4788 Metall- und Maschinen-Industrie. min nicht die Zustimmungserklärungen der Mehrheit der Gläubiger nach Köpfen vor. Infolgedessen hat sich die vom Gericht für das Vergleichsverfahren bestellte Vertrauensperson genötigt gesehen, sich dem bereits früher von den die Warengläubiger vertretenden Gläu- bigerausschußmitgliedern gestellten Antrage auf Ein- stellung des Vergleichsverfahrens anzuschließen. Das Gericht hat daraufhin das Vergleichsverfahren einge- stellt und den Anschlußkonkurs verhängt. Konkurs- verwalter: Rechtsanwalt Dr. H. Koch II in Hannover, Georgstraße 39. Der Konkursverwalter hat in dem Bestreben, einem halben Tausend Volksgenossen die Arbeitsstätte zu er- halten und das vorhandene Warenlager bestmöglichst zu verwerten, die Betriebe der Gebr. Körting A.-G. nicht stillgelegt, sondern nach schärfsten Rationalisierungs- maßnahmen weitergeführt. Der Ruf des Namens „Kör- ting'' und das Vertrauen der alten Kundschaft hat sich während dieser konkursmäßigen Fortführung des Be- triebes bewährt und dazu geführt, daß der im Juli 1933 auf einem Tiefstand angelangte Monatsumsatz sich seit- dem bereits wieder verdoppelt hat. Die Belegschaft, die durch Bereitstellungen ihrer Konkursauszahlungen Vertrauen u. Opferwilligkeit bewies, tut ihr äußerstes, um durch Güte und Preiswürdigkeit der Erzeugnisse ihr Können unter Beweis zu stellen. Der Treuhänder der Arbeit für den Wirtschaftsbezirk Niedersachsen hat es in enger Zusammenarbeit mit der Industrie- und Handelskammer Hannover unternommen, alle Möglich- keiten auszuschöpfen, die gegeben sind, um über die im August 1932 gegründete Auffangges. den lebenden Be- trieb aus dem Konkurs zu lösen und als gesundes Unternehmen wieder der deutschen Wirtschaft einzu- gliedern. – Lt. Mitteilung des Verwalters v. Dez. 1933 sind bisher die bevorrechtigten Gläubiger bezahlt, auch sind 15 % an die nicht bevorrechtigten Gläubiger zur Auszahlung gelangt. Bei günstiger Entwicklung des Konkurses wird eine weitere Auszahlung in Frage kommen. Auf die Aktionäre wird irgendeine Auszahl. nicht erfolgen können. Zweck: Bau und Verwertung von Maschinen und Apparaten. Besitztum: Die in Körtingsdorf bei Hannover- Linden gelegene Fabrik bedeckt eine Fläche von 50 ha, wovon 14 ha bebaut sind. Das Werk verfügt über eine moderne maschinelle Einricht., eine eigene Kraft- gasanstalt, elektrische Kraft- und Lichtzentrale und Wasserversorgungsanlage. Die Ges. besitzt ferner in Körtingsdorf 2 Wohnhäuser für Direktoren und 44 für Beamte und Arbeiter, in Hannover-Linden ein Ver- waltungsgebäude. Sämtl. Grundst. liegen in der Nähe der Eisenbahn und in einer Entfernung von einigen 100 Metern vom Lindener Hafen des Stichkanals des Mittellandkanals. Das Fabrikgrundstück ist durch An- schlußgleise mit der Eisenbahn verbunden. – Die Ges. ist Inhaberin von über 50 Patenten. Gesamtgrundbesitz der Ges. 1931: 1d. 560 000 am, davon 150 000 qm bebaut. Zahlstellen außer der eigenen Kasse auch Berlin: Berl. Handels-Ges., Dresdner Bk., Delbrück Schickler & Co., Hardy & Co., G. m. b. H.; Aachen: Dresdner Bk.; Breslau: E. Heimann; Hannover: Dresdner Bk. Tochtergesellschaften: 1. Koerting Herman G. m. b. H., Linden mit Zweigniederlassung in Buens Aires Gegr. 1912. St. Kap. 100 000 KM, Sanz mfs sitz der Mutterges. 2. Gebr. Körting G. m. b. H., Linden, mit Zweis- niederlassung in Mexiko. Gegr. 1914. St.-Kap. 100 00 RM, ebenfalls ganz im Besitz der Mutterges. Zweck. Einführung und Vertrieb von technischen Fabrikaten in Mexiko und den benachbarten Staaten, insbesondes Uebernahme und Fortführung der Geschäfte der Gebr. Körting A.-G., Sucursal en Mexiko. 3. Koerting Sociétée Anonyme Frangaise, Paris, GÖ. gründ. 1929. St.-Kap. 300 000 Fr., gang im Besitz à Mutterges. Zweck: Vertrieb der Körting-Fabrikate in Frankreich u. seinen Kolonien. Aktienkapital: 6 250 000 RM in 58 500 St.- A 100 RM u. 20 000 Vorz.-A. zu 20 RM. — Die Vorz.-A erhalten 6 % Vorz.-Div. mit Nachzahl.-R. u. können 10 112 % eingezogen werden. Anleihen: I. 4 % Obligat. von 1903. II. 4 % Teilschuldverschreib. von 1909. III. 5 % Teilschuld. verschreib. von 1914, Stücke zu 150 RM. – Ueber die Genußrechte des Altbesitzes wurden Genußscheine aus:. gestellt. – Am 26./6. 1926 wurde die am 8./1. 1923 wegen Gesamtkündigung der Anleihen eingestellte Notiz an der Berliner Börse wieder aufgenommen. Kurs Ende 1926 bis 1933: 82, 84, 83, 84, 91.25, 98*, — (32.25), 28.25 %, Lt. Bek. v. Ende Dez. 1931 hat die Spruchkstelle den Stundungsantrag der Ges. für die am 1. Jan. 1932 fällig werdenden Teilschuldverschreib. im Gesamtbetrage von 638 000 RM genehmigt. Die noch im Umlauf befindl. Anleihen müssen nunmehr mit je einem Drittel bis zun 1. Juli, 31. Dezember 1933 und 31. Dezember 1934 zu- rückgezahlt werden. – Als Obligat.-Vertreter fungiert Rechtsanwalt Hans Gerh. Knitter, Berlin W 10, Sigts- mundstraße 7. £-Anleihe von 1927: 175 000 £ = 3 582 250 RM (ohne öffentl. Emission), hyp. sichergestellt auf den Grunt besitz der Ges. Kurs in Berlin ult. 1927–1932: 88, 73.50, 54, 31, 16968*, – (2.50) %. Die amtl. Notiz wurde am 29.3. 1933 eingestellt. (Kurs am 29./3. 1933: 1 %). Dividenden 1927–1932: 4, 6, 6, 0, 0, 0 %. Bilanz am 31. Dez. 1931 1): Aktiva: Grunds. 1 928 000, Gebäude 2 618 000, Maschinen und Geräte 1 065 000, Werkz. 1, Modelle 1, Mobil. 1, Patente 5 Beteil. 50 000, Waren 2 089 818, Wertp. 4303, Konto- korrent 2 469 022, Kassa 44 427, Wechsel 38 460, Kaut. 3143, Verlust 5 271 607, (Bürgschaften 655 070). – Passiva: A.-K. 6 250 000, aufgewertete Teilschuldver- schreibungen 667 407, Anleihen (170 227/5/9 $) 2 425 730, Rückstell. wegen Kursunterschied auf 1 058 813 £-An. leihe, Akzepte 319 672, Kontokorrent 4 858 209, unerhob. Div. 1945 (Bürgschaften 655 070). Sa. 15 581 786 RI. 1) Bereits aufgemacht unter Berücksichtigung der Ka- pitalherabsetzung und Auflösung des R.-F. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Ver- lustvortrag aus 1930 400 873, Handl.-Unk. 2 377 701, 28. 645 140, Abschr. 3 751 602. – Kredit: Bruttoüberschuß im Jahre 1931 636 763, Buchgewinn auf 1 650 000 Vorr, Akt. 1 138 344, R.-F. 128 603, Verlust (wird vorgetrr gen) 5 271 607. Sa. 7 175 318 RM. Union Akt.-Ges. für Metallindustrie in Liqu., Hannover. Die Ges. geriet im Oktober 1928 in Zahlungsschwie- rigkeiten. Das am 22./11. 1928 eröffnete Vergleichs- verfahren wurde am 14./12. 1928 nach Bestätigung des Vergleichs wieder aufgehoben. Die Gläubiger unter 200 RM wurden voll befriedigt, die über 200 RM mit 35 % ihrer Forderungen abgefunden. Ende Februar 1929 wurde der Betrieb stillgelegt. Der einer Gläubi- ger-Vers. vom 3./10. 1929 vorgelegte Status ergab einen Verlust von rund 1 780 000 RM. Ueber das Vermögen der Ges. wurde sodann am 3./10. 1929 das Konkurs- verfahren eröffnet. Das Verfahren wurde am 4/1. 1930 gemäß § 202 K0 (d. h. unter Zustimmung sämt- licher Konkursgläubiger) eingestellt. Die Liquidatich führen durch: Karl Tegtmeier, Bremen, Goebenstr. 40 Friedrich Lipper, Hannover-Linden, Tonstr, 6. Haendler & Natermann, Aktiengesellschaft. Sitz in Hann.-Münden, Fulda-Brückenstraße 1–4. Vorstand: Armin Natermann. Prokuristen: E. Giele, H. Stolze, &X. Natermann. Aufsichtsrat: Vors.: Prof. Dr.-Ing. Carl Pirath, Stuttgart; Stellv.:: Wilhelm August Natermann, New York. Gegründet: 3./8. 1923; eingetr. 5./9. 1923. Ostermeyer, Hamburs;