Bergwerke, Hütten- und Salinenwesen. 4677

 

von Wilh. Werhahn in Neuß die s. Z. aus dem Kon-
urs der Senftenberger Kohlenwerke Akt.-Ges. er-
vorbenen Gruben Hansa u. Elisabethglück mit Brikett-

hressen nebst zugehörigen Kohlenfeldern u. Mobilien.

Besitztum: A. Grube Hansa. Der Bergwerks-

besitz erstreckte sich 1911 über ein Areal von 642 ha

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Efa 85 am, wovon 619 ha 62 a 85 am käuflich er-
worben u. 22 ha 50 a durch Vorkaufsrecht gesichert
sind. Das Kohlenvorkommen tritt in einer Mächtig-
keit von 5 bis 15 m auf bei einer Deckgebirgsmächtig-
feit von 6–60 m. Die Gewinnung der Kohlen ge-
shieht zum Teil durch Tagebau, zum Teil durch
fiefbau. Der Abraumbetrieb wird in eigener Regie
ausgeführt. Es sind zwei Tiefbaue vorhanden, durch
zwei elektrisch angetriebene Kettenbahnen mit der
Brikettfabrik verbunden. Die Brikettfabrik ist mit
Naßdienstsystemen und 9 Brikettpressen nebst 10
großen Schulz'schen Trockenapparaten u. 1 Jalousie-
fühlanlage ausgerüstet. Zur Krafterzeugung stehen
4 Dampfmasch. von zusammen 600 PS und 1 elektr.

Zentrale von 1000 PS zur Verfügung. Eigener An-
cchluß an Staatsbahnstrecke Halle-Sorau. – B. Grube

EHlisabethglück. Der Kohlenfelderbesitz umfaßte 1911
130 ha 58 a 67 qm, wovon ca. 25 ha im ersten Flöz u.

I ha im sogen. zweiten Flöz für Tagebaubetrieb in

Betracht kommen, während der Rest des zweiten Flözes
im Tiefbau zu gewinnen sein wird. Die Kohlenmäch-

fsgkeit des oberen Flözes beträgt 15–17 m bei einem
eckgebirge von 16–36 m. Das durch Bohrungen

mchgewiesene untere Fl6z hat eine durchschnittliche
lächtigkeit von 10–11 m und liegt in einer Tiefe von
6–66 m. Zur Zeit ist nur Tagebau im Betrieb; der
Abraumbetrieb wird in eigener Regie ausgeführt. Die
Forderung aus dem Tagebau nach der Brikettfabrik
erfolgt durch elektr. betriebene Seilbahn. –— Zur
veiteren Deckung ihres Kohlenbedarfs hat die Ges.
ach das Recht gesichert, nach Erschöpfung ihres Tage-
uues aus dem Grubenfelde der benachbarten Gew.
Louise II Senftenberg bis zu 60 000 000 h1 Tagebau-
johle gegen einen Förderzins von 1½ Pf. pro hl zu
brdern. Der Kohlenfelderbesitz der Gew. Louise II
umfaßte 1911 230 ha 77 a 75 qm, wovon ca. 140 ha im
Hagebau u. der Rest im Tiefbau abzubauen sind. Die
lohlenmächtigkeit der Tagebaukohle beträgt 10–25 m
lei einem Deckgebirge von 10–42 m. Die Tiefbau-
fchle liegt in einer Tiefe von ca. 60 m. Die Brikett-
Abrik umfaßt 2 Naßdienstsysteme u. 9 Brikettpressen
ebst 13 Trockenapparaten und 1 Jalousiekühlanlage.
Die Betriebskraft wird erzeugt durch 4 Dampfmasch.

Vorstand: Ing. Richard Pieper.
Aufsichtsrat: Vors.: Landrat a. D. Dr. Tewaag;

Dr-Ing. Xaver Mayer, Stettin.

Gegründet: 26./5. und 26./6. 1917; eingetragen
, 1917 in Ueckermünde.

Vom april 1926 bis April 1927 stand die Ges. unter

Geschättsaufsicht. Die in der G.-V. vom 29./6. 1927
beehlossene Uebernahme der Vorpommerschen Eisen-

fieberei Bähr & Co. G. m. b. H., Torgelow, in Ver-

inlung damit Firmaänderung, wurde in der G.-V. vom
. 1929 wieder aufgehoben.

Zweck: Betrieb von Eisengießereien und ver-
Mndter Betriebszweige, Fabrikation von hochwertigem
Gb (Radiatoren, Economiserrohre, Kandelaber usw.).

Besitztum: Die Ges. betreibt die unter der
irma TheodorVollgold & Sohn in Torgelow seit 1756
leichende Eisengießerei. Werkstätten: Masch.-Fabrik
1. Graugießerei in Torgelow. Zu dem Torgelower Werk
gchiren 7 Wohnhäuser für Beamte u. Arbeiter. Die
Aschinen werden elektrisch angetrieben, die erforder-
liche Energie liefern zwei Wasserturbinen in Torgelow.

Kapital: 250 000 RM.

It kr- 600 000 M. erhönt von 1920–-1 998 auf 60 000 000
.V. „. 27./1J1. 1924 Umstell. von 60 000 000
auf 457 500 RM (St.-Akt. 100: 1, Schutz-Aktien

 

 

ellv.; Bankier Ernst Werner, Dir. Linder, Stadtrat

 

von zusammen 350 PsS sowie eine elektr. Zentrale von
1500 Kw. Eigener Anschluß an Staatsbahn b. Senften-
berg N.-L. Die Ausrüstung der 3 Brikettfabriken ent-
spricht einer Leistungsfähigkeit pro Tag von 185
Wagen von je 10 t. Auf allen Gruben ca. 1500 Be-
amte u. Arbeiter.

Beteiligungen: Die Ges. besitzt sämtliche Kuxe
der Gew. Louise II. Der Ges. ist unter dem Namen
Horrem 61 das Bergwerkseigentum in dem in den Ge-
meinden Bergheim u. Paffendorf im Kreise Bergheim
belegenen 2 199 948 qm großen Felde zur Gewinnung
von Braunkohlen verliehen worden.

Verbände: Die Ges. gehört dem Ostelbischen
Braunkohlen-Syndikat u. der Niederlausitzer Brikett-
Verkaufs-Ges. an; Beteiligungsziffer 500 000 t; auch
beteiligt an der Niederlausitzer Wasserwerks-Ges. m.
b. H.

Kapital: 3 500 000 RM in 3500 Akt. zu 1000 RM.

Urspr. 3 500 000 M, begeben zu pari. Lt. G.-V. vom
23./38. 1925 ist das A.-K. in bisher. Höhe auf Reichs-
mark-Währ. umgestellt.

4 % Anleihe von 1909: Die Anleihe wird ab
2./1. 1932 z. Aufwert.-Betrage zurückgezahlt. Der Ge-
samtbetrag der im Umlauf befindlichen Genußrechte
beträgt 29 700 RM.

Geschäftsjahr: Kalenderj. –— G.-V.: Im ersten
Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: 5 % zum R.-F., etwaige
Sonderrücklagen, 5 % Div., dann 7 % Tant. an A.-R.
(unter Anrechnung einer festen Vergüt. für jedes
Mitgl.), Rest weitere Div. bzw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 31. Dez. 1932: Aktiva: Grundst.
30 000, Kohlenfelder 189 230, Brikettfabriken 1 565 191,

Grubenmaschinen 1 351 258, Werkswohngebäude 314 977,

Inventar 163 219, Beteiligungen 752 375, Forderungen
3 562 267, Kasse 50 679, (Avale 6810), Gewinn- u. Ver-
lust 155 474. – Passiva: A.-K. 3 500 000, Reservefonds
2 068 319, Delkredere 27 316, Hypotheken 40 446, Ver-
bindlichkeiten 2 427 557, Akzepte 71 032, (Avale 6810).
Sa. 8 134 670 RM.

Gewinn- u. Verlust-Rechnung: bDebet: Ver-
lustvortrag aus 1931 69 909, Löhne und Gehälter
2 323 258, soziale Abgaben 402 532, Abschreib. 751 605,
Zinsen 12 032, Besitzsteuern 365 837, sonst. Aufwend.
1 046 593. – Kredit: Rohüberschuß 4 816 292, Verlust-
vortrag aus 1931 69 909, Verlust pro 1932 85 565. Sa.
4 971 766 RM.

Dividenden 192 7–1932: 0, 0, ?, ?, 0, 0 %

Zahlstelle: Ges.-Kasse.

Hüttenwerk Vollgold Aktlen-Gesellschaft.

Sitz in Torgelow (Vorpommern).

2000 : 1). – Die G.-V. v. 28./6. 1927 beschloß Herabsetz.
des Kap. auf 45 000 RM zwecks Deckung der Unterbilanz
u. Erhöh. um bis 205 000 RM. –—– Die G.-V. v. 2./4. 1928
beschloß unter Aufhebung des G.-V.-B. v. 28./6. 1927 die
Herabsetz. des A.-K. von 457 500 RM auf 4500 RM durch
Einziehung von 7500 RM Vorz.-Akt. u. Zusammenleg. der

iibrigen Akt. 100: 1; sodann Erhöhung um 245 500 RM auf

250 000 RM.

Geschäftsjahr: Kalenderj. – G.-V.: Im ersten
Geschäftshalbjahr. – Stimmrecht: 1 Aktie = 1 St.

Gewinn-Verteilung: Nach Vornahme von Ab-
schreibungen und Rücklagen zunächst 4 % Div., Rest
Superdiv. bzw. nach G.-V.-B.

Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Grundst.
u. Gebäude 189 911, Masch., Werkzeuge, Geräte und
Modelle 148 901, Kasse 293, Rohmaterialien 39 642, fert.
Waren 34 829, Außenstände 152 752, Beteilig. 400, Ver-
lust 59 453. – Passiva: A.-K. 250 000, R.-F. 24 689,
Hyp. 77 000, Rückstell. für zweifelhafte Forder. 5113,
Kreditoren 319 385. Sa. 676 188 RM.

Gewinn- und Verlust-Rechnung: Debet:
Fabrik- u. Geschäftsunkosten 441 598, Abschr. 32 373. –
Kredit: Bruttogewinn 414 513, Verlust 59 458. Sa.

473 972 RM.

Dividenden 1927–1930: 0 %.
Zahlstellen: Ges.-Kasse; Stettin: Wm. Schlutow.