich-Düde- lingen A.-G., Abt. Burbach, in Saarbrücken-Burbach am 5./3. 1913 einen Interessengemeinschaftsvertrag ge- schlossen (s. auch unten), dessen Durchführung zum Gegenstand des Unternehmens gehört. Besitztum: Der Grundbesitz beträgt im ganzen 2610 ha. Der gesamte Bergwerksbesitz hat eine Größe der Gruben- felder von 20 118 ha u. ist erschlossen durch 21 Schächte, davon die Grube Eschweiler-Reserve b. Noth- berg 3 Schächte, Grube Adolf bei Streiffeld 2 Schächte Grube Anna bei Alsdorf 7 Schächte, Grube Maria 4 Schächte, Grube Laurweg einschl. Grube Voccart 3 Schächte, Grube Goulay 2 Schächte. Bei den Grubenanl. Anna, Eschweiler Reserve (Nothberg) u. Maria befinden sich Kohlendestillat. mit Gewinn. der Nebenprodukte. Die Gruben Maria u. Laurweg haben Brikettfabriken. Beim Schacht Adolf ist eine Dampfziegelei in Betrieb. Hüttenabteilung. Die Hüttenabteilung umfaßt: 1. Con- cordiahütte mit zwei Hochöfen u. einer Erzeugungs- fähigkeit von etwa 100 000 t Roheisen jährlich, mit Schlackensteinfabrik u. Kalkringofen. 2. Werk Aue mit Stab- u. Bandeisenwerk, Röhrenwerk, Verzinkerei, Fittingsfabrik u. Kleineisenwerk. 3. Werk Ermag (von der Eschweiler-Ratinger Metallwerke A.-G. erworben). Stahlwerk u. Rohrwalzwerk für Herstellung nahtloser Rohre. 4. Eisenbahnwerkst. u. Dampfhammerschmiede. An Areal gehören der Ges. 2521 ha Land (darunter ca. 840.02 ha Wald) in den industriereichen Gegenden von Eschweiler, Stolberg u. a. In der Umgebung der neuen Schachtanlage Adolf bei Streiffeld wurden drei Güter in einer Größe von 145 ha und nahe der Grube Anna bei Alsdorf das Gut Kellersberg in einer Größe von 85 ha angekauft, wo die projektierte Arbeiter- kolonie fertiggestellt ist. Der Ges. gehören insgesamt 4786 Beamten- und Arbeiterwohnungen sowie gemein- nützige Anstalten (6 Bergmannsheime mit zusammen 2047 Schlafstellen), für deren Ergänzung und Vermeh- rung alljährlich bedeutende Summen aufgewandt werden. Sonstige Mitteilungen: Interessengemeinschaft mit den Vereinigten Hütten- werken Burbach-Eich-Düdelingen (Arbed): Die G.-V. vom 13./3. 1913 beschloß Eingehung einer Interessen- gemeinschaft mit den Vereinigten Hüttenwerken Bur- bach-Eich-Düdelingen mit folgendem wesentlichen Inhalt: Aus den gemeinschaftl. Erträgn. der Hüttenwerke u. des Bergwerksvereins erhält letzterer diejenigen Be- träge, die erforderlich sind, um für das Geschäftsjahr 1919/20 letztmalig eine Div. von 12 % u. für die folgen- den 22 Jahre, zum letzten Male also für das am 30./6. 1942 ablaufende Geschäftsjahr, eine Div. von jährl. 14 % zu zahlen. Die Div. wird in vorstehender Höhe von den Hüttenwerken garantiert. Die Hüttenwerke sind berechtigt, nach dem 1./7. 1942 die Interessenge- meinschaft auf weiter 30 Jahre zu verlängern, mit der Maßgabe, daß während dieser weiteren Periode die jährl. Div. für die Aktien des Bergwerksvereins 8 % (aufgewertet 4.8 % RM) beträgt, dagegen verpflichtet, nach dem 1./7. 1942 alle Aktien des Bergwerksvereins zu 250 % gegen bar zu übernehmen. 6 Mitglieder der Verwaltung der Hüttenwerke sind in den A.-R. des Bergwerksvereins zu wählen, während 6 Mitglieder des A.-R. des Bergwerksvereins in die Verwaltung der Hüttenwerke eintreten. Der § 3 Absatz 2 des zwischen beiden Werken abgeschlossenen Vertrages lautet: Für den Fall, daß infolge eines Krieges sowohl die Berg- werke als die Hütten der Interessengemeinschaft auf länger als drei Monate zum Erliegen kommen, wird die Verpflichtung der Hüttenwerke Burbach-Eich-Düde- lingen zur Auszahlung der für die Div. des Bergwerks- vereins erforderlichen Gewinne aufgeschoben, und zwar: 1. ganz für die Dauer des Krieges; 2. derart, daß nach Beendigung des Krieges und wieder In- 292*