Schiedsspruch vom 30./9. 1921 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 4663 Gewinn- M. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag 2190, Löhne u. Gehälter 591 686, soziale Lasten 100 832, Abschreib. auf Anlagen 68 481, andere Abschreib. 4947, Zinsen 8722, Besitzsteuern 40 004, son- stige Steuern 10 589, sonstige Aufwendungen 86 322. – Kredit: Betriebseinnahmen abzüglich Materialkosten 908 235, ao. Erträge 3598, Verlust 1940. Sa. 913 773 RM. Dividenden 192 7–1932: 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Markranstädt: Deposit.- Kasse der Allg. Deutschen Credit-Anstalt. Mineralölindustrie-Akt.-Ges. in Lidu. Sitz in Leipzig. Die G.-V. v. 3./8. 1927 beschloß die Lidu. der Ges. Liquidatoren: Versicher.-Beamt. Walther Bauendahl jr., B.Wilmersdorf, Lauenburger Str. 1, Nationalökonom Carl Graf Rapp. B.-Wilmersdorf, u. Simon Stern, Leipzig. Die Firma ist am 10./11. 1933 gelöscht worden. Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich, Akt.-Ges. Sitz in Lintfort, Kr. Mörs. vorstand: Bergwerks-Direktor Bergassessor a. 1= Werner Brand, Bergwerks-Dir. Karl Noll, beide in Lint- fort, Kreis Moers. Aufsichtsrat: Vors. Humbert de Wendel, Paris; Stellv.: Gen.-Dir. Robert Pastor, Köln u. H. Thelier, Paris; M. de Wendel, F. Delage, E. de Mitry, J. Keller, paris; Bergassessor Dr. Otto Krawehl, Essen; Dr. H. A, van Nierop, Amsterdam; A. Hochstrate, Herringen. Gegründet: 1./10. 1906; eingetragen 20./10. 1906. Sitz bis 30./6. 1908 in Düsseldorf. – Die Ges. gehört zur de Wendel-Gruppe in Paris. Entwiceklung: Ein großer Teil des A.-K. befand sich vor dem Kriege in französischem Besitz. Auf Grund der Verordnung des Bundesrats v. 26./11. 1914 vurde deshalb infolge des Krieges die zwangsweise Verwaltung der Ges. angeordnet u. Komm.-Rat Ziegler in Düsseldorf zum Verwalter bestellt. Ueber den fran- zösischen Besitz wurde die Liquidation eingeleitet. Die G.-V. v. 8./9. 1917 der Rheinischen Stahlwerke in Duisburg beschloß die Uebernahme des Vermögens der sich auflösenden „Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich Akt.-Ges. zu Lintfort als Ganzes unter Aus- schluß der Liquidation im Wege der Fusion gemäß §8 305, 306 HGB. Es handelte sich um den Rest des A.K. von 1 557 000 M, denn die Majorität des A.-K. von Friedrich Heinrich (20 443 000 M) war bereits im Gebt. 1917 von dem Liquidator der Zwangsliduidation des französ. Aktienbesitzes zu 183 % erworben worden. Der Gegenwert, etwa 37.5 Mill. war in bar bezahlt worden. losch. Nach Friedensschluß fanden wegen der Besitz- verhältnise Verhandlungen vor dem Gemischten Schiedsgerichtshof in Amsterdam Sstatt, der seinem gemäß die Akt.-Ges. Friedrich Heinrich wieder herstellte. Zweck: Mutung und Erwerb von Bergwerken, ins- besondere der Erwerb des Steinkohlenbergwerks Fried- rich Heinrich, gelegen in den Gemarkungen der Ge- meinden Lintfort, Repelen, Camp, Vluyn und Vluyn- busch, Kr. Mörs; Beteiligungen an anderen Berg- verken; Ausbeutung des obengenannten Bergwerks Triedrich Heinrich und der sonstigen von der Ges. in der Folge unter irgendeinem Titel zu erwerbenden Bergwerke sowie derjenigen, die sie pachtweise oder sonstwie besitzen könnte. Besitztum: Das Grubenfeld hatte ursprünglich eine Größe von ca. 30 000 000 qm u. wurde 1909 durch Ankauf um ca. 12 000 000 am erhöht; es enthält. aus- weislich zuverlässiger Bohrungen, Gas-, Fett- u. Mager- kohlen in großen Mengen, in mäßiger Tiefe (ca. 300 bis 400 m) und vorzügl. Ablagerung. Das für eine große Bergwerksanlage nebst zugehöriger Arbeiterkolonie er- Vorbene Terrain beträgt ca. 2163 Morgen. Schacht 1 erreichte das Steinkohlengebirge im Mai 1911 u. wurde bis auf 570 m niedergebracht. Schacht II ist bis 580 m abgeteuft und ausgebaut. Bei 350 m Teufe wurde die Wettersohle, bei 400 m Teufe die I. und bei 450 m die Il. Bausohle angesetzt. Nach Herstellung der Füllörter vurden 12 bauwürdige Flöze der Fettkohlengruppe aufgeschlossen. Im Jahre 1928 wurde auf dem in- zvischen erworbenen Grubenfeld Norddeutschland (12416 434 am) mit dem Abteufen eines Schachtes be- sonnen, der Juli 1929 bei 242 m Teufe das Steinkohlen- Die Ges. wurde aufgelöst u. die Firma er- gebirge erreichte und bei 381 m Teufe gestundet wurde. – Die Schachtanlagen Friedrich Heinrich 1/II und Nord- deutschland bilden eine Betriebsgemeinschaft. Gefördert wird nur auf F. H. I/II; Seilfahrt wird in allen drei Schächten gehalten. Die Ges. besitzt 260 Koksöfen und 2 eigene Ringofenanlagen, Anschlußbahn nach Bahnhof Rheinkamp ist vorhanden, ebenso 2633 Arbeiter- und 246 Beamtenwohnungen. Das Grubenfeld ist in vier selbständige Felder zerlegt und aus dreien dieser Felder sind die tausendteiligen Gewerkschaften Friedrich Heinrich I., II. u. III. gebildet. Behufs Erbauung eines gemeinsamen Rheinhafens bei Orsoy nebst Hafenbahn mit Anschluß an den Bahn- hof Rheinkamp der Staatsbahn wurde mit der Akt.-Ges. Phönix in Hörde und den Rhein. Stahlwerken in Duis- burg-Meiderich ein Abkommen in Form einer G. m. b. H. getroffen. Alle drei Werke sind dabei zu gleichen Teilen interessiert. Um der Ges. einen Lager- und Um- schlagsplatz in Süddeutschland zu sichern, hat die Ges. im Hafen Rheinau bei Mannheim ein für diese Zwecke günstig gelegenes Terrain erworben. Der Gesamtgrundbesitz hatte Ende 1952 eine Größe von insgesamt 5 522 072 qm. Verbände: Die Ges. gehört dem Kohlensyndikat mit 2 250 000 t für Kohlen und mit 225 000 t für Koks an. – Für den Ammoniakabsatz ist die Ges. der Deutschen Ammoniak-Verkaufs-Vereinigung angeschlos- sen, während die Benzolerzeugung durch die Tochter- gesellschaft, die Allg. Brennstoffhandels-G. m. b. H., Abnahme findet. Statistik: Jahresnettoförderung der Schachtanlage 1929–1932: 1 668 693, 1 751 310, 1 675 000, 1 355 547 t. Erzeugt wurden 1930–1932; 608 882, 595 690. 545 345 t Koks, 23 284, 22 372, 20 403 t Teer, 9282, 7885, 7505 t Ammoniak und 5178. 5108 5053 t Benzol. – Gasabgabe an die Ruhrgas-A.-G. 1931–1932: 12.94, 21.5 Mill. cbm. –— Die Ziegelei stellte her 1931: 3.56 Mill. ge- brannte Steine. 1932 ruhte der Ziegeleibetrieb. Kapital: 22 000 000 RM in 22 000 Inh.-Aktien zu 1000 RM. Vorkriegskapital: 22 000 000 M. Urspr. 14 000 000 M. 1910 Erhöh. um 4 000 000 M. 1913 weitere Erhöh. um 4 000 000 M. Kap.-Umstell. laut G.-V. v. 19./12. 1924 in bisher. Höhe auf Reichsmark. Anleihe von 1928: 15 000 000 schw. Fr. (Teil- betrag der Anleihe von 20 000 000 schw. Fr.), Stücke zu 500 schw. Fr. – Zinsen 6 %; 1./4. u. 1./10. – Tilgung: Vom 1./4. 1933 ab durch Auslos. innerhalb längstens 25 Jahren bis 1958; die Ges. ist berechtigt, vom 1./4. 1938 ab die Anleihe vorzeitig zurückzuzahlen. — Sicherheit: Die Anleihe von 20 000 000 schw. Fr. ist sichergestellt durch die Eintragung einer I. Sicher.- Hypothek im Höchstbetrag des Preises von 6155 kg Feingold (einschl. eines Jahreszinses) auf das Berg- werk Friedrich Heinrich I., eingetragen im Berggrund- buch des Amtsgerichts Rheinberg und auf den gesamten Grundbesitz einschl. aller bestehenden und in Zukunft zu errichtenden Baulichkeiten und Anlagen, soweit er unter dem Namen der Steinkohlenbergwerk Friedrich Heinrich A.-G. gegenwärtig in den Grundbüchern der Gemeinden Lintfort und Camperbruch eingetragen ist. Außerdem hat sich die Ges. Les Petits-Fils de Fran- cois de Wendel & Cie. in Paris gegenüber der Stein-