4888 Motall- und Maschinen-Industrie. von Artikeln für die Fahrzeug- u. verwandte Industrie, Handel mit solchen Gegenständen, Erwerb von gleich- artigen Unternehmungen u. Beteilig. an solchen. Kapital: 200 000 RM in Aktien zu 100 RM und Aktien zu 20 RM. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Immobil. 104 000, Masch.-, Bandstuhl- u. Utensilien 3000, Mobilien 601, Bar- u. Bankguthaben 4234, Debitoren 169 280, Warenbestände 127 481, Wertp. 8430, Verlust (Vortrag 273 005, zuzügl. Verlust 1930 135 339 = 409 344, durch Kap.-Herabsetz. getilgt 400 000) 8344. – Passiva: A.K 200 000, Hyp. 66 522, Kreditoren 141 583, eig. Akzebte 12 314, Delkr. 5000. Sa. 425 419 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Hand- lungs-Unkosten 229 703, Fabrik-Unk. 29 375, Abschr, 24 916. – Kredit: Waren 148 655, Verlust 1930 135 339, Sa. 283 994 RM. Sächsische Broncewarenfabrik Aktiengesellschaft. Sitz in Die Ges. hat sich durch erhebliche Debitoren- verluste Sept. 1931 zur Zahlungseinstell. gezwungen gesehen u. bemühte sich um einen außergerichtlichen Vergleich, der zustande kam. Der G.-V. v. 4./8. 1932 wurde Mitteil. nach § 240 HGB gemacht. (Ueber Sa- nierung s. b. Kapital.) Die Ges. sah sich außerstande, die eingegangenen Vergleichsverpflichtungen zu er- füllen und stellte Anfang Oktober 1933 erneut die Zahlungen ein. Der Antrag der Firma über ihr Ver- mögen das Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses zu eröffnen, wurde abgelehnt. Zugleich wurde gemäß § 24 der Vergleichsordnung am 21./10. 1933 das Konkursverfahren über das Vermögen der Ges. eröffnet. Konkursverwalter: Rechtsanwälte Sulz- berger und Kupfer, beide in Wurzen. Gegen die Kon- kurseröffnung hat die Ges. Beschwerde erhoben. Vorstand: Arno Burckhardt. Aufsichtsrat: Vors.: Bürgermeister Dr. Seyfert, Wurzen; Stellv.: Reichsminister a. D. Dr. Peter Rein- hold, Berlin; Bankier Alexander Schulz, Leipzig; Stadtrat a. D. Otto Göpfert, Wurzen; Oberingenieur Arno Krauße, Leipzig. Gegründet: 27./5. 1889; eingetragen 27./6. 1889. Besteht seit 1862. Firma bis 1899 mit dem Zusatz vorm. K. A. Seifert. Zweck: Herstellung und Vertrieb von Bronze- und anderen Metallwaren, sowie ähnlicher Fabrikate. Spez.: Beleuchtungskörper für alle Lichtarten, beson- ders für Gas-, elektr. Licht- u. Heizkörperverkleidun- gen. Die Fabrikation ist durch bauliche Erweiterun- gen, wesentliche Verstärk. der Kraftanlage u. An- schaffung von Spezialmasch. in der Leistungsfähig- keit bedeutend erhöht worden. Besitztum: Der Grundbesitz der Ges., in bester Lage der Stadt Wurzen, umfaßt rd. 6350 qm, wovon etwa, 4 bebaut mit dem Fabrikgeb. u. einer Anzahl Nebengeb., wie Masch.- u. Kesselhaus, ferner weitere 10 500 qm. Das Unternehmen besitzt eigene Kraft- anlage, besteh. aus großem, mod. Kesselhaus. Der eine Kessel hat etwa 250 qm, der andere 154 qm Heiz- fläche. Das Maschinenhaus enth. 1 Dampfmasch. von 200 PS u. 1 Reservemasch. von 100 PS, außerdem 3 große Dynamos, wovon der Drehstrom-Pynamo die elektr. Schweißanlage bedient, während von den ande- ren beiden immer einer in Res. steht, so daß bei ein- tretenden Betriebsstörungen stets ein Kessel, eine Dampfmaschine u. ein Dynamo als Res. in der Lage sind, den Betrieb voll aufrecht zu erhalten. Alle Werkzeugmasch. sind mit neuesten Einricht. ver- Wurzen. sehen. Die neuzeitl. Heiz.-Vorricht. der Kessel ge- stattet, minderwert. Kohle zu verfeuern. Die Geb. sind gegen Feuersgefahr ausreichend gedeckt (Vers. Summe ca. 700 000 GM), die Einricht. zur Fabrika- tion u. die Vorräte sind mit etwa 250 000 Dollar bei verschied. Ges. versichert. – 1917 u. 1918 Vergröße- rung der Anlagen. 1926 Angliederung der Firma Be- leuchtungskörperfabrik Gebrüder Walther & Illgen in Wurzen. –— Etwa 500 Arb. u. Angest. bei vollem Betrieb. Verbäinde: Die Ges. gehört als Mitglied der Konvention Deutscher Erzeuger von Beleuchtungs- körpern, Berlin, an. Kapital: 151 600 RM, davon 150 000 RM St.-Akt. und 1600 RM 6 % Vorz.-Akt. zu 20 RM. Vorkriegskapital: 438 000 M. Urspr. 500 000 M, erhöht 1891 um 300 000 M, 1894 herabgesetzt auf 730 000 M u. 1897 auf 438 000 M, dann erhöht von 1919 bis 1923 auf 4 900 000 M in 3750 St.-Akt. zu 1200 M u. 400 Vorz.-Akt. zu 1000 M. – Lt. G.-V. vom 29./10 1924 Umstell. von 4 900 000 M auf 758 000 RM. — Die G.-V. v. 28./11. 1932 beschloß Kap.-Herabsetz. in er- leichterter Form von 758 000 RM auf 151 600 RM Zusam- menlegung 57: 1. Von dem Buchgewinn von 606 400 RM werden 583 615 RM zur Deckung der Unterbilanz ver. wandt, 16 000 RM der Res. zugeführt u. 6785 RM auf neue Rechnung vorgetragen. Bilanz am 31. Dez. 1930: Aktiva: Arealwert 100 000, Gebäude 313 500, Musterbücher u. Zeichn. 1. elektr. Licht- u. Dampfheiz.-Anlagen 1, Fuhrwerke 1, Gasanlagen 1, Patente 1, Inv. u. Utensil. 1, Masch. 64 000, Modelle 60 000, Werkz. u. Geräte 6300, Beteil. 1, Wertp. 5250, Kassa 1113, Wechsel 6393, Debit. 224 145, Postscheck 936, Waren 311 636, Verlust (300 830 abz. Gewinnvortrag 1950) 298 880. Passiva: A.-XK. 758 000, R.-F. 75 800, Spez.-R.-F. 25 000, Delkr.-F. 10 000, Hyp. 182 402, Kredit. 320 793, nicht eingelöste Div. 619, transit. K. 19 545. Sa. 1 392 158 RM. Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: All. gemeines Erträgnis 286 307, Abschr. 14 523. Sd. 300 830 RM. – Kredit: Verlust 1930 300 830 RM (ver- mindert durch Gewinn-Vortrag aus 1929 (1950 RM, Auflös. des Res.- u. Spez.-R.-F. (100 800 RM) auf 198 080 RM, welcher Rest vorgetragen wurde). Kurs: In Leipzig: Ende 1927–1932: 56, 58, 39.50, 17, –*, – %. In Dresden: Ende 1927–1932: 58, 50, –, 16, –*, – %. Dividenden: St.-Akt.: 1927–1930: 4, 4, 0, 0 %, Vorz.-Akt.: 1927–1930: 6, 6, 0, 0 %. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Leipzig: Vetter & 00.; Leipzig und Dresden: Dresdner Bank. Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau-Aktien-Gesellschaft./ Sitz in Zeitz. (Börsenname: Zeitzer Maschinen). Verwaltung: Vorstand: Kaufm. Dir.: Rich. Laxy; techn. Dir.: Richard Kühn (beide in Zeitz). Aufsichtsrat: Vors.: Stadtrat Eduard Grobe (Calbe a. S.); Stellv.: Bankdir. Karl Mailaender (Berlin); sonst. Mitgl.: Bankier Fritz Dammeier (Berlin), Bankier Carl Schlesinger (Berlin). Entwicklung: Gegründet wurde das Unternehmen im J. 1857, A.-G. seit 31./12. 1871 unter Uebernahme der mit einer Eisengießerei verbundenen Maschinenbau-Anstalt vorm. Herm. Schaede. Später das angrenz. Näthersche Grundstück zugekauft. Hierzu 1899 die Maschinel fabrik der Firma Louis Jäger in Köln-Ehrenfeld für 1 373 213 M. Diese Fabrik, die bisher namentlich Masch und Apparate für die Tonwaren-Industrie herstellte, hat dazu die Herstellung von Maschinen für die Brikett Industrie aufgenommen und ihre Anlagen durch Ein: richtg. einer Eisengießerei u. Kesselschmiede erweitert. Einrichtung einer Zweigniederlass. in Köln-Fhrenfeld. – 1933 Stillegung der Werkstätten in Köln-Ehrenfeld, Sanierung der Ges.