4672 Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. Gegründet: 22./9. 1920; mit Wirkung ab 1./4. 1920; eingetr. 25./11. 1920. Die Dauer der Ges. ist auf 99 Geschäftsjahre mit der Maßgabe bestimmt, daß spätestens in den ersten drei Monaten des vorletzten Geschäftsjahres eine G.-V. über die Fortdauer der Ges. beschließen kann. Zweck: PFortbetrieb der sämtlichen industriellen Unternehm., welche die Firma Gebr. Stumm, G. m. b. H., im Saargebiet, wie es im Vertrag von Versailles begrenzt ist, betrieb, und allgemein die Herstellung und die Weiterverarbeitung von Eisen u. Stahl, der Verkauf und die sonst. Verwertung der Fabrikate u. der sich ergebenden Nebenprodukte und Rückstände, der Erwerb von Grundvermögen und Bergwerkseigen- tum, der Betrieb von Bergwerken und aller sonst. Arten der Gewinnung der Rohprodukte; die Schaffung und der Betrieb von allen Arten von Transport- mitteln, die Erzeugung und Lieferung von elektri- schem Strom und der Handel damit; der Erwerb, der Verkauf und die Ausbeutung aller Patente, die sich direkt oder indirekt auf die oben erwähnten Objekte beziehen, ebenso wie alle einschlägigen Neben- und Hilfsgeschäfte. Nach der im Febr. 1930 erfolgten Inbetriebnahme der zweiten Hochleistungsbatterie besitzt die Ges. 80 neue Koksöfen und zuzüglich der alten eine monatl. Ge- samtkokskapazität von 60 000 t. Entsprechend dieser Kapazität wurden auch die Nebenproduktenanlagen aus- u. neugebaut. Die Roheisenproduktion wurde auf 50 000 t pro Monat gebracht, diejenige in Rohstahl durch Vergrößerung und Modernisierung sowohl des Martin- wie des Thomas-Werkes auf 60 000–65 000 t. Die Betriebsanlagen der Homburger Eisenwerk A.-G. vorm. Gebr. Stumm in Homburg (Saar) wurden ab 1./10. 1926 im Wege einer Interessengemeinschaft auf lange Jahre gepachtet und in eigene Verwaltung ge- nommen. Febr. 1933 schweres Explosionsunglück. Durch die Explosion des erst im Jahre 1931 neuerbauten Gas- behälters von 120 000 cbm Inhalt verloren 69 Menschen ihr Leben. Gleichzeitig wurde ein gewaltiger Mate- rialschaden verursacht. Die Sachschäden des Unglücks sind durch Versicherung beim Gerling-Konzern in Köln gedeckt. Im Werk selbst sind die Aufräumungs- und Wiederherstellungsarbeiten mit größter Energie durchgeführt worden, so daß auch die bei der Explosion vollständig zerstörten Teile, die Benzol- und Ammoniak- fabrik, jetzt wieder ihre normale volle Erzeugung bringen. Beteiligungen: Die Ges. besitzt die Mehrheit der Jul. & Edm. Kronenberg A.-G., Leichlingen (Khld.), Neuwalzwerk Aktiengesellschaft, Bösperde i. Westf., und Lehnert & Co., G. m. b. H., Neun- kirchen (Saar). Verbände: Mit Wirkung ab 1./8. 1926 Eintritt der Ges. in die Deutsche Rohstahlgemeinschaft, den Stahl- werksverband und den Walzdraht-Verband. Produktion in t): 1930/31 1931/32 1932/33 KRUEPEBBBB 458 812 328 397 336 988 Bones%% 389 155 313 593 379 386 Rohstahl einschl. Stahlformguß . . 429 885 334 843 424 249 Fertigerzeugnisse einschl. Halbzeug 2M Vealdtdd 335 602 263 184 338 255 Bergbaugesellschaft Niesky Aktiengesellschaft. Sitz in Niesky O.-L. Vorstand: Otto Herling. Aufsichtsrat: Freifrau Helene von Gregory, Trebus; Dir. Karl Geißen, Berlin; Prokurist Otto Becker, Niesky. Gegründet: 25./9. 1923; eingetr. 25./2. 1924. Zweck: Erwerb von Grundstücken, Kohlenabbau- gerechtigkeiten und Mutungsrechten zum Betriebe von Kohlengruben, Errichtung oder Erwerb von Anlagen jeder Art zur Förderung, Verarbeitung oder Verwertung aller im Bergbau gewonnener Erzeugnisse. Der Betrieb bzw. die Bohrversuche, um die es sich bisher bei der Kapital: 160 000 000 Fr. in 159 Aktien zu , 1 000 000 Fr. und 2 Aktien zu je 500 000 Fr. Urspr. 20 000 000 M in 20 000 Nam.-Akt. zu 1000 Dann auf 25 000 000 Fr. umgestellt u. erhöht lt. G. v. März 820 um 50 000 000 Fr. Die G.-V. v. 30./9. %% hat zwecks weiterer Stärkung der Eigenmittel eine a; bald durchzuführende Kapitalerhöh. um 60 000 auf 135 000 000 Fr. beschlossen. Die neuen Aktien werder wie bei der früheren Kapitalerh. von den Großfaktionär9 übernommen werden. Lt. G.-V. v. 2./2. 1932 Erhöh. dez A.-K. um 25 000 000 Fr. durch Umwandl. der bisherigq Genußscheine in Aktienkapital ohne Zuzahlung. — Lat G.-V. v. 29./11. 1933 Neustückelung des A.-K. (Umwan der Aktien in Stücke zu 1 000 600 bzw. 500 000 Großaktionäre: Gebr. Stumm G. m. b. H., Vem. kirchen (Saar); Otto Wolff, Köln; Soc. An. des Forgs et Aciéries de Nord et Lorraine, Paris (unter 5 % Geschäftsjahr: 1./4.–31./3. – G.-V.; 1933 an 8./9. – Stimmrecht: Je nom. 1000 Fr. = 1 St. Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F. bzw. 20 Spez.-R.-F., 6 % Div., 12 % an A.-R., Tant. an Vorstand u. Beamte, Rest nach G.-V.-B. Bilanz am 31. März 1934: Aktiva: Grundz, und Gebäude 20 429 998, Hüttenwerk u. Außenbetriehe 372 741 387, Beteiligungen 47 370 232, Kasse u. Banken 19 292 344, Wechsel 3 605 126, Kunden 51 007 607, ver. schiedene Schuldner u. Anzahlungen 21 834 761, Lagc- bestände 42 307 501, (Bürgschaften 11 807 198% Passiva: A.-K. 160 000 000, gesetzl. Reserve 10 250 00, Spezialreserve 12 098 807, Abschreib. u. Instandhal tungsfonds 121 585 999, Obligationen 31 493 000, lang- fristige Verbindlichkeiten 89 479 790, mittelfristig Neubauschulden 18 950 556, Banken 67 265 308, Akzeh 19 806 400, Lieferanten 13 508 026, verschiedene Gläubi- ger u. Anzahl. 33 768 769, (Bürgschaften 11 807 10%, Reingewinn im Geschäftsjahr 1932/33 382 301. ,. 578 588 956 Fr. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: 40 schreib. auf Anlagen u. Inventar 20 000 000, Abschrei. auf Lagervorräte 4 000 000, Sonderrückstellung f nicht vergütungsfähige Explosionsschäden 3 000 000, Reingew. i. Geschäftsj. 1932/33 382 301. Sa. 27 382 301 F. – Kredit: Betriebsergebnisse usw. 27 382 301 Fr. „ 192 6/2 7–1932/33: 8, 8, 8, 8, 6 0, 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Nach dem Geschäftsbericht 1932/33 wurde die Pr. duktion des Werkes dank der in den letzten Jahren durchgeführten Neuorganisation in kurzer Zeit wieder auf eine beachtliche Höhe gebracht, und das Unglüch konnte diese Entwicklung nur auf kurze Zeit unter. brechen. Der im Berichtsjahr verzeichneten weiteren Verschlechterung der Wirtschaftslage konnte in wesent. lichem Ausmaß durch Ermäßigung der Gestehungs kosten begegnet werden. Dabei kamen die Preissenkun- gen auf den Rohstoffmärkten und die Verbilligung der Zinsen zu Hilfe. Durch verstärkte Interessennahme an Ausfuhrgeschäft wurde eine größere Arbeitsmenge für das Werk herbeigeschafft. Ges. gehandelt hat, sind seit Sommer 1924 eingestell. worden. Kapital: 10 000 RM in 100 Aktien zu 100 RM. Urspr. 25 Mill. M in 25 000 Akt. zu 1000 M. Die G.-V. v. 27./3. 1926 beschloß Umsteil. von 25 Will. 1 auf 10 000 RM in 100 Akt. zu 100 RM. Geschäftsjahr: 1./10.–30./9. – G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. –— Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St. Bilanzen sind seit 1930 nicht mehr veröffentlicht worden. Dividenden 1926/2 7–1928/29: 0 %. Zahlstelle: Ges.-Kasse.